Hallo Leute,
Bei mir ging’s mit motorisierten Untersätzen erst los, als ich Zwölf war.
1976: Kreidler Florett - mit Kumpels zum Crossen hergerichtet – hielt nicht lange und „Aua“ gab’s auch. So ne Kiste war das, nur viel wüster.
1978: Mofa Eiger mit Sachs Triebwerk 30ccm Bj. 61 – , von einem Opa abgekauft, frisiert, x-mal umgebaut, am Anfangs sah es bis auf dolle Gebrauchtspuren etwa so aus:
gegen Ende sah das Mofa dann so aus, wie hier die Aufnahme bei einer Pässetour von Bern ins Tessin:
1980: Mofa Puch Maxi – nach ein paar Monaten verkauft und bis 18 mit der Eiger - Sachs weiter rumgeheizt ( ewiggestrig

)
1982: RD 125 LC – neu gekauft, hab dafür nächtelang in der Berner Zeitung geschuftet, große Liebe, fast 60.000 Km in zwei Saisons damit rumgeknallt.
1984: Suzuki 550 GT – nur vorübergehend, das Gerät vom Vater – geile Kiste, hab sie nie vergessen.
1984: Kawasaki 1100 GPZ – wieder viele tolle Reisen, geiles Powerbike, das Ding hat Spaß gemacht.
1986: Eigene Firma gegründet, GPZ verkauft, geheiratet, Kinder, geschieden, Berge von Schulden, alles im Ars..., Tag und Nacht gerackert, wieder geheiratet, Kinder, Glück gehabt und Ars.... hoch gekriegt, aber nach 17 Jahren ohne Motorrad bemerkte ich, dass mir etwas wichtiges fehlt. Wie konnte ich nur so lange ohne Motorrad sein?
2003: BMW K 1200 GT – neu gekauft, hat mir gut getan aber in Boznan auf der Rennstrecke fand ich, dass die Kiste nicht so richtig zu mir passt. Herbst 2004 verkauft.
2004: RD 500 – vor 20 Jahren davon geträumt, damals unerreichbar, endlich stand sie da.
fand ich so geil, dass ich einem weiteren Angebot aus erster Hand nicht wiederstehen konnte. Reserve, versteht sich - es gab ja Gerüchte, dass die Dinger gerne mal ausfallen. Sicher ist Sicher.
2004: KX 500 – MK’s Cross- und SM „Hure“ stand zum Verkauf. Ich brauchte etwas für’s RD Treffen und MK baute sie auf die Schnelle zur SM um.
Hab sie dann noch etwas hübsch gemacht.
erster Einsatz 2004 in Leese beim RD Treffen, merkte, dass ich gar nicht so richtig Motorrädchen fahren kann, schon peinlich, diese „Rumschwuchtlerei“ aber Spaß wie Sau hat’s trotzdem gemacht. Also üben so oft es geht und es ging mit jedem Sturz etwas besser. Kann zwar immer noch nicht richtig fahren, aber der Spaß wächst.
eine große Liebesaffäre zur KX 500 hat angefangen. Ich beobachtete den Markt, denn eine professionellere „Waffe“ war das Objekt der Begierde.
2005: KX 540 SM – unwiderstehlich, ein ausgedientes Meisterschaftsgerät aus prominenter Hand, sehr schön in topp überholtem Zustand für 2.500,-- € stand zum Verkauf. Wieder musste die Haushaltskasse geplündert werden, es gab kein Entrinnen.
Diese KX steht übrigens jetzt gerade beim "KX 500 Gott" Mike Melde. Die wird am Fahrwerk auf den aktuellsten Stand getunt, Motor wird komplett überholt und erhält auch ein Tuning vom Feinsten
Geschichten nehmen ihren Lauf und die Situation mit faszinierenden 2 Taktern spitze sich zu, als ich Auge in Auge mit der Bimota Vdue stand. Einige wissen, wer das Duell gewonnen hatte. Zum Glück hatte ich noch das Geld vom Verkauf des BMW Eisenshaufens. Wollte mir damit eigentlich wieder ein gescheiter Falschtakter kaufen.
2005: Vdue 500 – die betörende Oberzicke – mittlerweile nach Motor-Umbauten sieht sie nicht nur gut aus, sie macht auch richtig Spaß. Nur ein gutes Essen kochen und Bügeln, das kann sie noch nicht
habe vergessen zu berichten, dass ich 2004 in Nachbars Keller auf eine Kawasaki 750 H2 Bj. 72 stieß, die natürlich gerettet werden musste. Zu einem fairen Preis wurde das seltene „Mädchen“ in desolatem Zustand meins. Ein völlig verstrahlter H1/H2 Kawa-Schrauber aus Bergisch hat die Karre dann fast 2 Jahre zu sich genommen und auf die letzte Schraube zerlegt. Ich musste auf Anweisung immer mal dies und jenes bei eBay ersteigern und ab und zu erhielt ich eine Mail von diesem Rocker, über was so passiert ist, mit Bilder versteht sich. Etwas Geld für Bier und Weiber musste ich dann schicken und die Rechnungen für die „demolierten Kneipen“ habe ich auch bezahlt

. Aber alles war gut, als die H2 wieder bei mir war.
2005: Kawasaki H2 750 Bj. 72 – restauriert – ich dachte immer, ein Mann muss ein Haus bauen, einen Baum setzen und einen Sohn zeugen. Hatte das schon alles hinter mir und es war geil, aber der erste Ritt (hat nichts mit fahren zu tun) auf der H2 offenbarte mir, dass ein Mann auch eine H2 besitzen und "reiten" muss!
Doch der totale Wahnsinn gipfelte 2005 in einer eMail, als der bereits erwähnte H1/H2 Schrauber aus Bergisch mit vermutlich hohem Frostschutzanteil im Blut den Vorschlag machte, einen alten H2 Motor scharf zu machen und in ein ZXR 400 Gestell zu bauen. Nach zwei Jahren, viel Bier und „tonnenweise“ eMail-Verkehr hat er mir dieses wunderbare Geschöpf vor die Türe geliefert:
Kawasaki ZXR 400 mit 3 Zyl. 800ccm H2 Motor – gutes Fahrwerk, brachialer Motor!
2005: konnte mein holdes Weib endlich große Bikes fahren. Aber sie zog es vor, mit meiner süßen RD 125 LC (CH Import mit 21 PS) durch die Gegend zu röhren.
2006: Es war soweit. Ich wusste ja, was meinem Weibe gut tut

und die schöne originale NS 400 R hatte ich auch schon gesichtet.
2006: Honda NS 400 R – nicht nur für Frauen gut.
Im Frühling 2007, als ich mich relativ sicher glaubte, unterlag ich der totalen Versuchung. Gleich zwei 500er KX’en ließen mir den Speichel unkontrolliert raustropfen. Ich wollte eigentlich nur noch eine, überlegte nämlich an einem Projekt, den KX 500 Motor in das aktuelle, handlichere und stabilere Fahrwerk der KX 250 zu bauen. Nun, ich habe beide genommen.
2007: KX 500 RR, SM, 500er Motor im 250er Fahrwerk - Aufgebaut vom Jadoul Racing Team Aus Belgien, von mir dann durch Tuning an Motor, Fahrwerk und Bremsen bei Mike Melde im Sommer auf den allerneuesten Stand gebracht.
2007: KX 540 SM mit Straßenzulassung – offene Leistung eingetragen. Der Amokbrennr für die Strae.
So, nun habt Ihr meine Krankengeschichte. Ich muss selber manchmal darüber nachdenken, ob es normal ist, so inbrünstig diesem Thema verfallen zu sein. Bliebe nur noch zu beichten, dass ich seit Herbst 2004 ziemlich aktiv Motocross fahre. Habe im Oktober 2004 eine KTM 450 SX Racing gekauft und damit angefangen, zu trainieren.
2006 dann die ersten regionalen Motocrossrennen, hatte keine Chance aber unvergessliche Erlebnisse. Frühling 2007 war die KTM Schrott, eine Suzuki RM-Z 450 mit wenigen Betriebsstunden und erstklassigen Racing-Leckereien half mir in neue fahrerische Dimensionen

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2007 viel Training, an mehreren regionalen Rennen teilgenommen, immer noch keine Chance, aber wieder viele unvergesslich schöne Tage.
Diesen Sommer baute ich die alte KX 500 von MK wieder zurück zum Croser. Hatte ja zwei bessere Renn-KX’en und eine Straßenkiste. Wahnsinn, das Ding im Gelände!
Schön ist, dass die Familie meine Leidenschaft teilt, Frau und die Kids von Anfang an gerne mit Ihren PW 50/80 und anderem Geraffel rumknattern.
So Leute, danke all denen, die sich alles durchgelesen haben.
Grüße aus Berlin
Walter