RD250LC vollfett!

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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hi Martin,

eine 22.5er Leerlaufdüse habe ich ja gemäß des 81er Teilekataloges auch eingebaut.

Wer zählt eigentlich jetzt von wo die Kerben in der Düsennadel? Deine Aussage liest sich so, als ob die vierte Kerbe von unten der Wahrheit deutlich näher kommt als die vierte Kerbe von oben...

Aber 2.Kerbe von oben und 170er Hauptdüse... das ist schon eine ziemlich starke Abweichung vom Serienstand. Ich kann nicht glauben, daß YAMAHA keine Zweitakter konfigurieren kann... Ich lebe in dem Glauben, daß die damals nichts Anderes konnten. :-) Na ja, "Versuch macht kluch"

Neu ist auch die Lichtmaschine auf meinem Radar aufgetaucht: Wie würde es sich denn wohl anfühlen, wenn die Spule für die hohen Drehzahlen kaputt wäre? Oder wäre das sehr ungewöhnlich/unwahrscheinlich?

Ich hab' leider erst wieder Freitag Zeit auf Fehlersuche zu gehen... :cry:

vg - Matthias
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MartinS
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Beitrag von MartinS »

Hallo Matthias,
mit der Position der Kerben gibt es immer Missverständnisse. Ich bin nicht sicher, ob die Fachwelt einer Meinung ist, für mich ist die Einbaulage maßgebend. Und da sind die Kerben oben und eigentliche Nadel unten. In der Lage habe ich die Kerben von "oben" gezählt. 8)

Meine Zündung hatte ich auch schon im Verdacht, auch Einstellungen von 1,8-2,0mm variiert. Einen echten Unterschied habe ich nicht feststellen können, hatte allerdings auch keinen Leistungsprüfstand zur Verfügung. Außer das bei 2,0mm der Motor gefühlt etwas "härter" läuft. Aber Männer und Gefühle geht eigentlich nicht... :roll:

Bzgl. HD-Größe beruhigt mich, dass eine originale 4L0 mit 160er HDs unterwegs ist und auch nicht überhitzt.

Schönen Gruß
Martin
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

Ich komme von meinem Schraubernachmittag zurück und kann leider nur wenig neue Erkenntnisse liefern...

Wir haben die gesamte Lichmaschine und Zündspule durchgemessen - ohne Befund, alles im Rahmen der Meßgenauigkeit OK. Wir haben die Zündung abgeblitzt - Zündzeitpunkt 99% exakt in Ordnung, vielleicht 19° statt 20° Frühzündung, aber das verursacht sicherlich keines der vorhandenen Probleme.

Beim Abblitzen gab es allerdings eine Auffälligkeit, nämlich erhebliche Probleme mit der Blitzlampe, die sich nur gelegentlich vom Zündimpuls des linken Zylinders dazu überreden lies, ein Lichtlein leuchten zu lassen. Eine Überprüfung am Zündkabel eines anderen Motorrades (4-takt) zeigte keinerlei Probleme, die Zündpistole ist also offensichtlich in Ordnung.
Das kann ich mir noch nicht erklären.

Die anschließende erneute Probefahrt brachte dann aber doch Neues: Anfahren und losfahren wie gewohnt bis 4.000 U/Min soweit normal, dann drastischer Leistungseinbruch, verbunden mit teilweise viertaktendem Motorlauf je nach Gasgriffstellung. Ist der Fahrer dann gefühllos genug, um den Motor im kleinen Gang mit Gewalt weiterdrehen zu lassen, dann bessert sich bei etwa 7.000 U/Min das Laufverhalten wieder, es stellt sich so etwas ähnliches wie Beschleunigung ein und das hält dann bis etwa 9.000 U/Min an. An den roten Bereich bei 9.500 U/Min bin ich nicht gekommen. Schaltet man dann hoch, ergibt sich Anschluß bei wieder ca. 7.000 U/Min und das Motorrad geht geradezu ab... :-) Das Ganze so etwa "gefühlt" auf dem Niveau eines 17 PS Motorrades.

Nach diesen Fahrversuchen haben wir noch die Auspuffanlage gewechselt, eine Schweißnaht machte einen Topf verdächtig... dabei kamen dann die Einsätze wie im Bild dagestellt zu Tage. Warum die so ungleich gefärbt sind ist mir auch noch nicht klar. Der Wechsel der Auspuffe hat übrigens keine Veränderung gebracht - Auspuffe erst mal rehabilitiert! :-)

Die Düsennadel haben wir auch mal probeweise tiefergehängt, was aber erwartungsgemäß nichts verändert hat - die beschriebene "Leistungscharakteristik" ergibt sich ja bei Vollgas, da ist die Düsennadel außen vor. Andere Hauptdüsen habe ich noch nicht...

Soviel zu Stand der Dinge. Hauptverdächtiger derzeit wohl am Ehesten die CDI-Einheit. Kann man die Messen? Oder sonst wie überprüfen? Haben wir jetzt zwei defekte CDIs oder liegt es gar nicht an den Dingern und sie sind in Ordnung?

So langsam gehen mir die Ideen aus....

Viele Grüße - Matthias
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Die Verrußung der einen Seite kann daher rühren, dass ein Zylinder nicht richtig zündet, bzw. verbrennt.
Wenn die dunkle Seite ölig ist (kann man vom Bild her schlecht sagen), gäbe es aber noch eine andere Möglichkeit: Eines der Kugelventile der Ölpumpe. Wenn da zuviel Öl reingepumpt wird, könnte die Kerze eventuell schlecht zünden. Würde auch die Sache mit dem Stroboskop erklären.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

Hallo Rene,

wenn das Ventil an der Pumpe was weg hat, so kann das nicht zu mehr Förderleistung führen.
Das Ventil sorgt dafür, das Öl nicht wider zurück zur Pumpe gezogen wird.
Wenn defekt, wird das Öl nur hin und her gepumpt, es wird nicht genügend gefördert- schmiermangel ist die Folge.

Für mich hört sich das wie zu Fett an, ggf. kann das Schwimmerventil nicht dicht halten und extrem anfetten.
Oder der Sprit läuft am O-Ring der Buchse vorbei.

Mache doch mal den Luftfilter oben auf und entferne die Matte, dann mal Probefahren und berichten wie sie sich verhält.
( Nicht zu lange volle Drehzahl geben, sonst kann sie abmagern.
Es geht nur darum die Reaktion des Motors zu beurteilen.
Gruß BoxerMarkus
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo!

Das mit dem nicht-blitzen kenn ich auch von den Ypsen.
Mühle läuft, auf einer Seite blitzt es nicht.

Wichtig: Nehmer richtig aufs Kabel geben.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo Markus,

ja, "zu fett" ist auch noch nicht wiederlegt. Aber Schwimmernadelventil glaube ich eher nicht, weil dann ja die Schwimmerkammern im Stand überlaufen müssten - tun sie aber nicht. Außerdem ist das ja ein bekanntes Problem, das ich bereits hier gelesen hatte, bevor ich die Vergaser überholt habe. Will sagen: gerade den Schwimmerventilkörper habe ich sehr sorgfältig eingesetzt und bin zu 99% sicher, daß das OK ist. Aber gut, nur zu 99%... Oder sehe ich das falsch mit der überlaufenden Schwimmerkammer?

Das mit dem Luftfilter habe ich am letzten Samstag gleich als Erstes gemacht - es hat keinen Effekt gehabt. Es hat mich selbst gewundert. Ich habe allerdings nur die Filtermatte entfernt und denn Deckel wieder drauf gemacht...

Es hätte sich ja wenigstens *überhaupt* eine Veränderung einstellen müssen, oder?

Viele Grüße - Matthias
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Lieber Mathias.

Wie drück ich`s aus: geh doch mal analytisch vor. Ich verkneife mir jetzt mal weitere, sicherlich zielführende Tipps, solange du nicht mal die Basics abgearbeitet hast, sei mir nicht böse.
Arbeite doch mal an den Sachen die bekanntermaßen eine klare Analyse zulassen und dich weiterbringen, statt an den Sachen die laut allgemeiner Erfahrung nur Feinabstimmung sind. Die Düsennadel hat z.B. bei einem Vollastproblem nur im niedrigen, einprozentigen Bereich Auswirkungen auf`s Gemisch. Gleiches mit dem Vergleich ohne/mit LuFi-Matte. Gib dem Ding einfach mal testweise deutlich mehr Luft, siehe meine erste Antwort auf dein Hilfeersuchen. Wenn`s nur widerwillig dreht und rumrotzt, ist es zu allermeist Vergaser. Klar, CDI kann`s auch sein, aber du hast die Zündkurve ja wohl über einen größeren Drehzahlbereich gemessen.
Oder fahr deine Mühle doch mal auf einer freien Landstraße und mach unterwegs den Benzinhahn zu, geht ja bei der LC. Nach 1-2 Km wird der Sprit in den Schwimmerkammern alle, sie wird magerer. Und wie läuft sie dann, kurz bevor sie wegen Spritmangel stehen bleibt? Normal und nicht mehr so unwillig drehend? Bitte mach sowas zuerst mal sonst nimmt das hier kein Ende, weil die Hauptverdächtigen nicht durch Ausschlussprinzip herausgenommen werden.

Gruß,

Rüdi
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

Rüdi,

sehr gut, man kann es nicht besser beschreiben !!
Zuletzt geändert von Boxer Markus am Sa 17. Sep 2011, 07:35, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß BoxerMarkus
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kestrel401
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Sie läuft!!!

Beitrag von kestrel401 »

Hallo Rüdi, Hallo Markus,

OK, Ihr habt ja Recht!

Es ist mir auch ein bißchen peinlich, weil der Aufwand das auzuprobieren ja wirklich gering ist.

Also - gesagt, getan - war die erste Aktion heute, die Verbindungsgummis zwischen Vergaser und Luftfiltergehäuse zu entfernen und die nächste Probefahrt zu machen.

Was soll ich sagen? Die Kiste lief wie verrückt und der Matthias (alias 'kestrel401') hat sich einerseits gefreut wie ein kleiner Junge, andererseits wäre er am liebsten ganz tief in den Boden versunken - ihr wisst schon, warum.

Also selbst als 250er geht das Ding ja wirklich ziemlich gut!! :-)
Sie drehte locker bis 9000 und noch leicht darüber, nur beim Anfahren war sie offensichtlich zu mager, das mag aber wegen des völlig ungehinderten Ansaugs gewesen sein.

Nun gut, man muß auch zugeben, wenn die Anderen recht hatten und man selbst verbohrt der falschen Idee nachgehangen hat.


Zur Kontrolle habe ich aber die Ansauggummis wieder eingebaut und erwartete nun wieder die Blockade bei 4500 U/min... aber nichts dergleichen! Jetzt lief sie auch mit Ansauggummis, mit Luftfiltermatte, mit der originalen Vergaserbedüsung, mit der alten CDI-Box... wir waren fassungslos. Gut, die RD drehte nur noch bis gut 8.500 U/min. Aber das sei dem Luftfilter und der Ansauggeräuschdämpfung geschuldet, das kriegen wir später...

Ah, die Kerzenstecker. Florian hat doch noch die blechummantelten Kerzenstecker eingebaut und irgendwo habe ich hier gelesen, daß bestimmte Kombinationen aus Entstörsteckern und BR-Kerzen nicht laufen. Also wieder die Plastik NGK-Stecker drauf - rennt immer noch!

Und so weiter und so fort. Wir haben zunehmend verzweifelt versucht herauszufinden, *was* zum Teufel denn jetzt das Problem war. Aber wir haben es, heute zumindest, nicht gefunden.

Aber sie läuft, und wie! Macht ja schon Spaß, so ein Teil! :lol:

Gibt es "klebende Membranzungen"? Kann es sein, daß die erst durch den Extra-Turbo der ganz mageren Abstimmung losgerissen wurden?

Ansonsten waren unsere letzten Aktionen, mehr oder weniger ziellos alle Stecker auseinander zu stecken, mit Kontaktspray einzujauchen und wieder zusammenzustecken. Auch in der Lampenschale... Aber bei der Probefahrt unmittelbar nach dieser Elektrik-Aktion lief sie noch nicht.

Also so sehr ich mich freue, daß die RD jetzt endlich läuft bin ich über die Ursachenlosigkeit schon etwas frustriert. Wenn ich schon so viel Arbeit da 'rein stecke, dann will ich wenigstens was lernen! :-) Ja, habe ich auch - aber irgendwie bleibt doch ein unsicheres Gefühl zurück.

Egal! Das Mopped fährt jetzt erst mal zum TÜV und ich in Urlaub und dann geht's weiter.

Ganz vielen Dank an alle Beteiligten jedenfalls! Für die vielen Tips, die Anteilnahme am Problem und die Geduld mit den Zweitakt-Anfängern! :)

Viele Grüße - Matthias
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ich hab da ne ganz blöde Idee! Der Ansauggummi war nicht richtig auf dem Vergaser drauf. Wenn der nur so halb drüber gestülpt war, hat er den Ansaugquerschnitt reduziert.
moin

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