YPVS mit ein paar Problemchen

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SebiE30
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YPVS mit ein paar Problemchen

Beitrag von SebiE30 »

Hallo liebes Forum,

über den Winter habe ich meine YPVS aufgehübscht und so ziemlich komplett zerlegt. Was nicht zerlegt wurde ist der Motor und die Vergaser.

Die lete Tatsache hat direkt mit meiner ersten Frage zu tun.
Die letzten Wochen und Tage habe ich den Motor immer mal wieder ein wenig laufen lassen, anspringen tut sie sehr gut und bis dahin auch keine Auffälligkeiten. Heute bin ich dann die ersten paar Meter gefahren (und es waren wirklich nur ein paar Meter). Der erste Wechsel in den zweiten Gang war davon begleitet, dass sie kein Gas mehr angenommen hat. Sie ließ sich aus dem Leerlauf nur noch mühselig überreden wieder auf Drehzahl zu kommen, bis sie mir dann ganz ausgegangen ist.
Anklicken ließ sie sich dann wieder und ich könnte ganz normal zurück fahren. Angekommen lief sie dann im Stand wieder gut und hielt sauber eine Drehzahl von 4000 Umdrehungen, bis sie dann wieder eine Phase hatte wo sie kein Gas mehr angenommen hat, sich irgendwie verschluckt hat. Hat jemand ne Idee was das sein könnte?
Ich meine mich auch zu erinnern, beim Ankicken hier und da einige Fehlzündungen (Zischen aus dem Auspuff) wahrgenommen zu haben. Das kommt aber nur sporadisch vor.
Edit: Kleine Nebenbemerkung noch. Der linke Auspuff scheint noch ein wenig undicht zu sein, am Krümmer.

Ich würde mich über ein paar Tips freuen.

Noch zwei kürzere Fragen.
Bremse:
Ich habe auch meine Bremssättel lackiert und wollte nun heute wieder Bremsflüssigkeit auffüllen.
Wie ist denn das beste Vorgehen, um luftblasenfrei den Sattel zu befüllen, bzw. wie gehe ich am besten beim Entlüften vor? Ich habe schon mit Unterdruck versucht aus dem Entlüftungsnippe die Bremsflüssigkeit aus dem Behälter oben zu saugen, Pedal ist aber immernoch total weich und die Bremskraft lässt zu wünschen übrig (Beläge sind neu).
Bisher war ichs nur hinten dran, wie gehe ich vorn am Besten vor?

Kühlflüssigkeitseinfüllung.
Am Einfüllstutzen für das Kühlwasser habe ich ja zwei Anschlüsse. Den unteren habe ich zum Zylinderkopf geführt, ich denke das ist soweit richtig. Was passiert mit dem oberen Anschluss? Bei mir kommt dort momentan noch tropfenweise Wasser heraus, sobald der Motor startet. Offen gehört der Anschluss sicher nicht, oder?

Ich freue mich auf eure Antworten und hoffe die Probleme bald beheben zu können. Ich will faaaahren :-)

Viele Grüße
Sebastian
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Hallo Sebastian

Zum Bremsen entlüften und Flüssigkeit auffülen habe ich mir dies hier zugelegt
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r/10009141
Funktioniert perfekt. Habe gestern ca. 20 Minuten gebraucht um die Doppel-Anlage der LC neu zu befüllen.

Kühler:
Was meinst Du mit 2 Anschlüssen? Der Kleine (dünne) direkt am Deckel ist für den Überlauf. In der Teileliste kannst Du das gut erkennen. Der in der Mitte geht zum Zylinderkopf und der untere Anschluss zum rechten Seitendeckel.

Motorlauf:
Hast Du die Vergaser zerlegt und gereinigt? Wenn ja, nochmal überprüfen ob die Schieber richtig sitzen.
Versuch mal mit offenem Tankdeckel. Eventuell funktioniert die Entlüftung nicht richtig.
Versuche das Ganze mal mit der Einstelling PEI am Benzinhahn.

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Was nicht zerlegt wurde ist [...] Vergaser.
Na dann weisst du ja was noch zu tun ist. ;-) Vergaser zerlegen und reinigen, Ansaugstutzen prüfen und ggf. abdichten, Tank auf Rost und Schmutz kontrollieren, Benzinhan prüfen, dann sollte sie laufen.

Bremsen entlüfte ich immer ganz altmodisch, Schlauch auf den Nippel stecken und das offene Ende in ein Glas, Nippel aufdrehen und am Hebel pumpen.
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
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Donnerscotti
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Beitrag von Donnerscotti »

Kilroy hat geschrieben:Hallo Sebastian

...

Versuch mal mit offenem Tankdeckel. Eventuell funktioniert die Entlüftung nicht richtig.

...

Gruß Uwe
Das war auch mein erster Gedanke.

Gruß
Alex
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Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Sebastian,
beim Bremse entlüften empfiehlt es sich die Einstellschraube am Bremshebel heraus zu schrauben.
Der obere Anschluss am Kühlerdeckel geht auf den Ausgleichbehälter auf der linken Seite.Zumindest bei der 1WW so 8) .
Gruß,
Lux-RD.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Das Zischen beim Antreten kenne ich üblicherweise von einer defekten Kerze. Solltest du wechseln. Am besten gegen Iridium tauschen.
Wenn die Bremse nach dem Entlüften noch weich ist, lass die mal über nacht leicht angebremst stehen. Da ist vermutlich eine Luftblase drin, die dann langsam nach oben wandert. Bei der Hinterradbremse hatte ich einfach einen Hammerstiel dazwischen geklemmt.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Wenn die Bremse nach dem Entlüften noch weich ist, lass die mal über nacht leicht angebremst stehen.
Kabelbinder oder Klettband kann da schnell helfen.
Gruß Uwe
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SebiE30
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Beitrag von SebiE30 »

Vielen Dank für eure zahlreichen Tips. Ich werde die versuchen umzusetzen und schauen, obs dann klappt.

Gruß
Sebastian
SebiE30
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Beitrag von SebiE30 »

Kürze Rückmeldung. Es hat alles geklappt, bis aufs Motorproblem. Das besteht weiterhin.

Ich habe allerdings einen Verdacht. Das bereits beschriebene Problem liegt m.M. nach daran, dass der Motor nicht kontinuierlich Sprit bekommt.
Der Motor läuft eine ganze Weile ziemlich gut, dreht ab Leerlauf sauber hoch, bis er dann irgendwann das Gas nicht mehr annimmt. Das geht umso schneller, je länger ich eine höhere Drehzahl halte.
Ich kann den Motor dann nur noch mühsam und ganz gefühlvoll am Leben erhalten. Irgendwann fängt sich der Motor wieder und er läuft wieder Aubergine und ruhig.
Ich habe mal von außen auf die Bergaser gekloppt und habe mir eingebildet, dass kurze Zeit später der Motor wieder sauber läuft.
Jetzt meine Frage. Kann das an klemmenden Nadelventile liegen?
Ist das ein bekanntes Problem? Ich hatte diese eigentlich vor kurzem erneuert.

Grüße
Sebastian
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Bist Du mal mit offenem Tankdeckel gefahren?
Das ist kein Witz - ist die Entlüftung zu dann entsteht ein Unterdruck im Tank und der Sprit läuft nur langsam nach.
Festsitzende Nadelventile sind es wohl eher nicht.
Gruß Uwe
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Entweder was Uwe richtig meint oder dein Spritsystem ist verstopft. Sieb am Benzinhahn (im Tank das) mal überprüft? Sauber??

Unterdruck-Schlauch vom rechten Vergaser ausgehend richtig montiert bzw. dicht....also nicht rissig....bzw. ausgefranst an den Enden....das es Luft zieht?

Tank auch voll?? Nicht lachen...das passiert.

Mal den Hahn auf PRI stellen und Benzin in eine Flasche laufen lassen, dabei beobachten ob es stetig läuft. Erstmal mit geschlossenem Tankdeckel.

Gruß Holli
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SebiE30
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Beitrag von SebiE30 »

Ich habe einen TZR Benzinhahn verbaut. Somit habe ich quasi immer eine PRI Stellung. Der Unterdruckanschluss am rechten Vergaser ist verschlossen. Tankdeckel habe ich momentan auch nicht drauf.
Bei einem verschmutzen Benzintank erwarte ich aber eigentlich nicht dieses zyklische Verhalten. Da denke ich, dass Ende ist, wenn da was verschmutzt ist im Tank.
Wie kann ich bei laufendem Motor denn den Benzinstand im Vergaser konttollieren. Geht das?
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Wie kann ich bei laufendem Motor denn den Benzinstand im Vergaser konttollieren. Geht das?
Montiere an den Ablass im Schwimmerkanmmerdeckel einen durchsichtigen Schlauch und führe diesen dann am Veraser hoch. Am besten mit Kabelbinder befestigen. Dann die Ablassschraube aufdrehen. Prinzip "Kommunizierende Röhren" https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunizi ... %C3%B6hren .
So kannst Du schön den Benzinstand überprüfen.
Genau so stelle ich immer meinen Schwimmerstand ein.

Gruß Uwe
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Und wenn du das so machst nach Uwes Tip, liegt der optimale Schwimmerstand oft im Bereich des unteren Vergasergehäuses.....also da, wo Schwimmerkammer + Vergasergehäuse sich treffen.

Ist der Schwimmerstand zu hoch oder zu niedrig, läuft auch der Motor schlechter. Man bekommt die Vergaser nicht gut eingestellt im unteren bis mittleren Bereich. Bei zu niedrig wird die Kammer oft schnell leer gezogen. Der Motor setzt dann aus beim vollen Beschleunigen.....vor allem in Kurvenlage.

Kann man gut mit Zündaussetzern verwechseln ,weil der Zylinder abmagert und das abgemagerte Gemisch sich schlecht bis unkontrolliert entzünden kann (vor allem bei großen Bohrungen an luftgekühlten Modellen).

Gruß Holli
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