Als mir gestern meine Karre verreckt ist, war ich (wieder mal) auf dem Weg in den Garten. Der Weg führt 50km über die brandenburgischen Dörfer. Und mitten in so einem Nest mit etwa 30 Einwohnern bin ich stehen geblieben. Wie ich so da stehe und hilflos auf meine Instrumente und Kontrollleuchte starre, hält auf einmal ein Omega mit Hänger neben mir, der Fahrer guckt kurz über die Schulter zu mir und steigt aus. Lange Haare, Bart und die Arme von oben bis unten tätowiert! "Kann ich dir helfen?"
Nach kurzer Begutachtung holt der also kurzentschlossen seinen Werkzeugkasten raus und fängt an, mit mir zu schrauben. Ich ihn also gefragt:"Harley-Fahrer?" "Nee" sagt er "hatte drei Stück, nun will ich endlich mal fahren statt zu schrauben". Jetzt baut er sich ein MZ-Gespann auf und hatte gerade ein Beiboot abgeholt. Das hatte er hinten im Omega Kombi.
Als klar wurde, dass es ein Elektronik-Problem ist und ich so nicht mehr weiterkommen würde, sagte er:"Weißt du was? Wir packen die Karre auf den Hänger und ich fahre dich zum Garten!" Das waren locker noch 20km

Im Auto meinte ich, ich wüsste gar nicht, wie ich das wieder gutmachen könnte, und er meinte bloß:"Halt du das nächste Mal an, wenn jemand am Straßenrand steht, damit ist mir schon genug geholfen!"
Der hat mich und die RD auf dem Kolonie-Parkplatz abgeladen, mir die Hand gedrückt und nur noch mal gesagt, ich solle anhalten, wenn ich jemanden am Straßenrand sehe, und weg war er.
Wie ein rettender Engel, den der Himmel geschickt hat! Sowas hätte ich von einem Harley-Biker als allerletztes erwartet. Das bringt ja mein ganzes Weltbild durcheinander!
