steuerzeiten, überströmer und vorauslass rd 350

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Lenni
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steuerzeiten, überströmer und vorauslass rd 350

Beitrag von Lenni »

Hi Leute,
ich habe gestern mal mein komplettes möppi auseinandergepflückt und motor raus.
heute habe ich die zylinder runtergenommen und mal die steuerzeiten gemessen, 31k. sind wie schon erwartet die werte, wie sie auch in mk's buch in der zylinderabwicklung stehn (also 194° auslass und 114° (?!) überströmer) :shock: . somit ergibt sich nur ein vorauslass von 40° (194-114 / 2), was ja knappe 10 über dem idealwert liegt (32,5°). hat sich von euch damit schon einmal einer beschäftigt?
ist das vielleicht auch einer der gründe, weswegen wellen mit mehr hub verwendet werden (wird ja kaum an dem bisschen mehr ccm liegen...)? bei der zylinderabwicklung des collet motors (56mm hub) in mk's buch ergibt sich durch die berechnungen auch ein vorauslass von 32,5°.
gibts noch eine andere möglichkeit das mit den überströmkanälen hinzubiegen?
ich hoffe ich habe keinen verwirrt und ihr konntet mir so weit folgen.
mfg Lennart
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Raphael
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Beitrag von Raphael »

nix
Zuletzt geändert von Raphael am Do 4. Feb 2010, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
Lenni
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Beitrag von Lenni »

aber je größer der vorauslass, bzw je kleiner die steuerzeiten der überströmer, desto später können die frischgase doch eigentlich erst in den zylinder. schließlich öffnen die strömer dann ja erst später und können doch auch erst später unterstützend wirken das Altgas "herauszudrücken".
gibt es denn eine andere methode die kanäle höher zu ziehen außer per hand und fräser? (genau so geht mir das nämlich auch, denke da macht man eher etwas kaputt, schließlich müssen ja die gasströme ihre genaue richtung beibehalten).
mfg Lennart
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ruf dazu mal den MB an, der kann das, hat Werkzeug dafür und Geräte, die eine Veränderung in dem Bereich simulieren können.
Ohne Maschinen muss man schon erheblich Ahnung davon haben, erheblich Zylinder zerfräst haben.
Vor allem muss man vorher wissen, "welchen Motor" man fahren will.

Gruss Holli
Zuletzt geändert von Holliheitzer am Mi 8. Aug 2007, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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jogi
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Beitrag von jogi »

Wenn du zu wenig Voraulass hast kann es passieren das Altgase ins Kurbelgehäuse gedrückt werden , sieht man dann an Verbrennungsrückständen in den Kanälen .
Lenni
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Beitrag von Lenni »

mir fällt grad ein, dass ich die walzensteuerung ganz außer acht gelassen habe :oops: . wenn die zu ist, beträgt die auslasssteuerzeit "nur" 180° laut yamaha zeichnung (modelle 83-85) und es passt wieder alles. würde man die überströmer an die auslasszeit mit offenen walzen anpassen, wären der vorauslass bei geschlossenen walzen zu klein und es würde das geschehen, was jogi schon sagte.
mfg Lennart
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fischergeiz
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Beitrag von fischergeiz »

Lenni hat geschrieben:mir fällt grad ein, dass ich die walzensteuerung ganz außer acht gelassen habe :oops: . wenn die zu ist, beträgt die auslasssteuerzeit "nur" 180° laut yamaha zeichnung (modelle 83-85) und es passt wieder alles. würde man die überströmer an die auslasszeit mit offenen walzen anpassen, wären der vorauslass bei geschlossenen walzen zu klein und es würde das geschehen, was jogi schon sagte.
Aber genau das ist der richtige Weg!
Bei allen modernen 2-T-Motoren liegt der VA bei (je nach Verwendungszweck) 28-33°.
Für die RD würde ich persönlich so um 32° anstreben.
40° VA ist alles andere als sinnvoll. Ebenso wie 25°. Dafür bräuchte man schon einen sehr extrem saugenden Auspuff. Das verschlechtert aber wieder seine Eigenschaften.
Was sagt uns das?
VA gegen 32° laufen lassen.
Was passiert, wenn die Schieber geschlossen sind, ist mir relativ wurscht.
Da passt´s sowieso vorne und hinten nicht richtig, also warum darauf konzentrieren?!
Da selber dran rumzuspielen würde ich aber sein lassen, wenn du es denn noch nicht gemacht hast. Wenn du die Winkel negativ veränderst (was mit falschem Werkzeug ruck-zuck passiert), erschaffst du einen Gegenpol zur höheren Überströmerzeit.

Fazit:
Es lohnt sich, da jemanden zu beauftragen, der sowas anbietet.
Ich persönlich mache sowas nur bei meinen Motoren, weil da immer irgendwas passieren kann. Wenn, dann nur an meinem eigenen Zeug.
Gibt aber noch genug andere hier, die was von ihrem Handwerk verstehen und auch bereit sind bei anderen den Finger in den Zylinder zu legen.



MfG
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Also Grundsätzlich heißt Vorauslass : Wieviel Grad der Auslass vor den Überströhmern öffnet (Große Zahl mehr VA , kleine Zahl kleiner VA) Oder??
Ich hab meine Überströhmkanäle um 0.8mm höher gezogen , wieviel Grad das sind hab ich noch nicht gemessen . Hat sich nicht nachteilig ausgewirkt , ich hab damit nur die Übergänge vom Alu zur Buchse angeglichen .
Was mich aber nach meiner ganzen rumfeierei bischen erstaunt hat war das Abrupte abregeln bei 9000U/min . Da fing ich dann doch an zu Grübeln eventuell doch zu viel Verdichtung oder zu viel VA ? Nun hatte ich die Auslasswalzen auch noch erneuert (sind auch schön angeglichen usw.) ,also erst mal da suchen . Zündung an Walzen ganz auf und Stecker ab vom PV-Motor , Motor an und Feuer . Da ging erst mal gar nix bei 6000 ein LOCH und ab 7500 ging die Post ab und dann bis kurz vor 10000 . Erstaunlich , das die Elektronik die PV nicht ganz öffnet ist ja algemein bekannt , der Motor lief vorher schon ganz ordentlich aber halt nur bis 9000 , und nu dreht die Kupplung bei ca 8500 durch . Also hab mal mit verstellen der Züge versucht die Walzen ganz offen zu bekommen . Hab aber erst eine Probefahrt gschafft und durch ca. 2mm verstellen ca.500U/min gefunden . Ich denke das es wohl grundsätzlich nicht schlecht sein dürfte den Vorauslass etwas kleiner zu machen aber auch nur wenn gewährleistet ist das die Walzen ganz auf gehn .

Gruß Nödel
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