Wackelnder Auspuff 31K

[Speed Freak 89]

Hallo zusammen

meine 31K hatte bis kurz vor den letzten Ausfahrt keine Probleme bezüglich Auspuff. Leider hat die rechte Flöte irgendwann angefangen zu klappern weil sich innen was verabschiedet hat.
Nebenfrage: Ist bekannt was da bricht? Ich vermute da muss man aufschneiden? Der ursprüngliche ist in etwas besserem Zustand als der aktuell montierte.

Hab dann meinen Ersatzauspuff vom Regal genommen und montiert.
Leider sitzt der am Auslass sehr locker. Dichtungen sind original Yamaha und noch fast neu.
Hab gelesen, dass da zwischen Krümmerflansch und Krümmer noch irgendwas sein soll das sich gern verabschiedet. Was ist da die beste Lösung wie man dafür sorgt, dass der Krümmer auf den Metallring drückt bevor der Flansch auf der Graphit Flachdichtung fest wird?

[Speed Freak 89]

Noch ein paar Bilder.

Was mir aufgefallen ist, obwohl alle 4 Flöten die gleiche Nummer tragen und zumindest wenns nach dem Moped geht an dem sie dran waren 85er 31K sein sollten schauen 2 etwas anders aus.

Die, die beim Teilespender dabei waren haben keine Dellen für die Hinterachse, sind dort aber angeschrammt.
Gibts da bekannte Unterschiede?

Beim Klapperauspuf hab ich einmal den Einsatz hinten rausgezogen, der ist ganz.
Das lose Teil ist wenn man reinleuchtet direkt dahinter zu sehen, irgendeine Platte.

[georg_horn]

Das Problem ist wohl, dass zwischen dem losen Flansch und dem angeschweissten Kragen am Ende des Rohres irgend ein Metallring sitzt, der mit der Zeit wegbröselt. Der Auspuff wackelt dann und es trötet auch heraus. Man kann da wieder irgendwas zwischenlegen, einen Draht oder Stahlseil. Uwe Kilroy hat wimret mit Gummiringen aus Viton experimentiert und auch eine umfangreiche Abhandlung darüber geschrieben.

Ich hab an meiner 1WW die Flachdichtung zwischen losem Flansch und Zylinder weggelassen. Konnte eh nicht erkennen wofür die gut sein soll. Der lose Flansch geht dann weiter Richtung Zylinder und drückt den Krümmer doch noch gegen seine eigentliche Dichtung.

[Speed Freak 89]

Ja, wenn ich mir den Flansch anschau weiß ich auch nicht so recht was sie sich dabei gedacht haben, dichten sollte ja der große Krümmerdichtring mit den Tellerfedern.
Das ganze Konstrukt mit der Dichtscheibe aus Tellerfedern der Flachdichtung außen und diesem nicht ersetzbaren Metallring ist eher fraglich...

Ist schon ein paar Tage her, aber ich glaub ich hab den Metallring vom alten Klapperauspuff genommen (das ist wohl ein eingerollter Blechstreifen) und so gut wie möglich auf den Ersatzauspuff wickeln probiert. Da das nicht wirklich erfolgreich war kam noch ein Drahtseil dazu rein... War wohl auch nicht unbedingt erfolgreich wenns jetzt wieder gewackelt hat. Hat natürlich auch zwischen Flansch und Krümmer rausgesuppt.

Ich geh davon aus, dass Yamaha mit dem Drahtring und der Flachdichtug etwas Flexibilität reinbringen wollte.
D.h. die 2 Teile sollen so viel nachgeben bis man die eigentliche Krümmerdichtung auf Anschlag (also den Kragen rund um die Tellefedern) gezogen hat.

Mal schauen ob ich geeignetes Material herumliegen hab, dann könnt ich auf dem kleinen Drehbänklein ja einen Ring mit der richtigen Dicke machen.
Ein starrer Ring muss halt genau die richtige Dicke haben... Und damit ich ihn raufbekomm muss der in 2 Teile geschnitten werden.
Nach dem teilen bekomm ich den auf der Drehbank halt nicht mehr ordentlich gespannt falls er zu dick ist...

Alternativ Glimmerpapier... an einer Stelle geteilter Ring und so viele Lagen bis es fest wird...
Hab halt nur Abil-N da, das hält nur 120°C aus.

[stullefumi]

Moin.
So wie Georg mache ich das auch.
Das Zeugs hinterm Flansch raus, dann ohne die äußere Dichtung Montieren.
Ist dicht.
Kann sein, das die Serieauspuffe dann mehr unter Vibrationen leiden.
Fahre JL, da geht's.
Gruß Stulle

[wwild]

Ich hab da nen weichgeglühten Kupferdraht drunter.

[Kilroy]

dichten sollte ja der große Krümmerdichtring mit den Tellerfedern.

Was meinst Du denn mit Tellerfedern?

Der originale Aufbau bei der 31K sieht so aus wie bei den späten LC-Modellen. Die Asbest-Dichtung wurde durch die Kupferlinsendichtung ersetzt. Im Auspuffflansch befindet sich hinten ein federnder Dichtring, der einzig dazu da ist die Motorbewegung gegenüber dem Auspuff etwas zu entkoppeln. Leider gammelt dieser mit der Zeit weg und der Flansch zieht den Auspuff nicht mehr fest and den Zylinderflansch und als Folge wackelt er.

Weich geglühter Kupferdraht hat das gleiche Problem wie alle weicheren Materialien: sie werden durch die Bewegung des Motors verdichtet und irgendwann ist das nicht mehr dicht.
Festere Materialien lassen sich nicht verdichten und übertragen die Bewegung des Motors auf den Auspuff. Als Folge gibt es Ermüdungsbrüche - entweder am Auspuff oder die Stehbolzen brechen - das im besonderen bei "frisch" gemachten Zylindern.

Aus meiner Sicht gibt es da keine perfekte Lösung out-of-the-box. Der Heiner Jakob hat das für mich perfekt gelöst. Er hat sowohl am Auspuffrohr als auch am Auspuffflansch ein paar Ösen angeschweißt und eine kräftige Zugfeder eingehängt - wie bei Rennauspuffen üblich. Dadurch wird die Bewegung entkoppelt, aber der Auspuff bleicht dicht.

Mehr Infos hier https://www.rd350lc.de/downloads/Auspuff-4L0.pdf

Gruß Uwe

[Speed Freak 89]

Die eigentliche Krümmerdichtung ist ja so ein Ring der außen Kupferscheiben und innen Stahl Tellerfedern hat.
Das alles ist mit einem Bördel außenrum zusammengehalten.
Wenn man das fest zusammendrückt geben die Tellerfedern nach bis das ganze System am Bördel außen auf Block geht (sofern die Kraft dazu ausreicht)

https://www.ebay.de/itm/355031862552?_t ... 101224.m-1

Der weich gelagerte Motor der 350er machts halt nicht ganz einfach...
Es schüttelt halt alles wie blöd herum und wenn man da was zu sehr einspannt hab ich Angst um die Stehbolzen.

Eine Lösung die mir ganz gut gefallen würde wäre so eine Wellfeder die man durch die offenen Enden über den Kragen vom Flansch drüberwickeln könnte.
Dicke und Anpresskraft ließe sich am Ende über die Anzahl an Windungen definieren, damit wäre die ursprüngliche Funktion gegeben und da es eine Feder ist hält diese die Vorspannung auch aufrecht.
https://www.smalley.com/de/verschachtelte-wellfedern-0

Sind nur leider keine Normteile die man einfach so bestellen kann.

Ösen anschweißen und Federn einhängen klingt an sich auch interessant (gleicher Effekt), ist halt wieder eine Veränderung vom Originalzustand.

Edit:
Muss das Zeug einmal genau ausmessen, aber ich hätt was gefunden das passen könnte.
Habs mir jetzt nicht gemerkt, aber im Hinterkopf schwebt mir 46,5mm Krümmer und 53mm Flansch herum.
Müsste man notfalls auf der Drehbank einspannen und den Außendurchmesser abdrehen oder abschleifen und natürlich schlitzen.
Preislich halt happig wenn man nur wenige braucht... Bei 1000 Stk. wirds ein Cent Artikel
https://www.febrotec.de/de-DE/federsche ... 2157-020a/

[Kilroy]

Auch eine gute Idee mit den Federscheiben bzw. Wellfedern

Ich habe mir bis jetzt immer FKM Ringe mit einer Größe 47x3 mm besorgt.
https://www.ebay.de/itm/160966038290

Die halten so ca. 800 bis 1000 km je nach Fahrweise.

Bei den gewellten Federscheiben geht es ja eigentlich. Bei 10 Stück zahlt man keine Mindermenge und inkl. Versand wären das 6 Euro pro Stück.

Gruß Uwe

[Speed Freak 89]

Ich mess das daheim einmal in Ruhe aus was da wirklich reinpasst.

Gäbe ja auch noch Draht Wellfedern, die würden auch ganz gut reinpassen, haben aber den Nachteil, dass man sie nicht nach Bedarf "stapeln" kann.
https://www.febrotec.de/de-DE/federsche ... /0rw-0212/

Dazu noch das Werkstoffthema.
Abgastemperaturen gehen ja in Richtung 7-800°C.
Der Aluflansch (Zylinder) darf im Dichtungsbereich sowiseo kaum über 120-130°C sehen, je nach Wärmeleitfähigkeit der zwischengelegten Dichtung und vom Stahlflansch erwart ich mir im Bereich von diesem Druckstück eventuell so um die 300°C.

Den verlinkten Drahtring gibts halt materialmäßig (in der Größe) wieder nur in 1.1200 und das wird soweit ich das aus den Datenblättern raus lese bei 300° schon weich.
Auch die Materialien der Federscheiben die ich verlinkt hab (1.1231, 1.1248) sind nicht warmfest.

Hier wär eine in 1.4568, die ginge lt. Datenblatt bis 350°C und wär damit geeignet.
https://www.febrotec.de/de-DE/federsche ... st-0217sq/


Ich glaub ich frag bei der Bude einfach einmal an ob sie die Wellfedern ggf. recht einfach in passendem Maß fertigen können.
Ich fürcht nur, dass die mich bei Stückzahl ~20 auslachen werden


Fürs Pickerl (TÜV) in 2 Wochen wird das wohl sowieso nix... Da muss ich mir überlegen was ich daheim hab das ich da reinstopfen kann
Oder ich probier die Graphitdichtung da schonend zu lösen damit ich sie weiterverwenden kann - will eigentlich nicht wissen was die bei Yamaha wieder kosten soll.
(Ja ich bin so einer der es original haben will, auch wenn man die in der Praxis einfach weglassen kann)

[Lux-RD]

Hallo Leute,
ich habe bei mir 4mm Kupferdraht Vollmaterial genommen. Passendes Starkstromkabel bei unseren Elektrikern besorgt und abisoliert.
Vom Durchmesser passt das super. Vor dem Einbau habe ich es ganz leicht mit dem Hammer geplättet.
Mit dem Kupferdraht hält das bei mir länger wie 10000km .
Gruß,
Michael.