Gehäusehälften abdichten
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
Gehäusehälften abdichten
Liebe RD Gemeinde,
ich habe zwei Gehäusehälften (TZR 250 2MA) vor mir liegen, die ich (nach nochmaliger Reinigung mit Bremsenreiniger und Luft) und Einbau von Getriebe und KW zusammenfügen möchte, jedoch habe ich das noch nie gemacht.
Grundsätzlich ist mir klar/bzw konnte ich recherchieren, dass ich das Dichtmittel sehr dünn auftragen muss.
Weiter ist mir klar dass ich Bohrungen "umkreise".
Meine wesentlichen Fragen wären:
1. Ich trage eine dünne Raupe auf die Stege auf, da die Tube mir die Raupe vorgibt, sagen wir 1mm Öffnung, schmiere ich die Raupe dann mit dem Finger glatt und schmier das überschüssige Material in nen Lappen, ähnlich wie Silikonfugen im Bad oder mach ich mir was auf die Finger und schmiere es dann auf die Stege
2. und das ist mein Hauptproblem: Auf welche Stege bringe ich Dichtmittel? Wo kann ich es getrost weglassen und was mache ich an kleinen Stegen beim Getriebe.
Anbei habe ich Bilder (beide Gehäusehälten und meine größten Problemzonen) in der Hoffung, dass mir jemand in die Bilder malt wo Dichtmittel hinkommt und wo nicht
Ich werde den Zusammenbau, mit eurer Hilfe, hier dokumentieren, damit die Nachwelt auch was davon hat.
Gruß Tim
P.S. Ich werde als Dichtmittel Loctite SI 5980 verwenden und beabsichtige keine Diskussion über Dichtmittel - das gibt es schon.
ich habe zwei Gehäusehälften (TZR 250 2MA) vor mir liegen, die ich (nach nochmaliger Reinigung mit Bremsenreiniger und Luft) und Einbau von Getriebe und KW zusammenfügen möchte, jedoch habe ich das noch nie gemacht.
Grundsätzlich ist mir klar/bzw konnte ich recherchieren, dass ich das Dichtmittel sehr dünn auftragen muss.
Weiter ist mir klar dass ich Bohrungen "umkreise".
Meine wesentlichen Fragen wären:
1. Ich trage eine dünne Raupe auf die Stege auf, da die Tube mir die Raupe vorgibt, sagen wir 1mm Öffnung, schmiere ich die Raupe dann mit dem Finger glatt und schmier das überschüssige Material in nen Lappen, ähnlich wie Silikonfugen im Bad oder mach ich mir was auf die Finger und schmiere es dann auf die Stege
2. und das ist mein Hauptproblem: Auf welche Stege bringe ich Dichtmittel? Wo kann ich es getrost weglassen und was mache ich an kleinen Stegen beim Getriebe.
Anbei habe ich Bilder (beide Gehäusehälten und meine größten Problemzonen) in der Hoffung, dass mir jemand in die Bilder malt wo Dichtmittel hinkommt und wo nicht
Ich werde den Zusammenbau, mit eurer Hilfe, hier dokumentieren, damit die Nachwelt auch was davon hat.
Gruß Tim
P.S. Ich werde als Dichtmittel Loctite SI 5980 verwenden und beabsichtige keine Diskussion über Dichtmittel - das gibt es schon.
Letztendlich ergibt sich das beim genauen Betrachten von selbst
Öl nach draussen ist genauso wenig erwünscht wie Öl oder Luft ins Kurbelgehäuse. Somit hast du deine Dichtkanten identifiziert
Dünn auftragen ist klar. Sonst hast du nachher Dichtmasse im Brennraum bzw im Getriebeöl. Wenn auf beiden Seiten Öl oder Luft ist macht die Masse nicht allzuviel Sinn
Da einen Tip zu geben ist schwierig... gleichmässig dünn ist super.
Die "1mm-Wurst" wird schon bei einigen Stegen to much sein...
Probiere es aus und du hast fix ein Gefühl dafür - zur Not am leeren Gehäuse ... dann musst eben nochmal saubermachen
Öl nach draussen ist genauso wenig erwünscht wie Öl oder Luft ins Kurbelgehäuse. Somit hast du deine Dichtkanten identifiziert
Dünn auftragen ist klar. Sonst hast du nachher Dichtmasse im Brennraum bzw im Getriebeöl. Wenn auf beiden Seiten Öl oder Luft ist macht die Masse nicht allzuviel Sinn
Da einen Tip zu geben ist schwierig... gleichmässig dünn ist super.
Die "1mm-Wurst" wird schon bei einigen Stegen to much sein...
Probiere es aus und du hast fix ein Gefühl dafür - zur Not am leeren Gehäuse ... dann musst eben nochmal saubermachen
Wenn ich dir Recht gebe, liegen wir beide falsch - und das möchtest du doch nicht, oder?
Ich nehm Loctite Flächendicht https://www.henkel-adhesives.com/de/de/ ... e_574.html
und tupfe damit ganz dünn auf, also keine echte Wurscht. Nur beste Erfahrungen bisher, an dutzenden von Gehäusehälften und viertakt-Zylinderkopfdeckeln.
Gruß
Hans
und tupfe damit ganz dünn auf, also keine echte Wurscht. Nur beste Erfahrungen bisher, an dutzenden von Gehäusehälften und viertakt-Zylinderkopfdeckeln.
Gruß
Hans
Ich würde das ausgewählte Dichtmittel Loctite SI 5980 für diese Anwendung für ungeeignet halten. Auf der Loctite Seite steht (Zitat): Ideal für Anwendungen mit größerem Dichtspalt.
Und den größeren Dichtspalt gibt es hier nicht. Vielmehr bildet das Zeug kurz nach dem Auftragen eine Haut, die nicht mehr auf 0 kompressibel ist. Hier ist eine flüssige Flächendichtung (o.g. Loctite 574 oder 573) angesagt, damit die Passungen für die Lager noch stimmen.
Bei einer 1mm Wurst Silikondichtmasse fliegen die nach innen gedrückten Gummiwutzeln dann im Motorgehäuse rum, setzen sich in Kugellager und am schlimmsten evtl. in Ölversorgungsbohrungen. Ich rate dringen vom Einsatz an dieser Stelle ab.
Falls das bei der Entscheidung hilft: Loctite 574 wird auch bei Porsche für Gehäusetrennfugen eingesetzt.
Zur Frage welche Flächen bestreichen: Wenn Du alle horizontalen Trennflächen bestreichst, macht du nix verkehrt - eine geignete dichtmasse vorausgesetzt.
Gruß Stefan
Und den größeren Dichtspalt gibt es hier nicht. Vielmehr bildet das Zeug kurz nach dem Auftragen eine Haut, die nicht mehr auf 0 kompressibel ist. Hier ist eine flüssige Flächendichtung (o.g. Loctite 574 oder 573) angesagt, damit die Passungen für die Lager noch stimmen.
Bei einer 1mm Wurst Silikondichtmasse fliegen die nach innen gedrückten Gummiwutzeln dann im Motorgehäuse rum, setzen sich in Kugellager und am schlimmsten evtl. in Ölversorgungsbohrungen. Ich rate dringen vom Einsatz an dieser Stelle ab.
Falls das bei der Entscheidung hilft: Loctite 574 wird auch bei Porsche für Gehäusetrennfugen eingesetzt.
Zur Frage welche Flächen bestreichen: Wenn Du alle horizontalen Trennflächen bestreichst, macht du nix verkehrt - eine geignete dichtmasse vorausgesetzt.
Gruß Stefan
- Holliheitzer
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- Registriert: Mi 4. Sep 2002, 01:00
- Wohnort: Frechen
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Das 5980 ist mein Favorit für alles und überall an den Motoren.....verwende ich seit Jahren ohne Probleme .
Ich hatte sogar mal einen laufenden Banshee Motor zerlegt.....der hatte überhaupt keine Abdichtung am Gehäuse. Der Banshee Fahrer hatte bewusst nichts da aufgetragen, weil da seiner Meinung nach nichts hin kam. Der Motor war tatsächlich dicht.
Ähm ja.....der Motor lief auch gut. Nur die Kupplung und Getriebe nicht......ich baute mit ihm RD Teile ein und dichtete mit 5980 ab.
Holli
Ich hatte sogar mal einen laufenden Banshee Motor zerlegt.....der hatte überhaupt keine Abdichtung am Gehäuse. Der Banshee Fahrer hatte bewusst nichts da aufgetragen, weil da seiner Meinung nach nichts hin kam. Der Motor war tatsächlich dicht.
Ähm ja.....der Motor lief auch gut. Nur die Kupplung und Getriebe nicht......ich baute mit ihm RD Teile ein und dichtete mit 5980 ab.
Holli
Danke für den Tipp mit dem Probieren am leeren Gehäuse!
Ich habe jetzt mal sehr dünn aufgetragen, mit dem Finger nochmal dünner verschmiert und verschraubt, nur wie bekomme ich das Gefühl, bzw woher weiß ich dass es jetzt auch dicht ist?
Zumindest "fühle" ich jetzt schonmal, dass ich das Dichtmittel an den Stegkanten nochmal "entgrate"
Anbei Bilder - etwas verrauscht
Ich habe jetzt mal sehr dünn aufgetragen, mit dem Finger nochmal dünner verschmiert und verschraubt, nur wie bekomme ich das Gefühl, bzw woher weiß ich dass es jetzt auch dicht ist?
Zumindest "fühle" ich jetzt schonmal, dass ich das Dichtmittel an den Stegkanten nochmal "entgrate"
Anbei Bilder - etwas verrauscht
Also ich halte das für einen falschen Auftrag. Wenn der Block nicht ganz plan ist, wird es zu Problemen kommen.
Bei meinen Motoren wird immer eine schöne 2mm starke Raupe aufgetragen, die sich beim Zusammenschrauben an Alles anpasst.
Links und rechts kommt dann ein Teil der Raupe heraus und bildet einen Keil, der dem Dichtmittel hilft bei Druckbelastung an Ort und Stelle zu bleiben.
In engen Gehäusen kann dann schon mal eine kleine Menge Dichtmittel an den Hubscheiben kleben. Das wird dann solange mit Reiniger abgewischt und gedreht, bis die Scheiben sauber bleiben. Leistung frisst das keine.
Bei dir ist zwar nirgedwo viel Auftrag, aber über die große Fläche läppert sich das auch, nur das dein Auftrag sehr ungleichmäßig ist.
Bei meinen Motoren wird immer eine schöne 2mm starke Raupe aufgetragen, die sich beim Zusammenschrauben an Alles anpasst.
Links und rechts kommt dann ein Teil der Raupe heraus und bildet einen Keil, der dem Dichtmittel hilft bei Druckbelastung an Ort und Stelle zu bleiben.
In engen Gehäusen kann dann schon mal eine kleine Menge Dichtmittel an den Hubscheiben kleben. Das wird dann solange mit Reiniger abgewischt und gedreht, bis die Scheiben sauber bleiben. Leistung frisst das keine.
Bei dir ist zwar nirgedwo viel Auftrag, aber über die große Fläche läppert sich das auch, nur das dein Auftrag sehr ungleichmäßig ist.
Einfach eine 1-2mm dicke Wurst legen. So wie die die Werke das auch überall machen. Da wird nichts verstrichen.
Die Wurst sollte im idealfall seitlich ein Wenig austreten um beidseitig einen Keil zu bilden.
Es gibt zig Dichtmittel die das können. Z.B. Threebond 1215 oder eigentlich alle OEM-Dichtmassen für Ölwannen, Stirndeckel, ect. aus dem Automotive-Bereich.
Grüße,
Bernd
Die Wurst sollte im idealfall seitlich ein Wenig austreten um beidseitig einen Keil zu bilden.
Es gibt zig Dichtmittel die das können. Z.B. Threebond 1215 oder eigentlich alle OEM-Dichtmassen für Ölwannen, Stirndeckel, ect. aus dem Automotive-Bereich.
Grüße,
Bernd
Ich trage deutlich weniger auf als der Döllinger, verwende allerdings auch das anaerob aushärtende Loctite Flächendicht. Was rausquillt härtet da nicht aus.
Wenn ich Silikon nehme (Omnivisc 1050) achte ich auch drauf, dass nix rausquellen kann, obwohl das nach dem Aushärten relativ hart ist, für Silikon.
Gruß
Hans
Wenn ich Silikon nehme (Omnivisc 1050) achte ich auch drauf, dass nix rausquellen kann, obwohl das nach dem Aushärten relativ hart ist, für Silikon.
Gruß
Hans
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