Was verdammt nochmal ist ein Wuchtfaktor???
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
Was verdammt nochmal ist ein Wuchtfaktor???
So, jetzt oute ich mich:
Ich weiß nicht, was ein Wuchtfaktor ist. Ich lese hier- übrigens eigentlich auch nur hier- immer davon. Habe aber nicht rausfinden können, was das ist und wie man den beeinflussen kann. Also, wer klärt mich auf: was ist ein Wuchtfaktor, wie beeinflußt man den und was gibt der an?
Ich weiß nicht, was ein Wuchtfaktor ist. Ich lese hier- übrigens eigentlich auch nur hier- immer davon. Habe aber nicht rausfinden können, was das ist und wie man den beeinflussen kann. Also, wer klärt mich auf: was ist ein Wuchtfaktor, wie beeinflußt man den und was gibt der an?
Vereinfacht gesagt, gibt der Faktor an, wieviel der oszilliernden Masse über das Ausgleichsgewicht an der Kurbelwelle ausgeglichen werden.
Die oszilierenden Massen sind der Kolben mit Ringen, der Bolzen, dies Sicherungsclips, das obere Lager und die obere Hälfte vom Pleuel.
Ich hoffe das erklärt das ein wenig.
Hier ist auch noch was zu Massenkräften und -momenten.
http://www.brucewilles.de/massenausgleich.html
Gruß Matthias
Die oszilierenden Massen sind der Kolben mit Ringen, der Bolzen, dies Sicherungsclips, das obere Lager und die obere Hälfte vom Pleuel.
Ich hoffe das erklärt das ein wenig.
Hier ist auch noch was zu Massenkräften und -momenten.
http://www.brucewilles.de/massenausgleich.html
Gruß Matthias
Zuletzt geändert von Matt21 am Sa 10. Mär 2018, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Matthias
https://bhkw-forum.de/index.php?thread/ ... chtfaktor/Gemessen:
Kolben mit Ringen, Bolzen und Clipsen zu 458g
Pleuel in Waage: 100g
Gegengewicht: 243g
W% = (Gegengewicht + Pleuel) : (Kolben + Pleuel)
Das ergibt einen Wuchtfaktor von: W% = 100 X ( 243+100) /(458+100)
W% = 61.5%
OK - das sei grob der Werkswuchtfaktor
https://www.germanscooterforum.de/topic ... tor-topic/
Was ich so in zwei Minuten rausgefunden habe.

Gruß
Rene
moin
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
Das Problem ist folgendes:
Der Ausgleich über die Gegengewichte geht nur in Laufrichtung der Kolben.
Gleicht man nun 100% aus erzeugt das starke Schwingungen senkrecht zur Laufrichtung.
Diese wiederum zu beruhigen benötigt eine oder mehrere Ausgleichswellen.
Das macht den Motor aufwendiger.
Dazu kommt, dass die Gewichte das Massenträgheitsmoment des Kurbeltriebs erhöhen.
Das wiederum führt zu einem verschlechterten Ansprechverhalten, da die zusätzliche Masse ja mitbeschleunigt werden muss. Zusätzlich erhöht sich die Verlustleistung.
Ein geringerer Ausgleich führt unter anderem zu einem unkomfortablen Motorlauf und erhöhtem Verschleiß.
Im Regelfall liegt der Ausgleich zwischen 40 und 60%.
Renn- und Sportmotoren finden sich an der unteren Grenze, da hier die Verringerung der Verlustleistung einer der Hauptentwicklungsmöglichkeiten zu mehr Leistung ist.
Am einfachsten kann man den Faktor von aussen abschätzen wenn der Motor abgestellt wird. Steht er nach dem Ausschalten der Zündung schlagartig still ist der Wuchtfaktor eher am unteren Ende angesiedelt.
Gruß Matthias
Der Ausgleich über die Gegengewichte geht nur in Laufrichtung der Kolben.
Gleicht man nun 100% aus erzeugt das starke Schwingungen senkrecht zur Laufrichtung.
Diese wiederum zu beruhigen benötigt eine oder mehrere Ausgleichswellen.
Das macht den Motor aufwendiger.
Dazu kommt, dass die Gewichte das Massenträgheitsmoment des Kurbeltriebs erhöhen.
Das wiederum führt zu einem verschlechterten Ansprechverhalten, da die zusätzliche Masse ja mitbeschleunigt werden muss. Zusätzlich erhöht sich die Verlustleistung.
Ein geringerer Ausgleich führt unter anderem zu einem unkomfortablen Motorlauf und erhöhtem Verschleiß.
Im Regelfall liegt der Ausgleich zwischen 40 und 60%.
Renn- und Sportmotoren finden sich an der unteren Grenze, da hier die Verringerung der Verlustleistung einer der Hauptentwicklungsmöglichkeiten zu mehr Leistung ist.
Am einfachsten kann man den Faktor von aussen abschätzen wenn der Motor abgestellt wird. Steht er nach dem Ausschalten der Zündung schlagartig still ist der Wuchtfaktor eher am unteren Ende angesiedelt.
Gruß Matthias
Gruß Matthias
Bei 100% ist der Motor in der Zylinderachse komplett im gleich gewicht.
Kolben ,Pleul,Bolzen und co, Fliehen in die eine richtung, und das Gegengewicht in die andere.
Jetzt kommt die Achse 90 grad zur Zylinderachse, da ist die Masse von unterm Pleul, Hubzapfen,und co kleiner(Weil der Kolben seine Achse immer behält),aber das Gegengewicht flieht mit seinen 100% genauso 90 grad zur Zylinderachse.
Das würde bedeuten das der Motor inZylinder achse ruhig wäre aber 90 grad dazu
heftigs schütteln würde.
Deshalb muß man einen kompromis eingehen in beide Achsen %.
Die Zylinderzahl spielt hier auch noch eine rolle.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich erklärt.
Gruß Peter
Kolben ,Pleul,Bolzen und co, Fliehen in die eine richtung, und das Gegengewicht in die andere.
Jetzt kommt die Achse 90 grad zur Zylinderachse, da ist die Masse von unterm Pleul, Hubzapfen,und co kleiner(Weil der Kolben seine Achse immer behält),aber das Gegengewicht flieht mit seinen 100% genauso 90 grad zur Zylinderachse.
Das würde bedeuten das der Motor inZylinder achse ruhig wäre aber 90 grad dazu
heftigs schütteln würde.
Deshalb muß man einen kompromis eingehen in beide Achsen %.
Die Zylinderzahl spielt hier auch noch eine rolle.
Ich hoffe es ist einigermaßen verständlich erklärt.
Gruß Peter
Hallo,
zusätzlich muss man noch erwähnen, dass der Wuchtfaktor stark vom Motorkonzept abhängt.
Ein Einzylinder benötigt einen anderen Wuchtfaktor, ein Gleichläufer auch, zudem spielt noch der Winkel der Zylinder zueinander eine Rolle. Bei einem V-Motor darf das Zentrum des Ausgleichsgewichts, oder die Bohrung nicht 180° versetzt zum Hubzapfen liegen.
Mein Tandem-Rotax ist z.B. auf beiden Wellen auf 100% gewuchtet, da die Massen sich auch in horizontaler Richtung exakt aufheben. Dieser Motor läuft auch fast völlig vibrationsfrei.
Viele Grüße,
Bernd
zusätzlich muss man noch erwähnen, dass der Wuchtfaktor stark vom Motorkonzept abhängt.
Ein Einzylinder benötigt einen anderen Wuchtfaktor, ein Gleichläufer auch, zudem spielt noch der Winkel der Zylinder zueinander eine Rolle. Bei einem V-Motor darf das Zentrum des Ausgleichsgewichts, oder die Bohrung nicht 180° versetzt zum Hubzapfen liegen.
Mein Tandem-Rotax ist z.B. auf beiden Wellen auf 100% gewuchtet, da die Massen sich auch in horizontaler Richtung exakt aufheben. Dieser Motor läuft auch fast völlig vibrationsfrei.
Viele Grüße,
Bernd
Danke,
daß war sehr aufschlußreich.
Mal kurz zu Bernds Motor und sozusagen als "Wissenskontrolle":
Dein Motor ist also ein Tandem mit 100% Wuchtfaktor.
Um 90 Grad später auch perfekten Ausgleich zu haben, sind beide Wellen identisch- da sie gegenläufig arbeiten - und die Wuchtgewichte sind zeitgleich innen bzw. außen.
Habe ich das richtig -verstanden?
daß war sehr aufschlußreich.
Mal kurz zu Bernds Motor und sozusagen als "Wissenskontrolle":
Dein Motor ist also ein Tandem mit 100% Wuchtfaktor.
Um 90 Grad später auch perfekten Ausgleich zu haben, sind beide Wellen identisch- da sie gegenläufig arbeiten - und die Wuchtgewichte sind zeitgleich innen bzw. außen.
Habe ich das richtig -verstanden?