RD 250 LC Tuning
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
Hallo.
Das Folgende ist jetzt mal alles meine Spekulation und beruht zwar auf persönlicher Erfahrung, aber eben nicht mit 4L1-Zylindern. Ich gehe dabei mal von Erlenbachs Zylinderabwicklung und den dort ermittelten originalen Steuerzeiten der 4L1 aus:
Mit dem 3mm Fußspacer kommen die Stütz-Überströmer auf sehr hohe ca. 140°. Das halte ich persönlich für etwas viel, wenn ich das mal mit meinen Erfahrungen aus dem Modifizieren von Maxiscootern von 125-183ccm vergleiche, also ähnliche Hubräume und Zylinderauslegungen (4 Überströmer, 1 Boostport, einteiliger Auslass).
Ich für meinen Teil hätte auf den 3mm dicken Fuß-Spacer verzichtet, die Überströmer nur 1mm höher gezogen/gesetzt (macht schon gute 5° aus) und den Auslass auch nur höchstens 1-1,5mm höher angesetzt; da sehe ich bei Zylinder ohne Auslasssteuerung die dann ca. 190° für meinen Geschmack als absolute Vernunftgrenze, wegen dem dann schon auftretenden Drehmomentverlust in der Mitte und unten. Natürlich können andere eine schärfere Charakteristik trotzdem mögen, aber ich denke das gibt bei den Anschlüssen der Gänge (Getriebespreizung) beim Durchbeschleunigen schon langsam Probleme.
Mit 3mm höherer Auslasskante ergibt es dann schon fast RD350YPVS (bei voll geöffnetem Powervalve) Auslass-Steuerzeiten. Da ist wohl schon Kupplung schleifenlassen angesagt, da ja kein YPVS das bei niedrigeren Drehzahlen entschärft, die ca. 195° AS fährt man dann ja immer.
Mir ist bei den LC-Zylindern immer die geringe Auslassbreite aufgefallen, wenn ich mal einen in der Hand hatte. Wenn man ihn oben etwas breiter machen würde (auf die 70% Sehnenmaß würde ich jetzt nicht gehen, aber etwas darunter sollte betriebssicher sein), gewinnt man meiner Erfahrung nach eigentlich immer Drehmoment; der Auslass bekommt dann ansatzweise Trapezform. Gibt`s da Erfahrungen von den mitlesenden LC-Tunern? Bei den YPVS-Zylindern macht das mit der Auslassbreite ja keine Probleme.
Das Erweitern der Kanalquerschnitte nach unten bringt bei den Rollerzylindern ausser erhöhtem Spritverbrauch eigentlich nichts. Die Oberkanten (Steuerkanten) sind da entscheidend für`s Timing und elementar ist die Symmetrie der Kanäle zueinander. Als Werkzeug waren immer Frässtationen mit Winkel-Handstück und ein passender Inspektionsspiegel sehr geeignet, damit lassen sich Überströmer-Oberkanten gut bearbeiten, wenn man sich das Ziel vorher genau anzeichnet. Wobei hier weniger oft mehr ist. Das wäre jetzt mal meine Vorgehensweise, aber andere Leute haben da sicher mit der 4L1 ihre Erfahrungen gemacht und wissen da besser Bescheid.
Gruß,
Rüdi
Das Folgende ist jetzt mal alles meine Spekulation und beruht zwar auf persönlicher Erfahrung, aber eben nicht mit 4L1-Zylindern. Ich gehe dabei mal von Erlenbachs Zylinderabwicklung und den dort ermittelten originalen Steuerzeiten der 4L1 aus:
Mit dem 3mm Fußspacer kommen die Stütz-Überströmer auf sehr hohe ca. 140°. Das halte ich persönlich für etwas viel, wenn ich das mal mit meinen Erfahrungen aus dem Modifizieren von Maxiscootern von 125-183ccm vergleiche, also ähnliche Hubräume und Zylinderauslegungen (4 Überströmer, 1 Boostport, einteiliger Auslass).
Ich für meinen Teil hätte auf den 3mm dicken Fuß-Spacer verzichtet, die Überströmer nur 1mm höher gezogen/gesetzt (macht schon gute 5° aus) und den Auslass auch nur höchstens 1-1,5mm höher angesetzt; da sehe ich bei Zylinder ohne Auslasssteuerung die dann ca. 190° für meinen Geschmack als absolute Vernunftgrenze, wegen dem dann schon auftretenden Drehmomentverlust in der Mitte und unten. Natürlich können andere eine schärfere Charakteristik trotzdem mögen, aber ich denke das gibt bei den Anschlüssen der Gänge (Getriebespreizung) beim Durchbeschleunigen schon langsam Probleme.
Mit 3mm höherer Auslasskante ergibt es dann schon fast RD350YPVS (bei voll geöffnetem Powervalve) Auslass-Steuerzeiten. Da ist wohl schon Kupplung schleifenlassen angesagt, da ja kein YPVS das bei niedrigeren Drehzahlen entschärft, die ca. 195° AS fährt man dann ja immer.
Mir ist bei den LC-Zylindern immer die geringe Auslassbreite aufgefallen, wenn ich mal einen in der Hand hatte. Wenn man ihn oben etwas breiter machen würde (auf die 70% Sehnenmaß würde ich jetzt nicht gehen, aber etwas darunter sollte betriebssicher sein), gewinnt man meiner Erfahrung nach eigentlich immer Drehmoment; der Auslass bekommt dann ansatzweise Trapezform. Gibt`s da Erfahrungen von den mitlesenden LC-Tunern? Bei den YPVS-Zylindern macht das mit der Auslassbreite ja keine Probleme.
Das Erweitern der Kanalquerschnitte nach unten bringt bei den Rollerzylindern ausser erhöhtem Spritverbrauch eigentlich nichts. Die Oberkanten (Steuerkanten) sind da entscheidend für`s Timing und elementar ist die Symmetrie der Kanäle zueinander. Als Werkzeug waren immer Frässtationen mit Winkel-Handstück und ein passender Inspektionsspiegel sehr geeignet, damit lassen sich Überströmer-Oberkanten gut bearbeiten, wenn man sich das Ziel vorher genau anzeichnet. Wobei hier weniger oft mehr ist. Das wäre jetzt mal meine Vorgehensweise, aber andere Leute haben da sicher mit der 4L1 ihre Erfahrungen gemacht und wissen da besser Bescheid.
Gruß,
Rüdi
Den Aussagen von Rüdi kann ich nur so zustimmen. Wie er, habe ich auch Erfahrungen außerhalb des RD Motors gemacht, die diese Aussagen oftmals bestätigen.
Ich würde auf größere Vergaser, möglichst große Kanalquerschnitte sowie einen passenden Auspuff (Jim Lomas oder ähnliches) setzen.
Natürlich ist es wichtig das der Auspuff durch eine kurze Resolänge den nutzbaren Drehzahlbereich nicht in hohe Drehzahlen verschiebt. Der LC Motor scheint damit im Punkto Haltbarkeit ja nicht so gut klar zu kommen. Ob die erreichbaren Querschnitte im Zylinder dann eine hohe Leistung bei hoher Drehzahl noch zulassen ist ebenfalls eine gut Frage.
Dann wären mir doch 50PS bei 9000U/min am Hinterrad (durch Optimierungen) lieber als 55PS bei 11000U/min durch extreme Steuerzeiten. Dann bleibt sicher auch die Langlebigkeit und Fahrbarkeit auf der Strecke.
Mfg. Robsch
Ich würde auf größere Vergaser, möglichst große Kanalquerschnitte sowie einen passenden Auspuff (Jim Lomas oder ähnliches) setzen.
Natürlich ist es wichtig das der Auspuff durch eine kurze Resolänge den nutzbaren Drehzahlbereich nicht in hohe Drehzahlen verschiebt. Der LC Motor scheint damit im Punkto Haltbarkeit ja nicht so gut klar zu kommen. Ob die erreichbaren Querschnitte im Zylinder dann eine hohe Leistung bei hoher Drehzahl noch zulassen ist ebenfalls eine gut Frage.
Dann wären mir doch 50PS bei 9000U/min am Hinterrad (durch Optimierungen) lieber als 55PS bei 11000U/min durch extreme Steuerzeiten. Dann bleibt sicher auch die Langlebigkeit und Fahrbarkeit auf der Strecke.
Mfg. Robsch
Bei einer 250er liegen eher so 40PS bei 9000 min-1 am Hinterrad an und dann wurde auch schon ordentlich Hand angelegt.Robsch hat geschrieben:
Dann wären mir doch 50PS bei 9000U/min am Hinterrad (durch Optimierungen) lieber als 55PS bei 11000U/min durch extreme Steuerzeiten. Dann bleibt sicher auch die Langlebigkeit und Fahrbarkeit auf der Strecke.
Mfg. Robsch

Gruss Willi
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- Holliheitzer
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Der LC Motor hat eigentlich keine Tuningprobleme......nur die Zylinder haben halt keinen Steg im Einlaß. Das ist für mich der große Nachteil am LC Motor.
Der Kolben kippt in diese riesige Fläche und steckt halt hohe Drehzahlen absolut ungesund weg. Daher lässt man den so.
Wer es doch wissen will, kann sich,wie Rüdi schreibt,an den Auslaß machen und auf max 190 ° gehen, breiter werden ohne das Sehnenmaß über die Grenze zu erweitern ,WENN der POTT das auch trägt. An der Stelle bringen es eh nur noch Nebenauslässe,die man bei modernen Zylindern findet. Der Auslaß in seiner Form + Größe (Fläche) ist das A und O beim Tuning.....was die Zylinder angeht. Überströmer maßvoll vergrößern.......nicht übertreiben....damit der Motor auch untenrum noch aus dem Quark kommt. Kanalfenster sauber bearbeiten......man darf es sozusagen nicht sehen,das einer dran war.
Die Zylinder nicht bzw. nur 1mm anheben,nur den Auslaß machen + Einlaß auf Üppse Membrane, 30 Gaser, QKante optimieren und Verdichtung rauf. Ausgelitert auf 16,5ml Brennraum 350er ist optimal,die 250er sollte um die 12ml haben. Dazu Zündung optimieren auf einen kräftigen Zündfunken und nicht zu hohe Früh-Werte...gerade beim gemachten Kopf.
Eher auf Downpower bei den Zylindern VOR den Yppsen gehen. Es muss halt halten. Ewig wieder neu Kolben verbauen und und und bringt da nichts.
Ich habe 3 verschiedene "Drehmel" und verschiedene Fräser . Damit komme ich eigentlich überall hin. Anfängern empfehle ich Edelkorund-Schleifstifte für den Fräser und langsamen Speed bei Arbeiten an/in den Überströmer-Fenstern. Man macht da wenig kaputt . Fräser kann man am Stiel kürzen wenn es eng wird.
Was ich hier zuletzt gesehen hatte ,war doch sehr erschreckend.
Ich brauche ca. 8-9 Stunden für einen 350er YPVS Zylinder sauber zu tunen.
Gruß Holli
Der Kolben kippt in diese riesige Fläche und steckt halt hohe Drehzahlen absolut ungesund weg. Daher lässt man den so.
Wer es doch wissen will, kann sich,wie Rüdi schreibt,an den Auslaß machen und auf max 190 ° gehen, breiter werden ohne das Sehnenmaß über die Grenze zu erweitern ,WENN der POTT das auch trägt. An der Stelle bringen es eh nur noch Nebenauslässe,die man bei modernen Zylindern findet. Der Auslaß in seiner Form + Größe (Fläche) ist das A und O beim Tuning.....was die Zylinder angeht. Überströmer maßvoll vergrößern.......nicht übertreiben....damit der Motor auch untenrum noch aus dem Quark kommt. Kanalfenster sauber bearbeiten......man darf es sozusagen nicht sehen,das einer dran war.
Die Zylinder nicht bzw. nur 1mm anheben,nur den Auslaß machen + Einlaß auf Üppse Membrane, 30 Gaser, QKante optimieren und Verdichtung rauf. Ausgelitert auf 16,5ml Brennraum 350er ist optimal,die 250er sollte um die 12ml haben. Dazu Zündung optimieren auf einen kräftigen Zündfunken und nicht zu hohe Früh-Werte...gerade beim gemachten Kopf.
Eher auf Downpower bei den Zylindern VOR den Yppsen gehen. Es muss halt halten. Ewig wieder neu Kolben verbauen und und und bringt da nichts.
Ich habe 3 verschiedene "Drehmel" und verschiedene Fräser . Damit komme ich eigentlich überall hin. Anfängern empfehle ich Edelkorund-Schleifstifte für den Fräser und langsamen Speed bei Arbeiten an/in den Überströmer-Fenstern. Man macht da wenig kaputt . Fräser kann man am Stiel kürzen wenn es eng wird.
Was ich hier zuletzt gesehen hatte ,war doch sehr erschreckend.
Ich brauche ca. 8-9 Stunden für einen 350er YPVS Zylinder sauber zu tunen.
Gruß Holli


- maddin250ha
- Beiträge: 268
- Registriert: Mi 2. Apr 2014, 06:32
- Wohnort: Bochum
Danke für eure Berichte
Kabelbinder mit schleifpapier klingt gut für schlecht erreichbare Ecken.
Mir ist auch aufgefallen das man mit einer flexiblen Welle lieber weniger und langsam fräst um ein besseres Ergebnis zu bekommen.
Für die Überströmer will ich mir einem drehmel mit 90° Winkel stück zu legen um besser an die Kanten zu kommen.
Wenn die Buchse durch andere Kolben zu dünn wird dann werde ich es erst mal bei original belassen
Kabelbinder mit schleifpapier klingt gut für schlecht erreichbare Ecken.
Mir ist auch aufgefallen das man mit einer flexiblen Welle lieber weniger und langsam fräst um ein besseres Ergebnis zu bekommen.
Für die Überströmer will ich mir einem drehmel mit 90° Winkel stück zu legen um besser an die Kanten zu kommen.
Wenn die Buchse durch andere Kolben zu dünn wird dann werde ich es erst mal bei original belassen
RD 250 LC Kenny Design - im Dornröschen Schlaf
RD 500 Ypvs - zum Kurven heizen
RD 500 Ypvs - zum Kurven heizen
Das blöde beim Dremel ist, dass man die biegsame Welle NICHT mit dem Winkelstück kombinieren kann. Wer sich das ausgedacht hat gehört erschossen. So muss man, wenn man das Winkelstück verwendet, den schweren Motor immer in der Hand halten. Am Anfang ist das nicht so schlimm, aber nach 10 Minuten Arbeit fällt einem das Ding aus der Hand.
Die biegsame Welle an sich ist ideal. Man kann den Motor aufhängen und gemütlich im Sitzen arbeiten.
Gruß Uwe
Die biegsame Welle an sich ist ideal. Man kann den Motor aufhängen und gemütlich im Sitzen arbeiten.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

Und ich hätte zwei gebrauchte RD250LC-Zylinder hier rumliegen. Täte ich auch hergeben, falls sie jemand will.
Aktuelles BOhrungsmaß ist Ø54,75mm und es hat noch keiner an Einlass und Überströmern rumgepfuscht. Beim Auslass bin ich mir nicht ganz sicher, aber wenn, dann wars nicht viel.
Beide zusammen für Eur.80.- incl. Versand.
Bei Bedarf bitte PN.
Gruß
Hans
Aktuelles BOhrungsmaß ist Ø54,75mm und es hat noch keiner an Einlass und Überströmern rumgepfuscht. Beim Auslass bin ich mir nicht ganz sicher, aber wenn, dann wars nicht viel.
Beide zusammen für Eur.80.- incl. Versand.
Bei Bedarf bitte PN.
Gruß
Hans