meine 28 Jahre alte RD 350 wieder aktivieren

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)

lanzelot1969
Beiträge: 18
Registriert: Do 7. Nov 2013, 20:30

meine 28 Jahre alte RD 350 wieder aktivieren

Beitrag von lanzelot1969 »

Hallo Forum,
jetzt möchte ich mich mal kurz vorstellen: ich heiße Gerhard (Jahrgang 69) und wohne in der Nähe von Linz (Ö). 1989 habe ich mir eine 1 Jahr alte RD 350 LC YPVS (1WT) gekauft, mit 1.000km Laufleistung. Das Bike bin ich dann brav bis vor ca. 5 Jahren gefahren, Laufleistung war dann nicht ganz 27.000km. Ich bin mein Bike immer schonend gefahren und es steht noch da wie neu (ich habe nie daran gebastelt und immer alles original belassen).
Vor 5 Jahren kam sie dann (so wie jeden Winter) in den wohltemperierten Keller, in der Meinung im Frühling kommt sie wieder raus. Dem war aber nicht so, da Bauarbeiten am Eigenheim mich zu Gänze beschäftigt haben. Die waren vorbei und ich habe mich vor 3 Jahren hier eingetragen und wollte damals schon euren Rat für das Reaktivieren einholen. Doch dann kam Nachwuchs dazwischen - sogar Zwillinge und somit war das Reaktivieren nach einem Monat wieder eingestellt. Mittlerweile kann ich mir vorstellen gelegentlich was am Bike zu tun, ziemlich sicher nicht jede Woche, aber vielleicht gelegentlich.
Jetzt habe ich mir mal Literatur besorgt: den Leitfaden von Martin Kieltsch, Microfish mit den Stücklisten und die Reparaturanleitung Yamaha RD 250/350 LC. Dann habe ich mich hier im Forum etwas eingelesen, herzlichen Dank an StVOnix für RD gekauft - was ist zu tun?
Und jetzt stehe ich vor der Entscheidung, ob ich als Anfänger auf dem Gebiet mir das zutraue. Erste Hürde scheint mir schon mal der Vergaser ... Vergaserdeckel lösen ... in der Stückliste wird das Teil nicht angeführt :cry:
Jetzt vermute ich mal, dass das das Teil ganz oben ist, aber mit welchem Schlüssel bekomme ich das auf?

Daher: welcher Preis ist bei Verkauf realistisch? Obwohl ich mich nach all den Jahren nur schwer vor ihr trennen würde.
Oder habt ihr hier im Forum ausreichend Geduld?

Danke für eure Rückmeldung,
Gerhard

ach ja ... und wenn das Bike erst im Frühling 2018 fertig ist, ist´s auch ok!
Benutzeravatar
StVOnix
Beiträge: 8392
Registriert: Mi 21. Mär 2007, 21:50
Wohnort: 26676 Barßel

Beitrag von StVOnix »

Ich hau dir auf die Finger, wenn du die verkaufst! :evil:
Ist alles kein Hexenwerk, und wenn du ein Haus bauen kannst, kannst du auch eine RD reparieren. Hat gleich den Vorteil, dass du dein Moped hinterher in und auswendig kennst.
Ich vermute, du willst den oberen Deckel lösen, um den Vergaser auszubauen. Das ist der, wo der Gaszug reingeht. Der hat ringsrum senkrechte Stege, damit die Wasserpumpenzange nicht drüberrutscht (Wink mit dem Zaunpfahl). Der wird einfach abgeschraubt und dann mitsamt dem durchgehenden Gaszug, an dem dann der Schieber mit einer Feder hängt, rausgezogen.
Und schon hast du den Vergaser in der Hand. Vorausgesetzt, du hast ihn schon vorher aus den Gummis gezogen.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
dr-maerklin
Beiträge: 666
Registriert: Mi 13. Apr 2011, 22:40
Wohnort: 30982 Pattensen

Beitrag von dr-maerklin »

Moin Gerhard
Bloß nicht verkaufen. Das bereust Du, wie Viele von uns, spätestens nach 2-3 Jahren.
Und glaub mir, dieses Forum hat Geduld.... Ich weiß wovon ich rede:-)
Mach die Karre in Ruhe fertig.... und stell Deine Fragen.
GRüße
Ulf
Neid muß man sich erarbeiten, Mitleid gibts umsonst.
wwild
Beiträge: 1811
Registriert: Mi 20. Feb 2002, 01:00
Wohnort: 72124 Pliezhausen
Germany

Beitrag von wwild »

Hallo Gerhard,
fragen kannst du hier alles, musst halt abwägen, was die Antworten wert sind :)
Ich denke mal bei konkreten Problemen bekommst du hier genügend Hilfe.
Für den Fall, dass es ein wenig schwieriger wird, kannst du ja mal in der Fahrerlandkarte nachsehen, wer in deiner Nähe wohnt und den anschreiben.
So eine direkte Fehleranalyse ist oftmals viel effektiver als ein Rumstochern im Nebel.

Wobei ich in deinem Fall darauf tippe, dass die Vergaser verdreckt sind und die Karre nach ner gründlichen Reinigung derselben wieder wunderbar rennt.
Gruß Werner
Bild Bild Bild Bild Bild
Benutzeravatar
RD FAN
Beiträge: 49
Registriert: So 2. Mai 2010, 20:26

Beitrag von RD FAN »

Wie die Vorredner schon schreiben,die RD ist relativ einfach aufgebaut.
Dürfte für dich kein Problem werden .
Man muß nur mit Ruhe an die sache herangehen.

Ps. Wohne ca 45 km von Linz entfernt.Pettenbach.
Benutzeravatar
georg_horn
Beiträge: 2985
Registriert: Do 21. Sep 2006, 14:37
Wohnort: Koblenz
Kontaktdaten:
Germany

Beitrag von georg_horn »

Servus,

wenn du die Bibel von MK hast, kann eigentlich nix schiefgehen. Geh genau danach vor und überprüfe und stelle alles richtig ein. Die Vergaserdeckel werden einfach abgeschraubt, Zange oder Hände wie Schraubzwingen reichen dazu. Zerlege die Vergaser komplett und lege sie ggf. in Vergaserreiniger ein. Tank auf Rost kontrollieren, ebenso Benzinhahn auf evtl. Verstopfung oder Undichtigkeit, ggf Repsatz einbauen. Dann Sprit rein und das Mopped sollte laufen.
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
Benutzeravatar
jm926
Beiträge: 814
Registriert: Mo 28. Mai 2012, 10:10
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von jm926 »

Als Reiniger hat sich bei mir der bewährt.

http://www.ebay.de/itm/1L-ERC-Vergaser- ... SwSzdXBL~9
Gruß Günter

Frei statt Bayern!!
Benutzeravatar
RD FAN
Beiträge: 49
Registriert: So 2. Mai 2010, 20:26

Beitrag von RD FAN »

Diesen Reiniger verwende ich auch.funktioniert super.
lanzelot1969
Beiträge: 18
Registriert: Do 7. Nov 2013, 20:30

Beitrag von lanzelot1969 »

Guten Abend!
Dann sag ich zuerst mal DANKE für eure positiven Rückmeldungen! Hab mich echt gefreut :-)
Jetzt werde ich mich an das Ganze herantrauen. Anfangen werde ich mit dem Ausbau des Vergasers, also am Wochenende mit der Wasserpumpenzange den Deckel öffnen. Ich halte euch auf dem Laufenden!

In Pettenbach bin ich übrigens früher öfters mit dem Bike durchgefahren, dann über Scharnstein zum Gmundnersee auf einen Sprung ins Wasser
Der Laie staunt, der Fachmann lächelt!
Benutzeravatar
Kilroy
Site Admin
Beiträge: 8710
Registriert: So 20. Jun 2010, 12:03
Wohnort: Mönchengladbach
Germany

Beitrag von Kilroy »

Versuche zuerst den Deckel von Hand aufzudrehen. Erst dann mit der Wasserpumpenzange .. was drunterlegen nicht vergessen, damit es nicht kaputt geht.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

Bild
Speed Freak 89
Beiträge: 385
Registriert: Mo 29. Aug 2016, 12:26

Beitrag von Speed Freak 89 »

Also ich würde sagen so 500€ kannst du verlangen, ich würde sie dann evtl. nehmen... Aber nur wenn sie wirklich wie neu aussieht! :lol:

Behalten und gut drauf aufpassen 8)

Wie ein Kollege letztens gesagt hat, auch wenn durchs Haus Zeit und evtl. Kohle fehlt, da muss man manchmal durchbeißen und manches nicht voreilig verkaufen.
lanzelot1969
Beiträge: 18
Registriert: Do 7. Nov 2013, 20:30

Beitrag von lanzelot1969 »

n´abend,
echt nur :cry: Eur 500,-?!?! Ich hoffe, dass das ein Scherz war :D
Jedenfalls ist es mir heute gelungen den linken Vergaser auszubauen, hat mich etwa ein Stunden gekostet.
Anbei ein Foto vom Vergaser von oben. Für mich wirkt das sauber, aber ich habe ja noch nie so genau in einen Vergaser reingeschaut, darum bitte eure Rückmeldung dazu. Muss ich das jetzt in den Reiniger legen?
Dateianhänge
linker Vergaser von oben
linker Vergaser von oben
IMG_2714a.JPG (140.15 KiB) 511 mal betrachtet
Der Laie staunt, der Fachmann lächelt!
lanzelot1969
Beiträge: 18
Registriert: Do 7. Nov 2013, 20:30

Beitrag von lanzelot1969 »

und jetzt noch eine Frage zum Vergaserdeckel samt Gasseilzug. Mit der Hand konnte ich ihn nicht lösen, aber dann mit der Wasserpumpenzange war´s kein Problem (hab extra noch einen Stofffetzen zwischen Zange und Deckel geklemmt, damit´s weniger oder keine Spuren gibt). Dann war allerdings kein Platz noch oben, um alles rauszuziehen, weil der Rahmen im Weg war. Ich kam erst später drauf, den Vergaser nach außen zu drehen und gut war´s.
Allerdings hängt da jetzt noch alles dran & wie bekomme ich das jetzt auseinander?
Dateianhänge
IMG_2713a.JPG
IMG_2713a.JPG (66.85 KiB) 507 mal betrachtet
Der Laie staunt, der Fachmann lächelt!
Benutzeravatar
StVOnix
Beiträge: 8392
Registriert: Mi 21. Mär 2007, 21:50
Wohnort: 26676 Barßel

Beitrag von StVOnix »

Sag nicht, ich hätte dir nichts gesagt! *breitgrins*
StVOnix hat geschrieben:Der wird einfach abgeschraubt und dann mitsamt dem durchgehenden Gaszug, an dem dann der Schieber mit einer Feder hängt, rausgezogen.
Und schon hast du den Vergaser in der Hand. Vorausgesetzt, du hast ihn schon vorher aus den Gummis gezogen.
Das wird auch für den nächsten Schritt notwendig.
georg_horn hat geschrieben: Zerlege die Vergaser komplett und lege sie ggf. in Vergaserreiniger ein.
Wenn du von oben in den Schieber siehst, ist das eigentlich selbsterklärend. Der Zug hat unten einen Nippel (logisch). Den drückst du leicht nach unten und schiebst ihn seitlich aus dem Schlitz. Geht nicht ganz so leicht, weil von unten noch eine Federlasche gegen den Nippel drückt. Um den Zug auszuhängen, musst du vorher die Spiralfeder zusammendrücken. Dafür brauchst du drei Hände, aber weil du kein Mutant bist, schaffst du das auch mit zwei.

Was mir noch auffällt: Deine Benzinleitung ist deutlich zu kurz. Obwohl du sie schon abgezogen hast, ist der Knick vom Anschluss noch deutlich zu erkennen. Das kann bei Vollgas schon zu einer Abmagerung führen.

Auf dem Ölanschluss kann ich keine Leitung erkennen. Hast du die abgezogen?


Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
Friedel
Beiträge: 1293
Registriert: Sa 20. Okt 2001, 01:00
Wohnort: Mettingen
Germany

Beitrag von Friedel »

Ich erkenne Schmutz am Düsenstock und braune Rückstände im Vergaserboden.
Ich würde die Vergaser komplett reinigen (lassen z.B. bei Topham oder Flory).
An deinen Fragen erkenne ich das du etwas unsicher bist, ist aber kein Hexenwerk, muss nur sorgfältig gemacht werden. Zu überlegen wäre auch die Schwimmernadelventile zu erneuern (je Stück ca. 20 € bei Topham).

Keine halben Sachen machen
Friedel
Antworten