Massnahmen bei E5/E10

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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phoenix
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Beitrag von phoenix »

mit dem Wasser im Sprit hatten wir als KFZ-Werkstatt schon in den 70er und 80er Jahren bei den PKW-Motoren zu kämpfen. Eine Tasse Brennspiritus auf eine Tankfüllung(32l) löste das Problem, weil die Autos ohne Spiritus nicht mehr ansprangen. Der Spiritus vermischt sich mit Wasser und wird durch den Vergaser gezogen.

Gruß phoenix
Martin B.Bj.41
<BR>4L0 Bj.81 verkauft
Titus95
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Beitrag von Titus95 »

Also wenn man in Brasilien RD`s mit 25%-igem Ethanolgehalt fährt, dann müsste zumindest die Verdichtung erhöht und der ZZP anders (früher) gelegt sein.

Technische Daten dieser in Brasilien betriebenen RD`s wären hilfreich....

Gruss Hans
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

phoenix hat geschrieben:Eine Tasse Brennspiritus auf eine Tankfüllung(32l) löste das Problem, weil die Autos ohne Spiritus nicht mehr ansprangen.
Da Brennspiritus=Alkohol, war das dann damals also ca. 1% Alkoholgehalt im Benzin (Tasse ca. 0,3 Liter?), also jetzt davon ausgehend, dass damals kein Alkohol dem Benzin beigemischt wurde. Da Super95 sowieso mittlerweile 5% Alkohol enthält, würde der normale Sprit heute also das Wasser sowieso schon binden. Könnte man ja mal mit einem Glas Super95 und einem Tröpfchen Wasser testen, ob es sich nach Durchrühren entmischt oder nicht. Damit wäre das Durchrostungsrisiko heute erheblich geringer als früher, was ja kein Fehler wäre.

Gruß,

Rüdi
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Bumbum
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Beitrag von Bumbum »

Titus95 hat geschrieben:Also wenn man in Brasilien RD`s mit 25%-igem Ethanolgehalt fährt, dann müsste zumindest die Verdichtung erhöht und der ZZP anders (früher) gelegt sein.

Technische Daten dieser in Brasilien betriebenen RD`s wären hilfreich....

Gruss Hans
Hallo Y-3 Kopf mit Brennräumen so groß wie der Kuppelsaal im Kölner Dom, also deutlich weniger Verdichtung aus "unsere". ( ich meine es waren 5:1)

Und in England, Spanien und Italien wurde dieses 4CE Modell bis 95 verkauft.
1WX, TM 35, JL-Auspuff , RGV-Schwinge+R6 Gabel + R6 Felgen
update 2010: 61 mm Welle + 2 böse Onkel´s für die Kolben, V-Force3

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

kestrel401 hat geschrieben:Da die Kraftstoffhersteller Stein und Bein beschwören (was immer das Wert ist), daß der verwendete Alkohol absolut wasserfrei sei, dann müsste der E10 Sprit doch eher eine Möglichkeit darstellen, eventuelles Wasser wieder aus dem Tank herauszubekommen. Ganz wie Du es als Procedere nach dem Spülen beschrieben hast.
So sieht es aus. Früher gabs immer den Geheimtip, ab und zu ein Tasse Spiritus in den Tank zu kippen, damit evtl vorhandenes Wasser gebunden wird. Nun ist das Zeug von Anfang an drin und soll auf einmal böse sein... Alu greift es auch nur unter Wärme und Druck an.
Mit ist halt nach 20 Jahren ein SRX-Tank durchgerostet, weil die tiefsten Stellen der Tankflanken *unter* dem Benzinhahn liegen und somit eventuell aufgesammeltes Wasser bis zum jüngsten Tag (bzw. bis zum Durchrosten) im Tank stehen bleibt. Wie bekommt man solches Wasser wieder aus dem Tank heraus?
Ich versuche möglichst immer bis auf Reserve leerzufahren. Dann besteht eher ein Chance dass ein Tropfen Wasser der sich gesammelt hat, mit aus dem Tank gelangt. Im fast leeren Tank schwappt die Brühe auch mehr vor und zurück beim Bremsen oder Gasgeben und beim Tanken kommt mehr frischer Sprit dazu mit dem sich der Rest wieder vermischt,
Meine Vergaser sind seitdem über den Winter trocken - bis auf die eine "Überlebensmaschine", die in Betrieb bleibt... es gibt ja auch im Winter mal ein paar schöne Tage.
Ich lass den Sprit drin damit Dichtungen und Schwimmerventile nicht austrocknen. Vor dem Starten wird dann der Sprit abgelassen und auf PRI frischer eingelassen.

Gruss,
Georg
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Bumbum hat geschrieben:Dann noch eine entscheidende "Kleinigkeit"--im normalen Sprit ist es ja auch bis ~5 % beigemischt, da machen die weiteren 3-5 % zu E10 auch nix mehr aus.
Durch irgend eine Anomalie soll es sogar umgekehrt sein, d.h. E10 ist weniger aggressiv als E5.

Gruss,
Georg
Flory
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Beitrag von Flory »

Der Georg hat Recht. E5 ist aggressiver als E10, aber nicht im Betrieb selbst, sondern erst wenn das Benzin altert. Ethanol bindet Wasser (hygroskopisch). Das heißt E10 kann mehr Wasser binden als E5 und ist somit später gesättigt. Also für die Überwinterung besser geeignet. Erst wenn die Sättigung erreicht ist wird es problematisch, denn dann setzt eine Entmischung der Inhaltsstoffe ein. Das schwere Wasser und Ethanol sinken auf den Tankboden ab und bilden dort ein aggressives Gemisch, was zur Korrosion führt.

Gruß Flory
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Hallo.

Wie gesagt: Nehmt mal ein paar saubere Marmeladengläser, füllt verschiedene Sorten Sprit ein und legt ein paar (aus gleichem Material bestehende) O-Ringe über ein paar Wochen ein. Ruhig auch mal E85 mit in den Test nehmen (gibt`s mittlerweile recht flächendeckend). Und dann staunt.
Noch ganz interessante Links zu der E85 Geschichte:
http://www.e85.biz/index.php?page=69
Das Forum dazu: http://www.motor-talk.de/forum/biokraftstoffe-b451.html

Gruß,

Rüdi
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Bumbum
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Beitrag von Bumbum »

Staunen?? Worüber?

Das nix mit den Bauteilen passiert??

Habe nämlich hier ein Glas wo seit etwa 4 Jahren E85 drin ist mit mehreren KW Simmerringen, einem Roten und O Ringen drin.

Ergebnis= es passiert nix.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Aha, nun sind wir alle schlauer :? .
Vielleicht liegst ja am Marmeladenglas ..... Erdbeer oder Kirche.

Gruß Holli
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Bumbum
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Erdbeere

Beitrag von Bumbum »

Ich schaue nachher mal nach , ich meine es waren Gurken im Glas. :shock: :idea:
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Nachdem was ich mal in der MTZ gelesen hab, gibts mit Ethanolsprit mehr Schwierigkeiten mit Alulegierungen als mit Dichtungen/Simmerringen. Denen war das eigentlich immer recht egal.

Gruß
Hans
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Bumbum hat geschrieben:Staunen?? Worüber?

Das nix mit den Bauteilen passiert??

Habe nämlich hier ein Glas wo seit etwa 4 Jahren E85 drin ist mit mehreren KW Simmerringen, einem Roten und O Ringen drin.


Nein. Staunen, dass z.B. Shell V-Power die billigen O-Ringe von Louis zum leichten Aufquellen bringt. Mit Super Plus von der freien Tanke (=weniger Additive) habe ich nicht getestet.
Mit E85 passiert den O-Ringen absolut überhaupt nichts. Genau wie mit reinem Isoprop-Alkohol.

Und du musst die Gurken vorher rausnehmen, sonst schmecken sie hinterher nicht mehr.

Gruß,

Rüdi
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Titus95
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Beitrag von Titus95 »

OK, der Betrieb mit E-10 wird sicher unproblematisch sein. Aber ein kleines Highlight kann ich noch beitragen.

Ich habe über die Weihnachtsfeiertage mal meine XT 600 (Mod. 43 F) versucht zu starten, stand so ab Juni nur rum, und sprang nicht an. Zündfunke wie immer da, also Vergaser ausgebaut und aufgemacht.
Das war die Ursache, denn in der Spritkammer war nur noch eine Art Oel, welches auch nicht mehr nach Sprit roch.

Das finde ich bedenklich, weil ja der eine oder andere seinen Oldtimer doch auch mal ein paar Tage stehen lässt.
Nach dem Reinigen des Vergasers sprang sie sofort an.

Fazit: einfach zwischendurch mal fahren oder laufen lassen, sonst geht ohne Aufwand zumindest nach ein paar Monaten nichts mehr.

Gruss Hans
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Fazit: einfach zwischendurch mal fahren oder laufen lassen, sonst geht ohne Aufwand zumindest nach ein paar Monaten nichts mehr.
Oder einfach nach dem Abstellen die Schwimmerkammer leer laufen lassen ... ich weiß, ich weiß ... man weiß ja nie wann man wieder fährt :lol:
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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