Kühlwasserverlust an Zylinderkopfschraube RD 350 LC

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luckygegs
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Kühlwasserverlust an Zylinderkopfschraube RD 350 LC

Beitrag von luckygegs »

Hallo,

leider gab die Suchfunktion zu meinem Problem nichts her und deshalb wende ich mich an Euch.

Trotz penibler Reinigung der Dichtflächen von Kopf und Zylinder, Verwendung einer orginalen Yamaha-Zylinderkopfdichtung und Anziehen der Zylinderkopfschrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment (24 Nm) tritt an der Zylinderkopfschraube Nr. 1 etwas Kühlwasser aus. Der Kühlwasserverlust ist also nicht zwischen Zylinder und Kopf, sondern zwischen Kopfschraube und Kopf.

Die verwendete U-Scheibe bei der Kopfschraube ist nicht mehr orginal; allerdings rechne ich dieser Scheibe auch keine Dichtfunktion zu und deshalb dürfte dies unbeachtlich sein.

Der verwendete Zylinderkopf war bis zu einem üblichen Kolbenklemmer des bisherigen Zylinderpaars stets dicht.

Die jetzigen Zylinder sind aus der Bucht. wegen des Problems unterschiedlich hoher Zylinder habe ich die Zylinder vor dem Einbau vermessen, allerdings nur mit einer haushaltsüblichen Schieblehre. Einen Unterschied konnte ich dabei nicht feststellen.

Wie kann ich das Problem beheben ? Für Tipps bin ich Euch sehr dankbar !

Viele RD-Grüße

Gerd
RD 350 LC
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Hallo Gerd
Nachdem der Motor das erste Mal warm geworden ist, musst du die Schrauben nochmal nachziehen. Die Dichtung setzt sich noch. Du kannst auch etwas mehr Drehmoment raufgeben. 28 - 30 Nm sind kein Problem.
Wegen der Zylinderhöhe musst du auch mit den Fußschrauben aufpassen. Da kann man ja schlecht mit Drehmoment arbeiten.

Gruß
Rene
moin

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luckygegs
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Beitrag von luckygegs »

Hallo Rene,

nachdem der Motor ein paar Km warmgefahren wurde, habe ich die Schrauben bereits nachgezogen - leider ohne Erfolg.

Noch ein kleiner Hinweis: die LC hat keine Fußschrauben. Die gibts nur bei der YPVS.

Trotzdem vielen Dank für den Hinweis !

Viele RD-Grüße

Gerd
RD 350 LC
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phoenix
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Beitrag von phoenix »

da könnte nur noch ein Riß im Material in Frage kommen. Ich ziehe die Zylinderstehbolzen nach ca. 500km Fahrt nach. Vielleicht solltest du mal danach suchen?

Gruß phoenix
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Bei den 250er YPsen gehen pro Zylinder 2 Stehbolzen durch den Kühlwasserkanal. Da hat Yamaha extra Unterlegscheiben aus Kupfer plaziert anstatt der normalen Metallscheiben. Keine Ahnung wie das bei den Elsies ist.

Eventuell schaust Du Dir mal die Kopfmutter an sowie deren Dichtfläche am Kopf. Irgendwo sollte da was nicht plan aufliegen bzw. der Sitz beschädigt sein. Wiste wohl abdichten müssen.

Gruß Holli
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pepsi12128
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Beitrag von pepsi12128 »

Hallo Gerd,

dass die Unterlegscheibe keine Dichtfunktion hat kann ich so nicht bestätigen. Normalerweise würde ich Dir rechtgeben dass das Ding lediglich Druck verteilen und Drehung erleichtern soll. Aber alle Motoren, die ich bisher auseinandergeschraubt habe, hatten rostige Zylinderkopfschrauben und Stehbolzen. Es scheint also so zu sein, dass sehr wohl Kühlwasser dort eindringen kann.
Bei mir wird der Kopf bei 24 Nm auch nicht dicht, die bis zu 30 Nm von StVOnix kann ich für meine LCs bestätigen. Speziell wenn die Verdichtung erhöht wurde wird es mit 24 Nm nix, evtl. sogar Dirkopampe

Gruß
pepsi12128
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Korrekt. Manche ZK-Schrauben haben Roststellen. Die Dichtflächen und die einzelnen Lagen der ZK-Dichtung sollten sehr sauber sein und 100% in Ordnung.
Die originale Dichtung besteht ja aus 3 Lagen. Die Anzugsreihenfolge sollte man auch beachten.
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wiba
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Beitrag von wiba »

Ich bevorzuge gründsätzlich den Umbau auf O-Ringabdichtung.
Funktioniert bei Rennmaschinen tadellos also müsste auch die RD damit klarkommen. :lol:
In deinem Fall würde ich erstmal ein wenig Dirko auf die Unterlgscheibe schmieren.
Gruss Willi


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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Willi, Dirko auf die Unterlegscheibe zu schmieren hilft da nicht. Eher die Kopfdichtung dünn (verdammt dünn) damit einzuschmieren. Die LC hat nur 4 Stehbolzen pro Zylinder und die gehen durch den Kopf, den Zylinder und in das Gehäuse. Sollte dann immer noch Kühlwasser austreten sollte man den Kopf und/oder Zylinder auf Risse untersuchen.
@Gerd: Du schreibst ja, dass Du andere Zylinder hast. Hast Du die vorher mal auf Risse untersucht?
Mit einem Gruß aus dem Westen
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Willi, bei deiner O-Ring-Lösung sind die Stehbolzen aber auch nicht gegen Wasser abgeschottet. ;)

Gruß
Rene
moin

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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

@Rene: Bei meiner auch nicht, da ich der Meinung bin, dass es nicht nötig ist!
Solange du saubere, plane Dichtflächen hast, hast du genau an den Löchern für die Stehbolzen die größte Flächenpressung. Und selbst wenn du dort eine kleine Beschädigung der Dichtfläche hast, wo soll das Wasser denn hin? Es kann doch höchstens nach oben an den Stehbolzen entlang. Da sitzen aber als "zusätzliche Dichtung" die geschlossenen "Hutmuttern".
Wenn hier alles nicht gerade extrem vernuddelt ist, dann ist das dicht!!!

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Und wenn man mit Frostschutz fährt, das dann auch ab und an mal wechselt sollte auch nichts rosten :wink: .

Gruß Holli
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wiba
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Beitrag von wiba »

Ich sach´s mal so, die Stehbolzen sind bei mir mit Luft umhüllt.
Da es sich um eine Sackgasse für vagabundierendes Kühlwasser handelt,
läuft da auch nix hin weil das Luftpolster halt schon da ist und keine Lust hat
Platz zu machen. :lol: Ein wenig Fett an die Bolzen und man hat Ruhe.

Gruss Willi
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luckygegs
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Beitrag von luckygegs »

Hallo,

vielen Dank für Eure Hinweise. Nach Demontage und Begutachtung aller Teile habe ich die Lösung jetzt gefunden.

Zwischen Flansch, der den Kühlwasserschlauch von oben aufnimmt und dem Zylinderkopf war die Dichtung leck. Dies führte zu einem Austritt von Kühlwasser, das direkt vom Flansch zur Zylinderkopfschraube lief. Da die vorderen inneren Zylinderkopfschrauben direkt am Flansch anliegen, war dies so nicht erkennbar. Von außen sah dass dann so aus, als wenn an der Zylinderkopfschraube Wasser austritt.

Jetzt noch eine Frage an Euch: Weil ich damit gerechnet habe, dass der Zylinderkopf eh nochmals runter muss habe ich aus Kostengründen nur eine billige Athena-Zylinderkopfdichtung(15€) verwendet. Normalerweise nehme ich grundsätzlich nur orginale Dichtungen von Yamaha (80€). Taugt die Athena-Zylinderkopfdichtung auch was oder soll ich lieber doch noch eine Orginaldichtung einbauen ?

Viele Rd-Grüße

Gerd
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Gerd, Du kannst Glück haben, aber die Originaldichtung ist auf jeden Fall sinnvoll.
Mit einem Gruß aus dem Westen
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