teillastruckeln und wenig druck gen 10000u/min.

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curten
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teillastruckeln und wenig druck gen 10000u/min.

Beitrag von curten »

hallo,
also ich habe vor kurzem den zylinder und kolben meiner rd 31k erneuert. sie läuft jetzt soweit ganz gut, nur leider nur fast so gut wie vorher. den jetzt habe ich ein ruckeln im bereich 3500-4500u/min festgestellt. merkt man vor allem bei ortsdurchfahrten, wenn man gleichmäßig mit wenig gas fährt. ansonsten zieht sie gut durch bis ca. 9500u/min wo dann plötzlich der druck nachläßt. mit den alten zylindern drehte sie bis ins rote, ohne merklichen leistungsverlust.

ich habe ansonsten nix verändert, vergaser oder sonstiges. hab jetzt allerdings, bei genauerem betrachten gesehen, dass der vorbesitzer die alten zylinder am einlass etwas bearbeitet hat. (anbei ein foto)

sind meine "problemchen" da jetzt normal bei unbearbeiteten zylindern oder geht da noch was zu verbessern? hatte mal in nem beitrag etwas von anderen membranen gelesen, mit denen man das teillastruckeln im 4000er bereich wegbekommen könnte?
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Das Ruckeln im Teillastbereich ist ein Magerruckeln. Eventuell kannst Du das etwas mit der Gemischschraube am Vergaser beeinflussen. Ich selber gehe mit der Leerlaufdüse gerne eine Nummer höher. Das erhöht auch die Betriebssicherheit des Motors. Wenn die RD vorher in den roten Bereich drehte, lagt das wohl unter anderem an den ausgelutschten Kolben. Wenn sie an die 10000 dreht ist das für eine originale RD schon gut. Manche ereichen mit Mühe und Not 9500. Drehzahlorgien jenseits von 10000 mag die RD überhaupt nicht so gerne. Das beeinflusst arg die Haltbarkeit der Kurbelwelle. Feilarbeiten wie auf dem Foto sollte man tunlichst unterlassen. Die bringen überhaupt nichts.
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curten
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Beitrag von curten »

Sollte auch kein dauerzustand sein, mit dem hochdrehen in den roten bereich. wollte nur mal testen was nach der einfahrzeit ~700km so geht. dabei ist mir halt aufgefallnen, dass sie plötzlich an leistung verliert, was halt vorher nicht der fall war. wie gesagt dreht sie bis zum roten ja druckvoll hoch.

an der gemischschraube bin ich auch schon am testen, weil sie orginal
2 1/2 umdrehungen draussen war, was mir etwas zu fett erschien. hab sie dann auf 1 1/2 umdrehungen rein gedreht. lief nach einer kurzen warmlaufphase die letzten monate ganz gut, auch bei niedrigen temperaturen. mit den neuen zylindern ist sie jetzt allerdings sehr bockig im kalten zustand, weshalb ich die gemischschraube wieder auf 2 1/2 bis zu 2 3/4 umdrehungen raus geschraubet hab. kalt lief sie dann besser, aber das ruckeln ging nicht weg.
eventuell sollte ich mal diesen nadelclip verändern?

was mir noch aufgefallen ist, wenn man sie im standgas laufen läßt und dann das gas voll aufreisst verschluckt sie sich einen kurzen moment bevor sie hochdreht. woran könnte das liegen?
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Die GTemischschraube am VM26 ist eine Luftregulierschraube. Wenn Du sie rein drehst wird das Gemisch fetter! Originaleinstellung ist 1 1/4 Umdrehungen raus wenn ich mich richtig erimmere. Weiter rein wird fetter.
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curten
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Beitrag von curten »

oh man, da hab ich dann wohl etwas grundlegend falsch verstanden. so konnte das ja dann auch nicht funktionieren...

werd gleiuch ma in die garage und testen! danke!
curten
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Beitrag von curten »

ok, hab die schraube jetzt mal 1 1/4 raus gedreht und das ruckeln bei ~4000u/min ist jetzt weg! :D

hab da wohl etwas durcheinander gebracht, denn beim vergaser meines autos ist raus = fetter.

wenn standartmäßig ab 9500 u/min eh nicht mehr viel kommt, kann ich soweit wohl recht zufrieden sein.

werd demnächst dann nochmal kerzenbild checken.

schönen dank! :)
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Bei den 4Taktern ist raus auch fetter.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Kommt immer auf den Vergasertyp an Sigi. Wenn die Schraube eine Öffnung am Venturi regelt ist es eine Luftregulierschraube dann ist rausdrehen magerer. Regelt die Schraube nicht im Bereich des Venturi ist es meist eine Gemischregulierschraube, da ist rausdrehen fetter.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ich hab hier ein schönes PDF gefunden. Runterscrollen bis 20.3.4, da ist das Leerlaufsystem als Umgemischsystem beschrieben.

Vergaserbeschreibung

Beim Umgemischsystem ist das Gemisch durch die Düsen schon festgelegt und man regelt nur noch, wieviel dieses Gemisches zugeführt wird. Das beeinflusst den CO-Gehalt.
Beim Umluftsystem steht die Gemischmenge fest, und man regelt anhand der Luftregulierschraube die Gemischzusammensetzung.
Das hat auch nichts mit 2- oder 4-Takt zu tun, sondern damit, dass 2-Takter schon in den 60er Jahren aus der Mode kamen. Modernere Vergaser hatten nunmal das Umgemischsystem. Und die waren eben an den meisten Autos und Motorrädern unserer Zeit verbaut.

Gruß
Rene
moin

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Tolle Beschreibung ...
Danke Rene ..
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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curten
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Beitrag von curten »

so, hier jetzt nochmal das kerzenbild, nach ner tagestour.

ich dachte eigentlich das sie vielleicht zu mager ist, da ich generell unter 6L auf 100km komme.
aber sieht doch schon fast zu fett aus, oder ist ok?

was bewirkt eigentlich die clipveränderung im schieber. ich hab daran noch nix verändert, da ich davon nichts wußte als ich den gaser mal runter hatte. also wodurch wird sie da fetter und magerer?
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

ich würde sagen die Kerzen sehen gesund aus! Evtl. ein ganz klein wenig zu fett. (Öliger Rand) Kann aber auch daran liegen, dass du sie vor dem Abstellen im Standgas hattest oder nicht zügig genug gefahren bist. Die Elektrode sieht aber sehr schön aus. Das helle Braun ist ideal.
Einfach mal einen Km Volllast / Teillast, dann Killschalter drehen, sodass keine schwache Verbrennung mehr stattfinden kann.

Dann Kerzen raus und nochmal anschauen. Die Kerzen vor dieser Prozedur logischerweise säubern. So sollte eine einwandfreie Beurteilung der verschiedenden Lastzustände möglich sein.

Nadel tiefer > kleiner Ringspalt> magerer

Nadel höher> großer Ringspalt> fetter

Ich an deiner Stelle würde das mal so testen,... wenn nach einem Km Volllast/Teillast die Kerzen immer noch rußig sind, würde ich entweder eine Düsengröße zurückgehen (Volllast) oder die Nadel eine Position tiefer hängen (Teillast).
Evtl. auch Beides. Muss man dann aber evtl.aufeinander abstimmen.

Gruß,

Bernd
curten
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Beitrag von curten »

ich fahre schon überwiegend unter 6000 u/min. kurzzeitig zum beschleunigen wird sie dann auch mal bis zum roten gedreht. bin mit der leistung auch sehr zufrieden. nur das es ab 170kmh eigentlich nur noch seeehr schleppend voran geht, find ich etwas schade.

ok und was passiert wenn man den clip höher oder tiefer hängt, als was bewirkt es im gaser, dass sie dann fetter oder magerer wird?
die außen liegende luftregulierschraube ist ja selbsterklärend.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Wenn du den Clip eine Stufe tiefer machst, kommt dir die Nadel eine Stufe höher. Dadurch kann mehr Benzin (bzw. Vorgemisch) durch die Düse.
Hab mal schnell eine Zeichnung gemacht. Das Rote ist der Ringspalt, den Döllinger erwähnt hat.
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moin

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MK
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Beitrag von MK »

Der Vergaser hat verschiedene Elemente, die in verschiedenen Lastbereichen wirken.
Das Leerlaufsystem besteht bei der RD aus Düse und Luftschraube. Schraube auf = mehr Luft = magerer.
Dieses System ist bei geringer Schieberöffnung wirksam so bis 1/4 - 1/3.

Bei Teillast so 1/3 - 1/2 (2/3) ist der Düsenstock und die Nadel am meisten beteiligt. Wie oben Beschrieben geht der Sprit dann durch die Hauptdüse und den Ringspalt.

Bei Vollgas ist nur die Hauptdüse wirksam.

Alle drei Systeme überschneiden sich (leider) auch etwas, d.h. Du kannst z.B. die Teillast mit CO Schraube, Leerlaufdüse und Nadel beeinflussen.


Das Kerzenbild wird durch die Temperatur der Kerze und das abgelagerte Öl gebildet. Es ist also quasi ein indirekter Indikator für die Verbrennungstemperatur.
Doof nur, dass der Wärmewert der Kerze da mit rein spielt. Stell dir das wie einen Eimer mit kleinem Loch vor, in den Du oben mehr oder weniger Wasser rein laufen lässt. Irgendwann stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Zu und Ablauf ein und Du hast einen "Wasserstand" (= Temperatur".
Wenn Du jetzt an dem System was veränderst, ändert sich der Wasserstand im Gleichgewicht.
Macht Du das Loch größer (= "kältere" Kerze, die mehr Temp. abführt) wird es weniger. Führst Du mehr Wasser zu (= mehr Belastung) wird es höher.

Logische Folgerungen:

- Kerzenbild bei normaler Fahrt anschauen ist nur bedingt sinnvoll, da überwiegend "zu wenig" Belastung vorhanden ist und die Kerze gar nicht auf die max. Temp. kommt. Sprich sie sieht IMMER zu fett aus. (vor allem am Rand aussen)

- Nadel ändern und danach mit Vollgas-Test prüfen ist Käse, weil die dort KEINEN Einfluss hat.


Meine Tips:
- Bei geringen Verbrauch und Ruckeln tippe ich auch auf etwas mager im Teillast. D.h. Versuch mal die CO Schraube weiter rein zu drehen. Dann ggf. auch die Nadel höher setzen bzw. Kombinationen der beiden Maßnahmen ("try end error")
Das hilft beim Effekt um die 4500 U/min.

- Deine Kerzen sehen gut aus (tendenziell eher etwas mager). Lass den Rest so wie es ist.

- Dass sie oben nicht mehr ausdreht liegt an der höheren Verdichtung. Der Motor überdreht damit unwilliger.
Vorher mit dem ausgelutschten Zustand war's halt weniger und da überdreht es besser.
Ciao
Martin
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