Hauptständerüberholung und Bremspumpe

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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kestrel401
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Hauptständerüberholung und Bremspumpe

Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

die RD 250 LC darf sich gerade im Alltag bewähren, und da stolpere ich gleich über den Hauptständer. Bei der RD sind offenbar die Anschläge so stark verbogen(?), daß der Hauptständer weit über den "oberen Totpunkt" hinaus dreht bevor der Anschlag kommt. Mit der Folge, daß man das Mopped kaum noch wieder herunter bekommt sondern das Teil samt Hauptständer nach vorne über den Asphalt schiebt... nicht lustig!

Wisst Ihr, *was* sich da verbiegt? Der Hauptständer oder der Anschlag am Rahmen?



Die zweite Frage bezieht sich auf die Handbremspumpe:

Lt. Werkstatthandbuch hat die 350er mit Doppelscheibe einen Hauptbremszylinder mit 5/8" (15,87mm) Durchmesser, die 250er mit Einfachscheibe 1/2" (12,7mm) Durchmesser. Ich habe eigentlich keine Probleme mit der kleinen Pumpe an der Doppelscheibe, bremst sehr schön. Aber Yamaha hat das ja nicht gemacht um die Besitzer zu ärgern. Wisst Ihr, ob man die 350er Handpumpe haben will bei einer Doppelscheibe? Kennt gar jemand die Unterschiede im Bremsverhalten?



Vielen Dank

Matthias
250LC Erstbesitzer
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Beitrag von 250LC Erstbesitzer »

Hallo Matthias,
ich habe dieses Problem mit dem Hauptständer auch an zwei Rahmen. An beiden ist die Querstrebe im Rahmen, an der die Hauptständerhalterung ist, eingerissen und leicht nach vorn verdreht. Ich benutze den Hauptständer nur noch, wenn es unbedingt notwendig ist um den Riss nicht noch zu vergrößern. Bisher wollte sich kein "Fachmann" erbarmen und am Rahmen schweißen.
Zu dem Bremsverhalten bei unterschiedlichen Handbremspumpe kann ich leider nichts sagen.
Beste Grüße
Stefan
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Ja es ist das Querrohr an allen Elsies zu schwach.

Es sollte der Hstd. nicht verwendet werden.
Vor dem pulvern des Rahmens unbedingt verstärken.

gruss Sigi
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

danke für Eure Antworten!

Soweit ich es bislang ohne Demontage der Auspuffe sehen konnte scheint noch nichts gerissen zu sein. Aber verbogen auf jeden Fall. Ich werde mal sehen, ob man das Problem nicht mit Hartgummischeiben lösen kann, die die Stoßbelastung beim Aufbocken abmildern und den Anschlag wieder mehr zur Senkrechten bringen...

Die Frage nach der Bremspumpe hat sich auch erledigt. Nachdem ich hier gelesen habe, wo die Größe gekennzeichnet ist steht fest: Ich *habe* bereits die 5/8" Bremspumpe der 350LC! Es hat also alles seine Richtigkeit.

Viele Grüße - Matthias
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kestrel401
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Hauptbremskolben 4L0

Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

nachdem ich nun meine eigene 4L0 habe ist mir aufgefallen, daß die Bremsleistung spürbar schlechter ist als bei der gerade renovierten 250er mit Doppelscheibe...

Als Problem hat sich herausgestellt, daß sich der Stift des Bremshebels mir der Zeit in den Kolben des Hauptbremszylinders einarbeitet und in dieser Kuhle dann mehr Reibung hat als bei dem quasi-Punktkontakt einer unversehrten Oberfläche. Bei meinen SRXen habe ich das gleiche Problem...

Habt Ihr für dieses Problem eine Lösung? Gibt es vielleicht kleine gehärtete Plättchen, die man auf die Kolbenfläche aufbringen kann? So eine Art "Mini-Shim" wie aus Doppelnockenwellen-"Falschtaktern" :)

Oder braucht man einen neuen Kolben (der wieder nur begrenzt hält)? Sind euch Qualitätsunterschiede zu Ohren gekommen zwischen "Genuine YAMAHA" und eBay-Kolben? Mein freundlicher Yamaha-Händler will 70 Euronen für den Reparatursatz... :-( da will ich doch erst mal Horst Meise fragen. In der Bucht ist es billiger, aber wenn da nur "Mistgabelstahl" verkauft wird, dann hilft es auch nicht viel weiter.

Na, wenn also zu diesem Thema Erfahrungswerte vorliegen - ich wäre daran interessiert. :)

Viele Grüße und wenig Weihnachtsstreß

Matthias
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Ausgehend von der Überlegung, daß die Hauptständerprobleme bei der 4L0/4L1 selbstverstärkend sind und zudem nicht nur die immer größer werdende "Fallhöhe" die Anschläge strapaziert sondern auch der Schlag selbst zu Belastungsspitzen führt habe ich den Hauptständer um einen verstellbaren Anschlag-Gummi ergänzt.

Ausgeführt habe ich es mittels zweier Blindnietmuttern M6 und zwei Gummipuffern mit Durchmesser 25mm, 10mm dick.

Hier die Bilder:
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Hauptständer komplett
Hauptständer komplett
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Gummi-Anschlag, einstellbar
Gummi-Anschlag, einstellbar
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Gummipuffer
Gummipuffer
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Blindnietmutter
Blindnietmutter
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DRIVER 27
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Beitrag von DRIVER 27 »

hallo ,gute idee ,aber das wird nicht klappen , (zu hoch )3-4 mm reichen ,muste das auch mal bei einer 4lo machen,überprüf auch das querrohr ,die reissen auch gerne ein ,..driver#27
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Ja, 10mm sind reichlich, ich weiß. Aber ich habe vorher mit 2x 3mm (=6mm) Gummiplatten getestet, und das hätte auch noch etwas mehr sein dürfen.

Na, schau'n mer mal - der Gummi wird ja noch komprimiert... Es gibt die Gummipuffer auch noch etwas dünner.

Risse in dem Querrohr habe ich (noch?) keine gefunden, deswegen ja die Hauptständermodifikation als eine der ersten Maßnahmen - damit es so bleibt... :-)
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Das Querrohr ist zu schwach, das hält leider nie.

Gruss Sigi
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Mopedfahrer
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Beitrag von Mopedfahrer »

Hallo, ich hatte dies Problem auch :( . Wurde immer schlimmer. Da hilft nur vernünftig schweißen. Alles andere löst das Problem nicht. Wenn Du die Puffer montierst wird das Halterohr trotzdem weiter ausreißen. Der Schaden wird dann immer größer, b.z.w. der Aufwand um das Rohr zu schweißen. Mein Fazit, Augen zu und schweißen, dann ist es vernünftig :) .
Ölige Grüße vom Niederrhein
Bernhard
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

mittlerweile ist der Hauptständer montiert und die Modifikation funktioniert exakt so, wie ich es mir erhofft hatte. Letztendlich ist der Gummi offenbar doch recht weich bzw. die Kräfte zwischen Hauptständer und Anschlag am Querrohr so hoch, daß man beim Aufbocken schon noch über den oberen Totpunkt (des Hauptständers) kommt.

Risse im Querrohr habe ich dabei immer noch nicht gefunden, allerdings eine kleinen Rohrbogen links, vom Querrohr nach hinten zum linken Unterzug - ist der serienmäßig oder hat da schon mal jemand eine Verstärkung eingesetzt?

Wie sehen die Risse denn aus und wo etwa treten sie auf? Vermutlich kommen die doch von der Torsionsbelastung durch die Anschläge und nicht vom Biegemoment des Fahrzeuggewichts. Hat vielleicht jemand ein Bild eines solchen Risses 'rumfliegen?

Grüße - Matthias
thorstenitz
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Beitrag von thorstenitz »

Hallo Matthias,

wenn deine 250LC mit diesen Gummipuffern "richtig" steht, ist das Querrohr total verdreht (es reisst nicht nur an der Schweißnaht, es verdreht sich auch in sich !).
Ansonsten finde ich die Gummipufferidee gut, aber es verdeckt eben auch den eigentlichen Schaden.

Der von dir angesprochene kleine Rohrbogen ist original vorhanden.

Gruß
Thorsten
Friedel
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Beitrag von Friedel »

Querrohr immer noch nicht repariert ?
Nicht diskutieren, reparieren !!!!

Friedel
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Beitrag von kestrel401 »

Na OK! Grundsätzlich hast Du ja Recht.

Was heißt das? Gibt es einen Nachrüst-Rohr(-satz) irgendwo? Oder gibt es Bilder, die zeigen was da dann im Detail zu tum ist?

- Matthias
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Also ich bin in der glücklichen Lage, dass bei meiner Elsie das Querrohr intakt ist. Aber grundsätzlich kann "reparieren" doch nur heissen, dass man das Querrohr verstärkt und bei Bedarf vorher richtet. Verstärken kann man auf verschiedene Arten, allerdings geht das wohl nicht ohne Schweissen. Das sollte man dann aber erst mit dem TÜV abstimmen.
Ich glaube, dass der Friedel sicher mal ein Foto einstellen kann, falls er das schon einmal repariert hat. Dem Friedel traue ich es allerdings zu, dass man da nicht drauf erkennen kann, dass etwas repariert wurde :D
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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