woher Öl im Auspuff

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bebobdeluxe
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woher Öl im Auspuff

Beitrag von bebobdeluxe »

Hallo Zusammen,

Bin seit Jahreswechsel damit beschäftigt eine 74iger RD250 wieder aufzubauen. Noch bin ich aber beim Zerlegen der Maschine.
Heute habe ich mal die komplette Auspuffanlage abgebaut. Vorgefunden habe ich festgebrannte Ölablagerungen und zusätzlich relativ flüssiges Öl. Tropft, wenn man das Auspuffrohr senkrecht stellt unten raus, aus beiden Rohren.
Kann mir einer sagen, wo das denn herkommen könnte, bzw. was die Ursache ist?

Gruß Manfred
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ist eigentlich ein Stück Normalität. Zu viel sollte es allerdings nicht sein.

Festgebackene Ölkohle können z.B. von zu viel Öl im Gemsich stammen,

von schlechtem Öl oder vom zu langsamen Fahren.

Ist ohne Foto schwer zu sagen, da möchte ich mich nicht aus dem Fenster

lehnen.

Kann auch sein, dass der Motor überhaupt/in Teilbereichen zu fett

eingestellt ist. Oder die Kolbenringe/ Zylinderlaufbahnen verschlissen

sind. Falsche Zündkerzen oder teildefekte/verstellte Zündung können

auch ursächlich sein. Evtl. sogar Undichtigkeit zum Getriebe/Primärtrieb.

Das kann schon ne Menge Gründe haben, jedoch ist sowas an einem

laufenden Motor besser zu prüfen. Ich würde einfach mal alles sauber

machen, Motor original zusammensetzen und schauen, wie sich die Sache

dann verhält.

Gruß,

Bernd
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Ich würde es als Bummelfahrerei vom Vorbesitzer, oder eine arg "reich" eingestellte Ölpumpe betrachten. Der MZ-Restaurator kennt das Problem, wenn er eine sog. "Eskorten-Maschine" zum ersten Mal auf die Autobahn bringt. Durch das Eskortengebummel hat sich batzenweise Öl im Püff angesammelt, das sich bei längerer Gasgeberei entzündet, und mit einer beeindruckenden Rauchwolke über mehrere Minuten abbrennt. Danach ist der Topf dann zwar wirklich sauber, seine Verchromung hat allerdings Anlassfarben angenommen.
Zur Beseitigung des Ölschlonzes suchst Du hier im Forum am Besten mal nach "Natronlauge".

Gruß
Hans
bebobdeluxe
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Beitrag von bebobdeluxe »

Hallo,

jetzt schon mal besten Dank für die Rückmeldungen.

Vielleicht noch ein paar zusätzliche Informationen zur Maschine. Die war seit ca 2003 stillgelegt. Bei der zur Zeit erfolgten Demontage ist mir u. A. folgendes schon aufgefallen:

Rechte Zündkerze total verölt, linke Seite nicht.
stärkere Riefen rechten Kolben, linke Seite geht noch,
dreht man die Kurbelwelle per Hand einmal um die eigene Achse, kommt sie leicht ölgetränkt wieder zum Vorschein, sieht so aus, als würde am Boden im Kurbelwellengehäuse eine leichter Ölsumpf vorhanden sein.
Darf oder kann das überhaupt sein? Vielleicht durch die lange Standzeit?
Könnte es ein undichter Dichtungsring auf der rechten Seite der Kurbelwelle sein? Der dichtet doch die Kurbelwelle gegen das Getriebeöl ab?
was meint Ihr?

Gruß Manfred
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Zumindest von der Ypse ist es bekannt, dass bei längerer Standzeit die Vergaser überlaufen und der Saft ins Kurblegehäuse läuft. Ob das bei der Luftgekühlten auch geht, weiß ich nicht. Aber ich vermute es in deinem Fall.

So, wie du den Motor beschreibst und ohne jede Kenntnis über sein vorleben, würde ich den Motor generalüberholen. Zumal nach der langen Standzeit die Simmerringe und alle übrigen Gummis hart geworden sein dürften.

Gruß
Rene
moin

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rrichard
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Beitrag von rrichard »

wenn die rechte Seite deutlich zuviel Öl hat, dann riecht das Getriebeöl bestimmt nach Benzin, denn der Simmering zum Getrieb hin lässt durch. Motor zerlegen und Simmeringe erneuern, anders wird das nicht zu machen sein.

rr
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bebobdeluxe
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Beitrag von bebobdeluxe »

Hallo,

Ich werde mittlerweile den Gedanken nicht mehr los, das der rechte Simmerring von der Kurbelwelle wohl im Eimer ist.

Gibt es denn das überhaupt, das sich im Normalfall Öl im Kurbelwellengehäuse befinden darf, auch wenn es nur geringe Mengen sind? Oder sollte das Kurbelwellengehäuse immer schön trocken sein?
Das würde mich generell mal interessieren.

Gruß Manfred
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Manfred!
moin

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

BildVon mir auch einen Glückwunsch zum Geburtstag.

Ein bischen Öl ist immer da. Und das sollte auch so sein, da das Öl ja die Lager schmieren muss. Steht der Motor, so sammelt sich das Öl im Kurbelgehäuse.

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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bebobdeluxe
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Beitrag von bebobdeluxe »

Vielen Dank zurück nach Berlin,

von meiner Herzallerliebsten gab es Heute morgen schon mal u. A. ein Reparaturhandbuch für die RD250. Was für ein Zufall....
Da kann ich mich schon mal mit einer evtl. Motorenzerlegung vertraut machen.

Manfred
bebobdeluxe
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Beitrag von bebobdeluxe »

Hallo Uwe,

habe gerade im Augenblick Deine Antwort gelesen, natürlich auch Dir besten Dank.

Wenn sich das mit dem Öl so verhält, wie Du schreibst, habe ich direkt wieder etwas Hoffnung, das der Simmerring vielleicht doch noch nicht im Eimer ist.
Ich bin halt laufend am Überlegen, ob ich die Maschine erst mal wieder zusammenbaue und fahre, oder halt jetzt schon den Motor zerlege, was vielleicht gar nicht nötig wäre????!!!!!

Gruß Manfred
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Am Getriebeöl riechen, gibt es dort Benzingeruch, dann ist der Simmering hin. Außerdem ist der rechte Zylinder immer ölreicher, mehr Qualm usw.

rr
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bebobdeluxe
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Beitrag von bebobdeluxe »

Hallo,

hier mal ein Foto von Öl auf der Kurbelwelle.
Ich habe sie für das Foto einmal komplett durchgedreht. Wenn man genau hinsieht, erkennt man den Ölfilm, den sie jedesmal mitnimmt, wenn sie einmal durch das Kurbelgehäuse läuft.
Ist das noch normal für eine Maschine die seit seit 2003 stand?
Kommentare sind willkommen.

Grüße Manfred
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ist normal ja. Wird warscheinlich ein Benzin-Ölgemisch sein.

Gruß Holli
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