Umbauprojekt: RD 350 YPVS

[Holliheitzer]

Deine Welle ist ne Hot Rod, die nachträglich an der einen Stelle verschweisst wurde (denke ich). Das sieht auch nicht professionell aus. Die wollten wohl die schwere Polradseite davor bewahren, das sie bei hohen Drehzahlen da auseinander wandert.
Die äusseren Lager würde ich abziehen und weit weg werfen. Das steht da auch schon drauf.....Taiwan=ab in die runde Ablage. Besser Standard Japanlager nehmen und je nach Prügel wechseln.
Die Welle ist nicht schlecht, nur die Lager sind Müll.

Das Gehäuse sieht so übel nicht aus,der Motor scheint noch keinen bösen Fresser gehabt zu haben. Sowas hinterlässt schon mal Spuren in der unteren Lagerschalte (unter den Wangen). Allerdings kann ich schon Spuren von einem gewanderten Primärlager in der Schale sehen, kann mich aber auch täuschen.

Wenn das Getriebe keine Verfärbungen hat,sollte das auch Ok sein. Dito die Schaltklauen. Hier mal auf Abnutzungsspuren schauen. Polrad auf Klauenabzieherspuren hin checken. Ein verzogenes Polrad ruiniert Dir sofort wieder das KW-Lager.
Die Fräsarbeit am Übertrömereinlauf ist soweit ok,geht noch mehr und schöner.

Gruß Holli

[Duc-Driver]

Hallo Leute,

evtl kann ich die Welle doch beim Kollegen vermessen - der hat soweit ich weiß ein passendes Messgerät.
Darf die Welle dabei wirklich nur auf den mittigen Lagern stehen? Welle im Gehäuse lassen und messen tuts net?

Die äusseren Lager haben spiel, zwar sehr gering aber merkt man mit der Hand. Wie man sieht wurde rechts ein Taiwan Lager verbaut, links ist es "sogar" ein FAG Lager.
Holli, hast echt - am Primärlager sind spuren. Beide verbauten Lager haben keine Stifte.
Ich habe mir mal von Loctite Lagerkleber besorgt, sollte bei den Lenkkopflagern in Einsatz kommen, evtl tu ich vorsichtshalber bei den KW-Lagern auch etwas hin?

Polrad hat an zwei gegenüberliegenden Stellen Druckstellen, warscheinlich von einem Klauenabzieher. Schauen zumindest nicht schlimm aus - ich mach die Tage mal ein Foto von.
Kann man irgendwie kontrollieren, ob das Polrad verzogen ist? Oder das Polrad wuchten lassen?

Leider sind die Kolben denke ich fertig. Haben ganz feine Riefen, kommt warscheinlich vom Staub wo die Karre bewegt wurde. Luftfilter war nichts originales, sehr grober Schaum, kann man locker durchschauen wenn man gegen Licht hält.
Auch wurde grünes, sehr zähes 2t-Öl benutzt (laut Verkäufer von Motorex). Es hat sicher 10min gebraucht bis 1l aus dem Ölbehälter "rausgetropft" sind. Auch nicht optimal, aber gepumpt wurde es wohl (im Kurbelgehäuse war etwas Öl).

Kurbelwellendichtringe will ich gerne die originalen verbauen. Weiss jemand, wieviel die etwa kosten? (ich fand schon immer, dass der Yamaha-Händler bei mir in der Nähe ziemlich teuer ist - so hätte man wenigstens einen Vergleich).


Dann noch..ich möchte meinen Motor optisch auch aufbereiten. Was ist da am "besten"? Pulverbeschichten? Hitzebeständiger Lack?
Motor zusammengebaut Pulvern/Lackieren?

[Brummi]

Hallo!

Ein passendes Messgerät wäre eine Messuhr mit Ständer(nicht was du jetzt denkst)!

Yamaha schreibt vor die Welle auf den beiden mittleren Lagern aufzulegen. Steht auch so im Werkstatthandbuch bzw in der "Bibel"!

Ich würde die äußeren Lager nicht einkleben! Das ganze System bezeichnet man als Los-Festlagerung. Durch die verschiedenen Längenausdehnungskoeffizienten von Stahl und Aluminium kommt es sonst zu unerwünschten Spannungen! Du kannst einen passenden O Ring in die Nut legen, das klemmt das Lager auch.

Macken am Polrad? Besorg dir ein neues!

Optisch aufarbeiten mit Lack oder Pulver? Viel zu schwer!

Gruß Christian

[m.eckert77]

Ein krummes Polrad lässt sich nicht wieder geradewuchten.
Normaler Lack ist ausreichen für das Gehäuse, muss nicht mal hitzefest sein. Motorlack von VHT ist sehr gut weil auch Ölbeständig nach dem trocknen.
Lager einkleben hält meistens nicht auf Dauer. Lager mit Stiften kaufen und gut ist.
Dein 2t-Öl wäre deutlich weniger zäh würde es 20 Grad haben draussen.
Gemessen wird nach Messaufbau (auf den inneren Lagern) sonst hast Du keinen Vergleichswert.
Preis hab ich nicht im Kopf, teuer sind sie nicht. Ruf bei Meise an und frag nach.

Michael

[StVOnix]

Ich würde die äußeren Lager nicht einkleben! Das ganze System bezeichnet man als Los-Festlagerung. Durch die verschiedenen Längenausdehnungskoeffizienten von Stahl und Aluminium kommt es sonst zu unerwünschten Spannungen!

Ich habe es noch aus diversen Threads so im Kopf, dass der Kleber die Lager sowieso nicht hält, sondern nur durch die dünne Auftragsschicht die Klemmung verbessert.

Gruß
Rene

[Duc-Driver]

Festl- und Loslager habe ich auch schon im Studium gelernt,
zumindest sollte das Lager auf Primärseite ein Festlager sein (durch den Passhalbring), oder?
Die Idee mit dem O-Ring hat auch was..aber ob das wirklich was "fest hält"?

[RDThorsten]

Das Lager auf der Primärseite ist das Festlager. Es wird auf der Welle mit der Mutter auf der Primärseite zum Festlager. Die Fixierung im Gehäuse ergibt sich über die Längsnut des rechten Lagers in Verbindung mit den, nennen wir die Dinger mal, Einlegescheiben. Das Drehen der Lager im Gehäuse unterbinden die Stifte. Wenn sie allerdings drehen dann "Scheisendrecke".

Der Klaus hier im Forum legt sogar aufgeteilte O-Ringe in die offenen Nuten des Festlagers und verhindert somit zusätzlich das Drehen der Lagerringe im Gehäuse.

Die Amis nehmen gerne alle 4 Lager mit Nut und versehen diese mit O-Ringen. Irgendjemand hatte mal hier im Forum berichtet, dass sich aus seiner Erfahrung die Lager nicht mehr drehen. Schaden kann`s eh nicht.

Andere wiederum schwören aufs Kleben. Da es sich hier aber um verschiedene Werkstoffe handelt die sich im Temperaturverhalten grundsätzlich unterscheiden, würde ich die O-Ringe bevorzugen.

[Yamaha Fan]

Hallo Zusammen,

zum Thema Festlager ist zu Sagen, das die Rd,LC und die YPVS nur Festlager hat.
Loslager sind im Regelfall Rollenlager, die mit seitlich begrenzten oder offenen Lagering ausgestattet sind.
Die TZ hat aussen Rollenlager, die eine optmale Längenausdehnung zulassen.
Man kann bei geradeverzahnten Primärtrieb, die Lager der Kurbelwelle auf der Abtriebsseite mit Loslager (Rollenlager) ausstatten.
Die Nut wird dann in die Mittleren Lagerung eingebracht (wie TZ)
Häufig sind die 1 Zylinder Rennmotoren mit Loslager (Rollenlager) ausgestattet.
Im Anhang sind einige Bilder dazu.

Gruss vom Ammersee

Hubert

[2-Takt-Sigi]

Ich hab auch schon einige eingeklebt, mit Loctite hälts nicht.
Jetzt mach ichs mit JB.
Nur in der unteren Motorhälfte einen dünnen Streifen JB ca 2cm nach unten auf die Lagerfläche dann kann sich das Lager unten noch ein wenug bewegen wenn nötig.
Allerdinge hab ich davon noch keine wieder rausgenommen, wenns zu gut hält kann man ja die Lager erwärmen denke ich.
Das hat mMng auch den Vorteil dass sich die seitliche Zugkraft auf alle Lager verteilt.
Bei den bisher verklebten Lagern keine negativen Ergebnisse.

Gruss Sigi

[Bumbum]

Anfangs hatte ich auch Wellen mit so einem Loctide Zeugs eingeklebt.

Ich halte das für Gewissensberuhigung ohne jeden technischen Vorteil, da ja auch die Wellen die Gehäuse Lagersitze aufscherbeln---was soll dann mit dem Lagerkleber wohl passieren?
Genau, die pampe löst sich auch auf.

Jedenfalls konnte ich nach dem öffnen nix mehr von dem Zeugs sehen.

Ich denke die bessere Wahl währe Lager mit Nut und O Ring drauf.

[2-Takt-Sigi]

Ja das ist sicher die beste Möglichkeit, der wunde Punkt dabei war für mich bisher aber das rechte Lager das ja wie bisher eingebaut wurde.

Bei diesem aber in der oberen Hälfte ein Stück eines O-Ringes einzubauen ist eine Super-Lösung.

Dafür sollte jeder dem Klaus ein Kühles hinstellen, auch wenn er es nicht veröffentlicht hat u. jetzt viell. angefressen ist.

Gruss sigi

[Holliheitzer]

JB Weld bricht Dir sofort weg Sigi, das taugt bestimmt am allerwenigsten. Davon wirste nix mehr sehen wenn Du die Welle nochmal raus machst. Ich habe schon Klebeversuche gemacht.....da ist Kaugummi glaube ich noch besser .

Und selbst wenn ein geklebtes Lager 100%ig an Ort und Stelle hält, dann läuft die Welle irgendwann dagegen. Da wird C3 nicht mehr ausreichen,denn die Welle dehnt sich aus. Ist die dann ausgedehnt,drückt die Welle sozusagen gegen die Kugeln des Lagers. Man müsste also schon so einkleben, das das Lager optimiert sitzt....vorausgedacht für den betriebswarmen Zustand (falls das dann überhaupt was bringt) .

Ich denke auch, das Nut mit O-Ring für jedes Lager die allerbeste Lösung ist. Das Lager sitzt schön fest drin,versaut keinen Lagersitz mehr und hat die Option leicht zu wandern.

Finden wir nen guten Anbieter und dann rein in die guten Adressen.

Gruß Holli

[Duc-Driver]

Ein halber O-Ring, wegen den Einlegscheiben halt, oder?
Weil sonst könnte man ja auch einen ganzen O-Ring nehmen...

Kann leider nicht grad nachschauen, da mein Motor bei nem Kollege ist.

Wo genau kommt der O-Ring dann zum Einsatz? Hat ja nur das Lager primärseitig eine Nut im Gehäuse, oder?

Ein passender O-Ring könnte dieser sein:
http://www.hug-technik.com/shop/product ... nbr70.html
gibts aber da auch noch mit größerer Schnurstärke (und auch in 1,5mm anstatt 2)


grüße, Stefan

[RDThorsten]

Ja genau, ein halber O-Ring dort wo die Einlegescheiben sind. Wenn Du alle Lager mit Nut nimmst, was ja möglich ist, kannst Du dort auch O-Ringe verwenden.

[Duc-Driver]

Aber man könnte doch auch den O-Ring bei Lagern ohne Nut nutzen?!
Oder funktioniert das nicht? Dann liegt der O-Ring halt auf dem Lager auf und nicht in einer Lagernut - aber das Lager etwas mehr "verdrehsicher" machen sollte er ja dennoch, oder?