Einschleifen neuer Kolben

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yammi
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Einschleifen neuer Kolben

Beitrag von yammi »

Hallo zusammen,

kurz zu mir: ich hab mich schon vor längerem hier im Forum angemeldet, jedoch bis jetzt eigentlich nur gelesen. Ich bin 26, habe die RD400 nun ein gutes Jahr und komme aus Österreich (Vorarlberg) ;) Leider studiere ich am anderen Ende von Österreich und habe somit nicht ganz so viel Zeit mich um die RD zu kümmern wie ich gerne hätte...deshalb gehts auch nur langsam voran ;)

Nun zur eigentlichen Frage:

Ich habe in England neue Kolben bestellt, da meine total am Ende sind. Nun möchte ich (oder besser mein Bruder, da ich ja nicht daheim bin) diese zum Einschleifen bringen. Nur was muss ich dem guten Herrn Einschleifer alles mitteilen? Das Kolbenspiel aus dem Reparaturhandbuch? Reicht das? Hab bis her nur eine Quelle gefunden, die sagt 0,035mm-0,040mm. Kann das jemand bestätigen? Es ist eine RD400 Bj. 77.

Zu den Mitaka - Kolben hätte ich gleich noch eine Frage:

Auf den Bildern (hab die Kolben ja noch nicht bekommen) sieht man die 2 Ringe, und so einen kleinen zickzackförmigen Ring aus Draht. Kann mir einer sagen für was der ist, wie ich den einbaue, und vorallem wie der heißt? Dann könnte ich ja danach googeln ;)

Ich meine er gehört unter den unteren Kolbenring, nur wo lege ich den Stoss hin?

Ich hoffe meine Fragen sind nicht allzu blöd und lang, und würde mich über eine Antwort sehr freuen. :)

mfg,
thomas
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi Thomas,
0,040mm Kolbenspiel ist richtig. Den zickzackförmigen Ring kannst du weglassen. Die Info das er normalerweise unter den unteren Ring kommt ist korrekt. Blöde Fragen gibts nicht(fast nicht). Wenn der Kolben eine "Nase" unter den Einlaßfenstern hat, solltest du diese abfeilen. Normalerweise sind die Mitaka Kolben für die Wassergekühlten YPVS Modelle. Die haben eine geteilte Einlaß, da lauft die Nase praktisch drüber. Bei der RD400 kann sich die Nase aber unten im Einlaß einhaken oder aufschlagen, deshalb lieber wegfeilen.
Gruß Uwe
Classic Racer bewahren nicht Asche, sondern sie schüren das Feuer
yammi
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Beitrag von yammi »

Hallo Uwe,

vielen Dank für deine schnelle Antwort! Bin leider nicht eher zum Antworten gekommen, da es auf der Uni nochmal ziemlich Rund geht..

So die Kolben sind gekommen und werden morgen zum Einschleifen gehen. Dann werden wir das mit den 4/100mm so weiterleiten. Die Kolbenringe müssen aber nicht auf dem Kolben sein oder?

Gibt es sonst noch was zu beachten? Dichtsatz etc. ist alles vorhanden... wenn wir grad beim Abdichten sind: wie macht man es denn am geschicksten beim Einlass? Dichtung trocken auf den Einlass, dann den Mebrankasten, und dann einfach den Ansaugstutzen drauf? Oder doch noch etwas Fett oder Dichtmittel dazwischen? Sollt ja wirklich dicht werden...

So das wars erstmal... Würde mich über ne Antwort sehr freuen :)

mfg,
thomas

Nachtrag (Edit): Die Kolben sind wohl solche mit Nase (wenn mein Bruder richtig verstanden hat auf was er schauen soll ;) ), wird also noch abgefeilt dann....danke für den Hinweis!
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Ich mach immer etwas Dichtmasse drauf.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Ganz leicht Hylomar (oder anderes Dichtmittel) auf beide Seiten der Dichtung geben.
Kolben vor dem Einbau mit Molypaste einreiben.

rr
yammi
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Beitrag von yammi »

Hallo zusammen :)


Hab die Kolben jetzt hier und mal einer abgefeilt...ich hoffe ich hab das richtige Stückchen abgefeilt ;) Passt das so? Dann gehts dem zweiten an den Kragen und morgen kommt alles zum Einschleifen...
-- hab das Bild als Anhang dazugefügt --

Als Dichtmasse habe ich Dirko-S da, das schwarze Zeugs, sollte auch gehen oder? Ich habe bisher die Kolben einfach immer nur mit 2Takt Öl eingesaut beim Zusammenbau. Bringt die Molypaste Vorteile? Hat da jemand einen Link dazu, weil nur unter Molypaste hab ich nichts gefunden.

Da es ja auch irgendwie zu dem Thema grad passt: Hab übers Einfahren von Kolben so ziemlich jeden Beitrag gelesen...und bin genau so schlau wie vorher ;) Macht es Sinn am Anfang die Düsennadel eine Stufe Richtung "fetter" zu hängen oder einfach gleich mit den Werkseinstellungen fahren?

So das wars mal vorläufig...hoffe die Fragen sind euch nicht "zu einfach" ;)

Schonmal Danke an alle!

mfg,
thomas
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Hallo.

Eigentlich fährst du nicht die Kolben ein, sondern die Ringe. Ich fuhr immer so etwa gut eine Stunde moderat mit vielen Lastwechseln, dann so wie immer, d.h. wenn warm dann auch Gas. Wenn das Laufspiel nicht zu eng ausgelegt wurde, wird da nichts klemmen. Wenn du zum Einfahren umdüsen müsstest, würde da was grundsätzlich in der Bedüsung nicht passen; oder wäre zumindest schwer grenzwertig. Öl zur Montage reicht.

Gruß,

Rüdi
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m.eckert77
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Beitrag von m.eckert77 »

Hi Thomas,

ja das war das richtige Stückchen was Du abgefeilt hast.

Dirko funktioniert genauso, nur klebts halt ein bischen mehr als wie mit Hylomar was nicht aushärtet.

Lass es bei den Werkseinstellungen, einen Gefallen tust Du den Kolben nicht wenn Du für das "Einfahren" die NAdeln hochhängst. Genausowenig musst Du die Kolben grossartig Einfahren oder erst 50000km nicht über 5000 drehen.
Gib ihnen jeweils ein paar Minuten und lass sie wieder etwas abkühlen bevor Du richtig Feuer gibst.
Im Gegensatz zu z.B. einem Getriebe muss sich da nichts einlaufen.

Michael
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
yammi
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Beitrag von yammi »

Hallo zusammen,


der Zylinderbearbeitungmensch hats gut gemeint und ich konnt die Dinger heute schon wieder abholen :) Nun bin ich ja mental noch garnicht auf den Zusammenbau vorbereitet ;) Werd morgen wohl damit anfangen..

Angenommen ich hab alles zusammengebaut und ich lass das Werkel dann laufen, kann ich das im Stand ne Zeit lang laufen lassen (Kühlung vorausgesetzt ) oder ists besser gleich damit zu fahren? Irgendwelche Nachteile vom nur im Stand laufen lassen? Ich hab nämlich die Nummertafel noch nicht, und meine Hauseinfahrt ist zu kurz für viele Lastwechsel und anständiges Einfahren ;)

Nochmals Danke für eure Tips! Sind wohl nicht meine letzten Fragen gewesen ;)

Wünsch euch noch einen schönen Abend!

mfg,
thomas
Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Yammi,
beim Zusammenbau 3 Tropfen Öl auf den Kolben verreiben langt.Wenn der Motor zusammen ist und läuft,einfach den Zug von der Ölpumpe auf Vollförderung 30sec. ziehen.Qualmt ordentlich und entlüftet dein System.Ich selber fahre die ersten 500km kein Vollgas.Aber da gehen die Meinungen auseinander.Die ersten 10km fahre ich den Motor immer warm.Dann ist er thermisch ausgeglichen und ich gebe Gas.Die ersten 300km merkt man auch,das der Motor von Mal zu Mal besser ziehtmit den neuen Kolben. 8)
Gruß,
Michael.
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Einfahren geht am besten auf einer kleinen, winkligen Landstraße. Kurvig, bergig und eng. Kurzzeitig - auch hohe - Last, dazwischen Abkühlphasen.

Wenn Du ängstlich bist, dann gib etwas 2-T-Öl in den Tank (vielleicht 50 bis 100 ml), die erste Füllung ist damit ölreicher, das Mopped ist dann auch besser zu sehen. :shock:

Gleiches gilt für die MoS2-Paste. Es geht bestimmt auch ohne, aber im Grenzfall bildet es einen Notschmierfilm. Es eignen sich nur zähe Pasten.

Das ist alles nicht so kritisch, die ersten 50 km vielleicht kein Vollgas, aber auch nicht zu zaghaft. Am Kurvenende könnten dann schon mal ein paar Sekunden ganz auf stehen. Sicher ungünstig wäre BAB und sofort den Hahn auf Dauer auf. Das geht schief, genauso wie übervorsichtiges Dahingetuckere. Der Einlaufvorgang soll sich ja auf die normalen Betriebsbedingungen beziehen und nicht auf unrealistische Zustände.

rr
yammi
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Beitrag von yammi »

Hallo zusammen,


wollt mich nur mal kurz melden... bin leider noch nicht so viel zum Fahren gekommen, das Wetter und ne Einladung zu nem Spontanurlaub hat mich davon abgehalten ;)

2 Fahrten mit zusammen fast 100km gingen sich dennoch aus, und es lief eigentlich ganz schön (auf jeden Fall genial zu vorher).

Als erstes habe ich alles auf Werkseinstellung gesetzt, aber da fiel mir auf, dass wenn ich vom Gas gehe, die Drehzahl eine Zeit lang bei 2000U/min hängen bleibt. Müsste doch auf zu mager hindeuten oder? Daraufhin habe ich die Leerlauftluftdüsen, jeweils eine halbe Umdrehung hineingedreht (sind jetzt also nur eine Umdrehung heraußen statt 1,5 wie im Handbuch). Jetzt kommt der Motor schön herunter.. was meint ihr dazu? ist das okay so oder hab ich totalen Blödsinn gemacht? Kann vllt später noch nen Video davon hochladen, wenns mit der Kamera klappt.

Läuft auf jeden Fall sehr gut an, nimmt das Gas ohne Loch an (zumindest bis etwa 6500, höher war ich noch nicht wirklich), Standgas ist auch nach längerer Fahrt und bei heissem Motor perfekt, und sofort stabil.

Kerzen sagen noch nicht viel aus (wenn sie das denn überhaupt machen), Kolbenringe zeigen langsam ein Tragbild (so interpretiere ich das zumindest ;) ), Kolbenböden sind langsam grossteils braun, mit paar dunkleren/schwarzen Stellen).

Hoffe dass das soweit in Ordnung ist...

Wollte auf jeden Fall nochmals Danke sagen! Tolles Forum hier!

Hänge noch die Bilder von den Zündkerzen und den Kolbenringen an.

Wünsch euch noch einen schönen Sonntag!

lg thomas
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