![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
Das die Welt zu 90% aus Idioten besteht ist von mir nicht unbemerkt geblieben, aber trotzdem werde auch ich immer mal wieder überrascht.
Wenn ich bei meinen Kunden arbeite kommt es immer wieder vor, dass ich gefragt werde, ob ich dies und jenes nicht mitnehmen und entsorgen könnte, was mir natürlich auch dementsprechend entlohnt wird.
Oft ist es wirklich nur Müll, aber ab und zu finden sich auch brauchbare Sachen wie brennbares Stückgut für den Kamin, diverse hochwertige Einrichtungsgegenstände oder Werkzeuge.....
Erst vergangene Woche hatte ich wieder so einen Fall. Eine Kundin von mir hatte einiges an Müll zu entsorgen. Diesmal war es aber wirklich nur unbrauchbares Material. Ein Schrank aus Presspappe für den Sperrmüll, ein altes Fahrrad für den Eisenschrott und noch ein paar Eimer mit uralter Wandfarbe für den Farbeimer-Container.
Farbeimer-Container? Als ich auf dem Recyclinghof ankam, war dieser nicht mehr an gewohnter Stelle zu finden, und so machte ich mich auf die Suche nach einem Ansprechpartner, um den Aufenthaltsort des gesuchten Objekts zu ermitteln.
Nach kurzer Suche wurde ich fündig und bekam auf Anfrage die Auskunft, dass an diesem Recyclinghof keine Farbe mehr angenommen wird und ich solle mich doch an den Abfallwirtschaftsverband wenden, die werden mir sagen, wo ich diese Farbeimer entsorgen kann.
Leicht angesäuert lud ich meine Eimer wieder ein und machte mich auf den Weg nach Hause zum Telefon.
Der Anruf beim AWISTA Starnberg:
Nach kurzen Anläuten meldete sich eine freundliche Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. Ich grüßte und erkundigte mich, wo ich diese ca. 20 Liter Wandfarbe entsorgen könnte , worauf ich folgende Antwort zu hören bekam:
"Wandfarbe kommt in die Restmülltonne und die leeren Eimer können sie wie gewohnt an jedem Recyclinghof im Landkreis abgeben"
![Shocked :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
Auf meine Rückfrage, ob es wirklich ihr voller Ernst ist, das ich ZWANZIG Liter Farbe in meine Mülltonne kippen soll, wurde es zunächst am anderen Ende der Leitung für ein paar Sekunden still.
"Nun ja" meinte die zwischenzeitlich nicht mehr so freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung und fuhr fort: "Natürlich sollte die Farbe eingetrocknet sein und dann kratzen sie die Farbe aus den Farbeimern in ihre Restmülltonne. Sie müssen die Deckel der Eimer aufmachen und dann die Farbe eintrocknen lassen."
![Shocked :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
Zu meinen Einwand, dass dies wohl etwas daneben ist, wenn ich mehrere Farbeimer über Monate zum trocknen vielleicht sogar noch in mein Wohnzimmer stellen soll, bekam ich nur noch die Aussage zu hören, dass dies jeder Bürger im Landkreis so zu machen hätte.
Wenn Ihr nächstes Wochenende wieder einen schönen Waldspaziergang mit Eurer Familie macht und am Wegesrand ein paar Farbeimer stehen seht, dann braucht Ihr Euch nicht mehr verwundert fragen, wie die Farbe in den Wald kommt, denn das haben wir hiermit geklärt.
Aber eine Frage bleibt noch offen:
Wie dumm müssen die Verantwortlichen sein, die solche Verordnungen herausgeben? Müsste denen nicht klar sein, dass sie damit der illegalen Müllentsorgung sowie der Umweltverschmutzung Tür und Tor öffnen?
Welcher Mieter einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung stellt sich wochenlang stinkende Farbeimer offen in seine Wohnung, nur um sie dann ausgetrocknet in die Mülltonne zu werfen. Ab in den Wald damit und Ruhe ist......
Gruß,
Solo
PS: Meine Eimer stehen nicht im Wald!