Sie hatte sich dort mit einigen Ihrer Freundinen angemeldet die ebenfalls Moped fahren.
Als sie dann nach einem 8 Stunden Training zuhause ankam, teilte Sie mir stolz mit, dass sie das Moped (sie hatte die TZR250 mitgenommen) in der Kurve bis auf die Fußrasten runtergedrückt hatte.

Alles andere was sie mit erzählte hielt ich für sinnvoll und es war ja in meinem Interesse, dass sie Sicherheit mit dem Moped erlangt. Es wurden dort verschiedenen Sachen trainiert, u.a. Ausweichmanöver, Kurvenfahrten, Bremstrainings und alles dann auch nochzusätzlich auf nasser Fahrbahn. Bei einer 8 Stundenaktion konnte ich mir vorstellen, dass sie dort so einiges mitgenommen hat.
Anfang des Jahres äußerte sie dann nochmals den Wunsch an solch einem Training teil zu nehmen. Ein privater Anbieter bietet das Training in Delmenhorst auf einem Militärgelände für 80 Euro pro Nase an.
http://www.motositreisen.de/
Wir meldeten uns dort zusammen an, da mich die Sache neugierig machte. Es gibt ja immer noch etwas was man dazu lernen kann. Aus unserem Bekanntenkreis trommelten wir noch einige Freunde zusammen und schlugen dort komplett falschtacktend am letzten Sonnabend um 8:00 Uhr in Delmenhorst auf.
Wir wurden freundlich begrüßt und fuhren mit dem Instruktor auf das noch aktive Bundeswehrgelände. Nach einem Kaffe und einer Vorstellungsrunde wurde der Tagesablauf besprochen und die Erwartungen der einzelnen Teilnehmer abgefragt.
Sodann befuhren wir das Übungsgelände und es wurde eine kleine für Leihen sinnvolle Einweisung in die Motorradtechnik vorgenommen. Inhaltlich, Reifendruck, Verschleißmerkmale, Bremsen, ABS, Verschleißprüfung der Bremsanlage, Wartungsintervalle der Bremsanlage, Kardan, Kette, Schmierung, Motoröl, Kühlung usw..
Danach ging es auch schon auf die Mopeds und wir befuhren einen vorbereiteten Parkour. Wir übten Ausweichmanöver, Langsamfahren, Fahren über Fremdkörper auf der Strasse auch bei Schräglage, Bremsen nur vorn, hinten, beine Bremsen bei nasser und trockener Fahrbahn, Schräglagentraining bis auf die Rasten ( TDM braucht jetzt wohl neue Fußrasten), Schräglagentraining bei nasser Fahrbahn u.s.w. Am Nachmittag befuhren wir weitere Parkoure unter anderem einen Serpentinkurs von 2 Kilometern auf dem Kasernengelände. War echt Highspeedmäßig. Der Instruktor konnte mich am Ende des Tages mit seiner ZX12R nicht mehr abhängen.

Alles in allem ein super Tag. Kann ich nur jedem Empfehlen. Was hab ich für mich mitgenommen?
Regennasse Strasse war für mich immer ein Graus! Ich habe festgestellt, dass moderne Reifen heute nahezu ähnliche Grenzbereiche aufzeigen wie auf trockener Strasse. In nassen Kurven habe ich das Moped in der Vergangenheit immer spürbar aufgerichtet um etwas Druck heraus zu nehmen. Das ist so extrem überhaupt nicht nötig.
Auch das Bremsen auf nasser Strasse konnte ich intensiv üben. Voll in die Eisen bei nasser Strasse ist für mich jetzt nicht mehr so extrem beängstigend.
Auf nasser Strasse bin ich jetzt definitiv sicherer und mit weniger Köttel in der Büx unterwegs.
Das Training kostete 80 Euro pro Nase. Der ADAC nimmt etwas über 100 Euro.
Auszug aus dem fahrpraktischen Training:
Unfallvermeidendes Erkennen von Gefahren
Bewusstmachen typischer Unfallsituationen
Verbessern des Handlings durch Handling und Koordinationsübungen
Enges Wenden auf der Straße
Slalom fahren
Plötzliches schnelles Ausweichen mit Lenkimpulstechnik
BLA-Technik (Bremsen /Lösen /Ausweichen) bei Hindernissen
Gefahrbremsungen
Bremsen in Kurven in zwei fahrdynamisch unterschiedlichen Abläufen
Kurventechniken
Optimales sicheres Fahren in Kurven
Praxistipps in einem Technikcheck