Seite 1 von 1

Kupplungsfedern-Tutorial (Oder: rutschende Kupplung Teil 38)

Verfasst: Fr 3. Nov 2006, 21:59
von MK
Fragen zum Kupplungsrutschen sind ja ungefähr genauso beliebt wie welches Öl das beste ist ...

Trotzdem hier ein Versuch mal was mit Hand und Fuß zu schreiben.

Ich hatte im Frühjahr meine Strassen RD mit neuen Belägen (Lucas) und "verstärkten" Federn (weiß nicht mehr genau woher) und Motul Transoil bestückt. Das Biest hatte danach (u.A. Borut sei dank) gute 80 Pferde und die Kupplung rutschte ...

Jetzt habe ich mal einen anderen Satz mit Kevlarscheiben von Lucas geholt und siehe da - die Federn die da dabei waren, haben nach Fingertest den Namen "verstärkt" wirklich auch verdient. Daraufhin habe ich mir mal die originalen, die alten und die Lucas Federn mal näher beschaut.

Original: Mattbraun - Schwarzer Draht, 8 Windungen (= 7 federnde)
Unbekannt: wie verchromter Draht, 7 Windungen (= 6 federnde)
Lucas: Mattbraun - Schwarzer Draht, 6 Windungen (= 5 federnde)

Die Steifigkeits-Unterschied kann man mit bloßen Händen fühlen.
Wenn man mal die Formelsammlung bemüht, haben die "verchromten" 38% mehr, die Lucas Federn 53% mehr auf der Brust als die Serienfedern.

Wer also eine rutschende Kupplung hat, kann ja mal die Windungen der Federn zählen und sich dann mal neue bestellen ...

Kupplungsfedern-Tutorial (Oder: rutschende Kupplung Teil 3

Verfasst: Do 3. Jul 2008, 21:30
von Silvio63
Hallo Martin

Hab bei der 500er Kupplung genau die gleiche Erfahrung gemacht.
Lucas Reibscheiben und die verstärkten Federn von denen und das rutschen war weg. Jetzt beisst die richtig zu.

Silvio

Verfasst: Mo 27. Feb 2012, 18:49
von Bigbike-Hunter
Hallo,

ich habe gerade mal meine Federpakete verglichen, die Original-
Federn haben wie auch bei Martin 8 Windungen und lassen sich
zwischen Daumen und Zeigefinger ca. 6-7 mm zusammendrücken.
Die neuen verstärkten Federn (+ 10% ) Hersteller (CSK ?) haben
6 Windungen und lassen sich etwa 3-4 mm zusammendrücken.
Bin mal auf das Ergebnis gespannt, mit neuen Belägen, Scheiben
und den verstärkten Federn. :wink:

VG BBH

Verfasst: Do 4. Okt 2012, 12:00
von StVOnix
Hallo Christian
In diesem Thread wird Material für ein FAQ gesammelt. Fragen und Diskussionen gehören hier nicht rein.
Wäre schön, wenn du die Frage an anderer Stelle noch mal stellen würdest.

Gruß
Rene

Verfasst: Fr 5. Okt 2012, 18:44
von Lux-RD
Hallo Leute,
wenn dann noch jemand lahme Finger vom schweren Kuppeln wegen der verstärkten Federn bekommt kann er ja den Kupplungshebel unten am Motor verlängern.Vom Drehpunkt mitte bis zur Mitte vom eingehängten Zug sind es 4cm.Man kann ein 1cm-Blech einschweissen.Das geht ohne Probleme.Dafür muss der Hebel auseinander gesägt werden und das entsprechende Blech angefertigt werden und eingeschweisst.Die 1cm-Verlängerung vom Hebel bedeutet gleichzeitig 25% weniger Ziehkraft am Kupplungshebel.
Auch bringt es was,den Nippel vom Kupplungszug zu schmieren,wo er oben am Lenker im Hebel eingehängt wird.Auch sollte man die Halteschraube vom Kupplungshebel ausbauen und sauber machen.Danach fetten und wieder einbauen wirkt Wunder.Aber das wisst ihr ja alle. 8)
Gruß,
Lux-RD.

Verfasst: Fr 5. Okt 2012, 18:49
von StVOnix
Das mit der Verlängerung ist ein guter Hinweis.
Vielleicht kannst du noch was zum veränderten Hebelweg am Lenker sagen?

Gruß
Rene

Verfasst: Fr 5. Okt 2012, 19:08
von Brummi
Hallo!

Vorsichtig! :!:
Eine Verlängerung des Hebels bewirkt gleichzeitig eine Verkürzung des Weges!
Nicht, dass die Kupplung später nicht mehr richtig trennt!(leerlauf schwer hereinzubekommen)
Bei meiner Kupplung ist es so, dass ich den kompletten Weg brauche, um eine einwandfreie Trennung zu erreichen. (Habe allerdings auch eine Scheibe mehr drin)
Auch mit verstärkten Federn sollte die Kraft am Hebel so gering sein, dass es nicht nervt. Wenn nicht stimmt da woanders etwas nicht!

Gruß Christian

Verfasst: Fr 5. Okt 2012, 21:49
von georg_horn
Da eh keiner den Hinweis beachtet, dass hier nur FAQ wäre: Bin auch der Meinung dass verstärkte Federn allein die Kupplung nicht unüberwindbar schwergängig machen. Wenn der Hebel und vor allem der Zug leichtgängig und gut geölt sind, geht das ganz gut. Meine Erfahrungen mit verstärkten Federn in der TR1 und der XJ650T bestätigen dass, in die RD muss ich demnächst auch noch verstärkte Federn einbauen. Mit den originalen geht die Kupplung auch sehr leicht, das kann so schlimm nicht werden.

Edit: Heute verstärkte Federn von EBC ("10% stärker") eingebaut, Kupplung fühlt sich nun an wie eine Kupplung und funktioniert auch so, und nicht wie ein Überlastschutz für das Getriebe. Ist aber imho noch völlig normal zu bedienen.

Gruss,
Georg

Verfasst: Sa 6. Okt 2012, 12:37
von MK
Ich meine bei den Harleys gab es so eine Hebel-Geschichte zum Zwischenschalten in den Kupplungszug als Zubehör zu kaufen.
Hauptnachteil: Weniger Weg an der Kupplung, d.h. kann sein, dass die dann nicht sauber trennt.


Für die RD's geht die Magura Hymec Hydraulik-Betätigung von der Banshee.
Kostet aktuell ca. 200-230 Eur und verringert die Handkraft deutlich.
Nachteil: Schalter-Armatur muss hinten angesägt werden, damit das passt.


Was noch ginge:
Eine sogenannte Lock-Up-Clutch für die Banshee besorgen. Dabei wird die obere Druckplatte mit kleinen beweglichen Gewichten ausgestattet, die bei Drehung einen Druck auf die Federn ausüben.
Damit ist bei höherer Kupplungsdrehzahl das übertragbare Moment höher.
Leider muss dafür der Seitendeckel bearbeitet werden, das das etwas stark aufträgt.

Dieses Prinzip gibt es auch leicht abgewandelt mit Kugeln zwischen 2 Platten.

Verfasst: Sa 6. Okt 2012, 15:26
von Kilroy
Diese Lockup-Clutch gibt es z.B. bei RdLcCrazy http://homepage.ntlworld.com/ultimatelc ... 20bits.htm und nach "Lock Up Clutches" suchen (ziemlich weit unten).

Verfasst: Sa 6. Okt 2012, 17:49
von Peter A
Moin,

oder man baut auf ne Trockenkupplung um... wie das läuft kann ich aber erst nächste Saison sagen, wenn mein Moped fertig ist!

Peter

Verfasst: So 7. Okt 2012, 09:19
von Lux-RD
Hallo Leute,
der Hebel unten am Motor ist 25% länger.Dadurch muss ich theoretisch auch 25% mehr am Hebel ziehen um die Kupplung komplett zu trennen.Das ist auch richtig.Langt aber noch,um meine Kupplung ohne Probleme zu trennen.Man kann dann auch den abgesägten Hebel 2mm versetzt zur Mitte vom Zug weg anschweissen.Damit müsste man das kompensiert haben. 8)
Gruß,
Lux-RD

Verfasst: So 7. Okt 2012, 09:42
von StVOnix
Den Weg kannst du nicht kompensieren. Du veränderst damit nur Anfangs- und Endpunkt des Weges. Der Weg bleibt der gleiche.
Die verfügbare Weglänge wird vom Handhebel begrenzt.

Gruß
Rene

Verfasst: Mo 8. Okt 2012, 11:50
von Lux-RD
Hallo Rene,
stimmt!Ist mir später dann auch noch in den Sinn gekommen.Deswegen:Immer erst mal einen Moment drüber nachdenken was einem so einfällt.Da war ich mal wieder zu schnell mit meinen Gedanken.Trotzdem trennt meine Kupplung so einwandfrei. ;-)
Gruß,
Lux-RD.