ich sage da immer: Kauft Euch einen Crosser, dann geht immer was:!:
Aber auch da sind Grenzen gesetzt. Ich fuhr vor einigen Tagen in das ca. 70km südlich von Berlin liegend Jüterbog. Die einzige Crossstrecke, die zur Zeit in der Nähe auf hat.
Als ich dort auf das Gelände fuhr, soff zuerst das Wohnmobil samt Anhänger auf der verschneiten und sumpfigen Wiese ab. Trotz Elektronischer Sperre ging nichts mehr. Als es nach verzweifelten Übungen dann auch nach verbrannter Kupplung stank, brach ich den Versuch ab, aus eigener Kraft aus dem Schlamm zu kommen. Also setzte ich mein holdes Weibe an den Lenker und spannte den 450er KTM Crosser vor das Wohnmobil, in der Hoffnung, dass damit der Miesere ein Ende geschaffen wird. Zehn Minuten später war die Front vom Wohnmobil mit 10 cm Schlamm zugespritzt. Ihr hättet es mir bestimmt vorher gesagt, dass es so auch nicht geht. Also, Handy raus und ADAC anrufen (wir waren alleine auf der Crossstrecke). Die Stimme am Telefon tönte gelangweilt, dass dies kein versicherter Fall sei und sie würden mir ein Bergungsunternehmen schicken um das 5T schwere Teil aus dem Sumpf zu schaffen

nene, ich lehnte ab, Hunderte von Euros für ein paar Tonnen Blech und Sperrholz zu bergen

Also den Cross-Clup Jüterbog muss mich retten

und zum Glück war auch glatt einer erreichbar, der etwas wiederwillig nach 20 Minuten mit einem kleinen DDR Laster aufkreuzte. Der schmunzelte zuerst, als er den Crosser mit Abschleppseil sah und dass voll eingedreckte Wohnmobil.
Also, DDR-Laster ans Seil und die Achsen an der ollen Karre Sperren und.....

der Dreck flog wieder durch die Luft und es ging voran. Dieses kleine scheiß Ding zog das Klomobil tatsächlich einfach so aus dem Sumpf.
Die Freude war groß, schnell Bares auf die behaarten Pranken vom Helfer und während mein geliebtes Weibe im Innern der Karre schon Kaffee kochte, stürzte ich mich freudig in die Motocrossklamotten. Es war schon 15:00 Uhr, 3 Stunden verloren, verflucht eilig hatte ich es um endlich meine Runden zu drehen.
Ein Tritt und gierig brüllte die KTM los. Vögel erhoben sich erschreckt aus den Bäumen und mein Grinsen ging bis zu den Ohren. Ich ballerte voller Verheißung zur Strecke um die erste Runde in Angriff zu nehmen.
beim einlenken auf die Piste dachte Ich noch - "sachte - schlimmer Acker - stark aufgeweichter Schlamm auf gefrorenem Boden" und da es einige Tage wärmer war "tiefe Pfützen, mit Eisschicht, wo man nicht weiß, wie dick sie ist"

Der Gedanke war nicht zu ende gedacht, während dem ich noch vorsichtig über das erste Tabel hopste - flog ich glatt in eine 1 Meter tiefe überfrorene Pfütze. Das Eis brach auf -

Panik

- bis zur Hüfte im Wasser - konnte gerade den Sturz abwenden und dachte - nur raus hier, musste noch mehrere Meter Eis mit dem Vorderrad aufbrechen bis ich mich rausgekämpft hatte. Zum Glück ging die KTM nicht aus
Also nur weiter, zwar völlig durchnässte aber ich schwitzte wie Sau, da passierte das in der ersten Runde weitere zwei Male. Mir war schon alles egal und ich dachte, jetzt hast das schlimmste hinter Dir und in den nächsten Runden bist dann schlauer. Aber falsch gedacht, stürzte ich in der zweiten Runde auf einer vereisten Stelle, das Möpi ging aus, alles OK, nur Handschützer abgerissen und ein paar Schrammen mehr. Aber nach ca. 15 Minuten kicken stieß ich die ersten Flüche zum Himmel. Sie sprang nicht mehr an

Erschöpfung machte sich breit und natürlich war es in der hintersten Ecke der Piste, etwa 1000 Meter vom Womo entfernt. Es würde Nacht sein, bis ich das Teil durch den Schlamm geschoben hätte, rechnete ich mir aus und das gab mir die Kraft, weitere 10 Minuten zu kicken, bis die KTM wieder zum Leben erwachte. Doch die dritte- und vierte Runde verlief so ähnlich und ermattet gab ich auf.
Scheiss Winter
