Hallo zusammen,
bin gerade am Emotionen und Knochen sortieren vom letzten Wochenende.
War ein wenig heftig. Maipokal-Revival und Sophie beim WM-Lauf.
Wie ja erwähnt sind Taz und Sophie da alleine runter gefahren, 18 Stunden Anfahrt......
Und wie es der Teufel so will sind ihnen die fehlenden Helfer fast auf den Kopf gefallen.
Im Endeffekt war es Glück oder wahrscheinlich eher der Druck der Seitenwagenteams das der Zeitplan geändert wurde.
Angesetzt waren ursprünglich 2 freie Training am Donnerstag, dann die beiden Qualifyings am Freitag morgen mit gerademal 20 Minuten Pause dazwischen und 2,5 Stunden später das Sprintrennen. Kurzerhand wurde das in ein freies Training und 1. Quali am Donnerstag und freies Training und 2. Quali am Freitag geändert.
Ohne diese Änderung wäre nämlich am Donnerstag Abend Schluß gewesen.
Nach einem ganz guten freien Training ging nach 6 Runden im 1. Quali der Motor hoch. Aber die Zeit stand. Nun wurde es zum Spiel gegen die Zeit.
Taz hatte zwar einen Ersatzmotor dabei, aber nur ein für die Sidecars notwendige Ölsytem. Dieses hieß es nun auf den anderen Motor zu adaptieren. Nach 12 Stunden Wechsel des Motors und Ölsystems und der anschließenden Technischen Abnahme waren die Freitags Trainings natürlich gelaufen. Taz stemmte den Umbau komplett alleine, allein das war schon eine Heldentat. Er hat Sophie sogar ins Langstrecken WM Fahrerlager geschickt damit sie sich nicht langweilt und auf andere Gedanken kommt, denn helfen konnte sie ja nicht.
So ging es ins Sprintrace, ohne überhaupt zu Wissen ob eigentlich alles so richtig funktioniert. Es wurde ein turbulentes Rennen über 7 Runden, einige Rempler und ein Überschlag mischten das Vorderfeld lustig durcheinander. Am Ende stand ein 12. Platz zu Buche, nur 3/10 hinter dem 11. , Beide waren natürlich froh darüber.
Aber am Ende des Rennens war Sophie, wie schon in Le Mans, mit 95 Grad heissem Kühlwasser gebadet.
Hilft ja nix, am Samstag stand das Gold Race über 13 Runden an.
Auch dieses Rennen war recht turbulent, aber diesmal auch für unser Gespann. Mitte des Rennens hat sich nämlich das vordere Schutzblech verabschiedet und hat sich rumpelnd unter dem Gespann am Hinterrad bemerkbar gemacht......sowas kann auch ruckzuck einen Reifenschaden nachziehen.
Ich hab das Rennen per Livetiming im Hockenheimer Fahrerlager verfolgt, die letzten Runden konnte ich vor lauter Zittern fast nichts mehr erkennen.
Schon 3-4 Runden vor Schluß lagen sie auf dem 9. Platz. Das Bangen und Hoffen hatte Erfolg. So liefen sie dann auch ein. Einfach gigantisch. In den Top Ten ist Wahnsinn.
Und dann die Überraschung, Samstag morgens war Sophie ja erst um 11 Uhr mit ihrem Rennen fertig und um 23 Uhr stand sie in Hockenheim im Fahrerlager. Ich hab sie angeschaut und nichtmal gleich geschnallt das sie das ist....
Da hatte sie dann Zeit sich um ihren in Hoggene gestürzten Freund Kenny zu kümmern. Steißbeinprellung und dickes Knie, was ihn aber nicht abhielt am Sonntag zu fahren. Und Sophie wurde am Sonntag flugs als Hilfe bei den Siegerehrungen beim Mai-Pokal eingeteilt. Aus der Klassik Trophy ist sie ja entsprungen.
Jetzt beginnen die Vorbereitungen für das Highlight aus unserer Sicht bei der Sidecar WM, den Sachsenring. Dringend müssen wir noch ein paar Sponsoren auftreiben. Es wird schwierig sonst die WM zu beenden. So früh in der Saison einen Motor zu verlieren war nicht geplant. Aber irgendwie werden wir das schaffen.
Gruß Uwe