Getriebeschaden in Verbindung mit Klemmer ?

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Holliheitzer
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Getriebeschaden in Verbindung mit Klemmer ?

Beitrag von Holliheitzer »

Hallo zusammen,


ich habe hier einen defekten 31k Motor für einen Neuaufbau und kann mir den Getriebeschaden nicht erklären :? .

Der Motor hat auch einen beidseitigen Klemmer...nicht so arg. Keine Späne im Kopf.....nur zu heiss geworden. Kolben noch im Nullmaß. Ansich rundherum ein gesunder Motor mit etwas über 26.000 Km.

Kann es sein, das der Fahrer im Moment des Klemmers geschaltet hat und beim Verschieben der Getriebezahnräder der Schaden entstand? Als ob er unsauber geschaltet hat...die Zahnräder rasseln übereinander...packen noch nicht ganz.....und DAS im Klemmvorgang? Ist das möglich , das es das Getriebe dann so zerlegt ?

Getriebeöl war da, auch genug und es gibt nirgens verräterische dunkle Farbabweichungen am Getriebe....von wegen zu heiss + dann weich geworden. Das Getriebeausgangslager ist ok....hat sich scheinbar aber auch im Lagersitz gedreht unter der Belastung ......der Lagersitz zeigt das. Ich kanns mir halt nicht erklären.

Motor original, da war noch keiner dran.


Gruß Holli

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Yamaha Cup
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Beitrag von Yamaha Cup »

Holger das war einfach nur dumm gelaufen.
Da hat ein Zahn schlapp gemacht und bei einem schnell
laufenden Getriebe stellt dieser harte Brocken dann sich
so doff quer dass es Ratsch Ratsch macht.Kommt meist beim runterschalten
vor.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Hi Bernd,

aber da wäre noch der Klemmer.....der Motor hat ja direkt 2 Schäden in einem. Und das ist bestimmt zusammen passiert. Das müsste dann ja doppeltes Pech gewesen sein :? .

Ich hatte mich schon gefragt, ob ein Klemmer (hier ja beidseitig) einen Getriebezahn abreissen kann? Ist mir halt so noch nie unter gekommen. Und ich habe schon ne Menge defekter Motoren gesehen.

Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

ich denke, dass der Schaden über einen längeren Zeitraum entstanden ist. Da wird ein Zahn schlapp geworden sein. Wenn man weiter so rumfährt tut die Last ihr übriges und irgendwann ist der ganze Gang betroffen.
Wenn man schaltet ist meist die Kupplung gezogen oder man nimmt die Last weg. Wenn man quasi ein stehendes Zahnrad (Klemmer) hat und bei Fahrt ein drehendes, wird es sehr schwer überhaupt einen Gang reinzubekommen. Ein "Reinwürgen" würde auch einen Schaden an den Schaltklauen/Fenstern hinterlassen. Schäden wie auf den Bildern kommen von sehr harten Lastwechseln. (Beim Kart wg. der großen Traktion der Räder) Aber es dauert schon, bis sich das rumgearbeitet hat.

Ich habe hier von den Superkarts etliche Zahnräder mit Zahnausfall liegen.
Wenn ein Zahn abreißt, dauert das in der Regel bis der komplette Zahnkranz derart beschädigt ist, wie auf deinen Bildern. Da nutzt sich dann ein Zahn nach dem anderen ab, bis irgendwann alle beschädigt sind.

Wenn alle deine Zähne auf einmal wg. eines abgerissenen Zahnstückes abscheren denke ich, würde das Getriebe blockieren.

Heftige Abnutzung. Am schlimmsten bei 2 nebeneinander liegenden Zähnen, der Schaden wird mit jedem Zahn Abstand kleiner.
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Ausgebrochenes Zahnteil, ansonsten ist das Rad unbeschädigt.
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Eingedrückte Zähne. Warum? Keine Ahnung.
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PS. auf dem 5. Gang auf deinem Bild sieht man auch fortgeschrittene Grübchenbildung. Auf der Schaltklaue vom betroffenen Zahn hat sich auch was quergestellt. Alles verdrückt...
Wenn so ein Getriebe komplett blockiert kann es auch sein, dass sich die Schaltgabeln axial verziehen. Ich hatte selbst mal eine krumme Schaltgabelwelle samt ovalen Passbohrungen. Kannst ja mal schauen.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ja Bernd,

ich vermute,das der Klemmer bzw. sich der anbahnende Klemmer, beim Schalten (Kupplung ziehen) eine Getriebewelle sehr stark ausgebremst hat. Warscheinlich, wie du sagt ,auch sogar bis zum Stillstand.

Dann, durch die fehlende gleiche Drehgeschwindigkeit (ist das die Synchronisation?) , ist der Gang dann schwer bis gar nicht (nur mit Gewalt) rein getreten worden.

Die Last auf das Getriebe wird ja ohne hin sehr hoch sein beim Klemmer. Zumindest bis die Kupplung den Antrieb entkoppelt hat.

Diese Längsnuten bei den Getriebezahnräder ganz oben auf den Zähnen selbst, sind bei Yamaha original. Warum weiß ich auch nicht.

Ich muss den Motor noch mehr zerlegen. Dabei schaue ich sehr genau auf die Schaltklauen. Danke für den Tip :wink: . Könnte gut sein, das eine sogar krumm ist. Eines von den doppelten Zahnrädern läuft ,wenn ich es stark nach außen drücke, auch schwergängig gegen die dünnen Anlaufscheiben.

Ich werde das Getriebe eh komplett tauschen gegen eines aus meinem Lagerbestand. Da will ich kein Risiko eingehen.


Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo Holger,

die Eingansgwelle "steht" natürlich nicht wirklich. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es wirkt einfach nur ein sehr großer Widerstand, wenn man versucht bei Fahrt und stehender Kurbelwelle einen Gang reinzubekommen. Das ist nahezu unmöglich!
Solange ein Gang eingelegt ist, drehen sich die Getriebewellen immer gleich ihrer jeweiligen Übersetzung entsprechend. Man kann dann immer nur beide Wellen beschleunigen oder verzögern.
Eine Synchronisierung findet in klauengeschalteten Getrieben generell nicht statt. Synchronisieren heißt, dass die Getriebeeingangswelle vor dem Koppeln der Gangräder auf die Drehzahl der Ausgangswelle gebracht wird.
Somit wird der Schaltvorgang weicher. Man unterscheidet da Systeme die nur bremsen oder beschleunigen ohne Sperrung solange kein Gleichlauf voranden ist und Systeme mit Sperrsynchronisierung, bei denen erst geschaltet werden kann, sobald zw. Ein/und Ausgangswelle gleichlauft herrscht. Bei Motorrädern fällt mir spontan nur BMW ein, die mal ein synchronisiertes Getriebe hatten.
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Hallo Miteinander,

Holli zu dem 3. Gang:
-An der Flanken im Eingangspost 3.Bild v. u. ist "schön" zu sehen das, einige Male, die Eingangswelle schneller war.
Verschleiss durch überNutzung/ z.B. wenn viel Gas auf eine noch zu wenig geöffnete Kupplung trifft.
Ist möglich wenn vom 2. in 3. Leistung abverlangt wird.. 4. auf 3. hart/mit Gas runterschalten könnt auch ein Grund sein.
- erster Zahn weg und dann gehts ganz schnell, je nach Glück.
-Auf dem untersten Bild sieht es aus als hafte ein Stück Metall an der, von oben 2. sichtbaren, Zahnflanke.
Die anderen Zahnradpaare sehen gut aus.

Bernd, das letzte Bild, wie geht das? Dragster Schaltung?

Grüße Florian
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

ich kann auch nur spekulieren. Ich denke mal unter Last (runter)geschaltet.
Diese Kart-250er leisten ca. 100PS und beide Zylinder zünden gleichzeitig.
Das geht eh schon schwer auf die Kupplung und das Getriebe.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Und es wird auch nicht besonders schonend geschaltet....dat muss da flott gehen :wink: . Kart ist eh purer Verschleiß...den Fahrer mal dazu gerechnet.


Gruß Holli
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Wie sich nun herausstellte, wurde der Motorschaden durch Getriebeölverlust an der Ablassschraube und 200er HD ausgelöst. Das dann wohl recht zeitgleich....auf ner schnellen Tour? Die HD´s sollten ja 240 er sein.

Also gutes Getriebe raus gesucht und Dichtungen bestellt, dazu neue Kolben,neue Kupplung ,Vergaserdichtsatz usw.. Um wirklich alle Späne vom Getriebe aus dem Gehäuse zu bekommen, musste ich mehrfach waschen und durchblasen. Das nahm irgendwie kaum ein Ende.

Die TKRJ Kolben haben sich mal wieder von der besten Seite gezeigt. Zwischen beiden Kolben lag nackig nur 1 gr Unterschied. Es gab vom Zylinderschleifer auch keinen A oder B Kolben, beide Kolben im identischen Maß. Das sind wirklich gute Kolben, bei PROX hatte ich schon mal größere Unterschiede in Gewicht und Größe.

Noch ein wenig Arbeit und der Motor kann verbaut werden.

Gruß Holli

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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Holliheitzer hat geschrieben:Wie sich nun herausstellte, wurde der Motorschaden durch Getriebeölverlust an der Ablassschraube und 200er HD ausgelöst. Das dann wohl recht zeitgleich....auf ner schnellen Tour? Die HD´s sollten ja 240 er sein.
200 war wohl mit der 34PS-Drossel. Da hat jemand den Auspuff aufgemacht und den Vergaser "übersehen".
Aber mit dem verkleisterten Steigrohr könnte das Gemisch dann trotzdem gestimmt haben. ;)

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Bei Getriebeölverlust geht als erstes ein Losrad auf einer Getriebewelle fest.
Das ist nicht spaßig, weil es dann das Hinterrad blockiert.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Ich glaub wenn der Motor so klemmen soll dass es das Getriebe zerstört dann muss der richtig hart und schlagartig blockieren und dann müsste an Zylindern, Kolben, Pleueln und KW mehr kaputt sein. Das hat ja so wie es sich liest nur ein bisschen geklemmt oder gerieben. (Fotos von den alten Kolben und Zylis wären interessant. Hast du die Zylinder nun schleifen lassen oder nur neue Kolben rein?)

Ich denke der Schaden ist über längere Zeit durch grobmotorisches Fahren und Schalten entstanden.
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ausser der 200er HD weiß ich nichts genaues. Aber das Getriebe hatte wohl eher einen schnellen Ölverlust ( Ablaßschraube verloren) . Ob diese 31k mal gedrosselt war, weiß ich auch nicht.

Den Motor habe ich wie im Ü-Ei geliefert bekommen. Da war selbst die Ölpumpe teilweise zerlegt. Also ein riesen Paket und alles in Teilen, alles in kleinen Kartons incl. Fehlteile. Den Job konnte also nur jemand machen, der über die Anatomie dieser Motoren etwas bescheid weiß :wink: .

Die Zylinder mussten neu gebohrt + gehont werden auf 0.50.
Das alleine das Honen 5/100 bis 6/100 ausmacht, wusste ich vorher auch nicht.

Und da die Zylinder noch nie gebohrt wurden, sind sie auch noch schön rund und nicht bauchig. Das sind jetzt nach dem fasen richtig gute Zylinder.

Der Motor kommt in eine schöne 31k.


Gruß Holli
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JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

Mir ist mal an meiner 1 WW auf der A2 bei Oberhausen nach ca. 30 km Dauervollgas das rechte Pleuel gerissen. Das hat nun wirklich heftig geklemmt. Den Kolben habe ich immer noch in einem HIP- Gläschen im Schrank stehen.
Dem Getriebe hat selbst das nichts ausgemacht. Zum Glück, so konnte ich auskuppeln und ausrollen.
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