Zerschrammte Felgen "spachteln"

[Speed Freak 89]

Bin gerade dabei meine RD500 (Zweit-)Felgen fürs lackieren bereit zu machen.



Leider ist vor allem die hintere am Felgenhorn etwas zerschrammt, keine Ahnung welche Vollidioten da in den letzten 30 Jahren am Werk waren...
Technisch gesehen nicht schlimm weil die Schrammen hauptsächlich an der Oberkante sind und auch nicht tief (max. 0,5-1mm), aber man würde sie nach dem lackieren noch sehen wenn man nicht dick füllert.

Ich arbeite selber mit einem manuellen Montiergerät wo der Montagekopf (Kunststoff) in Kontakt mit dem Felgenhorn ist.
Ein zu weicher Lackaufbau/Unterbau würde sich wohl früher oder später rächen.

Mit was würdet ihr die Schrammen vor dem lackieren füllen?
Ich dachte da an Knetmetall/Flüssigmetall.

[Holliheitzer]

JB Autoweld würde ich nehmen. Das läuft schön in die Ritzen, lässt sich sehr gut bearbeiten nach dem Aushärten und ist recht hart....bröckelt nicht.

Ich habe das Im Kurbelwellengehäuse verarbeitet + nachher bearbeitet, das hält. Mal eine Sache,die die Amis wirklich klasse gemacht haben.

Für Metalle für mich nur JB Weld.



Falls sich das irgendwie verzinnen oder mit Silberlot auffüllen lässt, würde ich aber das noch eher machen. Ich weiß aber nicht, wie sich das bei Felgen auswirkt und ob das Felgenmaterial Lot/Zinn aufnimmt.


Du könnst auch mal im Autofelgen Tuning Shop anfragen, die haben bestimmt nen Tip oder was da.

Gruß Holli

[Speed Freak 89]

Danke für den Tipp mit dem JB weld.
Dürfte ein normales metallgefülltes Epoxidharz sein.

Wie "dickflüssig" ist das Zeug?
Es sind wirklich nur Kratzer, es fehlt also kaum Material im Gegensatz zur klassischen Bordsteinschramme.
Sind hauptsächlich Werkzeugdruckspuren, vermutlich wurde der Reifen oft ohne Schutz mit dem Montiereisen übers Felgenhorn gehoben.

Nur sollte das Füllmaterial nicht bei geringem Druck ausbröseln wie es Spachtelmasse tun würde.
Felgen sind Korundgestrahlt, also ideal vorbereitet um was draufzukleben.

Erste Aktion wird wohl sein das seitlich weggedrückte Material und Grate mit dem Dremel zu glätten.
Vorher muss ich mir noch einen neuen Arretierstift fürs Spannfutter drehen...

[RDThorsten]

Technovit Hufkleber. Wird sehr hart und lässt sich gut modelieren und ne Stunde später schleifen. Da brauchst nix mehr nachspachteln. Lässt sich so überlackieren.

[wiba]

Wenn die Kratzer nicht so tief sind würde ich die erstmal versuchen weg zu schleifen. Dann kannste auch die Felgen pulvern lassen ohne das dir das Epoxidharz aufblüht.
Gruss Willi

[2-Takt-Sigi]

Beim pulvern wirds nur auf 180° erwärmt, hält JB locker aus.

Gruss Sigi

[Speed Freak 89]

Pulvern kommt sowieso nicht in Frage, wird quasi auf Werkszustand zurückverwandelt, entsprechend kommt auch nur eine dünne Lackschicht drauf, evtl. noch dünn Grundierung (original glaub ich nicht vorhanden).

Man munkelt ja, dass eine RD500 nur korrekt restauriert ist wenn der Rahmen beschi**en lackiert ist und in den Ecken etwas rostet.


Hier noch ein etwas besseres Bild von der Problemzone:


Niederschleifen wäre eine Option, allerdings nervts mich schon, dass die Drehriefen an den Bearbeitungen beim Sandstrahlen teilweise verschwinden.
Die Felgen waren diesbezüglich leider ein hoffnungsloser Fall mit wunderbarer 4-Schicht Lackierung (schwarz original, Grundierung, Neon gelb, Türkis).
Aber immer noch besser als die hintere, die war schweinchenrosa.




Wenn das Ergebnis nichts taugt hab ich noch meinen Originalsatz den ich auch original belassen will.

[Crossrocker]

Alter Schwede wer verschandelt den so eine RD 500 der gehört ja gesteinigt .-)

Gruß Andi

[Speed Freak 89]

Man weiß es nicht... ich hab dieses Wrack als Teileträger billig bekommen.
Leider viel Müll, aber auch einige brauchbare unverbastelte Teile wie ein kompletter guter Motorblock mit Getriebe, Steuergeräte, Kabelbaum, ein guter Tacho, Vergasersatz usw.
Rahmen sieht optisch noch brauchbar aus, die Lenkeranschläge sind aber krumm, von daher müsste er vermutlich gerichtet werden.

Kurbelwellen press ich demnächst auseinander und schau nach ob die Hubzapfen noch was wert sind. Wenn ja bastel ich mir daraus einen zweiten Kurbelwellensatz.
Und wenn nicht... Muss ich überlegen ob ich mit Nachbau Kurbelwangen arbeiten will.

Leider fehlen 2 Zylinder, wenn ich mich nicht täusche ein vorderer und ein hinterer, außerdem ein hinterer Kopf.
Die anderen 2 Zylinder muss ich checken, die haben üble Fresser - hat gegenüberliegend links vorne und rechts hinten gefressen.
Sollte aber noch Originalmaß sein, mit etwas Glück geht +0,25 rein, sonst halt +0,5 wo ich jeweils einen originalen Reservekolbensatz mir Ringen daheim liegen hab.

Alles in allem nichts woraus man wieder eine komplette machen kann, dafür hab ich aber meine zweite 500er die alles in allem in akzeptablem Originalzustand ist.

[wiba]

Du scheinst ja besonderen Wert auf originales Finish zu legen.
Vielleicht weisst du es ja nicht aber die Felgen von der FZ750 erste Serie,
sind exakt die gleichen Felgen wie bei der RD500.
Die gibt es oft für ganz kleine Mark im tadellosen Zustand bei Ebay zu kaufen.
Meistens so billig das sich das entlacken, strahlen der eigenen Schlechten nicht mehr lohnt.
Gruss Willi

[georg_horn]

Pulvern kommt sowieso nicht in Frage, wird quasi auf Werkszustand zurückverwandelt, entsprechend kommt auch nur eine dünne Lackschicht drauf, evtl. noch dünn Grundierung (original glaub ich nicht vorhanden).

Viele Leute halten nix vom "Pulvern", man sagt es rostet u.U. unter der Beschichtung und das sieht man nicht bis es durch ist. Lieber nur lackieren und bei evtl. Schäden die man gleich sieht kurz ausbessern.

Man munkelt ja, dass eine RD500 nur korrekt restauriert ist wenn der Rahmen beschi**en lackiert ist und in den Ecken etwas rostet.

Genau so gehört das!

[Friedel]

Vielleicht weisst du es ja nicht aber die Felgen von der FZ750 erste Serie,
sind exakt die gleichen Felgen wie bei der RD500.

Gruss Willi

Nur die Vorderradfelge, die Hinterradfelge hat eine andere Bremsscheibenaufnahme (Bremsscheibe wie am Vorderrad).

VG Friedel

[wiba]

Danke wieder was gelernt.
Gruss Willi

[Speed Freak 89]

Strahlen tu ich selber (ist also nur Zeitaufwand und etwas Strahlmittelverschleiß) und die restlichen schwarzen Teile müssen ja auch lackiert werden.
Von daher hält sich der Aufwand in Grenzen.

Mancher wird mich für verrückt halten, aber mir machts Spaß herauszufinden wie welches Teil original hergestellt/beschichtet wurde.

Entsprechend wird dann auch jedes Bauteil nach Originalverfahren beschichtet.
Ziel wäre, dass man glaubt das Ding kommt aus dem Werk, aber wie schon angemerkt wird die Qualität beim restaurieren vermutlich viel zu hoch sein

[Holliheitzer]

Eine Art von Grundierung kannte Yamaha damals jedenfalls nicht, das stimmt. Die Rahmen gammelten wirklich zuerst an den Schweißnähten. Alles irgendwie schon lieblos. Aber es waren ja auch (zumindest nach der luftgekühlten Periode), alles "Wegwerfmoppeds".

Grundiert wird heutzutage aber bestimmt auch nicht.

Beim Motor würde ich allerdings die Qualität anheben

Gruß Holli