Auspuff-Flöten 4L1 neu gedämmt, Erfahrungsbericht nach 10tkm

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MartinS
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Auspuff-Flöten 4L1 neu gedämmt, Erfahrungsbericht nach 10tkm

Beitrag von MartinS »

Hallo die Runde

Obwohl es schon viele Freds zu Dämmstoffen für unsere Auspuffe gibt, teilweise bis 2002 zurück, wollte ich dennoch hier einen neuen ergänzen, weil diese Erfahrung bzw. Info zu Draht und Lebensdauer der Matten nicht gefunden habe. Fotos gibt es auch selten.

Ich habe mir vor etwas über 4 Jahren oder ca. 10tkm die Universaldämmmatten von der Tante an meine 4L1 Flöten montiert. Der Aufbau war gemäß Bedienungsanleitung: erst wurde die "Keramikmatte", dann die "Nadelmatte" um das „Siebrohr“ gewickelt. Zur Befestigung gab es für meinen Fall keine Angaben, also habe ich dünnen Blumenbindedraht 0,3mm verwendet und stramm bzw. fest gewickelt. ("zu fest" geht mit dem dünnen Draht auch gar nicht.)

Bis zuletzt war ausreichend Motorleistung vorhanden (aufrecht sitzend ca. 150km/h), nur das Auspuffgeräusch nahm gefühlt (!) zu. Ideale Winterarbeit, dachte ich.

1. Erfahrung linker Auspuff:
Hier hatte sich wohl der zu dünne Bindedraht verabschiedet, die Flöte herauszukriegen war bei dem jetzt losen Gewölle ein furchtbarer Fummelkram. :shock: Millimeter für Millimeter mit einem kleinen Schraubenzieher habe ich das Gewölle aus dem Spalt gefrimelt. Das Lochblech der Flöte war nicht verstopft.

2. Erfahrung rechter Auspuff:
Die Flöte war festgebacken und nur mit WD40 herauszukriegen. Der dünne Draht saß aber noch korrekt drum. Nach Auftrennen konnte die oberste Nadelmatte (Glasfaser) leicht abgewickelt werden. Aber die darunter liegende Keramikmatte war so fest und dicht wie die mumifizierte Lederhaut vom Ötzi, da ging keine Luft durch!! :shock: Also mit einem Messer aufgeschnitten und unter Knacken aufgebogen (siehe Foto).
Nach der Einbauanleitung der Dämmmatten betragen die Wartungsintervalle Zitat: "beim Einsatz im Rennsport 5 Betriebsstunden (unsere Empfehlung)"; 4 Jahre im öffentlichen Verkehr sind anscheinend zuviel für die Keramikmatte, vielleicht habe ich auch nur zu fest gewickelt.
Das Lochblech war auch hier nicht verkokt, woher auch, ging ja nichts durch.

Gesehen habe ich auch, dass durch die Matten keine Abgase durchgehen müssen, eine Verstopfung des Auspuffs also gar nicht möglich ist. Zweck ist lediglich, die Schwingungen des Abgasstroms in der Flöte ("Lärm") durch den zusätzlichen Raum mit den Filtermatten zu dämpfen. Das hat natürlich einen Einfluss auf den Staudruck (s. a. andere Freds hierzu) und somit auf die Motoreigenschaften, logisch.

Die wenige vorhandene Kohle im Endstück habe ich ausgebrannt, dann die Flöten neu gewickelt. Diesmal aber ohne Keramikmatte, sondern nur mit der "Nadelwolle". Die Wicklungen sind 2-fach, also 2x rum; mehr würde auch zu dick zur Montage werden. Das Ganze jetzt mit 0,8mm Draht umwickelt, das sollte mindestens für weitere 10tkm ausreichen! :D

Ob das Auspuffgeräusch jetzt (gefühlt!) leiser geworden ist, wird sich an einem der nächsten trockenen Wochenenden herausstellen. 8)

Gruß
Martin
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neu gewickelt, fertig!
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2 Sorten Dämmstoff: "Keramikmatte" und "Nadelmatte" (Glaswolle)
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Keramikmatte mumifiziert wie die Lederhaut vom Ötzi, mit Abdruck vom Siebrohr
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