RD 350 mit Luft- Ölkühlung

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fraenki-dresden
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RD 350 mit Luft- Ölkühlung

Beitrag von fraenki-dresden »

Als Fahrer einer RD 350 Luft ist man ständig auf der Suche, den thermisch überlasteten Motor gesünder zu machen.

Schaut man sich die Zylinder von oben an, so sieht man, dass die Stehbolzenbohrungen etwa 25% der Fläche kosten. Genau dort wo die Stehbolzen sind zeigt sich auch im Zylinder der stärkste Verschleiss. Eigentlich logisch, denn hier wird die Wärme am schlechtesten abgeführt. Ganz besonders am Auslass, wo die Wandstärke zum Stehbolzen sehr klein wird.

Also habe ich beim linken Zylinder die Stehbolzenbohrungen mit Zweitaktöl gefüllt, in der Hoffnung auf besseren Wärmestransport. Gemessen wurde mit einer dual Koso-Abgestemperaturmessung.
Das Ergebnis ist überraschen. Gegenüber dem rechten Zylinder fällt die Themperarur im Teillastbereich bis 6500 1/min um gut 30 Grad ab (370 Grad zu 400).

Morgen teste ich mal bei Vollgas auf der Autobahn.

Fränki
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Damit das erhitzte Öl sich ausdehnen kann wurde die Unterlegscheibe der Zylinderkopfschraube geschlitzt.

Mit der Ringförmigen Kopfdichtung läuft die Suppe zwischen Kopf und Zylinder raus. Dicht ist es nur, wenn die Dichtungen der 1A2 auf einem plan geschliffenen Zylinder eingesetzt wird.


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Beitrag von fraenki-dresden »

Die Probefahrt brachte 40 Grad weniger im linken Zylinder. Das Moped macht im Ersten bei 6500 1/min so blitzartige Weelies wie ich es noch nicht erlebt habe, dabei hat nur der linke Zylinder die Ölkühlung. Bei 160 aufrecht sitzend habe ich den Hahn zu gemacht.

Morgen bekommt der rechte Zylinder auch die Ölkuhr.

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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Hallo Fränki,
sehr interessant, auch wenn sich mir die Logik der besseren Kühlung nicht so richtig erschließt.
Perfekt wäre natürlich füllen mit Quecksilber. Is dann nur ein wenig giftig das ganze ;-)
Jedenfalls hätte ich nicht erwartet das es so viel Temperaturunterschied macht.
Gruß Siggi
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

was häst du davon, einfach nicht bis oben hin zu füllen, ein kleines Luftpolster oben stehen zu lassen?

Viele Grüße!
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Also ich finde Fränkis Versuche auch sehr interessant und bin gespannt auf das Ergebnis wenn Zylinder Nr. 2 mit der gleichen Modifikation ausgestattet ist.
Gruß Uwe
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

sispeed hat geschrieben: Perfekt wäre natürlich füllen mit Quecksilber. Is dann nur ein wenig giftig das ganze
Nicht nur giftig, sondern bei Alu auch sehr zersetzend


Gruß
Hans
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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Auch im betriebenen Temperaturbereich schwierig ;-)
Ich denke bei den Temperaturen an der Stelle im Zylinder würde das meiste sehr schnell verdampfen.
Ein Teil verdampft ja schon bei Zimmertemperatur nach und nach. Deshalb ja auch das Problem wenn ein altes Quecksilber Fieberthermometer kaputt geht.
War auch mehr als Scherz gemeint
Gruß Siggi
PS: Das mit dem Alu zersetzen wusste ich nicht
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

sispeed hat geschrieben: War auch mehr als Scherz gemeint
Schon klar. Wobei früher mal in gefüllten Viertakter-ventilen Quecksilber war, bevor man auf Natrium überging.
PS: Das mit dem Alu zersetzen wusste ich nicht
Gell, des is krass. Da bin ich drauf gekommen als ich mich mal wunderte, warum man im Flieger im Handgepäck keinesfalls ein quecksilberhaltiges Fieberthermometer dabei haben darf... :roll:

Gruß
Hans
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Jetzt habe ich den rechten Zylinder auch angefüllt. Die Temperatur ist gegenüber den Linken nur um 10-15 Grad gefallen. Das Kerzenbild war vorher Rechts grau Links rehbraun. Jetzt sind beide Kerzen wunderbar rehbraun.

Der Motor entwikelt wunderbare lochfreihe Leistung von 3000 bis 8000 1/min. Das Drehmoment steigt einfach kontinuierlich immer weiter an. Der Fahrspass ist enorm. Subjektiv ist bei schneller Fahrt die Leistung stabiler und fällt nicht mit zunehmender Temperatur ab.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Da hast du ja eine tolle Sache rausgefunden. Hut ab!
Der Haken könnte allerdings kommen, wenn du die Stehbolzen mal rausholen musst. Da könnte sich das Öl ins Gewinde einbrennen.

Gruß
Rene
moin

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Die sind/sollten eh mit Loctite eingeklebt (sein).
Zylinder erwärmen und dann mit Stehbolzenausdreher rausdrehen.
Sollte auch mit Zweitaktöl gehen.
Gruß Uwe
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Colin987
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Beitrag von Colin987 »

Hi Fränki,

echt interessant...

Dicht ist es nur, wenn die Dichtungen der 1A2 auf einem plan geschliffenen Zylinder eingesetzt wird. - dies macht wenig Unterschied zu der Quetschkante und Druckverhältnis, oder?

Gruß,

Colin
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi Frank
Interessanter ansatz...wie du sagst ein echtes problem der ac 350er...was machst du mit dem sabber wenn du die zylis mal ziehst?
Wieviel höher ist die verdichtung...wenn ich mich recht erinnere ist die 1a dichtung doch ne ecke dünner als der originale ring der 351 oder ?
Sonst sehe ich da wenig probleme...so stramm wie die stehbolzen sitzen glaube ich nicht daß sich da öl reinpfuschen kann...und selbst wenn...warum soll man die rausdrehen...

Gruß Richard
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Die Verdichtung ist auf 1:10 eingestellt. 1,3 mm Quetschkante statt 2,7 mm. Der Brennraum wurde um 4 ccm vergrössert, damit die Verdichtung nicht zu hoch wird. Siehe hier http://rd250tuned.de/index.php/tuning35 ... ptimierung
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