Theoretischer Ablauf bei Ausfall der Ölpumpe

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MarvMan
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Theoretischer Ablauf bei Ausfall der Ölpumpe

Beitrag von MarvMan »

Ich habe mir heute mal die Frage gestellt was eigentlich passieren würde, wenn die Ölpumpe ausfallen würde.
Vorweg möchte ich aber sagen, dass ich absolut kein Ölpumpenskeptiker bin und nicht vorhabe dieses doch recht zuverlässige Teil auszubauen.
Es handelt sich also um eine theoretische Frage!
Gemeinhin wird ja die Meinung vertreten, dass es bei Ausfall der Ölpumpe zu einem Kolbeklemmer/Fresser kommt.
Heißt das also das man nach dem Ausfallen der Schmierung einfach die Kolben + Zylinder wechseln und weiterfahren könnte?
Oder werden noch bevor es zum Schaden kommt weitere Teile wie KW-Lager bzw. Pleuellager in Mitleidenschaft gezogen?
Kann es sogar vorkommen, dass zuerst die Kurbelwelle und dann die Kolben Schaden nehmen?
Und jetzt werden wir mal ganz theoretisch: Am Kolben und Zylinder sind durch Ölmangel keine Schäden entstanden, kann trotzdem die Kurbelwelle bzw. die Pleuellagerung beschädigt worden sein (hatte eine zu mager eingestellte Ölpumpe bei meiner MZ und später einen Schaden am unteren Pleuellager - gesteigertes Spiel - die Welle war aber evtl. schon vorgeschädigt).
Im Netz habe ich dazu nichs ordentliches gefunden, es wird lediglich angegeben, dass Kolben und Zylinder den höchsten Ölanteil im Gemisch erfordern (daher 1:50).
Klärt mich auf! :shock:
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich denke, dass man diese Frage nicht pauschal beantworten kann.
Da kommt es sicher auf viele Faktoren an. Aber im Prinzip hast Du ja schon alles aufgezählt was passieren kann.
Fällt ein Teil davon aus, zieht das in der Regel weitere Schäden nach sich.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Theoretisch kann das natürlich alles passieren.
Angefangen bei einem "kleinen Klemmer" über
gebrochene Kolbenringe bis hin zu verbogenen
Pleuel und geschrotteten Kolben und Zylindern.
Eine vorgeschädigte Welle könnte dann auch
schon bei einem kleinen Klemmer kaputt gehen.
Aber das Könnte-Wollte-Dürfte ist Kaffeesatzleserei,
Nachuntersuchungen sind hierbei sehr schwierig,
man müsste schon das Material genau untersuchen
lassen und die Kosten hierfür lohnen sich nicht.

VG BBH
RD350LC - leider verkauft,
MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
mdPeter
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Beitrag von mdPeter »

Bei meiner 200er ist die Pumpe ausgefallen. Klemmer und blockiert auf einem Zylinder. Kolben und Zylinder konnten aber noch gerettet werden. Vorsichtshalber die andere Seite auch kontrolliert und siehe da - auch dort mußte ich die Ringnuten nachbarbeiten. Allerdings geschah das Ganze bei moderaten Drehzahlen um die 3000. Bei höheren Drehzahlen wäre wohl richtiger Schrott angefallen.
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

MZ hat die Schmierungsanforderungen mal wissenschaftlich erforscht. Soweit ich mich erinnere war der Kolben (in der Graugussbuchse) am genügsamsten, der kam locker mit 1:400 aus, der Pleuelfuß hat den größten Ölbedarf. Dazu muss man allerdings bemerken, dass die MZ-Nadellagerkäfige aus einer Alulegierung bestanden. Verkupferte und versilberte Stahlkäfige, wie sie sich nach dem Krieg im Westen weitgehend durchgesetzt haben, könnten da möglicherweise toleranter sein.
Ich versuche, die MZ-Artikel mal zu kriegen. Könnte ja interessant sein...

Gruß
Hans
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

mdPeter hat geschrieben:Bei meiner 200er ist die Pumpe ausgefallen.
Wie ist das denn passiert?

Gruss,
Georg
mdPeter
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Beitrag von mdPeter »

Bei der 397 ist unter dem Plastikrad der Pumpe eine Zahnscheibe verbaut. Da hats Kleinholz gegeben. Warum weiß ich aber immer noch nicht. :( Das Zahnrad ist jetzt fast rund.
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MarvMan
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Beitrag von MarvMan »

@Hiha: Ich meine davon hätte ich auch mal etwas gelesen.
Wär super wenn du den Artikel wieder auftreiben könntest!
Das mit dem Aluminiumkäfig und der damit erforderlichen erhöhten Schmierung klingt plausibel.

Warum nimmt man dafür denn überhaupt Aluminium, doch sicher nicht wegen des Gewichtes oder?
Gleitlager benötigen wenn ich mich recht entsinne mehr Öl als Nadellager, welches hat bessere "Notlaufeigenschaften" ?

Würde man einen KW Schaden denn direkt bemerken, bzw. nach etwa 100km oder kann es sein, dass die KW bzw. ihre Lager erst nach längerer Zeit (z.B. 1000km ausfallen) ?
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Marv, Sag doch einfach, was passiert ist. Vielleicht können wir dir dann besser helfen. ;)

Gruß
Rene
moin

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MarvMan
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Beitrag von MarvMan »

Noch ist nichts passiert, aber ein loser Ölschlauch hatte mich ins Grübeln gebracht.
Daher die ganze Fragerei.
Zusätzlich gilt es noch einige theoretische Fragen zu klären^^
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

MarvMan hat geschrieben: Warum nimmt man dafür denn überhaupt Aluminium, doch sicher nicht wegen des Gewichtes oder?
In der DDR war das wohl eher eine Verfügbarkeits- und Herstellungsfrage. Das Gewicht ist beim Käfig am Pleuelfuß aber tatsächlich ein schwerwiegendes Argument. Die Fliehkräfte sind ein echtes Problem.
Gleitlager benötigen wenn ich mich recht entsinne mehr Öl als Nadellager, welches hat bessere "Notlaufeigenschaften" ?
Ein Gleitlager hat praktisch keine Notlaufeigenschaften. Allerdings ist ein Nadelkäfig im weitesten Sinne ein Gleitlager, und somit auch auf Öl angewiesen..

Gruß
Hans
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Hiha hat geschrieben:
MarvMan hat geschrieben: Warum nimmt man dafür denn überhaupt Aluminium, doch sicher nicht wegen des Gewichtes oder?
In der DDR war das wohl eher eine Verfügbarkeits- und Herstellungsfrage.
In der DDR wurden sogar Kabel aus Aluminium hergestellt, obwohl Alu eine viel schlechtere Leitfähigkeit hat als Kupfer.

Gruß
Rene
moin

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MK
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Beitrag von MK »

StVOnix hat geschrieben: In der DDR wurden sogar Kabel aus Aluminium hergestellt, obwohl Alu eine viel schlechtere Leitfähigkeit hat als Kupfer.
Und nicht zu vergessen das Kleingeld ...
Ciao
Martin
---------------------------------
SSDD (Stephen King, Dreamcatcher)
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MarvMan
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Beitrag von MarvMan »

Dazu bei den Simson/MZ auch die Felgen, Naben und Motoren aus Aluminium.
Bei Simson sogar leichte stabile Hauptständer aus Alu!
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Hähä, da konnten sich die DDRler aus`m 50 Pfennig Stück noch ne Kopfdichtung dängeln :lol:
If it isn`t smokin it`s broken!

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