Bleivergiftung im Linken Zylinder

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fraenki-dresden
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Bleivergiftung im Linken Zylinder

Beitrag von fraenki-dresden »

Nachdem nun alle Einstellversuche misslungen sind und zwei Veranstaltungen den Bach runter gegangen sind habe ich mal den Motor aufgemacht. In der letzten Zeit wurde die Geräuschkulisse im Zylinder immer lauter. Bei gemessenen 8/100 Spiel ist das nun nichts besonderes, aber es wurde immer mehr.
Der linke Zylinder war es, der immer die Kerzen ruiniert hat oder den Elektrodenabstand komplett mit Schmutz zugesetzt hat. Der linke Kolben sieht sehr komisch aus. Da ist Material drauf aber Fresspuren im Zylinder und am Kolben fehlen (Bild 1 und 2)

Ein Blick auf die Kurbelwelle wunderte mich sehr. Da war so ein komischer Rand (3. Bild) Mit dem Fingernagel ließ sich der Rand nach innen verschieben (4. Bild) und plötzlich, plums fällt mir das Bleigewicht fast ins KW-Gehäuse.
Der Rand ist also abgeschliffenes Blei und was sich am Kolben und zwischen den Elektroden breitgemacht hat, alles Blei.
Schock.

Weßs jemand, ob sich bei den Luftgekühlten die Bleigewichte ab 9500 1/min lösen? Oder war die KW einfach nur alt.

Fränki
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fraenki-dresden
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Die rechte Seite fängt auch schon an

Beitrag von fraenki-dresden »

Hier sind noch zwei Bilder von der rechten KW-Seite. Die deutlichen Schleifspuren zeigen, dass es hier auch nicht mehr lange gedauert hätte.
Fränki
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JörgG
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Beitrag von JörgG »

Hallo Franky.
Ist leider normal bei den luftgekühlten Rds, dass sich die Gewichte mit zunehmender Laufleistung lösen. Ich habe auch noch diverse Wellen in der Werkstatt liegen, bei denen teilweise das Pleuel durch das Wandern der Gewichte schon mächtig gelitten hat.
Reparatur ist nicht unmöglich. Sprich die Gewichte wieder einsetzen und verstemmen. Oder andere Gewichte anfertigen, die mit Übermass eingepresst werden. Ob das alles hält ist nicht unbedingt gesagt.
Gruß Jörg
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Beitrag von fraenki-dresden »

Ist das bei den YPsen auch so? Die drehen doch hier im Forum locker 11.000 1/min.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Nee, ne YPSE Welle hat sowas nicht Fränki. Da ist alles fest.
Allerdings muss die dann geschweißt werden wenn länger über 10.000 gedreht wird. Das ist so DAS was man machen sollte.

Gruß Holli
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo Fraenki!

Wenn sich die Bleigewichte lösen, besteht doch sicherlich die Möglichkeit da VHM (Vollhartmetall) Einsätze einzupressen.
Hast du die ungefähren Maße? Möglicherweise kann ich dir dabei helfen. Dann hättest du für alle Zeiten Ruhe davor!
Ungefähre Maße zuerst einmal, damit ich gucken kann, was ich so da habe.
Sollte ich was haben, sehen wir weiter, ok!? :wink:

So Einsätze zu machen ist nicht sonderlich Schwierig...

Gruß Christian
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

Habe hier Wellen liegen die den Bleistopfen mir einer Madenschraube gesichert haben.
Die Madenschraube ist von aussen nach innen gebohrt worden.
Ich wüsste auch nicht was dagegen sprechen würde einen neuen Stopfen einzusetzen.
Gruß BoxerMarkus
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MK
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Beitrag von MK »

Oder ganz Blöde gedacht:
Die Bohrung mit einer Innen-Nut versehen, Welle anwärmen und anschließend mit Blei vollgießen.
Ciao
Martin
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ganz blöde Frage von mir: Wozu ist das Blei denn da?
Zum Wuchten der Welle? Wenn das so ist, dann muss man das spezifische Gewicht von Blei berücksichtigen, wenn man Hartmetall (VHM) nimmt.
Viele Grüße aus MG
Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Beitrag von MK »

Musst Du ja nicht "Voll" machen. Blei hat die Dichte 11,3, Wolfram 19.3 - da muss bei gleichem Durchmesser ordentlich was raus ...

Oder das "Innenteil" dann nochmal mit Alustopfen füllen ...

Und auch da Ändern des Auswuchtgrades ist nicht verboten.
Ciao
Martin
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Beitrag von RD-Wolf »

Hallo Fränki,

genau aus diesem Grund habe ich eine Welle umbauen lassen. Blei (locker) raus, glatt erodiert Stahl eingepresst und gleichzeitig eingeklebt. Danach neue Bohrungen (16,5mm) einerodiert Welle neu zusammengepresst und sauber ausgerichtet.

Welle vibriert nicht mehr so hart und es gibt keinen Bleisalat mehr.

Gruß

Wolfgang
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Jungs, ich bin begeistert über so viel Rückmeldung und Hilfestellung. Ich werde den Motor dann mal zerlegen und die Maße der Bleigewichte nehmen. Wird aber ne Weile dauern.

Der Günter, der Tunerkollege von Uwe, nimmt die Gewichte komplett raus und ersetzt sie durch Kunststoffstopfen. Die Einsätze sind nur da um das Volumen zu füllen, sie wiegen fast nichts. Nach seiner und Uwes Aussage, läuft der Motor dann sogar ruhiger. Versteht einer dann noch, warum die Gewichte drin sind?
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Eventuell als Schwungmasse?
moin

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Beitrag von fraenki-dresden »

Bei der YPse geht's auch ohne Bleigewichte. Also Schwungmasse glaube ich nicht.
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Beitrag von RD-Wolf »

Hallo Fränki,

die Bleigewichte dienen der Auwuchtung. Deshalb sind in den Typen 2R8 und 2R9 Auswuchtbohrungen eingebracht. Ohne geht es, weil Zweizylinder, wahrscheinlch auch. Ich vermute aber, daß dann bei sehr hohen Drehzahlen de Massekräfte stark anwachsen.

Gruß

Wolfgang
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