Aufbohren von TDR Vergasern

Alles zum Thema: Anregungen, Fragen, Beispiele - und natürlich Eure besten Stücke.

Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)

Max
Beiträge: 474
Registriert: Do 20. Apr 2006, 10:00

Aufbohren von TDR Vergasern

Beitrag von Max »

Hallo Leute

Habe noch solche Vergaser an denen schon mal jemand minimal von der Luftansaugseite angefangen hat sie auf zu bohren.

Hat schon mal jemand 28iger TDR Flachschiebervergaser auf 30mm aufgebohrt und kann über seine Erfahrungen berichten. Vorne im Ansaugbereich sitzt nämlich so ein Kanal der mit einer Messingkugel verschlossen ist. Leider kann man schlecht von außen abschätzen wie stark das Material vom Kanal ist.

Gruß Max
m.eckert77
Beiträge: 2044
Registriert: Fr 30. Mai 2008, 11:59
Wohnort: Schaffhausen
Kontaktdaten:
Switzerland

Beitrag von m.eckert77 »

Hi Max,

ich hab auf 30mm aufgespindelte 28er Vergaser für meine TDR. In diesen Kanal ist man dabei nicht gekommen.
Wenn irgendwie möglich sollte man die Dinger aussermittig aufbohren, also das Loch so gut es geht nach oben ziehen. Der Grund ist nur, dass die einstellbare Leerlaufdrehzahl so bleibt wie sie ist. Wird das Loch nach unten zu gross kann man sie nicht mehr so weit runterdrehen.

Michael
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
Max
Beiträge: 474
Registriert: Do 20. Apr 2006, 10:00

Beitrag von Max »

Du meinst dann ist die Leelaufdrehzahl zu hoch?

Habe mir die Vergaser heute nochmal ganz genau angesehen. An den Rändern wo die Gasschieber langlaufen ist ja richtig wenig Platz, reicht aber anscheind wenn es bei dir geklappt hat.... sonst könnte man annehmen das die Schieber nicht mehr richtig dichten.
Hast du das in einer Fachwerkstatt machen lassen?

Gruß Max
Max
Beiträge: 474
Registriert: Do 20. Apr 2006, 10:00

Beitrag von Max »

Du meinst dann ist die Leelaufdrehzahl zu hoch?

Habe mir die Vergaser heute nochmal ganz genau angesehen. An den Rändern wo die Gasschieber langlaufen ist ja richtig wenig Platz, reicht aber anscheind wenn es bei dir geklappt hat.... sonst könnte man annehmen das die Schieber nicht mehr richtig dichten.
Hast du das in einer Fachwerkstatt machen lassen?

Gruß Max
Brummi
Beiträge: 2477
Registriert: Mo 4. Mai 2009, 18:08
Wohnort: Steinbach

Beitrag von Brummi »

Hallo!

Wenn du einen Vergaser von 28mm auf 30mm vergrößern möchtest, geht das ganz gut auf einer Ständerbohrmaschine mit einer 30er Reibahle. Da der Anschnitt der Reibahle groß genug ist. So kannst du aber nicht aus der Mitte bohren. Dazu brauchst du eine Dreh- Fräsmaschine, oder halt Drahtschneiden. Damit könntest du auch einen Durchgang herstellen, welcher nicht rund ist. Das würde den Durchlass nochmals vergrößern!
Allerdings wird das Abstimmen dann etwas aufwändiger. (bei nicht rundem Durchgang)
Ich würde das jemanden machen lassen, der sich damit auskennt, da gerade bei der spanenden Bearbeitung ein sicheres Spannen gewährleistet sein muss! Andernfalls kann das auch mal schief gehen. :?

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
Benutzeravatar
stresa
Beiträge: 2225
Registriert: Fr 8. Sep 2006, 22:46
Wohnort: Speyer
Germany

Beitrag von stresa »

Hi Max,
wir haben die Original 28mm Vergaser der Luftgekühlten schon auf etwa 29,3mm aufgespindelt. Muß außermittig geschehen, sonst tritt der Effekt auf, den Michael beschrieben hat. Außermittig bedeutet: siehe Grafik. Wenn unten Material weggenommen wird, macht der Schieber nicht mehr zu und der Leerlauf schießt in die Höhe.
Ist aber eine Scheiß-Arbeit. Richtiges Einspannen ist schon nicht einfach. Haben da schon ein paar Vergaser gekillt, teilweise aber auch durch schlecht gegoßene Vergaser. Die hatten Lunker und sind dann einfach ausgebrochen. Mit den Flachschiebern haben wirs nicht versucht.
Gruß Uwe
Dateianhänge
carbfig1.jpg
carbfig1.jpg (27.03 KiB) 560 mal betrachtet
Zuletzt geändert von stresa am Mo 20. Jun 2011, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
m.eckert77
Beiträge: 2044
Registriert: Fr 30. Mai 2008, 11:59
Wohnort: Schaffhausen
Kontaktdaten:
Switzerland

Beitrag von m.eckert77 »

Hi,

meine wurden auch nur mit einer Reibahle aufgerieben und somit mittig.
Hat mir ein Bekannter gemacht.
Dass sie eigentlich aussermittig nach oben gemacht sein sollten habe ich dann erst im Nachhinein erfahren.
Ändern kann ichs nicht mehr. Werde am Donnerstag die Vergasergehäuse auf die TDR machen und kann Dir dann aus erster Hand berichten wie es aussieht, besonders mit der Leerlaufdrehzahl.

Sofern die Leerlaufdrehzahl einigermassen tief einstellbar ist passt es ja. Ich hatte die Gehäuse sowieso rumliegen und das aufspindeln hat mich nichts gekostet.
Da die TMX30 auf dem 2MA Motor aufgrund der Schrägstellung nicht empfohlen werden und ich aber was Grösseres für die JL Tröten wollte erschien mir dass einen Versuch wert zu sein.

Michael
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
Brummi
Beiträge: 2477
Registriert: Mo 4. Mai 2009, 18:08
Wohnort: Steinbach

Beitrag von Brummi »

Hallo!

Ich kenne diese Vergaser jetzt nicht. Aber bei anderen Vergasern, welche mittig aufgebohrt wurden und anschließend zu viel Lehrlauf hatten, konnte ich das Problem noch in den Griff bekommen, indem ich die Schieber nachgearbeitet habe. Ist aber nicht bei allen Vergasern möglich bzw. zu empfehlen.
Auch wenn immer von "aufbohren" die Rede ist, auf keinen Fall mit einem Bohrer da rein gehen!!!

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
Anderl
Beiträge: 4427
Registriert: Do 25. Jul 2002, 01:00
Wohnort: bei Pirmasens
Germany

Beitrag von Anderl »

Brummi hat geschrieben: ..
Auch wenn immer von "aufbohren" die Rede ist, auf keinen Fall mit einem Bohrer da rein gehen!!!
..
Und wieso das ?
Brummi
Beiträge: 2477
Registriert: Mo 4. Mai 2009, 18:08
Wohnort: Steinbach

Beitrag von Brummi »

Hallo!

Ein Bohrer hat nur 2 Schneiden. Da du aber beim bohren eines Vergasers zwangläufig durch diverse Bohrungen kommst, kann sich der Bohrer verhaken. Du hast ja einen unterbrochenen Schnitt. Das würde eventuell noch gehen, wenn man auf einer stabilen Maschine arbeitet, da hast du dann aber das Problem des Spannens. Du kannst ja einen Vergaser nicht so anknallen wie einen Block Eisen. Desweiteren wirst du mit einem Bohrer kaum eine vernünftige Oberfläche hinbekommen. Eine Reibahle ist da in allen Punkten überlegen!

Desweiteren habe ich mal versucht eine Grafik zu erstellen, in der ich zeigen wollte, was ich mit einer unrunden Kontur meinte.

Ein 28er Vergaser hat eine Querschnittsfläche von 616mm²
Ein 30er Vergaser hat eine Querschnittsfläche von 707mm²
Ein 32er Vergaser hat eine Querschnittsfläche von 804mm²

Mit dieser unrunden Kontur hätte man dann 777mm²! Das wäre schon fast so viel wie ein 32er Vergaser. Diese Kontur soll nur als Beispiel dienen und sollte den Gegebenheiten angepasst werden.

Gruß Christian
Dateianhänge
Vergaserquerschnitt.JPG
Vergaserquerschnitt.JPG (31 KiB) 517 mal betrachtet
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
2-Takt-Sigi
Beiträge: 4804
Registriert: So 31. Dez 2006, 14:22
Wohnort: /Stmk./Österr.
Austria

Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo!

Für die nicht so ausgestatteten:

Da man den Gaser ja auseinandschrauben kann müsste es doch mit Feile u. Schmirgel auch leicht gehen oder?

Gute Idee mit -nicht-rund.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Brummi
Beiträge: 2477
Registriert: Mo 4. Mai 2009, 18:08
Wohnort: Steinbach

Beitrag von Brummi »

Hallo!
2-Takt-Sigi hat geschrieben:Da man den Gaser ja auseinandschrauben kann müsste es doch mit Feile u. Schmirgel auch leicht gehen oder?
Auch zum aufbohren must den Vergaser zerlegen.
Aber mit Feile und Schmirgel würde ich das nicht machen, obwohl ich mit dem Werkzeug umgehen kann!

Tu es nicht! Bild

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
Benutzeravatar
Holliheitzer
IG-Mitglied
Beiträge: 17717
Registriert: Mi 4. Sep 2002, 01:00
Wohnort: Frechen
Kontaktdaten:

Beitrag von Holliheitzer »

Vergaser aufbohren kann nur jemand gut,der sich damit auskennt. Meist soll hier Geld gespart werden (kann ich auch gut verstehen) aber zu oft landen die Dinger im Müll. Ich würde die lieber verkaufen und mit dem Geld dann gute 30er TMX holen bzw. gebrauchte Vergaser.

Wenn man aufbohrt dann oval nach oben hin,wurde ja hier schon erwähnt. Unten rum MUSS alles so bleiben sonst bekommt man den Vergaser nämlich nie eingestellt. Macht das kein Profi,landet man schnell in einem Kanal oder verhunzt das Gehäuse.

Ich habs noch nie gemacht aber hätte auch Schiss,ob ich den Motor auf Vollgas haltbar abgestimmt bekomme ..... denn auch Vergaser sind eine Wissenschaft für sich......wenns schief geht war das mit dem Aufbohren ein teurer Spaß :? .

Trotzdem alles Gute bei der OP.

Gruß Holli
BildBild
Benutzeravatar
sispeed
Beiträge: 1710
Registriert: Do 25. Jun 2009, 12:12
Wohnort: Castrop-Rauxel
Kontaktdaten:
Germany

Beitrag von sispeed »

Wer unbedingt sparen will sollte sich einfach die billigen OKO Gaser kaufen.
Ist zwar, sagen wir mal eine interessante Qualität, funktionieren aber und sind konkurrenzlos preiswert :-)
Gruß Siggi
Max
Beiträge: 474
Registriert: Do 20. Apr 2006, 10:00

Beitrag von Max »

Hallo Leute

Ja, danke erstmal für die Infos.

Michael du sollst natürlich nicht mein Versuchskaninchen sein, da du aber eh schon so weit bist, bin ich natürlich gespannt wie es bei dir funktioniert.

Habe aber ganz andere Voraussetzungen, da ich die Vergaser auf meine luftgekühlte RD 350 setzen wollte. den Gaszug habe ich schon umgebaut. Desweiteren brauche ich keilförmige Spacerplatten, die vor die Ansauggummis kommen, damit die Vergaser, da der Gasdurchfluß nicht horizontal ist, schräger nach oben sitzen.
Die Luftansaugseite stellt weniger ein Problem da, da ich offene Einzelluftfilter eingetragen habe, da passt schon was.

Dann muß ich noch ein Ölanschluß bauen. Dachte da an Aquarium oder Modellbauzubehör um ein passendes Röhrchen zu bekommen ( Der orginale Ölzufluß wird als Lochbohrung ultra konisch... ist das so, damit weniger Verwirbelungen im Ansaugtrakt auftreten, oder wird dadurch der Pumpdruck erhöht?)

Dann hat der TDR Vergaser am Benzineinlass ein größeren Durchmesser, als der Benzinhahn der 1A2. Werde ich wahrscheinlich mit einem konischen Benzinfilter als Adapter ausgleichen.

Wegen der Düsenabstimmung will ich hier nicht fragen, muß mann ja immer individuell am Mopped machen... nur soviel, die TDR Vergaser haben ja eine Powerjetdüse... addiert die sich zu der Hauptdüse und wenn ja, wie groß ist denn die Powerjetdüse, ich finde die nicht, die muß irgendwie hinter der verschraubten Platte sitzen.

Und zu guter letzt passt der linke Vergaser nicht ganz am Motorgehäuse vorbei, wenn er auf dem Ansaugflansch sitzt. Kann sich noch positiv verändern wenn erstmal die keilförmigen Adapterplatten angefertigt sind.

Ist das richtig, dass man so 10-15% mehr Leistung und eine bessere Gasannahme durch den Umbau erwarten kann?

Gruß Max
Antworten