Kettenräder - Seitenschlag

Alles zum Thema: Anregungen, Fragen, Beispiele - und natürlich Eure besten Stücke.

Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)

Antworten
Benutzeravatar
Benway
Beiträge: 1388
Registriert: Di 18. Sep 2007, 10:18
Wohnort: Berlin

Kettenräder - Seitenschlag

Beitrag von Benway »

Hallo,

wie in einem Thema vor einigen Tagen angesprochen, bin ich dabei Kettenräder (die zu breit sind) so abzudrehen, dass anschließen die Kettenflucht stimmt.

Nun das Problem: Die Dinger sind (neu, nicht nur eines) so krumm, dass die einen Schlag von ca. 1mm haben! Das macht sich bei abdrehen, natürlich mäßig gut. Wenn man die an das Futter mit Gewalt ranzwängt wird es etwas besser, aber 5/10 Schlag bleiben.

Das Problem habe ich mit 2 Stahl- und einem Alu-Kettenrad.

Ziehen die sich, vom Abdrehen unabhängig, bei Aufschrauben auf die Nabe gerade? Wenn nicht, dann ist das was zum Thema "erreichbare Kettenflucht".

Hat mal jemand von euch den Schlag vom Kettenrad im eingebauten Zustand zufällig mal gemessen?

Grüße!
2-Takt-Sigi
Beiträge: 4804
Registriert: So 31. Dez 2006, 14:22
Wohnort: /Stmk./Österr.
Austria

Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Das müsste man dann auch sehen, wenn man die Räder auf eine plane Fläche legt, oder ?
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Benutzeravatar
Benway
Beiträge: 1388
Registriert: Di 18. Sep 2007, 10:18
Wohnort: Berlin

Beitrag von Benway »

Hallo,

jupp, da sieht man das deutlich! Ich hab eine Glasplatte auf dem Schreibtisch ;-)

Grüße!
Benutzeravatar
Sittich
Beiträge: 35
Registriert: Mo 26. Mär 2007, 21:42
Wohnort: Düsseldorf, Mönchengladbach
Germany

Beitrag von Sittich »

Das Kettenblatt auf höhere Genauigkeit als 1mm Seitenschlag zu fertigen treibt die Herstellkosten unverhältnismässig in die Höhe. Abhängig vom Fertigungsverfahren, Material und Stückzahl mehr oder weniger... blabla.

Die Hersteller der Kettenräder haben also nur die Kirche im Dorf gelassen, denn das Spiel des Kettengliedes auf dem Zahn nimmt i.d.R. den Seitenschlag um die 4 mm auf.

Daß sich ein 'krummes' Kettenrad beim Festziehen geradezieht kann vorkommen. Daß es das aber SOLL, davon wird nicht ausgegangen, was Dich nicht davon abhalten soll sie immer übers Kreuz mit dem richtigen Drehmoment anzuziehen, insbesondere, wenn sie aus Alu sind.

Wahrscheinlich geht bei Dir die Kette auch um 'Schamhaaresbreite' am Reifen vorbei. Wenn Das Abdrehen des Kettenrades hilft, dann hast Du eine gute Lösung gefunden - Kosten spielen dann ja keine Rolle - und solltest sie den Leidensgenossen zur Verfügung stellen.

Daß jetzt aber jemand wegen 1mm Schlag befürchten muss, daß die Kette vom Kettenrad fliegt, davon brauchen wir nicht auszugehen.

Gruß
Lars
Benutzeravatar
Low-Rider
Beiträge: 362
Registriert: Sa 1. Apr 2006, 00:10
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Low-Rider »

klingt einleuchtend, aber dann stellt sich aber die frage, was dann als max. abweichung für die kettenflucht gelten kann, wenn wir von einem spiel von 4mm zw. kette/kettenrad reden.
im forum wurde mal ein wert von 1mm genannt:
http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?t ... ttenflucht

das kann ja dann wohl nicht zu ganz angehen oder hab ich nen denkfehler?
Bild
Benutzeravatar
Sittich
Beiträge: 35
Registriert: Mo 26. Mär 2007, 21:42
Wohnort: Düsseldorf, Mönchengladbach
Germany

Beitrag von Sittich »

Jau, kleiner Denkfehler.

Die Kompensation des Fluchtfehlers wird beeinflusst von:
- der Länge der freien, nicht aufliegenden Kette,
- der Länge des einzelnen Kettengliedes auf dem Zahn (Teilung bzw. Abstand zweier Zähne)
- dem Seitenspiel der Kette auf dem Zahn

Jetzt kannst 2 Gleichungen nach dem Sinussatz erstellen und dann gleichsetzen: sin alpha1 = sinalpha2 (dann brauchst Du auch alpha nicht zu messen) und nach der GK (max. Kompensation des Fluchtfehler) auflösen - wenn Du magst. Wir sehen, je länger die Kette, desto größer der max. durch das Seitenspiel kompensierbare Fluchtfehler.

Oder mit anderen Worten: Wie weit kann ich die letzten 2 Zähne im Eingriff auf dem Kettenrad / Ritzel verdrehen ohne, daß mein Kettenrad an der jeweils letzen Zahnflanke abgeschliffen wird (Seitenspiel) und reicht das dann über die Länge der Kette aus um den Fluchtfehler auszugleichen ?

Sicherlich kann das Seitenspiel einen Fluchtfehler aufnehmen. max. ausgleichbarer Fluchtfehler ist aber nicht 1 zu 1 = dem Seitenspiel. Zur Kompensation der Unrundheit des Kettenrades alleine ist das Seitenspiel jedoch ausreichend, wie gesagt.

Gute Nacht.
Lars
Zuletzt geändert von Sittich am Sa 11. Okt 2008, 00:51, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Low-Rider
Beiträge: 362
Registriert: Sa 1. Apr 2006, 00:10
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Low-Rider »

puh...danke für die erklärung. soweit hab ichs verstanden, bis auf die rechnung (ich weiss schon warums beim mathe abi nur mit ach und krach für 7 punkte gereicht hat).

für mich ist glaube ich das hier...
Sittich hat geschrieben: Sicherlich kann das Seitenspiel einen Fluchtfehler aufnehmen. max. ausgleichbarer Fluchtfehler ist aber nicht 1 zu 1 = dem Seitenspiel.
...der entscheidende satz. bedeutet also, dass man es mit der kettenflucht trotz allem lieber etwas genauer nehmen sollte. mist verdammter.
Bild
Benutzeravatar
Benway
Beiträge: 1388
Registriert: Di 18. Sep 2007, 10:18
Wohnort: Berlin

Beitrag von Benway »

Hallo,

wenn ich dich also richtig verstehe:

Ein schmales, eigentlich Untermaß abgedrehtes Kettenrad ist ein gutes Kettenrad? (Jedenfalls was die Toleranz anbelangt) ?

"Kippt" die Kette nicht?

Was ist denn das "Sollmaß" für die Kettenradbreite? Ich hab das jetzt gleich dem Ritzel gemacht, oder muss das schmaler?

Hat Jemand von euch mal Maße für mich?

Danke & Grüße!
Antworten