Motorzerlegung

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StVOnix
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Motorzerlegung

Beitrag von StVOnix »

Hallo
Mein Zweitmotor ist jetzt zerlegt und sieht innen wirklich prima aus. Allerdings ist das Lagerblech der Eingangswelle gebrochen. Sollte ich daraus irgendwelche Schlüsse ziehen, oder ist das ein Einbaufehler?

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Wird vielleicht nicht die letzte Frage sein, aber für heute mache ich erstmal Schluß.

Und dann noch etwas Anschauungsmaterial zum Thema Standschäden. Das Kurbelgehäuse war vollgelaufen bis Anschlag. Die Suppe stand bis zu den Membranen hoch. Ich glaube, ein Bild von sowas gibt´s bis jetzt noch nicht im Forum.

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Sonnige Frühlingsgrüße
Rene
moin

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Der Gehäuseverbinderbruch wird wohl ein Materialfehler gewesen sein denke ich, das geht normalweise nicht kaputt. Ist aber noch original, an den Schauben war noch nie einer dran! Er soll ja auch das Lager abstützen, vielleicht gibt es da ein Problem.
Die Pleuel der KW sehen ja noch richtig neuwertig aus, da haste wohl was Feines erwischt.
Das Du den Motor so versifft öffnest finde ich garnicht ratsam.
Der ganze Dreck sollte vor der Zerlegung abgespült werden, sauber muss ja eh geamcht werden (bei mir jedenfalls :wink: ).

Gruss Holli
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Im Prinzip geb ich dir ja Recht. Aber du vergisst meine begrenzten Möglichkeiten. Ich kann nicht wie du den Motor einfach aus der Garage raustragen und den Schlauch reinhalten. Ich müsste den kompletten Motor erst wieder ein Stockwerk runtertragen, in´s Auto laden, zur Waschanlage fahren, raushieven, waschen, nass in´s Auto packen und wieder eine Treppe hoch.
Aber der ist ja jetzt in Einzelteilen. Da wird jedes Teil einzeln richtig gereinigt. Dann kriegt er profilaktisch neue Außenlager und Simmerringe, alle Teile nochmal richtig gründlich begutachtet und sorgfältig zusammengebaut.
Der hält dann bestimmt noch 15.000. Die Zeit sollte reichen, um mir irgendwann eine neue KW leisten zu können.

Hier mal noch ein Bild von der Welle. Der linke Stumpf hat Anlaßfarben. Da muss mal das Polrad frei gedreht haben. Der Halbmond sieht auch arg zerwürgt aus. Aber da keine anderen Schäden zu erkennen sind, nehme ich an, dass mein Vorgänger nur das Polrad nicht richtig raufgezogen hatte.

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moin

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Zweitaktfahrer
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Beitrag von Zweitaktfahrer »

StVOnix hat geschrieben:(...)Ich müsste den kompletten Motor erst wieder ein Stockwerk runtertragen, in´s Auto laden, zur Waschanlage fahren, raushieven, waschen, nass in´s Auto packen und wieder eine Treppe hoch.(...)
Warum so umständlich? So 'n kleiner Kunststoff Schemel in die Badewanne, Motor drauf und abwaschen, fertig.
Es Grüessli
Uli

http://www.monetative.de/
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Dylan
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Beitrag von Dylan »

Hi STVOnix,
Ich wüde da eher auf einen Ausbaufehler tippen. Also wenn ich deine Beschreibung so lese und die Bilder dazu wirken lasse, dann fällt mir da auf anhieb nur ein "welch ein Murxer hat da sein Unwesen getrieben" !!! Vielleicht war der Vorbesitzer doch nicht ganz so der Fachmann !?
Ich spreche da aus Erfahrung von meinen eigenen "Jugendsünden"
Das mit dem "Lagerblech" habe ich auch schon mal geschafft !

Wollte zum ersten mal ein Motor zerlegen und habe die oberen und unteren Schrauben/Muttern gelöst und nicht gesehen dass noch die Gehäusehälften durch das Verbindungsblech fixiert waren. Und ich Blödmann habe dann so lange versucht durch Dengeln mit dem Hammer und Wuchten mit einem grossen Schraubenzieher die Hälften auseinander zu bringen, und plötzlich machte es "Krack" und die Dinger waren getrennt (aber auch dann das Verbindungsblech ;-))
Der Rest (verschraddelter Halbmond usw) sind weitere Hinweise und bestätigen meine anfängliche Murkserkarriere (so um 1983).

Ich hoffe jetzt nicht, dass du mein Erstlingswerk in den Händen hällst 8)

Ich glaub jetzt hau ich schnell ab ...


:wink: Dylan
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ja, könnte natürlich auch sein, dass das Blech schon in zwei Hälften eingebaut wurde. Ich war´s aber nicht! :oops: Hab den Bruch schon gesehen, bevor ich die erste Schraube gelöst habe. Da deutet noch Einiges auf nicht ganz so fachmännig hin. Beispielsweise die Dichtmasse zwischen den Gehäusehälften. Dichtmasse ist ja in Ordnung, aber nicht nach dem Motto: Viel hilft viel. Hab sogar Krümel an den Kurbellagern gefunden. Oder der Kupplungskorb: Nachdem ich das Sicherungsblech umgeschlagen habe, konnte ich die Mutter mit den Fingern losdrehen. Und die Sache mit dem Polrad war da ja auch noch.
So gesehen könntest du also richtig liegen.
moin

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schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Den Stumpf aufs Polrad einschleifen geht sehr gut mit grober Ventileinschleifpaste, wenn das Polrad zu dem Motor gehört ist das egal.
Das mit der Badewanne würd ich lassen, wegen Öl. Und sollte der Siphon mal verstopft sein kommt dich die Suppe beim Wasser ablassen wieder besuchen.

Gruß aus Magdeburg
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Rene, wenn Du einen Motor zerlegst nimmst Du einfach fett dicke Pappe und legst die großflächig auf den Boden. Dann stellst Du den Motor drauf und pinselst den gesamten Motor mit einem mittelgroßen Heizkörperpinsel komplett mit Benzin ab. Dann abreiben und ggf. mit Druckluft alle Zwischenräume reinigen in die Du mit dem Lutzpappen nicht rein kommst. Klugscheißmodus ein: So hab ich das in meiner Zweiradmechanikerlehre vor 28 Jahren mal gelehrnt. Vorher solltest Du den Motor nicht öffnen.
Klugscheißmodus aus.
Sieht dann so aus:

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Zuletzt geändert von RDThorsten am Di 6. Mai 2008, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
If it isn`t smokin it`s broken!

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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

@Schrauberlehrling2
Guter Tip! Genau so werde ich es machen.

@RDThorsten
Auch nicht schlecht!
Ich habe an den Doppeldeckerbussen der BVG gelernt. Die kamen frisch aus der Wäsche, wenn sie zu mir kamen. Die Sch... ist mir in der Grube immer in´s Gesicht getropft. Da hatten die Teile aber auch etwas andere Dimensionen.

Ich kann euch aber versprechen, dass nichts auf die Kolben oder KW gefallen ist. Den groben Schmutz habe ich vorher entfernt.
moin

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Beitrag von a-aus-k »

der dylan hat recht, ist mir auch schon (mangels wissen) beim ersten mal abgeschert :(
2fast4yu
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

Wehm ist das nicht schon passiert.Bei mir war es ein Zündapp Motor bei dem eine Schraube sich so gut tarnte, dass ich diese garnicht gesehen habe. 8)
Dafür aber immer schön mit dem Schraubendreher zwischen die Dichtfläschen ;-) uuuah
Versuch macht kluch .
Gruß BoxerMarkus
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Nur, um mal jeden Verdacht weit von mir zu weisen: Ich hab mal den entscheidenden Teil aus einer Aufnahme ausgeschnitten. Ich dokumentiere ja fleißig und hab von jedem Schritt mindestens ein Bild.
Auf diesem Bild ist schön zu erkennen, dass das Blech schon vor der Gehäuseteilung gebrochen war. Zu diesem Zeitpunkt sind die Hälften sogar noch verschraubt. (man sieht übrigens auch schön die großzügige Dichtmasse)

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moin

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Kröppchen
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Beitrag von Kröppchen »

Mann Mädels, ihr müsst besser gucken, wie der Holli mit den Adleraugen!

Das blech war mit Sicherheit Materialfehler, da die Schrauben so weich sind das die auf jeden Fall Macken beim raus oder reindrehen bekommen!
Also nicht den armen Rene hier verdächtigen!!

Ich habe auch einen orginalen Motor vor zwei jahren komplett zerlegt bekommen mit orginal 25000km.
Da war auch dieses Blech sauber durchgebrochen und genau so wie hier auf dem Bild!

Aber der Dreck ist nicht so toll beim zerlegen!
Und was hast du für eine Brühe im Kurbelgehäuse??BääHH!

Mfg Andre
Vespa PK50XL 1995 getauscht gegen Honda CB250 K3
Vespa V50 N 1979....in Arbeit….fertig und geil geworden
Honda VFR RC 46
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich weis leider nicht wie die Japaner mit der Dichtmasse zwischen den Gehäusehälften umgegangen sind, aber nach den Schraubenköpfen zu urteilen war da noch keiner dran. Die Köpfe sind aus so weichem Material das man die kaum aufbekommt ohne deutliche Spuren zu hinterlassen.

René, ist eine der Schrauben vom Getriebedeckel abgebrochen? Steckt da unten rechts auf dem Foto noch das Gewinde von ner abgerissenen M6 Schraube ??

Gruss Holli
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi@all
zu der verwendeten dichtmasse kann ich nix sagen,da mir in meiner profizeit nie ein wasserkocher rd motor begegnet ist,privat hab ich nie eine gehabt...
zu den schrauben kann ich nur sagen mit dem richtigen werkzeug drehe ich die mehrfach raus + wieder rein und die sehen dann immer noch so aus
gruß Richard
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