Brummotor v2.0

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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

In den letzten Tagen war ich nicht ganz so fleißig. :oops:
Ich habe aber mittlerweile damit angefangen die Strömungsverhältnisse zu verbessern. Sprich, alles was irgendwie der Strömung hinderlich ist, zu optimieren.
Dann habe ich ua. auch schon mal damit angefangen mich um meine Kolben zu kümmern!
Die bearbeite ich wieder mit der schon damals von mir hergestellten Vorrichtung. Die passt aber nun leider nicht. Damals hatte ich kolben mit 65,50mm und diesmal welche mit 65,00mm. Dieses Spiel gleiche ich mit Hasbergfolie der Stärke 0,25mm aus. Und schon passt wieder alles! :wink:
Die Länge der Kolben sowie die Anordnung und Größe der Fenster varriiert von Hersteller zu Hersteller. Das habe ich nun geändert! Ich habe bereits eine für mein Vorhaben angepasste Geometrie gewählt und zumindest schon mal grob an den Kolben geschnitten.
Nun folgt nur noch Handarbeit...

Ein paar Bilder dazu:

Gruß Christian
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xj6-andi
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Beitrag von xj6-andi »

Hi Christian

Kippen die nicht noch leichter :?: :shock:

Die originalen UA Kolben sind doch auch länger als die Nachbaukolben :!:

Und warum schwächst du das Material beim Kolbenbolzen :?:
Gruß

Andi

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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!
xj6-andi hat geschrieben:Kippen die nicht noch leichter :?: :shock:
Natürlich! Je kürzer ein Kolben ist, umso leichter kippt der!
xj6-andi hat geschrieben:Die originalen UA Kolben sind doch auch länger als die Nachbaukolben :!:
Dieser Kolben war so lang wie ein originaler. Nun ist er eher so lang wie ein Nachbau. Obwohl es ja ein Nachbau ist oder war? :roll:
Nun ist es ein Unikat! Sozusagen eine "Neuentwicklung"! :wink:
xj6-andi hat geschrieben:Und warum schwächst du das Material beim Kolbenbolzen :?:
Das ist eher ein Umstand den ich in Kauf nehme. Wir reden hier von 0,2 - 0,3mm. Wie man an den Abfallteilen sieht war es etwas mehr als Drahtstärke. Die Schwächung hier geht gegen null! Wird noch etwas verrundet, dann passt das schon.

Die Schneidkontur habe ich am PC entworfen. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle...
Wenn ich die Gleiche Kontur an einen anderen Kolben schneiden würde, würden nur ein paar kleine Abfallstücke überbleiben. Dieser Kolben hier war halt im Bereich des Kolbenbolzens etwas dicker. Bei Wisecos zum Beispiel entsteht hier gar kein Abfall!

Gruß Christian
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi Christian
Warum machst du die kolben kürzer ?
Gruß Richard
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo Richard!

Im allgemeinen ist das natürlich nicht erstrebenswert, das ist klar!
Aber wie das nun mal beim Tuning so ist, muss man manchmal hier und da in den sauren Apfel beißen, sprich: Kompromisse machen!
Das kürzen des Kolbenhemdes alleine bringt bestimmt keine Mehrleistung. 8)
Aber der Kolben ist ja so auch noch nicht fertig, sondern erst grob vorgearbeitet.
Das fast jedes Tuning irgendwo auf die Lebensdauer einzelner Bauteile geht sollte doch mittlerweile klar sein.
Hast noch ne PN! :wink:

Gruß Christian
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Hier mal ein paar Bilder von der derzeitigen Bearbeitung.
Die Kolben sehen nun etwa so aus. Wir nur noch etwas geglättet, dann sind die fertig!
Des weiteren ein Bild von meiner Schablone, mit welcher ich die Kanäle der Zylinder mit dem Motorengehäuse in Übereinstimmung bringe. Halte ich für sehr wichtig!
Und zuletzt noch ein Bild mit meinem "Lieblingswerkzeug"! Mit solchen gebogenen Feilen ist es mir möglich jede Stelle bestmöglich zu bearbeiten. Ist sehr zeitaufwendig aber lohnt sich!

Die "Optimierungsarbeiten" sind nun so gut wie abgeschlossen. Sind natürlich nicht so aufwendig wie bei meinem anderen Motor. Weil dieser hier ja nur ein "Ersatzmotor" werden soll. Alles wird halt nur ein bißchen angeglichen, Kanten geglättet und hier und da etwas gerundet. Das wars schon. :wink:

Hier soll ja kein Motor mit möglichst vielen Pferden entstehen sondern einfach nur ein Motor mit viel Drehmoment und langer Haltbarkeit.

Gruß Christian
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jogi
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Beitrag von jogi »

Das mit der gebogenen Feile ist nicht schlecht, aber ein wenig mühsam.
Ich habe mir bei Elektrohafen ein Tierarztfräser geholt ,mit den richtigen Aufsätzen geht das recht fix.Man muss aber vorsichtig sein damit man nicht zu viel weg fräst :)
Gib mal 350729060524 bei ebay ein.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Irgendwer hatte doch zuletzt mal geschrieben , das wenn man den Kolben unten so anspitzt , er dann den Ölfilm abwäscht. Ich weis leider nicht mehr, wer das war.
Das lies mir dann keine Ruhe mehr @Christian, ich habe dann mal am letzten Prox-Kolben vom Umbaumotor nachgeschaut, der noch 1A ist.

Dieser Kolben ist an der Einlaßwand wie glatt poliert bis hoch zum Feuersteg, da gibts auch keine Ablagerungen in dem Bereich. Vergleiche ich einen anderen Kolben der fast genauso viel gelaufen hat, dazu noch über die Maßen hoch gedreht wurde (meine 12.000er 1WW), ist der ungemachte 1WW Kolben Prox normal wie alle anderen auch.

Mein neues Vorgehen NUR NOCH an Vertex Guss Kolben: Fenster anpassen und sonst nix. Kein anspitzen des Kolbenhemds.

Ansonsten sind diese Riffelfeilen sehr gut, wäre mir aber auch zu mühselig....nun ist der Winter aber lang und sowas macht auch Spass. Fakt ist aber, das man denen keinen großen Schaden innerhalb 3 sekunden anrichten kann wie wenn ein Fräser in der Büchse frisst :oops: ....und das geht schnell wenn man nicht aufpasst.

Jogi.....tolles Gerät. Ich habe 3 Fräser da,alle unterschiedlich und damit bekomme ich das auch hin. Nur für den 125er Zylinder hätte ich den Zahnbohrer gebrauchen können. Der ist was enger :wink: .

Gruß Holli
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Natürlich gibt es immer mehrere Wege um ans Ziel zu kommen.
Ich wollte hier ja nur mal den Weg zeigen, welchen ich bevorzuge um strömungsoptimierte Geometrien zu erhalten.
Ich bezweifel aber, dass es mit Fräsern möglich ist, auch nur annähernd meinen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden! :wink:

Gruß Christian
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Mit den Riffelfeilen kommt man schön um´s Eck aber mit Fräsern kann man auch seeehr filigran arbeiten :wink: . Ich brauche ca. 7-8 Stunden für einen Zylinder mit dem Fräser, Silikonpolierscheiben und Schleiffächer.
Das ist genug Belastung für die Hände, mit den Feilen würde es noch länger dauern schätze ich.

Gruß Holli
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Hier nun die ersten Bilder von der Montage!
Bei den Innereien kann ich mir aus mehreren gesammelte Ersatzteilen jeweils das Beste heraussuchen. Folglich baue ich hier nur das ein, was ich für gut befunden habe. Gleichzeitig kann ich so auch mal ausmisten und das, was nichts mehr ist, verschrotten.
Ich gehe hier ganz systematisch in der Reihenfolge vor, indem ich den Motor zusammen setze.
Heute waren die Schaltstangen mit Gabeln, und Schaltwalze dran. Die Teile mit dem geringsten Verschleiß habe ich zunächst mal komplett demontiert. Anschließend wurden die Schaltstangen und Laufflächen der Walze mit feinem Polierflies abgezogen. Sämtliche Teile anschließend noch Microgestrahlt und schon hat man wieder halbwegs saubere Teile.
Zu guter Letzt montiere ich hier noch einen Schaltstern, welchen ich schon vor längerer Zeit mal gefertigt habe. Der ist dafür zuständig das sich später die Gänge butterweich schalten lassen!
Bei der Montage werden alle Teile reichlich mit einem Pinsel eingeölt. Dies ist notwendig, da die Teile nach dem Strahlen sonst schnell anfangen zu rosten. Und wer weiß, wie lange der Motor nun noch offen auf meiner Werkbank steht. (Natürlich abgedeckt)
Getriebeöl in Becher mit Pinsel und Ölkännchen begleiten mich von nun an bis der Motor zu ist.

Gruß Christian
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Beitrag von Brummi »

Ach so, auf Kreuzschlitzschrauben verzichte ich nun natürlich. Alle Schlitz- und Kreuzschlitzchrauben werden durch hochfeste Inbussschrauben ersetzt!
Alle sichtbaren Schrauben ersetze ich durch V4A-80 Schrauben! Die haben eine Festigkeit, welche den Originalen in nichts nach steht!
Keine Rostfreien ala "Ebay"!
Die beiden Schrauben in der Schaltwalze klebe ich mit Schraubensicherung "mittelfest" ein.
Hier noch ein paar Bilder von der Montage...
Morgen mache ich dann die beiden Getriebewellen nebst Zahnräder soweit fertig.

Gruß Christian
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Brummi,
VA4-Schrauben kannst du nicht überall nehmen.Die Verbindung hält nicht überall.8.8-Schrauben sind gegenüber den VA4-Schrauben elastischer was dann auch benötigt wird bei wechselnden Temperaturen.
Meine Kolben schleife ich zusätzlich auf der Laufflächenaussenseite an damit der Schaft dann nicht wie ein Schaber für den Ölfilm wirkt ;-) .
Gruß,
Lux-RD.
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo Michael!

Dass eine 8.8-Schraube elastischer ist, als eine V4A-80 Schraube, kann ich so nicht bestätigen. Das Gegenteil ist der Fall. Allerdings ist der Unterschied so gering, dass er mit Sicherheit zu vernächlässigen ist.
Auch die unterschiedliche Längenausdehnung liegt im Bereich von "Pille-Palle". :wink:
Da ist die Toleranz beim Anziehen der Schraube mit dem Drehmomentschlüssel schon größer.
Ich habe hier keine Bedenken. Aber wie bei fast allem was ich mache: "Versuch macht kluch"!

Zu der Fase am Kolben: Habe ich auch gemacht! :wink:

Gruß Christian
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murphy

Beitrag von murphy »

@ brummi
erzähl das mal den jungs mit den schrauben
bzgl festigkeit

"Alle sichtbaren Schrauben ersetze ich durch V4A-80 Schrauben! Die haben eine Festigkeit, welche den Originalen in nichts nach steht!"

mein reden
gebe dir da zu 100% recht bzgl der v4a schrauben festigkeit 80

von wegen
die rostigen gammelschrauen 8.8 oder 10.9
an bremsen gabel etc etc

weil viele immer sagen (fast alle)
VA hätte die festigkeit nicht

gruß ralf
deine arbeit ist top top top
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