Löcher in Welle Stopfen

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Benway
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Beitrag von Benway »

Hust! Eigentlich müsste es der stanni Bauschaum tuen! das ist Polyuethan-Schaum (PUR) ....^^

Ich find da spricht nichts gegen, zumal ich davon ausgehen würde, das wenn sich was löst, es nicht als Stück rausbricht sondern wenn, dann im Benzin in Lösung gehnt.
Wenn da nun ein wenig Kohlenstoffketten in dem Benzin-Kohlenstoffkram mitverbrennen ....

Vorteil gegenüber anderen Kuststoffen wäre halt:

1) Man braucht nichts drehen, keine Passungen einhalten, etc. ... das passt ;-)

2) das füllt und klebt gleichzeitig! wenn man da noch ein wenig anrauht...

3) Ich halte die Gefahr, falls sich was löst für geringer, als wenn das was aus einem Vollmaterial ist. Weil so eine Alu-tonne, oder ein Plastezylinder lose im Kurbelgehäuse ... das kann gutgehen.

4) Es ist verdammt leicht! ca. 1/100 stel des Gewichtes im Vergleich zu Vollmaterial Kunststoff!!!! das ist auch nicht ganz uninteressant.
Wenn man miserabel schäumt und das nur 1/10tel leichter ist ... auch top!

Also falls jemand mutig ist: Schäumen, fahren, und nach einiger Zeit nachschauen, was noch so da ist ...

Wegen der Einsatztemperatur denk ich sollte das kein Problem sein, weil man ja kalt ansaugt.
Wahrheit ist aber, ich habe keinerlei Vorstellung was für Temperaturen im Kurbelgehäuse herrschen, bzw. wieviel der Hitze vom Kolben über die Pleuel bis auf die Kurbelwelle übertragen wird ...

Alterung ... Kunststoffe altern in dem Einsatzgebiet sicher dramatisch, zumal wenn da doch Wärme wirkt, dann macht sich der extrem unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizient von Kunststoffen und dem Metall sicher negativ bemerkbar. Wenn der Motor warm wird klemmt sich das Kunststoffteil (im Falle von Vollmaterial) sicher erstmal prima fest, aber wenn der Motor 50x warm und wieder kalt geworde ist wird der Kunststoff relaxieren, und von der Presspassung bleibt nichts mehr übrig.

Grüße!
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Manuel
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Beitrag von Manuel »

Nunja bei den Scooter Zubehörwellen ist soviel Kunstoff verbaut, dass man davon ausgehen sollte das es wenigstens etwas hält.

Wenn ich mich recht entsinne stand auf einer Simme Seite sinngemäß "Kork rein und einfach aufquellen lassen dann hält das auch" ;)

MfG
Manu
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Ich habe Kurbelwellen schon mit Balsaholz gefüllt, habe mit Epoxy experimentiert (löst sich auf :shock: ) und bin letztendlich bei Polyamid gelandet. Das Zeug kannst Du super auf der Drehbank bearbeiten und mit leichtem Übermas dann in die Welle treiben. Habe die ersten Wellen noch mit Stahlstift gesichert, ohne hält es aber genau so gut!
If it isn`t smokin it`s broken!

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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Polyamid ist wirklich richtig gut für den Zweck , und hat sogar noch eine geringere Dichte als Aluminium !
Das Problem ist nur leider bei meiner Welle , daß die Löcher sehr rau ausgebohrt sind (was wohl einen Grund haben muß) . Dann würde sich das Polyamid oder auch Alu , beim einpressen ganz schön abschälen und nur noch locker in den Löchern sitzen. Die Löcher glatt auszuahlen ist nicht gerade einfach , da die Welle extremst gehärtet ist . Da wird nur ausschleifen gehn . Eine Reibahle hab ich schon auf dem Gewissen .
Ich glaube die Löcher wurden so rau ausgelegt um Etwas hineinzukleben , Wahscheinlich werde ich Aludecher mit 3M Scotch-Weld DP 760 einkleben .
http://www.bilder-hochladen.net/files/5ogn-2-jpg.html
http://www.bilder-hochladen.net/files/5ogn-3-jpg.html

Gruß Nödel
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

ne, eine Presspassung würde ich bei der Oberfläche da auch nicht wagen, das wird nichts.
Wenn dann müsstest du gleichzeitig Kleben, und zwar mit sowas wie UHU-Plus Endfest würde ich vorschlagen.

Hast du / hat jemand hier im Forum denn mittlerweile eine Idee, was für Temperaturen die Wangen einer KW so erreichen ?
Wie schon geschrieben, kühle Luft vs. Hitze vom Kolben ... das finde ich für die Fragestellung extrem wichtig.

PA wird durchaus im Automobilbereich eingesetzt, aber so weit ich weiß höchstens im Ansaugbereich. Neuere VW haben den gesamten Ansaugteil aus eine PA-Guss. Da wird es sicher auch warm, nur wirken wirken dort ja quasi keine Kräfte .. (alles Glasfaserverstärkt aber)

Mal den Taschenrechner bemüht:
Wenn du da PA reinpackst, das Teil Durchmesser 3cm hat, Dicke 1,5 cm, und auf einer Bahn mit Radius 5cm läuft, wirken ca. 3,6 Kg nach Außen auf das Teil (bei 10k U/min.). + die Wäreme ...
Nur als Vorstellung, nach Schätzwerten aus deinen Bildern. Das ganze natürlich nur bei konstanter Drehzahl, bei idealem Rundlauf ...

Wenn du wirklich PA nehmen willst, schau dir das nochmal genau an, PA ist nicht gleich PA. Nimm umbedingt was gründlich verstärktes, um Relaxation und damit Lockerung zu verhindern.


Grüße!
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Ich werde wie gesagt höchst wahrscheinlich Alu mit dem 3M Kleber einsetzen . Der Kleber hat sich hervoragend bei Alu bewährt
( Getriebegehäuse mit aufgeklebten Alufrästeilen verstärkt ) .
Tausend Dank für eure Bemühungen und Hilfe .
Ich werde das Endergebniss auch noch mal zeigen .
Jetzt muß ich nur noch herausfinden wie man eine Welle "auswuchtet" .

Gruß Nödel
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

3 Fragen hätte ich da noch.
-Wer handelt/produziert diese Wellen?
-ist das Mittelteil verschraubt?
-das rechte innere Lager ist ein Standartmaß?

Gruss und viel Erfolg
Florian

p.s. gerade wiedergefunden: http://www.autoschrauber.de/content/000 ... uchten.php
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

schöner link, danke!
btw: "Die be­schriebene Wuchthode..." find ich am besten ^^

Grüße!
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

schrauberlehrling2 hat geschrieben: -Wer handelt/produziert diese Wellen?
Na, jetzt habe ich Tage warten müssen, bis jemand mal diese Frage stellt. Ich hab schon an euch gezweifelt :? . Nachdem ich die Welle gesehen habe, habe ich später auch daran rumüberlegt. Aber ich rechne mir wenig Chancen aus, will Nödel`s Antwort aber nicht vorgreifen.

Grüße

Rüdi
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phoenix
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Beitrag von phoenix »

Manuel hat geschrieben:
Wenn ich mich recht entsinne stand auf einer Simme Seite sinngemäß "Kork rein und einfach aufquellen lassen dann hält das auch" ;)

MfGManu
bei meinen JAWA-und CZ-Wellen habe ich früher nur Weinkorken genommen. Sie waren leicht, spritrestistent und mit etwas Übermaß saßen sie auch fest. Die Erleichterungslöcher neben dem
Pleuellager waren riesig, da Leistung bei diesen "Bauernmotoren"
keine Rolle spielte. Sie sollten nicht schnell, sondern lange und zuverlässig laufen.

Gruß Phoenix
Martin B.Bj.41
<BR>4L0 Bj.81 verkauft
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