RD350 Vordergabel "klemmt" nach Wilbers-Federn ein

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4x4 Hürlimann
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RD350 Vordergabel "klemmt" nach Wilbers-Federn ein

Beitrag von 4x4 Hürlimann »

Hi

Endlich hatte mein Kumpel (Motorradmechaniker in Ausbildung) mal zeit gefunden, um mit mir zusammen die Vordergabel meines 350er's zu revidieren.

Im Vorfeld hatte ich natürlich alle Verschleissteile der Vordergabel bei YAMAHA besorgt. Beide Holmen komplett zerlegt, alle Verschleissteile ersetzt und wider zusammengebaut.

Danach das Gabelöl 10W-30 (ohne Feder) laut Wilbers, eingefüllt, Gabel (Bodenventil) entlüftet und soweit ergänzt bis wir 140mm Luftkammervolumen erreichten. Danach die Wilbers-Federn eingesetzt, Dichtdeckel drauf, fertig.

Beide Gabelholmen eingebaut, dabei hatten wir bemerkt, dass wir beim Vorderradanziehen eine Distanz von ca. 1.5mm hatten zwischen dem rechten Gabelholmen und dem originalen Distanzring welcher in das Vorderrad reingeht. Ich hatte noch so meine Gedanken, ob dies so in Ordnung sei, denn somit ziehen wir ja beide Gabelholmen zusammen und somit "währe" ein allfälliges Klemmen der Gabel vorprogrammiert...!

Tatsächlich, beim Ein -und Ausfedern machte die Gabel deutliche Klemmgeräusche, wie ein altmodisches Spiralfederbett. Zuerst dachten wir, klar kommt von dieser "fehlenden Distanz" der Vorderachsschraube. Also hatten wir diese probehalber wieder gelöst, doch brachte dies keinen Erfolg.

Das Geräusch klingt richtig rauh, wie wenn gar kein Gabelöl aufgefüllt währe und regelrecht die Gleitbuchsen im Holmen "trocken" aneinander reiben!!!!!!! Es macht keinen Unterschied, ob ich Luft pumpe in die Holmen oder ohne Luft.


So nun meine eigentliche Frage;
Wie kann man vermessen, ob allenfalls die beiden Gabelbrücken zueinander nicht mehr 100% richtig parallel zueinander fluchten? Ich habe die Befürchtung, dass (leider) mein 350er mal einen Unfall gehabt haben "müsste", und nun seit die Gabelholmen komplett überholt wurden, die Gabelholmen klemmen, weil die Gabelbrücken "vermutlich" verbogen sein müssten!!

PS: Die unteren breiten Gleitbuchsen wahren total verschlissen, und die Gabelholmen hatten deutlich Spiel, bevor wir die Gabel demontiert hatten! Das alte Gabelöl wahr deutlich mit glänzendem Abrieb versehen!
Und NEIN, die Lenkkopflager wahren und sind absolut SPIELFREI!

Wer kann helfen...?
M.f.G Reto Hürlimann
rd-reiter
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Beitrag von rd-reiter »

Hallo Retro. Ich tippe eher auf krumme Gleitrohre. So oder so würd ich die Gabel nochmal auseinenderbauen. Macht die Gabel auch Geräusche wenn Du die einzelnen Holme von Hand zusammendrückst? Wenn ja kannst Du die Brücken als Ursache wohl ausschließen. Wenn nicht würde ich als nächstes die einzelnen Gleitrohre über eine absolut ebene Fläche rollen ( dicke Glasplatte etc. ) und schauen ob sie überall gleich anliegt. Viel Glück bei der Suche. Gruß Chris
4x4 Hürlimann
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Beitrag von 4x4 Hürlimann »

Hi

Das was Du als krumme Gleitrohre bezeichnest, sind das die unteren Zillinderrohre welche aus Aluminiumguss gefertigt sind und wo die Bremssättel angeschraubt werden?

Ja ich werde die Gabel nochmals komplett zerlegen und mir die Teile genau anschauen.

Kann man die Kolben (die nennt man glaub ich Standrohre) bspw. vorsichtig zwischen zwei Spitzen einspannen (bspw. Drehbank) und so die Rundheit kontrollieren? So hätte ich es nun versucht zu vermessen.

Falls wirklich die Gleitrohre ausgeleiert sind, kann man die ausbüchsen lassen, oder kriegt man diese noch neu bei YAMAHA, oder im Zubehör?
M.f.G Reto Hürlimann
rd-reiter
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Beitrag von rd-reiter »

Hi, nee ich meine die Rohre die Du in die Gabelbrücken schraubst. Die müsen ja 100%tig gerade sein und dürfen keine Beschädigungen haben in dem Bereich der in die " Standrohre " eintaucht.
Wer kann helfen? Ich nenne den Teil an dem die Bremssättel angeschraubt werden Standrohr und den anderen Teil Gleitrohr oder Tauchrohr. Wer kann das bestätigen oder korrigieren, bin auch in meinem Alter noch lernfähig! :wink:
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

was ist es denn für eine Gabel, RD 350 LC, oder YPVS?

Wenn YPVS: Die Dinger sollte es ja ohne Ende geben, also einfach 2-3x bei Ebay kaufen, bis man was gerades erwischt ;-)

Dann den ganzen Edel-Kram (Yamaha-Neuteile) da einbauen und gut ist es, oder?

Ansonsten: kann man die Gabel falsch montieren? Ist die auf EINER Seiten zufällig nur geklemmt? (Ich hab die gerade nicht vor Augen)
=> Erst die nicht geklemmte Seite anziehen, dann klemmen!

Grüße!

PS: Ich hab auch noch Gabel + Brücken von der 31K abzugeben. Und bin da sicher nicht alleine, da ja viele was anderes reinbauen.
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Casper Thün
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Beitrag von Casper Thün »

Hello,

hätte noch ne 31K und eine 1WT. welche brauchst du denn?

Gruß Casper Thün
Gruß Casper Thün


Harz 4 ist Kein Würfelspiel! www.austrian-racers.com
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hall o!

Die dünneren heissen Standrohre, obwohl sie in die dickeren eintauchen, ist widersinnig, ich weiss.
Das hab ich auch mal gehabt, das Dünnere ist verbogen.
Suche eine, im Forum haben sicher einige welche rumliegen, 31K od. 1WW solltest Du aber angeben.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
4x4 Hürlimann
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Beitrag von 4x4 Hürlimann »

@all

Habe eine Schweizer 1WU 350er YPVS, 1. Inverkehrsetzung: 1991

Mich ärgert dies extrem, da natürlich vor dem zerlegen nix geklemmt hatte und auch keinerlei Geräusche bei ein oder ausfedern dagewesen sind, die Gabel wahr einfach nur extrem zu weich :evil:

Dann will man endlich was gutes Tun, und hat danach eine absolut unbrauchbare Gabel :x

PS: Wie auch schon in anderen Threads gelesen, berichteten einige über ein sonderbares "einmaliges knacken" beim scharfen anbremsen. Dieses Knacken kommt NICHT unbedingt von defekten Lenkkopflagern, sondern durch die verschlissenen Gabelführungen welche in den Rohren drinnen sind. Genau dieses Knacken hatte ich auch festgestellt an meiner RD 8)
M.f.G Reto Hürlimann
4x4 Hürlimann
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Beitrag von 4x4 Hürlimann »

...noch was;

Wenn ich gewusst hätte, dass die Standrohre nun vermutlich defekt sind.....hätte ich sicherlich nicht mehr alle Verschleissteile NEU gekauft bei Yamaha, sondern hätte von Anfang an eine komplett andere Gabel verbaut :evil: Hatte im Frühling ebenfalls die beiden vorderen Bremszangen komplett überholt, neue Kolben, Dichtringe, Bremsklötze.....!

Nun muss ich halt mir nochmals irgendwann Zeit freischaufeln, um die Gabel nochmals zu zerlegen um die Standrohre kontrollieren zu können :( Da ich ja Selbstständig bin, fehlt meistens die Zeit um dann auch noch an der RD zu Schrauben :oops:
M.f.G Reto Hürlimann
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

hi@all + speziell den geplagten....;-)
..da gibts nen ganz einfachen test ohne das ganze spezialmeßgeraffel und zerlegen,mach das rad wieder raus,markier die standrohre-das sind die teile der gabel,die fest montiert sind-mit nem edding,dann dreh beide nacheinander mal um 180 grad und wenn du ein krummes drehst wird der abstand oh wunder auf einmal deutlich anders sein ... gruß Richard
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Senf:
@Hürli Was hat die Kontrolle der Standrohre ergeben(maniacs test reicht nach meiner Meinung aus)?

Allgemein gibts beim Zusammenbau ein paar Fallstricke, sind die Gleitbuchsen gratfrei und eingeölt montiert? sitzen die oberen Gleitbuchsen sauber in ihrem Sitz sprich nicht verkantet? Ist die Klemmung der Gabelbrücke in Ordnung sprich nicht verzogen/überdehnt(Gewaltschlosser Problem), stimmt das Anzugsmoment(ca25NM)?
Ist das reibende Geräusch nur mit Feder vorhanden oder auch ohne?


Zum Ölstand würd ich sagen das der ein wenig hoch gegriffen ist, mit Feder eingelegt(ohne Vorspannung) dürften die 140mm(bei zusammengeschobenem Holm) in Ordnung sein. Ohne Feder gemessen ist das zuviel Öl, das halten die Dichtungen nicht aus.

Gruß Florian
4x4 Hürlimann
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Beitrag von 4x4 Hürlimann »

Hi

So nun doch mal Zeit gefunden um dem Problem auf die Spur zu kommen :wink:

Gabel nochmals komplett zerlegt, alles kontrolliert, aber nix gefunden was nicht i.O. hätte sein können. Also haben wir beim Zusammenbauen jeweils ca. 10minuten lang jeder einzellen Gabelholmen "entlüftet" (zusammendrücken, dann beim hochfahren mit der Handfläche den Holmen verschlossen damit ein Vacum entsteht, beim runterdrücken die Handfläche nicht auf dem Holmen...) um die untere Ölkammer absolut "Luftfrei" zu bekommen, und siehe da, plötzlich waren die Geräusche weg :D

Zweites Problem haben wir gemacht dazumals, dass wir das Schutzblech schon richtig festgeschraubt hatten, bevor wir das Rad montiert hatten. Das wahr der Grund, weshalb die Gabel beim einfedern geklemmt hatte.

Diesmal hatten wir den Fehler bemerkt, hatten zuerst das Vorderrad korrekt montiert und festgeschraubt und erst am Schluss das Schutzblech noch ganz richtig angezogen.

Nun sind es aber Welten der Unterschied :)

Tja, ich habe sehr viel gelert dabei, und muss ganz klar gestehen, dass halt ein Motorrad nix mit nem Auto zu tun hat :oops: :lol:

Ein kleiner Trost für mich, dass ja mein Kumpel welcher Motorradmechaniker ist, ebenfalls gestaunt hatte, wie lange es dauert bis die Holmen wirklich 100% entlüftet gewesen sind. Auch die Sache mit dem Schutzblechanziehen hat er dann leise zugegeben, wird ihm sicherlich NIEMEHR passieren!

Vielen Dank nochmals an Euch alle, für die Ratschläge und Tipps :wink:
M.f.G Reto Hürlimann
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Beitrag von 4x4 Hürlimann »

A ja nochwas vergessen;

Das berühmte "knacksen" was ich ja auch gehabt habe, ist wie ich es richtig vermutet habe nun weg und wahr eindeutig die ausgelatschten Gabelholmen und nicht die Lenkkopflager wie so einige hier vermutet hatten. :wink:
M.f.G Reto Hürlimann
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