Zylinderbuchsen

Banshee (irisch "Todesfee") - das ultimative Quad mit dem unvergleichlichen Zweitakt-Kick. Für die Banshee gibt es alles: frei programmierbare Zündungen, Big-Bore-Kits, Langhubwellen, Schmiedekolben, Spezialpleuel - und (fast) alles passt in der YPVS und umgekehrt.

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6speed
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Beitrag von 6speed »

Hallo RDThorsten

Hab da was gefunden aber mein Englisch ist nicht so gut.

http://www.cyclewareables.com/pages/str ... nstall.htm

Kann das vielleicht jemand Übersetzen und hier Posten?
Vielleicht ist das ja was für die Banshee und RD Zylinder

Danke schon mal
6speed
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

1. Die Pressung zwischen Aluminium Guss und Laufbuchse beträgt 0,004Zoll (=1/10mm).
2. Bezieht sich auf Stahlguss Blöcke=trifft hier nicht zu.
3. Der Absatz im Block muss exakt der Tiefe des Flansches entsprechen.
Zwischen Flansch und Block sollten 0mm bis 25/1000mm Luft sein.
4. Erhitzen für 45-60Minuten bei 350-450°C.
5. Die Buchse sollte in einem gut durcherhitzten Zylinder ohne Kraftaufwand zu installieren sein. Manche meinen wenn die Buchse zusätzlich gekühlt wird geht die Installation einfacher, notwendig ist dies nicht.
6. Wenn der Zylinder wieder Kalt ist gehts nicht mehr(sinngemäs) oder kurz*Blah*. Verwende eine Hydraulischen Presse für diesen Vorgang.
7. Überfräsen der oberen Dichtfläche steigert die Wertigkeit.
8. Bei 2Taktern wird empfohlen die Laufbuchse an die Kanäle im Zylinder anzupassen. Dies ist gut für die Strömung.


Meine Meinung, die Beschreibung ist nicht komplett richtig, hier mein Senf dazu.
Zu1. Etwas zu viel Pressung(siehe mein voriger Beitrag). Auf 3/100mm bis 5/100mm könnt ich mich noch einlassen aber das wie alles hier ohne Gewähr, besser die Wärmedehnug selbst nachrechnen.
Zu3. Die Tiefe wird fast nie genau stimmen, deshalb auf jeden Fall Punkt 7. beachten(alternativ Schleifen möglich).
Zu3.zweiter Satz: Unnötige Genauigkeit.
Zu4. Backofen auf Vollgas reicht auch.
Zu6. Antrieb der Presse ist egal, Spindel oder Zahnstangenpresse tuts genauso.
Wichtig ist nur das die Ausrichtung der Buchse zum Zylinder zur Pressrichtung exakt stimmen. Wenn nicht kann das Gelumpe verkanten und man hat ruck zuck teuren Edelschrott produziert.

So, jetzt hoffe ich mal das das nicht schon wieder ein Thema ist zu dem ich was schreibe und plötzlich interesierts keinen mehr...


p.s. Wer wagt gewinnt, nur auf keinen Fall schludern, mach die Vorrichtungen(Dorn+Auflage) zum Pressen sorgfältig, besorg dir gute Handschuhe+Transportkiste, sieh zu das der Weg vom Ofen zur Presse FREI ist und wenn irgendwas nicht klappt auf keinen Fall mit Gewalt, besser die Fehlerquelle in Ruhe beheben und nochmal von vorne.
Zuletzt geändert von schrauberlehrling2 am Mo 14. Jan 2008, 05:06, insgesamt 4-mal geändert.
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Achso, dann ist das ja schon fast fertig. Bist im Bansheeforum ja auch schon am suchen wie ich gelesen habe. Auf jeden Fall solltest Du die letzten Hundertstel hohnen. Das garantiert eine glatte Oberflächenbeschaffenheit. Die ist wichtig damit Du einen maximalen Temperaturübergang von der Buchse zum Zylinder bekommst. Hast Du jemanden der Dir die Buchsen dann einpresst? Das ist nicht ganz so einfach, denn sie müßen dann 1A mit den Kanälen fluchten sonst gibt´s Kanten die die Ströhmung negativ beeinflussen können. Ich schick Dir mal ne PN....
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6speed
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Beitrag von 6speed »

Hallo RDThorsten

Ja bin im Banshee Forum schon Länger aber da weiß auch keiner so Recht wie das geht.

Kannst dir ja mal das anschauen:
http://www.banshee.de/Forum/wbblite/thr ... d=212&sid=

@ schrauberlerling2 DANKE für deine Übersetzung :-)))

Gruß
6speed
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Habe gerade die Diskussion im Banshee Forum gelesen, zu beachten ist das die Angaben aus dem englischen Text in ZOLL sind. Ein Zoll entspricht 25,4mm!!

Daraus folgt das .004 ZOLL rund 0,1mm entspricht(ganz genau 0,1016mm).

Meine Fehler in der Umrechnung habe ich jetzt korregiert. Auserdem die Pressung, mit den 2 Hundertstel das wird wohl doch etwas wenig :roll:

Gruss Florian
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Habe gestern mit 6speed telefoniert. Er wird den Zylinder jetzt erst einmal kalt und dann in erhitztem Zustand messen. Selbiges auch mit der Buchse. Aus den Ergebnissen wird sich dann die Passung ergeben. Scheint mir auch am sinnvollsten zu sein die Sache so angehen zu lassen.
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6speed
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Beitrag von 6speed »

Hallo Leute

War heute auf der Seide von L.A. SLEEVE.com und habe da das gefunden

http://www.lasleeve.com/documents/tech/ ... eral-1.pdf

Somit hat sich das erledigt um wie viel die Bohrung Keiner sein muss nämlich 0,1mm

Wie schon schrauberlehrling2 Geschrieben hat:

.004 ZOLL rund 0,1mm entspricht(ganz genau 0,1016mm).


DANKE an alle :D
6speed
pepsi12128
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Beitrag von pepsi12128 »

Hi,

zu Punkt 4 von schrauberlehrling:
da es eine amerikanische Seite ist und nur 350 - 400 Grad angegeben werden, bezieht sich die Temperaturangabe wahrscheinlich auf Grad Fahrenheit, nicht Celsius.
Und 400° Fahrenheit sind etwa 204° Celsius,
also hat er wohl recht mit dem Backofen

Gruß
pepsi12128
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Heiner Jakob
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Laufbuchsen einschrumpfen, ergänzende Anmerkungen

Beitrag von Heiner Jakob »

Nachdem sich die Nebel etwas gelichtet haben, hier noch einige Ergänzungen.

Die Laufbuchsen werden eingeschrumpft, nicht eingepresst. Das Übermaß der Buchse ist von mehreren Kriterien abhängig:

1. Legierungen von Zylinder und Buchse wegen der daraus restulierenden unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
2. Nötige Zeitspanne für den Schrumpfvorgang
3. Oberflächengüte von Bohrung und Buchse

Zu 1.
Bei einer günstigen Werkstoffpaarung von Zylinder und Buchse, d.h. Alu mit geringer Ausdehnung und Buchse mit hoher Ausdehnung (Schleudergussbuchse aus speziellem Zylinderguss mit 1,5 - 3% Nickelanteil), rechnet man pro cm Zylinderdurchmesser 0,01 mm Übermaß für die Buchse.

Bei einer "normalen" Werkstoffpaarung, d.h. Alu-Zylinder in Bohr- und Drehqualität und und Graugussbuchse, ist ein Übermaß von 0,03 mm pro cm Bohrungsdurchmesser angebracht.

Eine ungünstige Werkstoffpaarung, d.h. Zylinder aus Elektronguss mit Graugussbuchse, erfordert 0,04 mm pro cm Zylinderdurchmesser Übermass.

Zu 2.
Bei 250 bis 300 Grad Celsius Temperaturdifferenz zwischen dem "spuckheißen" Zylinder und der normal temperierten Laufbuchse sollten beim Einfädeln etwa 60 Sekunden Zeit zur Verfügung stehen, um die Kanäle zum Korrespondieren zu bringen. Es empfiehlt sich, diesen Vorgang vorher intensiv mental zu trainieren, penibel vorzubereiten und sich Hilfsmittel zu bauen, um die Buchse in dem heißen Zylinder zu positionieren. Das kann z.B eine umgebaute Seegerringzange sein, mit der man in den Auslasskanal greift und die Buchse mit den seitlichen Kanalflanken zur Übereinstimmung bringt.

Zu 3
Bohrung und Buchsenoberfläche müssen eine hohe Oberflächengüte aufweisen, sie müssen sehr "glatt" sein, sonst stimmt das gemessene Schrumpfmaß nicht, weil sich nach erfolgter Montage die Rauhigkeiten "umlegen". Ferner erlaubt eine hohe Oberflächengüte später das hydraulische Auspressen der Laufbuchse für eine erneute Reparatur. Andernfalls kommt es zu Fressern.

Eingeschrumpfte Laufbuchsen "setzen" sich mit der Zeit. Man erkennt das am schlechten Laufbild von Kolben und Ringen. Die Zylinderbohrung verformt sich beim Setzen im Hundertstelbereich. Wer es besonders gut machen will, baut erst einmal alte Kolben ein und fährt damit etwa 1000 Kilometer. Danach werden die Zylinder auf das korrekte Maß gehont und neue Kolben montiert.

Wer die Arbeit schon einmal gemacht hat, wird dieser Reparaturmethode eher zurückhaltend gegenüber stehen. Ein quasi Neuzustand ist damit nicht zu erzielen. Werksseitig werden die Laufbuchsen nach einem speziellen Verfahren eingegossen. Dabei entsteht eine metallurgische Verbindung zwischen Buchse und Bohrung. Dies ist beim Einschrumpfen nicht der Fall. Es ist außerdem sehr schwer, die Übergänge an den Kanalfenstern ohne Versätze hin zu bekommen. Durch die Spülkanalfenster ist die Stabilität der Laufbuchse geschwächt. Es kommt nach dem Einschrumpfen immer zu Deformationen, die sich im Betrieb auch nicht wirklich beruhigen. Bei Viertaktzylindern hingegen ist die Methode problemlos anwendbar.

Um es ganz klar zu sagen: Es ist bei nachträglich eingeschrumpften Reparaturbuchsen von einer erhöhten Klemmer- und Fresserneigung auszugehen.
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

Ich zitier mal aus "Zweitaktmotorräder":

"Die Zylinderlaufbuchse wird aus hochwertigem Gusseisen hergestellt .... bla bla bla bei der Erwärmung im Betrieb dehnt sich der aus Leichtmetall hergestellte Zylinder mehr aus als die Buchse => Lockerung der Buchse, eventuell Verlust des Einsatzübermaßes"

Dann kommt ein Absatz welcher die Wichtigkeit des exakten Übermaßes betont.

Nu zum Thema: "die kalte Laufbuchse wird deshalb in den auf etwa 200°C vorgewärmten Zylinder in einer Spezialvorrichtung eingeführt oder nach Markierung eingepresst."
Je nach Zylinderdurchmesser empfehlen die ein Übermaß von 0,05 bis 0,09 mm.

Dann nochmal Hinweise auf Gefahr der Lockerung oder Verformung, je nachdem wie falsch das Übermaß bemessen wurde. Hinweis auf hübsche Rautiefe kommt auch noch.

----------------------------------------------------------------------------
So, nu noch meine Meinung dazu: Ich weiß nicht wie die Buchse in der RD drin sitzt, hatte ich noch nicht offen ... in meiner Vorstellung würde ich eine Buchse nur an der Oberkante einpressen, und nach unten hin eigentlich (relativ) frei hängen lassen.
In dem Bild im Buch scheint mir aber die Buchse auf ganzer Länge eingepresst zu sein!


Andere Möglichkeit: Du bekommst raus, was für eine Passung das sein muss, dann sag ich dir die Maße welche du fertigen musst.

Wie hast du vor das zu machen? Zylinder von Innen in Drehbank spannen und ausdrehen, oder machst du das auf einer Fräse?


Viel Erfolg und Grüße!

PS: das Buch ist sechs Jahre vor Tschernobyl erschienen ... als schon son BISSCHEN älter!
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Benway
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Beitrag von Benway »

Wenn ich die zweite Seite des Themas gesehen hätte bevor ich geschrieben hab, hätte ich nicht geschrieben ;-)

Also sorry wegen der Wiederholung!
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6speed
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Beitrag von 6speed »

Hallo Heiner Jakob

Zu 1.

Verstehe ich das richtig wenn der Außendurchmesser meiner Büchse 73 mm und der obere flansch der Büchse 77 mm ist dann muss ich den Außendurchmesser 73 mm mal die 0,01 oder 0,03 oder 0,04 mm nehmen.

Also 73mm mal 0.01mm sind 0,73mm das heißt dann ich muss meine Bohrung 0,73 mm kleiner bohren als die büchse?

Danke
6speed
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

6speed hat geschrieben:Hallo Heiner Jakob

Zu 1.

Verstehe ich das richtig wenn der Außendurchmesser meiner Büchse 73 mm und der obere flansch der Büchse 77 mm ist dann muss ich den Außendurchmesser 73 mm mal die 0,01 oder 0,03 oder 0,04 mm nehmen.

Also 73mm mal 0.01mm sind 0,73mm das heißt dann ich muss meine Bohrung 0,73 mm kleiner bohren als die büchse?

Danke
6speed
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6speed
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Beitrag von 6speed »

Hallo

Also 7,3cm mal 0.01mm sind 0,073mm das heißt dann ich muss meine Bohrung 0,073 mm kleiner bohren als die büchse?

Danke
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Jürgen, da kommst Du dann ja annährend auf die 0,1mm von der LASleeve Seite. Passt doch!!!
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