Restauration RD 400, Wasser im Motorengehäuse
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Restauration RD 400, Wasser im Motorengehäuse
Mein neues Projet liegt auf der Werkbank, will mich jetzt einmal an einer luftgekühlten RD probieren. Die RD war längere Zeit im Freien abgestellt, wie ich sie gekauft habe war leider aufgrund eines Kolbenschadens der linke Zylinder nicht mehr am Motorengehäuse verbaut. Duch die lange Standzeit im Freien hat sich unter anderem auch Wasser im Kurbelwellengehäuse angesammelt, gestern habe ich dann einmal den linken Zylinder demontiert und festgestellt dass auch schon einige Rostansätze an der Kurbelwelle und im Gehäuseinnenraum vorhanden sind.
Wie soll ich nun bei der Restauration vorgehen, den Motor total zerlegen? Oder gibt es andere Möglichkeiten das Wasser und ggf. auch die Rostansätze aus dem Gehäuse zu bekommen. Der Motor hat 24 000 km runter.
Gruß
Wie soll ich nun bei der Restauration vorgehen, den Motor total zerlegen? Oder gibt es andere Möglichkeiten das Wasser und ggf. auch die Rostansätze aus dem Gehäuse zu bekommen. Der Motor hat 24 000 km runter.
Gruß
- RDThorsten
- Beiträge: 8077
- Registriert: Mi 6. Nov 2002, 01:00
- Wohnort: 26160 Bad Zwischenahn 42,3 km bis zur Nordsee
Gerdla, ich würde dem Motor an Deiner Stelle zerlegen. Wenn die KW Lager länger im Wasser standen und rostig sind halten die nicht mehr. Die fangen dann irgendwann an rauh zu laufen und fressen dann. Wie die unteren Pleullager aussehen kannst Du auch dann erst richtig sehen. Auch die Simmis könnten durchaus brüchig sein. Machma lieber auf...
If it isn`t smokin it`s broken!




Ja, genau das war bei mir auch auf jeden Fall öffnen und nachschauen sonst ist der Ärger nachher groß. Hauptlager sollten möglichst geräuschlos laufen und die Pleullager dürfen kein Höhenspiel haben, Seitenspiel etwas. Die ausgebaute Welle legst du in den Motorrumpf und installierst eine Meßuhr so, daß sie auf der Welle mißt, die du drehst, die Ausschußgrenze bei Yamaha ist mit 4/100derstel angegeben. Fahre aber selber eine Welle mit 6/100derstel Spiel und bin seit 7000 km damit trotz einiger Tuningmaßnahmen gut unterwegs. Nachdem ich die Hauptlager gecheckt habe habe ich die ganze Welle mit Benzin ausgewaschen und dann in eine Mischung aus Diesel und hitzebeständigen Silikonöl aus der Kopierertechnik gelegt. Die Wellendichtringe würde ich bei der Aktion immer neu machen. Der Preis steht in keinem Vergleich mit der Arbeit die man hinterher bei Leistungsverlust hat. Viel Erfolg mit dem Mopped.
Denke auch dass ich den Motor einmal zerlegen werde. Bei meinen Wassergekühlten RD`s habe ich nur einfachere Arbeiten erledigt, Zylinder runter u.s.w.. Das Motorengehäuse habe ich zwar noch nie geöffnet, dürfte aber auch kein Problem werden und die Winterabende sind ja lang. Das Reperaturhandbuch für die RD 400 habe ich mir bereits besorgt und falls doch noch die eine oder andere Frage aufkommt.... da gibt`s ja dann noch das Forum!!
Danke!
Danke!
Hallo, Gerdla, ganz so einfach geht es nun doch nicht:
1. brauchst du unbedingt einen Polradabzieher - falls du einen 2R9 Motor hast.
Beim 1A3 Motor kann man zum Abdrücken des Lichtmaschinenläufers eine passende Schraube nehmen, ich habe dunkel in Erinnerung, daß eine Bremssattelbefestigungsschraube passt.
2. Gibt es zwei Schrauben, die recht fest angezogen sind, 1. die Schraube zur Fixierung des Primärritzels - die würde ich erst mal dran lassen, die Welle geht auch so 'raus, dann die Welle am Primärrad mit Alu-Backen in den Schraubstock spannen und dann die Schraube lösen - geht einwandfrei. 2. ist das Haupt- und Kardinalhindernis die Schraube zur Befestigung des Kupplungskorbes an der Getriebeeingangswelle. Die muß ab, der Kupplungskorb muß ab, weil dahinter eine Blechlasche sitzt - wohl um Schleuderöl zum Getriebelager zu lenken. Diese besch... Lasche verbindet die zwei Gehäusehälften, ohne Laschendemontage geht es also nicht. Der feine Mann baut sich ein Spezialwerkzeug aus einer Stahl-Kupplungsscheibe zur Fixierung des Kupplungskorbes - mit dem Schraubenzieher o. ä geht es nicht, man himmelt garantiert den Kupplungkorb. Der weniger feine Mann - also z. B. ich - macht das Manöver, wenn der Motor noch eingebaut ist:
6. Gang einschalten und mittels z. B. Hammerstiel das Hinterrad blockieren. Dann sollte es gehen. Der Rest ist vergnügliches Schrauben.
Viel Glück
vc
1. brauchst du unbedingt einen Polradabzieher - falls du einen 2R9 Motor hast.
Beim 1A3 Motor kann man zum Abdrücken des Lichtmaschinenläufers eine passende Schraube nehmen, ich habe dunkel in Erinnerung, daß eine Bremssattelbefestigungsschraube passt.
2. Gibt es zwei Schrauben, die recht fest angezogen sind, 1. die Schraube zur Fixierung des Primärritzels - die würde ich erst mal dran lassen, die Welle geht auch so 'raus, dann die Welle am Primärrad mit Alu-Backen in den Schraubstock spannen und dann die Schraube lösen - geht einwandfrei. 2. ist das Haupt- und Kardinalhindernis die Schraube zur Befestigung des Kupplungskorbes an der Getriebeeingangswelle. Die muß ab, der Kupplungskorb muß ab, weil dahinter eine Blechlasche sitzt - wohl um Schleuderöl zum Getriebelager zu lenken. Diese besch... Lasche verbindet die zwei Gehäusehälften, ohne Laschendemontage geht es also nicht. Der feine Mann baut sich ein Spezialwerkzeug aus einer Stahl-Kupplungsscheibe zur Fixierung des Kupplungskorbes - mit dem Schraubenzieher o. ä geht es nicht, man himmelt garantiert den Kupplungkorb. Der weniger feine Mann - also z. B. ich - macht das Manöver, wenn der Motor noch eingebaut ist:
6. Gang einschalten und mittels z. B. Hammerstiel das Hinterrad blockieren. Dann sollte es gehen. Der Rest ist vergnügliches Schrauben.
Viel Glück
vc
Hab zum lösen der Problemmuttern einen Kumpel in der Reifenbude besucht. Motörchen eingepackt, 5 Euro in die Trinkgeldkasse, Nuß auf den Preßluftschrauber und so schnell kannst du gar nicht gucken wie die Sache erledigt ist, noch ein Schwätzchen und ein Kaffee... dafür ist selbst in Berlin Zeit und mal wieder ein alten Kumpel gesehen. viel Spaß weiterhin Max.
-
- Beiträge: 4804
- Registriert: So 31. Dez 2006, 14:22
- Wohnort: /Stmk./Österr.
Hallo!
Ich mach bei meinen LS´s die Muttern auch immer mit dem Schlagschrauber auf (u.zu).
Bein Zumachen etwas Gefühl walten lassen.Kraft reduzieren:
Will demnächst einen 400er Motor öffnen.
Wer weiß, ob das die selben Hauptlager wie bei den LC´s sind? 6305
Gruss Sigi
Ich mach bei meinen LS´s die Muttern auch immer mit dem Schlagschrauber auf (u.zu).
Bein Zumachen etwas Gefühl walten lassen.Kraft reduzieren:
Will demnächst einen 400er Motor öffnen.
Wer weiß, ob das die selben Hauptlager wie bei den LC´s sind? 6305
Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Wer sich mit den Luftgekühlten beschäftigen will, findet sehr umfassende Infos - Ersatzteillisten, Reparaturanleitungen, Tricks und Kniffe bei http://www.rd400.de
vc
vc
- Heiner Jakob
- Beiträge: 302
- Registriert: Di 16. Okt 2001, 01:00
- Wohnort: Rüsselsheim
Beim Zerlegen wird viel versaut
Für den Lima-Läufer benötigt man eine Schraube M10x1,25. Der Polradabzieher ist M27x1 Linksgewinde, gibt es bei Polo für ganz kleines Geld.
Bitte daran denken: Die Gehäusehälften lassen sich nicht trennen, wenn nicht vorher das "Brillenblech" hinter der Kupplung gelöst wurde, das die obere und die untere Gehäusehälfte miteinander verbindet - also erst die Kupplung demontieren.
Mein Fazit: Die meisten RD-Motoren werden beim Zerlegen versaut, weil die Leute nicht ins Werkstatthandbuch schauen und die Geldausgabe für Spezialwerkzeug scheuen. Der RD-Motor ist nicht so simpel, wie er aussieht und wie es immer dargestellt wird.
Mehr Infos unter www.rd-stammtisch.de
Bitte daran denken: Die Gehäusehälften lassen sich nicht trennen, wenn nicht vorher das "Brillenblech" hinter der Kupplung gelöst wurde, das die obere und die untere Gehäusehälfte miteinander verbindet - also erst die Kupplung demontieren.
Mein Fazit: Die meisten RD-Motoren werden beim Zerlegen versaut, weil die Leute nicht ins Werkstatthandbuch schauen und die Geldausgabe für Spezialwerkzeug scheuen. Der RD-Motor ist nicht so simpel, wie er aussieht und wie es immer dargestellt wird.
Mehr Infos unter www.rd-stammtisch.de