1WW: KW-Lager SKF 6305-C3 ohne Nippel einkleben?

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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klaas
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1WW: KW-Lager SKF 6305-C3 ohne Nippel einkleben?

Beitrag von klaas »

Habe vor einiger Zeit meine KW (1WW) überholen lassen. Die vier Hauptlager sind SKF 6305-C3, Standard-Industrielager und entsprechend günstig.

Nun haben die Original-Lager ja alle einen kleinen Nippel oder auch einen Stift gegen Verdrehen. Da es sowas nicht von SKF oder FAG gibt, muss man die selbst reinmachen (nichtspanend, also Funkenerosionsmaschine, habe das gemacht, war mir aber zuviel Arbeit) oder RD-Ersatzlager nehmen, die eben teuer sind.

Frage also:
Hat jemand Erfahrung damit, ob man gute Industrie-Lager (FAG, SKF usw) eben auch mit Loctite (Lagerkleber, Flüssigmetall ö.ä.) (einseitig?) einkleben kann? - Hält das? - Ist das möglich?

Das wäre ungleich viel billiger und schneller zu beschaffen (unter 5 EUR/Stk mit oder ohne Nut..).

Ein Freund hat das Problem, dass er neue Lager in seiner 4L0 braucht, und ich habe hier eine KW, die die Lager ohne Nippel hat.

Grüße
klaas
klaas
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hasi
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Beitrag von hasi »

Hallo Klaas,
habe selbst die Lager geklebt, keine Probleme.
es mal durch, dann bist du schlauer...

http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?t ... ctite+hasi

Griasle
Hasi
Zuletzt geändert von hasi am Di 12. Sep 2006, 19:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

Es gibt hierzu verschiedene Ansichten, ist wie beim Öl.........

Meine Erkenntnis:

Einkleben geht, dazu musst du einen-zwei Tropfen des Lagerklebers
in die Untere Motorhälfte geben.
Keinesfalls auf beide Motorhälften, da du sonst beim nächsten auseinanderbau sehr viel spaß haben wirst.

Habe es selber gemacht , hält bisher ohne Probleme.
Lager verdrehen sich auch mit dem Stift, sobald sie kaputt sind ist das bissel Alu ruck zuck weg und das Lager dreht auch mit Stift durch, habe schon einige Motorgehäuse mit "Riefen" gesehen.
Markus
Gruß BoxerMarkus
Schmelle
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Beitrag von Schmelle »

Moin
Ich glaube, daß Funkenerosion viel schlimmer ist als bohren bzw. fräsen. Beim erodieren gibt es doch ganz feinen Staub der im Dielektrikum "schwimmt" der zieht doch überall rein. Da würde ich lieber das Lager abkleben, eben einspannen und ein Sackloch reinmachen.
Oder lieg ich da ganz falsch?
Gruss Schmelle
<BR>
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<BR>Da geht noch was...
<BR>
<BR>4L0 '80
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hasi
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Beitrag von hasi »

Die Lagerschale ist hart, da kannst du nur ganz vorsichtig mit einem Hartmetallbohrer ran.
Und min. 10 mal pro Loch nachschleifen.
Hab ich schon mal probiert ...
8)
Kleben ist einfacher und schneller und hält ausreichend... :lol:
Griasle
Hasi
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Kröppchen
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Beitrag von Kröppchen »

Ich habe überhaupt nichts dran, da die Hälften so passgenau sind ,das die Lager geklemmt sind.
Bin schon 2000km so gefahren.

Der Pin ist eh scheise, weil wenn die Lager festgehen und sich drehen zerstören sie die lageraufnahme und du kannst die Getriebehälften in die Tonne hauen!
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Dirk01
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Beitrag von Dirk01 »

Ich kann Kröppfchen nur zustimmen.
Bei der TZR hab ich das Lager auch nur reingelegt ohne Pin und ohne kleben.
Lager klemmt sich auch so.

Dirk
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Naja-ein Glück das es dazu auch eine fundierte (andere und richtige) Meinung gibt,wie man ein Lager da einbaut und welches es sein sollte.
Aber jeder so wie er möchte.
So eine Welle bleibt ja auch im Betrieb immer gleich was ihre Maße betrifft ne.
Ich wollte das hier nur mal erwähnen als Kontra.

Gruss Holli
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Kröppchen
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Beitrag von Kröppchen »

Eben Holli. Meine läuft deine läuft wahrscheinlich besser und alle sind glücklich!! :wink:
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motul800
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Beitrag von motul800 »

Hallo, ich habe mir auch die Löcher in die Lager gebohrt bzw. gefräst. Also so ein großer Aufwand war das nicht. Weiß zwar jetzt grad nicht wie, weil das hat mein Bruder für mich in der Arbeit gemacht, aber erodiert auf keinen Fall. Dann einfach einen Spannstift rein und fertig :D
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videos bei youtube unter "motul800"
Anderl
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Beitrag von Anderl »

Holliheitzer hat geschrieben:..
So eine Welle bleibt ja auch im Betrieb immer gleich was ihre Maße betrifft ne...
Ich nehme an, Du meinst, daß man eine Seite wegen der Materialdehnung als Loslager auslegen sollte. Hatte bislang weder den Motor selbst aufgemacht noch gerade eine Sprengzeichnung im Kopf. Hast Du gerade mal ein Bild von der Kompletten Lagerung ?

Ciao
Anderl
Dogger
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Beitrag von Dogger »

moin
hab auch lager ohne pins verbaut.hab das rechte lager eingeklebt,die anderen 3 mit molybdän-sulfit-gleitlack eingesprüht (gegen pittings,lagersitzfressen).nach nem lagerklemmer waren keine schäden am sitz festzustellen.ob die anderen 3 lager loslager sind kann ich mir bei den passungen nicht vorstellen,sonst wären es keine c3-lager, erhöhtes lagerspiel,weil sich die lager durch die passung zusammendrücken.da bewegt sich nix mehr in den passungen.da ich jeden tag für mehrere 10000 ?lager verbaue
und die dazugehörigen getriebe repariere denke ich mal,das ich nicht so falsch liege.
gruss
dogger
Anderl
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Beitrag von Anderl »

Dogger hat geschrieben:...ob die anderen 3 lager loslager sind kann ich mir bei den passungen nicht vorstellen,sonst wären es keine c3-lager, erhöhtes lagerspiel,weil sich die lager durch die passung zusammendrücken.da bewegt sich nix mehr in den passungen.da ich jeden tag für mehrere 10000 ?lager verbaue..
Also ich weiß sowieso nicht ob man ein Rillenkugellager wirklich als Loslager verbauen kann. Da fehlt mir einfach das richtige Wissen dazu. Die Auslegung als C3-Lager kommt ausschließlich von der Hitzeentwicklung. Das heist: das Lager wird aus irgendeinem Grund, Wärme von "außen" oder schnelle Drehzahl, so Warm, daß das Material expandiert. Dabei würde mit normaler Lagerluft der Anpreßdruck der Wälzkörper an die Laufbahn zu groß und das Lager würde nicht richtig funktionieren, bzw. wäre der Verschleiß zu groß. Ich meine auch, daß man C3-Lager dort nehmen kann, bei denen die Lager selbst sehr klein sind und es beim Einbau nicht so exakt zu geht. C3-Lager vertragen etwas mehr Unachtsamkeit beim Einbau. Bei einer Kurbelwelle könnte ich mir vorstellen, daß dort C3-Lager drin sind, weil die Welle größere radiale Bewegungen macht als "normal". Das verkraftet das C3-Lager auch besser.

Aber das alles ist immer noch kein Loslager. Typischte Loslager (so wie ich das noch weis) sind z.B. bei einer Lagerung mit Zylinderrollenlagern. Auf der einen Seite sitz ein Lager bei dem der Innenring Borden hat und damit fixiert ist. Auf der anderen Seite macht man ein Loslager, da die Welle axiale Verschiebungen im Betrieb hat. Bei diesem Lager hat man dann keine Borden am Innenring und die Welle kann sich verschieben, da der Innenring einfach mitwandert.

Die Ducs, da weis ich es eben, verwenden keine Rillenkugellager, sondern Schrägkugellager. Die fangen mehr Axiale Kräfte auf als Rillengkugellager. Aber Loslager sind da keine verbaut. Obs dort drumherum nun heißer wird als bei den Zweitaktern, weiß ich nicht.

Wie sitzt die Welle denn eigentlich auf diesen Lagern drauf ? Ist das ein Presssitz oder ein Schiebesitz ?

Grüße
Anderl
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Beitrag von Anderl »

uaahh Dogger...sorry.... :oops: wer lesen kann ist im Vorteil. Du hast es ja geschrieben.

Anscheinend ist es bei den Lagern ein Presssitz. Jo...das kann wohl auch ein zusätzlicher Grund sein, daß man mit normaler Lagerluft bei dieser Anwendung nicht zurecht kommt und C3 nimmt.
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hasi
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Beitrag von hasi »

Also bei meiner Motorrevision haben alle Lager in den Lagersitzen Spuren hinterlassen. Soll heißen, das alle Lageraussenschalen fest geklemmt haben...
Ich denke , das die C3-Lager, was ja "erhöhtes Spiel im Lager " heißt, die Wärmendehnung verkraften.
Grisale
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