Nachdem ich mir wochenlang die Nase an meiner Fensterscheibe platt gedrückt habe, um nach Wetterbesserung zu suchen, konnte ich endlich fündig werden. Sogar der Wetterbericht konnte mir glaubhaft vermitteln, dass es nun soweit war, um meine diesjährige Pässetour zu verwirklichen. Viel Zeit hatte ich nicht, aber an einem Tag kann man auch einiges herunterreiten und doch einige schöne Kurven hinter sich lassen....
Ja genau, ich hatte einiges vor. Wollte ich doch einige Kilometer auf mein Tacho bringen, meine durchsichtigen Ölleitungen von rot nach grün färben und den Gummi seitlich noch etwas bearbeiten.
Es war Samstag 7:15 als mich der Radiowecker mit dem üblichen Popgedudel aus meinem Träumen riss und so sprang ich aus meinem Gemach und eilte voller Erwartung zum Fenster um meine Nase zu plätten. Alles blau und vereinzelnd ein paar wenige weiße Wölkchen am Himmel ..... und Sonne ...unglaublich aber war.
Der Kaffee war gleich gekocht, die erste Kippe gezündet und so konnte es an die genaue Streckenplanung gehen.
Germering > Gauting > Mühltal > Starnberg > A95 bis Garmisch > Mittenwald > Zirlerberg > Kühteisattel (2020m) > Imst > Hahntennjoch (1903m) > Namlostal (1342m) > Reutte > Füssen > Germering
Kurz gesagt: eine kleine Tour mit so um die 400Km, mehr nicht.
9:45 konnte es endlich losgehen. Kaum zu glauben das man so lange braucht um weg zu kommen.
Kilometerstand bei Abfahrt auf meinem MMB-Miniaturtacho = 4084,8 Km.
Also ab nach Gauting und kurz mal an `ner Billigtanke den Schwerpunkt meiner Kleinen nach oben zu versetzen und dann weiter durchs Mühltal nach Starnberg. Bis jetzt war die Strecke noch nichts besonderes (Hausstrecke). Nur die frisch gepinselte durchgehende Linie genau vor meiner Lieblingskurve nervte etwas. ?Naja was soll´s, sollen sie da ihre blöde Linie ziehen ... hier geht Gewohnheitsrecht vor ?Basta? ? Schnell mal zwei Schleicher hergebrannt und herum ums Eck.
Von Starnberg aus dann einfach auf die verhasste Autobahn um schnell Strecke zu machen und außerdem kenne ich die Landstrassen um den Starnberger See schon auswendig. Also nix verloren, aber Zeit gewonnen.
Mit Vollgas lief sie dahin meine Kleine, Richtung Garmisch, besser gesagt direkt auf eine Blechwand, etwa 30Km vor Garmisch zu. ? Megastau war angesagt.
...kurz abgebremst und durch ....? schöne Gasse gemacht, danke Leute? .... vorbei an unzähligen Autos und bestimmt 30 oder 40 Mopeds die im Stau standen, ging es Richtung....
..... Holländer.
?Ich bekomm die Krise, dieses A......loch, Wi...er. Sieht mich und macht die Gasse zu.? Ich auf die Hupe und ihm meine Meinung gestikuliert, da stimmt auch gleich der PKW-Fahrer neben ihm mit in unseren Meinungsaustausch ein und so, nach langen 3 Minuten konnte die Fahrt wieder weitergeführt werden und zurück blieb neben einem wohl etwas einschüchterten Holländer die Gewissheit, dass tief in mir wohl doch ein kleiner Rassist schlummert...
Wenige Kilometer weiter kam das nächste Hindernis in Sicht. Hängetittenfahrer, zu blöd um durch den Stau zu kommen, aber hatte mit seinem Koffertransporter die Gasse zu gemacht. Hupe und einige Gesten meinerseits, der Sommerfrischler macht sich von der Ideallinie und es ging wieder weiter. Garmisch > Mittenwald > Jaufenpass
...Stau, wegen zwei Traktoren die in Schrittgeschwindigkeit den Berg hinauf kriechen...
...einmal kurz heruntergeschalten und ab damit. Und dann der Blick aufs Tacho ? Sch.... ich stehe? (zumindest laut Tacho). Kilometerstand = 4206,4 Km.
Das darauf folgende Selbstgespräch über Mauerbau, Ossis und Ostfirmen (Tachohersteller) wird aus verschiedenen Gründen zensiert. ...jedenfalls bin ich ab dann ohne funktionsfähiger Vortriebsanzeige weiter Richtung Kühteisattel.
Gut am Gas geht es durch die Landschaft. Vorbei an Bäumen, Sträuchern, Blumen, einem kleinen Schild... ? Was war das? Ach egal, keine Zeit zum Lesen, wird schon nicht wichtig sein?.
... 5 Km weiter Baustelle, kein Weiterkommen, Sackgasse... ? Was ist eigentlich auf dem Schild gestanden?? Umdrehen und nachsehen!
Am Schild angekommen: Baustelle Durchfahrt gesperrt. ? Und wo gibt?s da ne Umleitung? Egal, weiter fahren und einfach die nächste rechts rein, wird schon irgendwo hinführen...?
...nach über einer Stunde Fahrt, über Schotterpisten und durch unzählige Schlaglöcher kam ich dann endlich genau auf der anderen Seite des Baustellenzauns raus.
...d.h. ich habe über eine Stunde gebraucht, um einhundert Meter Baustelle zu umfahren!
Jetzt war ich wieder auf dem richtigen Weg. Über mehrere kleinere Kurven und einigen Steinschlagtunnel, die ich diesmal recht vorsichtig fuhr, nachdem ich bei meinem letzten Besuch ein dümmliches Rindvieh, das in einem dieser Tunnel einen Mittagsschlaf hielt, fast überrollt hatte, ging es hinauf ins Kühtei, wo ich dann eine kleine Pause einlegte und mir währenddessen über unsere Ostländer so meine Gedanken machte....
Von Hängetitten, schlafenden Kühen und rutschigen Kurven
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
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4L1 `80
und viele Baustellen
I'm just sitting here watching the wheels go round and round, I really love to watch them roll
Apfelstrudel mit Vanillesoße und Cappuccino stärken und ich wollte weiterkommen. Kurve um Kurve schlängelte sich der Pfad dem Tal entgegen und dann ganz plötzlich und unerwartet ein kurzes Kratzen der Raste, ein vorbeieilendes Hinterrad, der unvermeidliche Aufprall mit meinem Gesäß ein Stockwerk tiefer und den Blick auf die davoneilende RD gerichtet. ?Was war jetzt das, ich am Boden und Möpi liegt da vorne? Scheiße!!!!?
Ich wieder aufgestanden, kurzer Blick in beide Fahrtrichtungen ob was kommt. Selbstkontrolle durchgeführt und festgestellt, dass alles noch dran und heile ist und dann zu meiner Kleinen.
Beim ersten Versuch die liegende RD wieder aufzurichten, rutschte ich auf dem Teer aus und lag anschließend direkt auf dem wiederumgefallenen Möpi, was für den 4Takttreiber, der inzwischen eingetroffen war, ein sehr unterhaltsames Schauspiel gewesen sein musste. Der zweite Versuch, diesmal mit Hilfe des herbeigeeilten Helfers konnte als Erfolg verzeichnet werden, obwohl wir auch diesmal fast auf die Schnauze gefallen wären.
Somit war zumindest auch klar, wieso ich, obwohl ich in dieser Kurve nicht besonders schnell war, einen Abflug gemacht hatte. Der Fahrbahnbelag war so glattgeschliffen, dass man fast nicht stehen, geschweige den zügig fahren konnte.
Meine Kleine wurde am Straßenrand abgestellt, der freundliche Helfer verabschiedete sich und ich konnte mich in Ruhe mit der Schadensbesichtigung beschäftigen.
Links OK. Rechts eine große Beule vom Stummel im Tank, Stummel eingeklappt und nach unten gerichtet, Tüte böse angeschabt, Getriebedeckel verhunzt, Bremsgriff gewichtsoptimiert zurechtgeschliffen, Bremsflüssigkeitsbehälter mit Kampfspur und Bremspedal Richtung Motor geklappt. -> aber die Kleine lebt noch!
Nach einer ausgedehnten Rauchpause wurde der Stummel wieder richtig montiert, der Spiegel festgeschraubt und das Bremspedal in seine Ausgangsposition gebogen. Die Fahrt wurde zunächst etwas vorsichtiger und später dann wieder wie gewohnt fortgesetzt.
Nach einigen kleineren Pausen, einem Umweg von etwa 50Km wegen ?zu blöd zum Schilderlesen? und einem Tankstop ging es dann über das Hahntennjoch, und das Namlostal wieder nach hause. Kilometerstand immer noch 4206,4 Km.
Übrigens:
Nachdem ich gestern in meiner Werkstatt war um die Mängelliste nochmals zu überprüfen habe ich festgestellt, dass der Tachohersteller ausnahmsweise unschuldig ist. Nach Begutachtung verschiedener Vorderräder hat sich herausgestellt, dass die Mitnehmerzapfen von der Tachoschnecke viel zu kurz sind (abgeschliffen?).
...und ich habe mich beim Radeinbau immer gewundert, wieso ich die Einrastposition der Zapfen immer so schlecht finde. Naja, jetzt weiß ich es wenigsten warum. Aber wieso sie zu kurz sind, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Schön war die Tour trotzdem, auch wenn es jetzt erst mal ans Teiletauschen geht und nächstes Jahr komme ich wieder.
Gruß,
Solo
Ich wieder aufgestanden, kurzer Blick in beide Fahrtrichtungen ob was kommt. Selbstkontrolle durchgeführt und festgestellt, dass alles noch dran und heile ist und dann zu meiner Kleinen.
Beim ersten Versuch die liegende RD wieder aufzurichten, rutschte ich auf dem Teer aus und lag anschließend direkt auf dem wiederumgefallenen Möpi, was für den 4Takttreiber, der inzwischen eingetroffen war, ein sehr unterhaltsames Schauspiel gewesen sein musste. Der zweite Versuch, diesmal mit Hilfe des herbeigeeilten Helfers konnte als Erfolg verzeichnet werden, obwohl wir auch diesmal fast auf die Schnauze gefallen wären.
Somit war zumindest auch klar, wieso ich, obwohl ich in dieser Kurve nicht besonders schnell war, einen Abflug gemacht hatte. Der Fahrbahnbelag war so glattgeschliffen, dass man fast nicht stehen, geschweige den zügig fahren konnte.
Meine Kleine wurde am Straßenrand abgestellt, der freundliche Helfer verabschiedete sich und ich konnte mich in Ruhe mit der Schadensbesichtigung beschäftigen.
Links OK. Rechts eine große Beule vom Stummel im Tank, Stummel eingeklappt und nach unten gerichtet, Tüte böse angeschabt, Getriebedeckel verhunzt, Bremsgriff gewichtsoptimiert zurechtgeschliffen, Bremsflüssigkeitsbehälter mit Kampfspur und Bremspedal Richtung Motor geklappt. -> aber die Kleine lebt noch!
Nach einer ausgedehnten Rauchpause wurde der Stummel wieder richtig montiert, der Spiegel festgeschraubt und das Bremspedal in seine Ausgangsposition gebogen. Die Fahrt wurde zunächst etwas vorsichtiger und später dann wieder wie gewohnt fortgesetzt.
Nach einigen kleineren Pausen, einem Umweg von etwa 50Km wegen ?zu blöd zum Schilderlesen? und einem Tankstop ging es dann über das Hahntennjoch, und das Namlostal wieder nach hause. Kilometerstand immer noch 4206,4 Km.
Übrigens:
Nachdem ich gestern in meiner Werkstatt war um die Mängelliste nochmals zu überprüfen habe ich festgestellt, dass der Tachohersteller ausnahmsweise unschuldig ist. Nach Begutachtung verschiedener Vorderräder hat sich herausgestellt, dass die Mitnehmerzapfen von der Tachoschnecke viel zu kurz sind (abgeschliffen?).
...und ich habe mich beim Radeinbau immer gewundert, wieso ich die Einrastposition der Zapfen immer so schlecht finde. Naja, jetzt weiß ich es wenigsten warum. Aber wieso sie zu kurz sind, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Schön war die Tour trotzdem, auch wenn es jetzt erst mal ans Teiletauschen geht und nächstes Jahr komme ich wieder.
Gruß,
Solo

4L1 `80
und viele Baustellen
I'm just sitting here watching the wheels go round and round, I really love to watch them roll
wenn einer eine reise tut, dann ....
na, hauptsache der kerl ist ganz geblieben!
- wären wir im amy-land, könntest du bestimmt den strassenbauer/belaghersteller oder gar die ganze usa verklagen
ähnliches ist meiner frau mit dem auto auch mal passiert, witzigerweise 14 tage später meiner schwester an der selben stelle auch!!!
die hat dann sogar noch nen strafzettel bekommen---staun---
ciao
a aus k
na, hauptsache der kerl ist ganz geblieben!
- wären wir im amy-land, könntest du bestimmt den strassenbauer/belaghersteller oder gar die ganze usa verklagen

ähnliches ist meiner frau mit dem auto auch mal passiert, witzigerweise 14 tage später meiner schwester an der selben stelle auch!!!
die hat dann sogar noch nen strafzettel bekommen---staun---
ciao
a aus k
2fast4yu