Bezugsquelle für schwarz verzinkte Schrauben ?

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thorstenitz
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Bezugsquelle für schwarz verzinkte Schrauben ?

Beitrag von thorstenitz »

Hallo zusammen,

weiß jemand, wo man schwarz verzinkte Schrauben kaufen kann ?
Ich meine nicht als "Original-Ersatzteil", sondern als Standard-Teile für das eigene kleine Lager.
Schrauben-Händler für normal verzinkt oder für Edelstahl-Teile sind mir genügend bekannt, doch wo gibt es die zu unseren Mopeds passenden ?

Ich habe auch schon verschiedene Teile zum Galvanisieren gegeben, doch mit sehr schlechtem Ergebnis (Teile ungleichmäßig schwarz, teils glänzend, teils matt, bei einigen Teilen konnte man die schwarze Beschichtung mit dem Fingernagel abschieben).

Wer hat einen Tip oder hat mit dem Galvanisieren gebrauchter Teile bessere Erfahrungen gemacht ?
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hasi
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???

Beitrag von hasi »

Hallo,
also ich hab noch nie was von schwarz verzinkt gehört.
Es gibt "brünieren", das hat aber nichts mit verzinken zu tun.
Ich nehme aber nur Edelstahlschrauben oder normal verzinkte Schrauben. Die sehen optisch viel besser aus.
Griasle
Hasi

siehe Text:

Brünieren und Schwarzfärben ? ist das nicht das Selbe?

Keinesfalls, denn der Begriff? Brünieren? kommt vom Wort ?bräunen? bzw. ?bräunieren?, und bezieht sich hier ausschließlich auf das Braunfärben (und später Schwarzfärben) von Eisen und Stahl. Wichtig dabei ist, das sämtliche echten Brünier ? Mittel keine Schicht auf dem Metall abscheiden, sondern durch eine gezielte Oxidation auf dem Eisen eine Rostschicht erzeugen, die mit geeigneten Mitteln umgewandelt wird, damit sie ihre schützende und dekorative Wirkung erreicht. Das Endprodukt der Brünierung besteht aus einem Gemisch verschiedener Eisenoxide, hauptsächlich Eisen ? 2,3 ? oxid FeO x Fe2O3 sowie Eisen ? 3 ? oxid Fe2O3 ,diese Oxide sind chemisch sehr stabil und haben auch eine gewisse mechanische Härte. Sie sind die Träger der Brünierung, ihre Farbe kann von dunkelbraun über sämtliche grauen und blauen Töne bis zum Tiefschwarz reichen.

Eine echte Brünierung kann also nur aus dem Grundmetall selbst (unter Einfluss oxidierender Substanzen) entstehen, sie kann nicht von außen durch Schichtbildung auf dem Stahl abgeschieden werden. Den die Schnellbrünierungen verwenden ein chemisch völlig anderes Prinzip, hier wird durch bestimmte chem. Reaktion aus den in der Lösung enthaltenen Stoffen eine Schicht auf dem Metall abgeschieden, die mehr oder weniger fest haftet. Dazu gibt es sehr viele verschiedene Rezepturen, die meist unter Fantasie ? Bezeichnungen angeboten werden. Der Begriff ?Pariser Oxyd? wird mitunter in diesem Zusammenhang genannt, es gibt zahlreiche Mischungen (hauptsächlich Pigmente), die mit Bezeichnungen wie Pariser Blau, -grün, rot usw. belegt werden. Der Begriff leitet sich wahrscheinlich von Metallfärbemitteln wie dem ?Altdeutsch ? Oxyd? ab, dieses basierte allerdings auf Arsen, wogegen das Pariser Oxyd Selendioxid bzw. selenige Säure als Basis besitzt. Die selenige Säure liegt hier gelöst in Wasser zusammen mit einigen andern Metallverbindungen vor, oftmals sind das Kupfersalze. Beim Kontakt mit dem blanken (und gut gereinigten) Eisen scheidet sich eine blauschwarze bzw. je nach Zusammensetzung auch tiefschwarze Schicht ab, die allerdings nicht die Haltbarkeit einer echten Brünierung besitzt.

Solche Schnellbrünierungen sind daher im eigentlichen Sinne keine Brünierungen, sondern Färbemittel. Etwas davon abweichende Zusammensetzungen können auch noch zusätzlich Arsen bzw. nur Arsen enthalten, was die Giftigkeit der Lösungen beträchtlich steigert. Auch das Selen ist mit einer gewissen Vorsicht zu handhaben, denn es zählt zu den etwas stärkeren Giften. Andere, ungiftige Lösungen enthalten Tannin (Gerbsäure) und ähnliche Stoffe, deren Wirkung lässt jedoch zu wünschen übrig.

Bei allen Arbeiten, die mit Brünier- bzw. Färbeverfahren zu tun haben, muss die Oberfläche des zu behandelnden Teils völlig einwandfrei sein, das bedeutet, frei von Staub, Oxid, und vor allem frei von Fett. Das Entfetten muss sehr sorgfältig durchgeführt werden, auch darf die Metalloberfläche nach der Entfettung nicht mehr mit den Fingern berührt werden, denn auch Fingerabdrücke hinterlassen später Flecken bei der Brünierung. Man kann die Gründlichkeit der Entfettung prüfen, indem man die Metalloberfläche mit dest. Wasser bepinselt, das Wasser muss überall einen gleichmäßigen Film bilden und darf nirgendwo abperlen.
thorstenitz
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Beitrag von thorstenitz »

Wenn unsere schwarzen Schrauben "brüniert" wären, hätten wir wohl wenig Freude dran (oder besser noch weniger ....). Beim Brünieren geht es um das optische Schwärzen, ein leichter Korrosionsschutz ergibt sich nur durch das Einölen nach dem Brünieren (kennt man z. B. bei Waffen).

Schrauben werden meistens galvanisch verzinkt und anschließend blau (das ist das üblichste), gelb, oliv oder eben schwarz chromatiert.
Der Korrosionsschutz ist stark unterschiedlich, blau ergibt den schlechtesten und gelb und oliv den besten Korrosionschutz, schwarz liegt so in der Mitte.

Aber wenn das hier total unbekannt ist, schmeißt ihr die vergammelten schwarzen Schrauben alle weg ?

Freue mich über jeden Tip, denn ich finde die "blanken" Schrauben an den schwarzen Teilen unpassend.

Gruß thorstenitz
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Jetzt mal ohne Witz, ich hab verkratzte Schrauben z.b. vom Zyl.kopf auch schon lackiert und hab sie nach dem Anziehen mit dem Pinsel ausgebessert. Ich lege auch viel Wert auf die Originalschrauben. Sieht dann nicht so zusammengesucht und ehr "unverbastelt" aus! Da reicht schon ein stinknormaler Spraydosenlack wenn man die Schrauben vorab schön in Verdünnung badet.
If it isn`t smokin it`s broken!

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anneliese76
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Beitrag von anneliese76 »

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Peter A
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Beitrag von Peter A »

Moin zusammen,

ich kann den Vorrednern auch nur Recht geben - ich will auch immer schwarze Schrauben in den Seitendeckeln von LC und Luftgekühlter...

Findet man unter dem Link schwarz oder oliv chromatierte Kreuzschlitz-Schrauben in M6??? Ich kann da nix finden - aber vielleicht bin ich auch zu blöd!

Bei der Restaurierung meiner R5 habe ich auf neue Schrauben von Yamaha zurückgegriffen die waren nicht mal so teuer - allerdings ist das auch schon einige Jahre her...

Zur Qualität von nachverzinkten Schrauben kann ich nur über gelb oder blau (silber) verzinkten Teilen meiner frühen Yamahas erzählen:

Das A- und O ist dabei a) der Zustand der Teile vorher: Rostnarben sind natürlich auch nach dem Verzinken (oder chromatieren) zu sehen! und b) wie gut die Teile oder Schrauben fettfrei sind. Die gleichen Symptome die Du beschreibst hatte ich beispielsweise bei mit Kaltreiniger gereinigten Teilen, da die Schutzschicht vom Kaltreiniger wohl mit der chromtierung reagiert hat. Gleiches gilt für Fettrückstände. Ich reinige die Teile penibel mit Waschbenzin und der Verzinker schmeisst das ganze noch mal kurz in Salzsäure - dann ist das Ergebnis auch echt klasse!

Aber wie gesagt bin sehr an Adressen interessiert wo ich schwarze (oder olivgrüne - Yamaha hat beides verbaut...) Kreuzschlitzer herbekommen kann!

Viele Grüße

Peter
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hasi
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Beitrag von hasi »

Hallöle,

na dann, hat ja wohl nichts mit "schwarz verzinkt" zu tun, gell.:wink:

Von den , wie auch immer gefärbten, chromatierten Schrauben wirds bald nichts mehr geben. Alle steigen da aus, wegen dem 6-wertigen Chrom, das sehr giftig ist und die Umwelt schädigt. Aktuell in der neuen ROHS bzw. WEEE Richtlinie wird u.a. dieses 6-wertige Chrom verboten.

Auch die paar deutschen Galvaniken steigen da aus. Die Automobilindustrie setzt die auch schon nicht mehr ein.
Also nochmal kräftig kaufen, wenns noch welche gibt.:lol:

Griasle
Hasi
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Peter A
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Beitrag von Peter A »

Hallo,

puh, da hast Du mir aber nen Schreck eingejagt... Aber ich hab mal gegoogled und über WIkipedia folgendes herausgefunden:

"Chromatierung ist ein Verfahren der Galvanotechnik, das dem Korrosionsschutz, etwa für Zink, dient. Hierfür werden bereits galvanisch verzinkte oder cadmierte Teile in eine Lösung getaucht, die Chromverbindungen enthält. Es handelt sich stets um eine Nachbehandlung. Zink z.B. ist ein relativ unedles Metall, das ohne diese Behandlung schnell korrodieren würde. Verbreitet sind die Blau- und die Gelbchromatierung.

Die meisten Verfahren sind auf Cr-VI-Basis. Seit längerer Zeit gibt es auch Cr-III-haltige Passivierungen, meist für Blauchromatierungen. Seit Anfang 2004 gibt es auch Gelb- und Schwarzpassivierungen (ZnFe) auf Cr-III-Basis, da die Automobilindustrie wegen der Altautoverordnung kein Cr-VI mehr akzeptiert. Die neuen Cr-III-Passivierungen haben nur in Verbindung mit TopCoats den selben, bzw. einen besseren Korrosionsschutz als Cr-VI-haltige Passivierungen."

Für mich heisst es, dass es heute andere Verfahren gibt, aber die "farben" weiterhin machbar sein werden...

Gruß

Peter
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Versuch mal bei WÜRTH die haben auf jeden Fall Schwarz verzinkte Schrauben , die sehen teilweise auch genau so wie die Yamaha Schrauben aus . Kommt immer drauf an was für ne Packung du erwischst .

Gruß Nödel
anneliese76
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Beitrag von anneliese76 »

Sorry, dass der Link nicht mehr funktioniert.
Mein Fehler
Hatte vorhin den Link noch getestet. Ja da gibt es M3-M6 Schrauben in schwarz verzinkt. Kreuzschlitzschrauben oder Schlitzschrauben

100 STk. 20x6 kosten EUR 6,63

www.rsonline.de
anneliese76
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Beitrag von anneliese76 »

www.rsonline.de -> Automation & Mechanikkomponenten -> Mechanikkomponenten/-bauteile -> Befestigungsmaterial -> ISO Maschinenschrauben -> Stahl, schwarz

hoffe das findet jeder :)
thorstenitz
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Beitrag von thorstenitz »

Achtung: "Stahl schwarz" heißt, daß da garnichts drauf ist, also vollkommen unbehandelt und ohne Korrosionsschutz.
Es muß schon "schwarz chromatiert" dranstehen, damit man Sie am Moped gebrauchen kann.
Kleiner Tip: Wenn man nicht sicher ist, ob es sich um eine unbehandelte schwarze oder schwarz chromatierte Schraube handelt; einfach über Nacht auf einen weißen Teller in eine kleine Wasserlache legen. Die unbehandelten zeigen sofort braune Rostflecken (die man übrigens vom weißen Teller kaum wieder abbekommt ...) :wink:
anneliese76
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Beitrag von anneliese76 »

das hier steht jedenfalls als Beschreibung bei den Schgrauben dabei. Z.B.

Schrauben, ISO, Stahl, verzinkt, schwarz, Kreuz, Linsenkopf, M5, 12mm, DIN7985

Ob das nun gut oder schlecht ist weiß ich nicht. Habe nämlich keine Ahnung von Schrauben.[/i]
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