Einfahren von neue Kolben

boko · Beitrag von **boko** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

Das man Kugellager nicht einfahren muss ist nicht gerade neu, aber wenn man mich natürlich falsch verstehen will ......
 (Im Übrigen gibt es auch 2 Takt Diesel Motoren im Schiffsbereich!)
 
 Sowohl im RD Motor, als auch im Taxi Motor bewegen sich Kolben auf und ab und verursachen Reibung, speziell wenn es sich um neu zusammengesetzte Bauteile handelt. Die Kolbenringe verändern dabei die gehonten Flächen und erzeugen eine plateauartige Oberfläche, die dann auch tragfähiger ist. (Nachzulesen in jedem Motorenhandbuch)
 
 Glücklicherweise kann es ja jeder so halten wie er will, nur bitte anschließend nicht beschweren.
 
 Gruß boko

a-aus-k · Beitrag von **a-aus-k** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

tja, da wäre dann noch die sache mit dem öl:
 (meines wissens nach)
 - mit mineralöl laufen motoren schon ein, denn der mineralische anteil an moleküldingens oder so, verursacht dann schon einen gewissen abrieb
 - bei synthischem öl soll es wohl keinen abrieb mehr geben (ergo kannste damit auch nicht "einfahren"
 ...hab' ich gehört...
 
 ciao
 a aus k
[addsig]

Frank Beelitz · Beitrag von **Frank Beelitz** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

<TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD>Quote:<HR></TD></TR><TR><TD><BLOCKQUOTE>
 boko schrieb am 2005-01-17 08:09 :
 
 Sowohl im RD Motor, als auch im Taxi Motor bewegen sich Kolben auf und ab und verursachen Reibung, speziell wenn es sich um neu zusammengesetzte Bauteile handelt.
 </BLOCKQUOTE></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE>
 Moin Boko
 Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit.
 Im Gegensatz zu 4 Taktern werden 2 Takter ziemlich grob gehohnt damit das Oel in/an der Zylinderlaufflaeche besser haftet.
 In der Kaltstartphase wird der Kolben schneller warm als der Zylinder und dehnt sich schneller aus als selbiger.
 Die Gefahr des Klemmens oder auch nur das Abschleiffen der Hohnspuren ist dann am groessten.
 Zudem muss sich das Material bei einem neu aufgebauter Motor erstmal setzen.
 Das geht eben nur durch warm werden und abkuehlen.
 Ich bin garantiert kein Freund von 1000 KM einfahren, aber ein neu aufgebauter Motor sollte vor seiner vollen Belastung einige Kaltstartphasen durchgemacht haben.
 Denk nur an das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben.
 Das wird nach einer Warmlaufphase gemacht und dafuer muss der Motor VORHER eben kalt starten.
 
 Hartmut hat Recht das die Meinungen bezueglich des Einfahrens WEIT auseinander gehen.
 
 Zum Glueck ist jeder fuer sich und sein Material selber verantwortlich.
 Gruss Frank

Frank Beelitz · Beitrag von **Frank Beelitz** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

<TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD>Quote:<HR></TD></TR><TR><TD><BLOCKQUOTE>
 Kröppchen schrieb am 2005-01-15 10:32 :
 So ähnlich habe ich mir das auch gedacht.Ich hatte erst kürzlich von einem Händler gesagt bekommen, das er immer 20min fährt, dann abkühlen lässt und das ganze drei mal. </BLOCKQUOTE></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE>
 Moin
 Der Mann hat einfach nur Recht.
 Wie sieht das denn bei uns in der Realitaet aus?
 Der Motor wird zusammen gebaut und dann gibt es einen Probelauf im Stand.
 Das war die erste Kaltstartphase.
 Ich verwette meinen Arsch das die Meisten von uns dann erstmal noch was schrauben.
 Verkleidung anbauen, Auspuff abdichten, vielleicht noch ein Gewinde schneiden.
 Und dann halt im Stand nochmal testen.
 Das ist dann schon die ZWEITE Kaltstartphase.
 Ich glaube kaum das wir in Lederkluft den Motor aufbauen.
 Also wird nach dem letztem Test erstmal der Blaumann aus und das Leder angezogen.
 Das waere dann die dritte Kaltstartphase.
 Jetzt noch 20 KM den Kolbenringen Zeit geben sich an den Zylinder anzupassen, dann sollte das Einfahren schon fast erledigt sein.
 
 Wem das noch zu zaertlich ist, der muss den neuaufgebauten Motor in Lederkluft zusammenbauen und direkt von der Garage rauf auf den Autobahnzubringer nicht unter 10.000 U/Min bis zur Endgeschwindigkeit in praller Sonne ballern bis der Tank leer ist.
 Und irgendwie kann ich mir nicht vorstellen das DAS gesund ist.
 Gruss Frank

Frank Beelitz · Beitrag von **Frank Beelitz** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

<TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD>Quote:<HR></TD></TR><TR><TD><BLOCKQUOTE>
 a-aus-k schrieb am 2005-01-17 08:30 :
 tja, da wäre dann noch die sache mit dem öl:
 (meines wissens nach)
 </BLOCKQUOTE></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE>
 Moin
 Mineralisches oder Vollsynthetisches Oel.
 Ich weiss nicht ob es zum Einfahren eines Zweitakters Unterschiede macht.
 Ich weiss aber das es damals:
 Als es bei Steyer Puch noch ne Handkurbel gab, als 3 Gang Getriebe und Lenkradschaltung noch modern war,
 es spezielle Einfahroele gab dessen Spezifikation so beschissen war das sich tatsaechlich was EINSCHLEIFFEN konnte.
 Man das waren Zeiten.
 Ein neu aufgebauter Motor wurde nicht angelassen sondern angeschleppt.
 So fest waren die.
 Oeltermometer machten da noch richtig Sinn.
 Spaeter wurden die Fertigungstoleranzen dermassen genau das ein neuer Automotor auf dem Pruefstand mit Vollast getestet wird ohne das das dem Motor schadete.
 Heute wird so genau zusamengebaut das ( glaube ich, weiss es nicht genau ) garnicht getestet wird sondern gleich eingebaut und verkauft wird.
 Gruss Frank

Lux-RD · Beitrag von **Lux-RD** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

Hallo Leute,
 ich habe bis jetzt an meinen Motoren immer erlebt,das sie nach dem Zusammenbau ca. 400-500km gebraucht haben,um volle Leistung zu erreichen.Selbst auch bei Öffnungen der Motoren zur Kontrolle ohne irgendwelche Reparaturmaßnahmen.Auch wenn ich denn Zylinderkopf nur an- und abmontiert habe,wo sich danach nichts einlaufen muß.Also wozu den Motoren in dieser Zeit volle Leistung abverlangen.
 Es kann natürlich jeder halten wie er will. <IMG SRC="/phpBB/images/smiles/icon_smile.gif">
 Gruß,
 Lux-RD.

boko · Beitrag von **boko** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

@Frank
 
 Bei Deinen (dezenten) Hinweisen auf die moderne Motorentechnologie hast Du scheinbar vergessen, das der Motor der 350 YPVS konstruktiv schon über 20 Jahre alt ist(Erstes Baujahr 1983!!). Gleiches gilt übrigens auch für die meisten Hohnmaschinen, die noch bis heute benutzt werden.
 
 Gruß boko

Kröppchen · Beitrag von **Kröppchen** » Mo 17. Jan 2005, 01:00

Frank Beelitz schrieb <TABLE BORDER=0 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD>Quote:<HR></TD></TR><TR><TD><BLOCKQUOTE>Der Motor wird zusammen gebaut und dann gibt es einen Probelauf im Stand.
 Das war die erste Kaltstartphase.
 Ich verwette meinen Arsch das die Meisten von uns dann erstmal noch was schrauben.
 Verkleidung anbauen, Auspuff abdichten, vielleicht noch ein Gewinde schneiden.
 Und dann halt im Stand nochmal testen.
 Das ist dann schon die ZWEITE Kaltstartphase.
 Ich glaube kaum das wir in Lederkluft den Motor aufbauen.
 Also wird nach dem letztem Test erstmal der Blaumann aus und das Leder angezogen.
 Das waere dann die dritte Kaltstartphase.
 Jetzt noch 20 KM den Kolbenringen Zeit geben sich an den Zylinder anzupassen, dann sollte das Einfahren schon fast erledigt sein</BLOCKQUOTE></TD></TR><TR><TD><HR></TD></TR></TABLE>
 
 Ich meinte mit 20min einfahren das der Motor auch volle Betriebstemperatur hat und auch unter Lastwechsel gefahren wird. Und dann das ganze drei mal. <IMG SRC="/phpBB/images/smiles/icon_wink.gif">
 
 _________________
 
 31K Bj85
 250LC Bj81
 KTM 360 LC2 Bj96
 
 [ Diese Nachricht wurde geändert von: Kröppchen am 2005-01-17 19:52 ] [ Diese Nachricht wurde geändert von: Kröppchen am 2005-01-17 19:52 ]

Rüdi · Beitrag von **Rüdi** » So 30. Jan 2005, 01:00

Hallo zusammen.
 
 Das "Einfahren" an sich wird nach meiner Erfahrung oft sehr überschätzt, das warmfahren dagegen leider sehr unterschätzt. Wenn man wie ich nebenbei noch eine Duc bewegt und deshalb etwas italophil angehaucht ist, empfiehlt sich bei einem Besuch im Norditalienischen Motorradmekka auch mal in Schiranna bei MV-Agusta vorbeizuschauen: Dort wird jeder krachneue Motor langsam auf Temperatur gebracht, bis der Motor komplett durchwärmt ist (auch das Motorgehäuse, um Spannungen durch nicht komplett gesetzte Teile zu vermeiden), um anschliessend auf einem der Prüfstände 20 Minuten lang mit oft dauerhaft 12500 U/min gequält zu werden. Belastungen, wie sie bei einer 1000er-F4 während der ganzen späteren Zeit nie wieder vorkommen dürften (wo auch wollte man 172 PS dauerhaft so ausquetschen?). Danach kühlen die Motoren ab und die Schrauben werden dann nachgezogen. Mir wurde versichert, dass dies eine ganz normale Prozedur sei, auch bei allen japanische Herstellern. Hat man das mal erlebt, bekommt man ein etwas unverkrampfteres Verhältnis zum Einfahren (und ein umso verbindlicheres zum Warmfahren). Habe das nach der kompletten Motorrevision meiner 1WW damals auch nicht anders gehalten: Die ersten zwei Tage Strecken von jeweils ca. 30Km moderat gefahren, danach im kalten Zustand die Kopfschrauben nachgezogen und fortan normal belastet. Keine Probleme, seither 5000 Km gefahren und wenn man durch den Auslass in die Zylinder linst, sind keinerlei Klemmspuren/Riefen an den Kolben und noch sauberer Kreuzschliff vom Honen auf der anderen Zylinderseite zu sehen. Motor hält auch 10Km Dauervollgas auf der Bahn aus, ohne zu mucken. Wenn`s dann mal bei jemandem kracht, lag`s mit Sicherheit nicht am Einfahren...
[addsig]