Rahmen richten selbst gemacht
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
Rahmen richten selbst gemacht
Hallo RD Gemeinde,
ich möchte hiermit meine Erfahrungen, die ich beim Richten meines Rahmens gesammelt habe, mit euch teilen.
Leider habe ich nach einem Zusammenbau einer RD festgestellt, dass der Rahmen verzogen war. Ich hatte den Rahmen einzeln gekauft und ihn danach neu Kunststoffbeschichten lassen. Entsprechend entzetzt war ich als ich merkte, das das Vorderrad ca 18mm nach rechts versetzt zum Hinterrad stand. Eine kurze Recherche ergab mindestens 700 € Kosten fürs Richten.
Die Entscheidung es selbst zu tun erfolgte umgehend.
Nach kurzer Skizzierung wurden 8 Meter Vierkanntrohr, eine M16 Gewindestange und 10 Stellringe bestellt.
Der Gedanke war den Rahmen an 3 Stellen aufzunehmen welche die Kräfte beim Richten optimal aufnehmen. Ausgewählt wurde die Schwingenbefestigung, die Motorstrebenbefestigung und die obere Lagerschalenaufnahme des Lenkopfes.
Nach ca.10 Stunden, Drehen, Sägen und Schleifen war die Vorrichtung so wie sie sein sollte. Die Stellringe auf der Gewindestange, zwischen Vorrichtung und dem Rahmen sind nötig, um den Rahmen problemlos befestigen zu können.
Das angehängte Bild zeigen das Ergebnis. (Weiß jemand wie man mehrere Bilder anhängen kann?) Bilder sende ich sonst gerne zu wenn jemand nachbauen möchte.
Die Vorrichtung wurde mit Schwerlastdübeln verankert und das Moped am Rahmen verschraubt. Die Abstützung am oberen Lenkkopf ist nur ein Ring, andem sich der Rahmen beim Richten abstützt und die Kraft nach unten ableitet.
Als Referenz beim Richten wurden Leisten an dem gerade stehenden Hinterrad befestigt.
Um die Lagerschalenaufnahmen nicht zu verformen, wurden jeweils 2 dickwandige Buchsen gedreht und eingeschlagen. Darin wurde eine massive 32mm Werkzeugstahl Welle mit 2 weiteren Stellringen drehbar eingebracht. Drehbar musste sie sein um auch bei einer Verbiegung, durch Verdrehung die Mitte ermitteln zu können. Man dreht zum größten seitlichen Ausschlag und dann 90Grad zurück.
Zum Richten wurde eine hydraulische Handpumpe mit Hubzylinder verwendet.
Der Längenausgleich erfolgte mit einem Holzbalken.
Das Richten selbst ging dann ganz schnell. Erst zaghafte danach mehrere kräftige Zyklen bis der perfekte Zustand erreicht wurde.
Beachtlich war, wie weit nach hinten sich der ganze Rahmen verwunden hat, das hätte ich so nicht erwartet.
Rissen oder Beschädigungen konnten nach dem Richten nicht festgestellt werden.
Ich hoffe das die Informationen jemanden helfen, Rückfragen beantworte gerne.
Gruß
Hasty
ich möchte hiermit meine Erfahrungen, die ich beim Richten meines Rahmens gesammelt habe, mit euch teilen.
Leider habe ich nach einem Zusammenbau einer RD festgestellt, dass der Rahmen verzogen war. Ich hatte den Rahmen einzeln gekauft und ihn danach neu Kunststoffbeschichten lassen. Entsprechend entzetzt war ich als ich merkte, das das Vorderrad ca 18mm nach rechts versetzt zum Hinterrad stand. Eine kurze Recherche ergab mindestens 700 € Kosten fürs Richten.
Die Entscheidung es selbst zu tun erfolgte umgehend.
Nach kurzer Skizzierung wurden 8 Meter Vierkanntrohr, eine M16 Gewindestange und 10 Stellringe bestellt.
Der Gedanke war den Rahmen an 3 Stellen aufzunehmen welche die Kräfte beim Richten optimal aufnehmen. Ausgewählt wurde die Schwingenbefestigung, die Motorstrebenbefestigung und die obere Lagerschalenaufnahme des Lenkopfes.
Nach ca.10 Stunden, Drehen, Sägen und Schleifen war die Vorrichtung so wie sie sein sollte. Die Stellringe auf der Gewindestange, zwischen Vorrichtung und dem Rahmen sind nötig, um den Rahmen problemlos befestigen zu können.
Das angehängte Bild zeigen das Ergebnis. (Weiß jemand wie man mehrere Bilder anhängen kann?) Bilder sende ich sonst gerne zu wenn jemand nachbauen möchte.
Die Vorrichtung wurde mit Schwerlastdübeln verankert und das Moped am Rahmen verschraubt. Die Abstützung am oberen Lenkkopf ist nur ein Ring, andem sich der Rahmen beim Richten abstützt und die Kraft nach unten ableitet.
Als Referenz beim Richten wurden Leisten an dem gerade stehenden Hinterrad befestigt.
Um die Lagerschalenaufnahmen nicht zu verformen, wurden jeweils 2 dickwandige Buchsen gedreht und eingeschlagen. Darin wurde eine massive 32mm Werkzeugstahl Welle mit 2 weiteren Stellringen drehbar eingebracht. Drehbar musste sie sein um auch bei einer Verbiegung, durch Verdrehung die Mitte ermitteln zu können. Man dreht zum größten seitlichen Ausschlag und dann 90Grad zurück.
Zum Richten wurde eine hydraulische Handpumpe mit Hubzylinder verwendet.
Der Längenausgleich erfolgte mit einem Holzbalken.
Das Richten selbst ging dann ganz schnell. Erst zaghafte danach mehrere kräftige Zyklen bis der perfekte Zustand erreicht wurde.
Beachtlich war, wie weit nach hinten sich der ganze Rahmen verwunden hat, das hätte ich so nicht erwartet.
Rissen oder Beschädigungen konnten nach dem Richten nicht festgestellt werden.
Ich hoffe das die Informationen jemanden helfen, Rückfragen beantworte gerne.
Gruß
Hasty
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Zuletzt geändert von #1Hasty am Fr 8. Feb 2019, 21:54, insgesamt 3-mal geändert.
Re: Rahmen richten selbst gemacht
Wenn du auf 'Attachement hinzufügen' geklickt hast, scrollst du nach unten und gehst weiter so vor wie beim ersten Bild.#1Hasty hat geschrieben: Das angehängte Bild zeigen das Ergebnis. (Weiß jemand wie man mehrere Bilder anhängen kann?)
Gruß
Rene
moin
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
Hi Hasty
Kudos....schön gebauter halter
...ich habe mal ein paar jahre bei einem händler geschraubt der mich im winter nicht stempeln geschickt hat...das war im winter so öde daß ich nach dem xten aufräumen putzen der halle samt werkzeug aus lauter langeweile auch mal die gebrauchten mopeds zum üben auf die rahmenlehre gespannt habe...da muß ich leider sagen daß gerade Yamaha bei den stahlrahmenmopeds große toleranzen erlaubte und die auch mit die krummsten waren
...aber dein rahmen wird wohl noch einen abbekommen haben...den hätte ich auch gerichtet...dafür rufen die heute echt so tarife auf? krass überzogen oder war das komplette demontieren in dem preis ?
gruß Richard
Kudos....schön gebauter halter
...ich habe mal ein paar jahre bei einem händler geschraubt der mich im winter nicht stempeln geschickt hat...das war im winter so öde daß ich nach dem xten aufräumen putzen der halle samt werkzeug aus lauter langeweile auch mal die gebrauchten mopeds zum üben auf die rahmenlehre gespannt habe...da muß ich leider sagen daß gerade Yamaha bei den stahlrahmenmopeds große toleranzen erlaubte und die auch mit die krummsten waren
...aber dein rahmen wird wohl noch einen abbekommen haben...den hätte ich auch gerichtet...dafür rufen die heute echt so tarife auf? krass überzogen oder war das komplette demontieren in dem preis ?
gruß Richard
Hallo Richard
bei den Buden wo ich angefragt hatte, muss das ganze Moped mit eingebautem Motor angeliefert werden. Das Moped wird dann auf die Rahmenlehre geschraubt und dafür muss die Gabel etc. raus. Das dauert und will bezahlt werden.
Ich habe eben die Gabel und Räder wieder eingebaut, nun sieht das wieder aus wie ein einspuriges Fahrzeug
Gruß
Hasty
bei den Buden wo ich angefragt hatte, muss das ganze Moped mit eingebautem Motor angeliefert werden. Das Moped wird dann auf die Rahmenlehre geschraubt und dafür muss die Gabel etc. raus. Das dauert und will bezahlt werden.
Ich habe eben die Gabel und Räder wieder eingebaut, nun sieht das wieder aus wie ein einspuriges Fahrzeug
Gruß
Hasty
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- Wohnort: /Stmk./Österr.
Geb dann auch wieder mal den Senf dazu, weil ichs nicht ganz versteh (wieder mal).
Gibt die Richtung die hintere Felge vor (also nur die Felge), von der gehst aus?
Das hintere Rad stellt man doch mit den Drehlöffeln ein, und die sind doch zu ungenau, dh jede Seite auf dieselbe Einstellung ist wohl nicht "gerade".
Denke so wird wohl jeder Rahmen "verzogen" anzeigen.
Ich stell zB nach nem Hinterradwechsel das Rad mit einer 2m Alulatte ein, u zwar so:
Möppi auf Hauptständer, vo-Rad gerade stellen, Latte li unten so hochs geht am Reifen nach vorne anlegen, die Richtung ist die Innenkante der li Bremsscheibe.
G
Gibt die Richtung die hintere Felge vor (also nur die Felge), von der gehst aus?
Das hintere Rad stellt man doch mit den Drehlöffeln ein, und die sind doch zu ungenau, dh jede Seite auf dieselbe Einstellung ist wohl nicht "gerade".
Denke so wird wohl jeder Rahmen "verzogen" anzeigen.
Ich stell zB nach nem Hinterradwechsel das Rad mit einer 2m Alulatte ein, u zwar so:
Möppi auf Hauptständer, vo-Rad gerade stellen, Latte li unten so hochs geht am Reifen nach vorne anlegen, die Richtung ist die Innenkante der li Bremsscheibe.
G
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Re: Rahmen richten selbst gemacht
Hallo,
aus aktuellem Anlass hole ich dieses Thema hervor. Mein Rahmen ist verdreht, ein Rad hat positiven Sturz und das Andere negativen Sturz. In Kurven führt das manchmal dazu, das das Hinterrad schlingert, wie wenn Reifendruck fehlt.
Die RD 125 LC, um die es geht, hat jetzt 85.000km, neuen TÜV und ich habe nichts gemacht, ich schwörs. Das Rädchen ist wohl etwas leicht gebaut, die Gabel hat es durchs Bremsen auch verbogen.
Ich gehe jetzt in den Keller und schaue, ob der Ersatzrahmen verwendbar ist.
So einen Richtkäfig bekomme ich jedenfalls nicht gebaut.
Brigitte
PS: Hat jemand eine Gabelbrücke selbst gerichtet? Hydraulikpresse 20t ist vorhanden.
aus aktuellem Anlass hole ich dieses Thema hervor. Mein Rahmen ist verdreht, ein Rad hat positiven Sturz und das Andere negativen Sturz. In Kurven führt das manchmal dazu, das das Hinterrad schlingert, wie wenn Reifendruck fehlt.
Die RD 125 LC, um die es geht, hat jetzt 85.000km, neuen TÜV und ich habe nichts gemacht, ich schwörs. Das Rädchen ist wohl etwas leicht gebaut, die Gabel hat es durchs Bremsen auch verbogen.
Ich gehe jetzt in den Keller und schaue, ob der Ersatzrahmen verwendbar ist.
So einen Richtkäfig bekomme ich jedenfalls nicht gebaut.
Brigitte
PS: Hat jemand eine Gabelbrücke selbst gerichtet? Hydraulikpresse 20t ist vorhanden.
Re: Rahmen richten selbst gemacht
Servus,
Obere oder untere Gabelbrücke?
Die kann man z.b. messen wenn man die Standrohre reinschiebt und misst ob die parallel sind. Natürlich müssen die auch gerade sein.
Bei der unteren kann man noch das Lenkrohr mit dazu nehmen und das daraus entstandene Dreieck messen. Wenn sich dann noch alles leicht zusammenschieben lässt müsste es stimmen.
Wenn nicht, eine Eiserne Gabelbrücke kann man schon richten. Bei Alu wäre ich vorsichtig
Obere oder untere Gabelbrücke?
Die kann man z.b. messen wenn man die Standrohre reinschiebt und misst ob die parallel sind. Natürlich müssen die auch gerade sein.
Bei der unteren kann man noch das Lenkrohr mit dazu nehmen und das daraus entstandene Dreieck messen. Wenn sich dann noch alles leicht zusammenschieben lässt müsste es stimmen.
Wenn nicht, eine Eiserne Gabelbrücke kann man schon richten. Bei Alu wäre ich vorsichtig
Schieber auf, Hurra die Gams
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- Beiträge: 4794
- Registriert: So 31. Dez 2006, 14:22
- Wohnort: /Stmk./Österr.
Re: Rahmen richten selbst gemacht
Das "Bremsscheiberl" kann das gabelrohr wohl nicht verbogen haben denk ich mal.
Wird wohl wo dagegengefahren sein, geh mal davon aus.
Wird wohl wo dagegengefahren sein, geh mal davon aus.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Re: Rahmen richten selbst gemacht
Hallo,
einmal musste ich so fest bremsen, dass das Hinterrad hochkam. Das ganze Moment einseitig auf den dünnen Gabelrohren, ich kann mir das schon vorstellen.
Hingefallen bin ich einmal, aber nur bei besserem Schrittempo und nirgendwo dagegengekracht.
Eine Gabelbrücke habe ich jetzt gerichtet. Es war ernüchternd, wie leicht das ging.
einmal musste ich so fest bremsen, dass das Hinterrad hochkam. Das ganze Moment einseitig auf den dünnen Gabelrohren, ich kann mir das schon vorstellen.
Hingefallen bin ich einmal, aber nur bei besserem Schrittempo und nirgendwo dagegengekracht.
Eine Gabelbrücke habe ich jetzt gerichtet. Es war ernüchternd, wie leicht das ging.