Radlager gesucht

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Jo .. ich auch. Ist eine gute Adresse. Schnelle Lieferung und günstig.
Und die haben auch WDR.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Deep groove ball bearing ist die normale englische Bezeichnung für ein Rillenkugellager.

Bezüglich der Lagerluft - ausschlaggebend ist der Presssitz.
C3 oder C4 braucht man nur bei starkem Presssitz oder wenn Innen- und Außenring verpresst sind.

Radlager sind nur außen mit standard Presssitz verpresst, da ist C3 nicht nötig.
Zumal Cn und C3 Lager eine große Überschneidung haben mit dem Unterschied, dass C3 Lager garantiert nicht unter ein gewisses Maß kommen, Cn aber möglicherweise schon.
In vielen Fällen haben aber C3 und Cn gleiche Lagerluft.


Für die meisten Lager hab ich meinen Händler der mir auch speziellere Lager auftreiben kann (alles was von Koyo in Europa verfügbar ist, übrigens auch RD500 und TZR/TDR KW Lager).
Da er sie nicht in Ebay unter "RD500 Speziallager" verkauft kosten sie einen Bruchteil von Yamaha und noch immer eine Ecke weniger als z.B. bei Yambits.

Viele der ursprünglichen NTN oder anderer Lager sind seitens Yamaha auch schon durch Koyo ersetzt (oder andersherum).
Wer genaueres wissen will kann sich bei mir melden.

Für das genannte RD Paket (2x 6301 2RS, 2x 6302 2RS, 1x 6304 2RS) würde ich auf 19EUR kommen.
Alles Koyo Japan, kein Chinamist.
ISB und EMS sind China...

Internet oder Ebay ist auch Vorsicht geboten - auf der Suche nach einem kompletten RD500 Lagersatz hab ich 2 Fake Lager auf den Tisch bekommen.
Beide tun so als wären sie Koyo, sind sie aber nicht ;)
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

die erhöhte Lagerluft wird auch nötig, wenn die Lagersitze nicht fluchten.
Je schäbiger die Nabe gearbeitet ist, desto höher sollte die Lagerluft sein.
Zudem spielt bei der Lagerluft auch noch die Temperaturschwankung eine Rolle.

Diese ganze KOYO-Hysterie verstehe ich überhaupt nicht. Wenn man ein originales Lager von SKF oder FAG verbaut, hält das genauso. Viele Hersteller haben solche Lager als Originalteil verbaut. In z.B. KFZ-Getrieben halten diese mehrere 100tsd. km. Es gibt eben viele solche Spezies die gerne viel mehr Geld ausgeben für wenig mehr Leistung. Ein Zeichnungslager ist wohl schöner gearbeitet, ob das aber einen effektiven Vorteil bringt? Glaubensfrage...
SKF hat übrigens in punkto Kurbelwellenlager mit seiner BC1-Reihe aktuell klar die Nase vorn. Wer seine Lager billig im Netz angelt ist selbst schuld.

Grüße,

Bernd

PS. glaube nicht, dass von uns jmd. die Labormöglichkeiten besitzt um hier eine definitive Aussage über die Herkunft eines Lagers treffen zu können.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Meist ist das schwächste Glied ja halt der Käfig......also nach meiner Meinung. Fliegt der ab,ist alles schrott. Und Käfige können (auch wieder meine Meinung) die Japaner sehr gut bauen.
Ein deutsches Lager (und da bin ich mal echt nicht vorurteilsfrei), würde ich mir nie auf eine Welle bauen.
Aber auch nur deswegen,weil ich kein gutes deutsches Lager kenne bzw. ausprobiert habe. Eigentlich schade. So ein HIC oder KOYO (gerade teuer von Yamaha), würde ich blind allem vorziehen.

Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Holger,

mit dem Käfig als Schwachstelle hast du wohl recht. Deshalb nimmt man ja auch keine Lager mit genietetem Metallkäfig. Da können die Nieten brechen, und er ist viel zu schwer. Gerade bei harten Lastwechseln entsteht dann ein Rutschen/Übergleiten im Lager, weil der Käfig zu träge ist.
Den gleichen Effekt hat man mit Voll-Messingkäfig. Schwerer geht´s nicht.
Sehr gut sind die TN9-Lager mit Polyamidkäfig. Der ist sehr leicht und bricht nicht.
Die BC1-Lager haben einen sehr dünnen Käfig aud Kunststoff.
Habe nur beste Erfahrungen damit gemacht. Genau wie mit TN9-Lagern.

Die 350er TZ-Welle habe ich damals auf 4 SKF-TN9-Rillenkugellager umgebaut... astrein. Obwohl die original 4 Rollenlager hat.
In der Rotax herrschen wirklich sehr extreme Bedingungen:
Keine extra Ölbohrungen, große Last, hohe Durchbiegung der Welle aufgrund eines dünnen Hubzapfens, extreme Drehzahlen unter Last bis 14.000 rpm, ständige Lastwechsel und Drehzahländerungen.
Alles mit standard SKF-Lagern, KW-Lager BC1.
Habe auch noch nie gehört, dass einem ein SKF-Lager weggeflogen wäre... Die Japaner bauen sicherlich auch sehr gute Lager. Aber ohne wirkliche standardisierte Tests glaube ich da nichts von wegen besser...
Die Lager sind genormt.
Wie gesagt, ein Materiallabor hat von uns wohl keiner im Wohnzimmer stehen.
Viele Grüße,

Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Was ist denn mit diesen SKF Explorer 276 E Lagern? Das sind Pendelrollenlager die sowohl axiale und radiale Kräfte aufnehmen und sich selbst auch ausrichten können.

Und die gibts auch für unsere Motoren? Ich blicke da nicht ganz durch. Von wegen hohe Drehzahlen und Durchbiegung der Welle müssten die doch optimal sein.

Lager mit Kunststoffkäfig .....haben glaube ich die Duc´s verbaut. Auch die Käfige brechen aber schon sozusagen recht früh. Ich weiß nicht, ob man das jetzt vergleichen kann.

Gruß Holli
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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Wo steht hier, dass SKF/FAG was schlechtes wären? :wink:

Natürlich kann man diese Lager verwenden.
Und Koyo bekomm ich zu gleichen Peisen oder gar günstiger als SKF/FAG beim Vertragshändler - also warum nicht?
Aber aus China kommt mir da nichts rein.
Obwohl... Kauft mal das originale rechte KW Lager der 350 YPVS bei Yamaha
HIC made in China.

HIC war ehemals Japan.

Ähnlich verhält es sich mit NTN, ist auch eine Japanische Firma die aber inzwischen viel in Taiwan fertigt.

Bezüglich Koyo glaube ich, dass die auch an Yamaha keine "Zeichnungslager" liefern bzw. nicht zu konkurrenzfähigen Preisen - scheinen da recht uninteressiert zu sein was die Fertigung von Sonderlagern angeht. Deswegen findet man an entsprechenden Stellen wo das Standardlager nicht hält HIC oder derartige Hersteller die wohl eher nach der Peife eines Motorradherstellers tanzen (mit vergleichsweise geringer Stückzahl dahinter).
Meine Vermutung rührt auch daher, dass Yamaha nur Lager liefern kann, die Koyo im aktuellen Lieferprogramm hat.


Zur Japanischen Qualität kann ich nur sagen - die Herrschaften da drüben sind von ihrer Grundeinstellung absolute Perfektionisten.
Ich glaub da könnte sich so manch mitteleuropäischer Hersteller ein Scheibchen abschneiden.

Und noch zu den gefälschten Lagern:
Ich hab das entsprechende Labor von Natur aus gegeben.
Sehsinn, Geruchssinn und Tastsinn.
1) Dreck im neuen Lager (Sichtbar und fühlbar)
2) Lager läuft "eckig"
3) Stinkt nach petroeum, des Chinesen liebstes Korrosionsschutzmittel
4) Deckscheiben sind optisch anders, wobei ein echtes neues und ein 30 Jahre altes Originallager exakt 0 Unterschiede aufweisen.
5) Eine "neutrale" Verpackung ohne Herstellerlogo, nur ein Aufkleber mit Hersteller und Lagerbezeichnung

Nicht alle Fälschungen sind so dillettantisch ausgeführt.
Aber ich war selbst erstaunt, wie leicht man an solche gefälschten Lager drankommt.
War ein Niederländischer Onlineshop der auch über Ebay vertreibt ;)
Deswegen kauf ich nur noch beim Vertragshändler.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Holger,

diese Lager mit Polyamidkäfigen sind herkömmlichen Lagern mit genieteten Metallkäfigen in fast allen Belangen weit überlegen. In aggressiven Medien sind die Käfige anfällig. Benzin und Öl gehört aber definitiv nicht dazu.
Diese Käfige sind quasi unzerstörbar, da sie aus einem Teil bestehen, keine Nieten, keine Nahtstelle.
Ich kenne sehr viele Leute die nur diese einbauen. Ein Bekannter, der ein wenig mehr Ahnung hat als ich riet mir mal: Lagern mit Metallkäfigen ist grundsätzlich nicht zu trauen!

Die ganzen Lastwechsel machen die Nietverbindungen mit der Dauer mürbe,
egal ob SKF, Koyo oder sonstwas.
Diese Pendelrollenlager bekommst normal nicht in den Größen, wie wir sie benötigen. Ich habe eines in meinem alten Rotax-Block, da musste ich aber den Lagereinstich vertiefen und die Welle umarbeiten.

Diese ganzen Originallager sind mittlerweile Jahrzehnte alt in ihrem Aufbau. Der Fortschritt macht nicht mit dem Baujahr halt.
Schaut mal, was im Kart-Bereich verbaut wird. Die Jungs sind da sehr up to date. In allen Belangen

Also wenn ein Lager schon eckig läuft oder ein Paar Euro billiger war, sollte eigentlich jedem dämmern, dass da was im Busch ist. Vertragshändler im Förder-Bereich gibt´s doch überall

Grüße,

Bernd
Zuletzt geändert von Döllinger am Fr 20. Okt 2017, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Bernd, was würdest du denn für die RD nehmen,wenn neue Hauptlager fällig werden?

Gruß Holli
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Beitrag von Döllinger »

Hi Holger,

das sind 6205-Lager, oder?

Ich würde ein " 6205 TN9 C3 " nehmen. Die sind extrem haltbar.

Bei geradem Primärtrieb würde ich das SKF BC1-1442 B wählen.
Das ist ein mehrteiliges Rollenlager das bis 15.000rpm alles mitmacht.
Lastwechsel, Durchbiegeung ect.

Grüße,

Bernd
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Beitrag von Holliheitzer »

6305 Lager sind das. Aber ich denke ,die werden auch in den Größen da sein.

Sind das Lager mit Pin und für das Primärlager mit Nut? Ich würde die echt mal verbauen wollen.

Schon mal danke für den Tip, ich schaue mir die mal an :wink: .

Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

die TN9 gibt´s glaube ich nicht mit Ring. Sollte aber kein Problem sein,
Ein C3-Lager kaufen mit Kennung NR(Ring), Lager zerlegen,
Polyamidkäfig aus anderem Lager vorsichtig ausdrücken, Lager mit anderem Außenring zusammenbauen, fertig.
Diese Pin´s kann man auch selbst machen. Lager erodieren oder anbohren,
Stift rein. Hab ich auch schon gemacht, für den Uwe zum Beispiel.
In meine TZ-Welle sind auch Spannstifte reingekommen. Die sind auch viel haltbarer als diese winzigen Pins.

Die BC1 gibts meines Wissens nach nur ohne alles. Die sind für die 125er Karts gemacht, die haben fast alle vertikal geteilte Blöcke.

Gruß,

Bernd
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Bernd,
sehr interessant zu lesen, was du in Sachen Lager hier schreibst.
Ich hole auch beim örtlichen Lagerhändler FAG oder SKF anstatt der teuren Yamahalager.
Funktioniert einwandfrei.
Die KW-Lager mit Pin muss ich aber von Yamaha holen.Da die passenden Pin`s zu besorgen und ein Loch in den Lagerring bohren/errodieren ist für mich wie die meisten hier zu aufwendig.Oder du kannst als Quelle passende mit Pin von FAG oder SKF nennen.Das wäre eine super Alternative zu den teuren Yamha-Lagern.Für das zentrale Kupplungslager wäre das auch interessant wenn möglich.
Aber wie nimmt man ein Lager auseinander um den Kunststoffkäfig zu wechseln?
Gruß,
Lux-RD.
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Beitrag von Döllinger »

Es gibt Lager mit Pin. Die Kennung weiß ich jetzt nicht. Sorry.
Mit einem Vollhartmetallbohrer auf einer stationären Bohrmaschine ist das durchaus machbar. Dauert ein wenig.

Diese Polyamidkäfige kann man einfach mit ein Paar Holzpieksern ausclipsen, weil die nur auf der einen Seite voll sind.
Die normalen Käfige kann man gerade ausbohren, alle Kugeln auf eine Seite und raus. Dann nimmt man nur den neuen Außenring, nimmt die alten Kugeln usw. und clipst den Käfig rein. Die sind original auch nur geclipst.

Grüße,

Bernd
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Irgendwie hätte ich ja mal Lust das auszuprobieren :D
Es gibt Lager mit Pin
Ich weiß, dass Du Dich da gut auskennst, aber mit Pin hab ich so im normalen Handel noch keine gesehen. Sind die eventuell aus dem Kfz-Zubehör?

Ein Problem stellt ja auch das rechte KW-Lager dar. Mit Nut (also NR) und Pin.

Aber hier geht es ja eigentlich um die Radlager und das sind ganz normale Lager und keine C3.

Gruß Uwe
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