Tank beschichten

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maddin250ha
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Tank beschichten

Beitrag von maddin250ha »

Nabend an die Gemeinde

Ich habe ein Problem mit meinen RD 250 Lc tanks.
Vor 3 Jahren habe ich einen Tank hart gelötet da er durch korrosion kleine Löcher bekommen hatte.
Beim testen sah man das es nicht zu 100% dicht war. Es lief nichts richtig durch aber man konnte sehen das es um die Stelle herum feucht würde.
Habe dann den Tank von innen blank gemacht und mit epocydharz aus gegossen.
Nach 3 Jahren hat sich die Schicht komplett gelöst und ich bekam blasen an den Stellen am lack.
Außerdem habe ich einen anderen Tank bei dem ich kleine Löcher mit Metallkleber zu geklebt habe. Das ist bis jetzt noch dicht und anscheinend resistent gehen Benzin.
Habe das bei dem Tank jetzt auch gemacht der die Beschichtung verloren hat.

Jetzt zu meiner Frage: hat sich mal jemand damit beschäftigt ob und wie man einen Tank von innen verlinken kann ?
Das wäre an sich die beste Lösung gegen den Rost.
Ich habe mich bisschen über die funktionsweise der galvanischen verzinkung informiert und überlege da mal einen Tank zur Probe zu bearbeiten.

Was haltet ihr von der Idee oder kann mir schon jemand was dazu sagen?

Gruß Martin
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Joterich
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Beitrag von Joterich »

mit Galvanisch verzinken wirst du da nicht wirklich was innen erreichen ... und irgendwie müssen dann noch die Chemikalien restlos aus dem Tank, sonst wird der dir noch schneller wegrosten.
und beim Galvanischen hat der Zinkaufbau was mit dem Stromfluss zum Beschichtungsteil zu tun und im Tank ist so gut wie kein Stromfluss ... Faradayscher Käfig und so ...

wenn du wirklich Zink innen haben willst könnte Spritzverzinken eine Möglichkeit sein, wobei man da wohl auch nicht in den Tank kommt oder es gibt glaub ich auch noch Möglichkeiten bei den Zinkgranulat im Tank so lange geschwenkt wird bis die an der Wand haften und somit eine Zinkschicht aufgebaut haben ... so un der Richtung wie Zink trowalisieren

was aber deutlich einfacher ist, ist Phosphatieren. Das ist ein rein chemisches Verfahren, also kommt auch ohne Probleme in die kleinsten Spalten. Da gibt es dann auch noch Variationen in Richtung Eisen- oder Zinkphosphatierung (und auch noch andere...), was dann auch von Einsatzzweck und Material abhängt.

Das mal ganz kurz zum Korrosionsschutz der nur mehr oder weniger länger Temporär ist ...

und um den Schutz noch besser zu machen (dann wohl fast lebenslang - ohne Kaltverformung) kann man noch eine Tankinnenbeschichtung drauf machen, aber das ist nicht zwangsweise notwendig.
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi
Warum soll man einen tank nicht galvanisch verzinken können?
Das problem bei dem tank hier ist ihn von allem was nicht blech ist zu befreien
Faradayscher käfig?
Sorry aber das ist unsinn denn dabei gehts um wellen die in einen solchen nicht können
Beim galvanisch verzinken wird strom direkt angeschlossen

Gruß Richard
Joterich
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Beitrag von Joterich »

hab ja nie geschrieben das man es nicht kann ... von außen kann man den schon galvanisch Zerzinken, aber nicht wirklich von innen. Und die Chemikalien die dann von innen rauslaufen beeinträchtigen die Passivierungsschicht des Zinks schon deutlich und auch sichtbar. Jeder gute Galvanisierungsbetrieb wird dir das bestenfalls ohne Garantie machen (eher überhaupt nicht).

Bei einem Faradayschen Käfig geht es doch nicht nur um irgendwelche Wellen die abgeschirmt werden, sondern das gleiche funktioniert auch mit Spannung die über das Metall abgeleitet wird. Und wenn die Spannung zwischen den Tank und der Anode angeschlossen wird kann dadurch auch kein Strom im inneren des Tanks fließen -> also kann auch keine Zinkschicht im inneren des Tanks aufgebaut werden.
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maddin250ha
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Beitrag von maddin250ha »

Soweit ich es jetzt verstanden habe mischt man sich eine lauge zusammen aus dest. Wasser, zinkoxid und natriumhydroxyd.
Dann wird der Pluspol in die Flüssigkeit gehalten.
Der minuspol kommt an das Werkstück.

Das was vom Werkstück in der Flüssigkeit hängt wird dann durch den Chem. Prozess verzinkt.

Deswegen dachte ich mir das ich den Tank mit so einer Flüssigkeit fülle und den Strom am Tank anschließe.
Minus irgendwo an einer blanken Stelle und Plus durch einen Nagel oderso in die Flüssigkeit

Dann setzt sich das Zink an der Innenseite des Tanks ab.
Soweit zur Theorie :D

werde es morgen erst mal mit einem schraubenschlüssel oder Schraube versuchen.
Danach kommt ein Tank dran wenn alles klappt
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Eben das zu galvanisierende teil wird komplett untergetaucht und das gibt bei galvanik dann auf der ganzen fläche die zinkschicht...das geht auch mit anderen metallen...zumindest früher gabs solche betriebe die ihn so komplett vernickelt haben
Joterich
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Beitrag von Joterich »

maddin250ha hat geschrieben:Soweit ich es jetzt verstanden habe mischt man sich eine lauge zusammen aus dest. Wasser, zinkoxid und natriumhydroxyd.
Dann wird der Pluspol in die Flüssigkeit gehalten.
Der minuspol kommt an das Werkstück.
da kommt es auch noch auf die Materielwahl drauf an die du in die Flüssigkeit hältst.

maddin250ha hat geschrieben:Das was vom Werkstück in der Flüssigkeit hängt wird dann durch den Chem. Prozess verzinkt.
na nicht wirklich ganz so einfach ... wofür brauch man denn dann den Strom? Der Strom transportiert die abgelösten Metallionen von der Anode zur Kathode, das heißt auch es muss zur Kathode auch gewärleistet sein das da ein Strom hinfließen kann. Das geht bei Hohlkörpern mit kleinen Öffnungen halt nicht -> Faradayscher Käfig

maddin250ha hat geschrieben:Deswegen dachte ich mir das ich den Tank mit so einer Flüssigkeit fülle und den Strom am Tank anschließe.
Minus irgendwo an einer blanken Stelle und Plus durch einen Nagel oderso in die Flüssigkeit
Sorum kann man es natürlich auch machen, es bleibt noch die frage der verteilung der Anode im Tank und die von der Spannungshöhe und Stomfluss.
Der Nagel wird dir wohl eher nicht das erwünschte Ergebnis liefern, nimm etwas was aus dem Material ist das auch auf das Werkstück soll -> in dem Fall etwas aus Zink

maddin250ha hat geschrieben:Dann setzt sich das Zink an der Innenseite des Tanks ab.
Soweit zur Theorie :D
Das ist aber schon eine sehr vereinfachte Theorie

maddin250ha hat geschrieben:werde es morgen erst mal mit einem schraubenschlüssel oder Schraube versuchen.
Danach kommt ein Tank dran wenn alles klappt
bin mal auf das Ergebnis gespannt und wie lange das Zink auch noch so schön bleibt ohne einer Passivierung

manicmecanic hat geschrieben:Eben das zu galvanisierende teil wird komplett untergetaucht und das gibt bei galvanik dann auf der ganzen fläche die zinkschicht...das geht auch mit anderen metallen...zumindest früher gabs solche betriebe die ihn so komplett vernickelt haben
aber eben nur da wo auch der Strom hinfließen kann ....
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Eben...überall wo die elektrolytflüssigkeit dran kommt...und das ist überall wenn man ihn füllt und untertaucht...S.O. das machen dir die profis exakt so auf wunsch...
Joterich
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Beitrag von Joterich »

Aber das heißt noch lange nicht das überall wo die Flüssigkeit ist auch der Strom lag fließt und durch den Strom werden die abgelößten Metallionen zum Werkstück transportiert. Es ist ja auch eine Elektro-chemische Reaktion. Bei einer rein chemischen Reaktion wird das nur über die Flüssigkeit gemacht.
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Doch genau das tuts ...was sollte den strom abhalten eine stelle auszulassen wenn die flüssigkeit leitenden kontakt hat überall
Joterich
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Beitrag von Joterich »

Genau das tut es eben nicht wenn es zu keinem Potentialunterschied kommt kann auch kein Strom fließen, das ist der zb Fall wenn der gesamte Tank in der Flüssigkeit ist und der Innenraum vom Tank abgeschirmt wird (da haben wir es wieder - der Faradayschen Käfig). In diesem Raum gibt es kein Potentialunterschied, also fließt da auch kein Strom.
Des Weiteren sind in so einem Bad die Ströme auch nicht überall gleich. Je nach Position und Abstand von der Anode zum Werkstückoberfläche ist der Widerstand der Flüssigkeit im Bad anders -> also auch der Strom ....
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maddin250ha
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Beitrag von maddin250ha »

Ich merke da gehen die Meinungen schon auseinander

Habt ihr das mal ausprobiert oder ist das eure eigene Theorie?
Ich kenne mich nicht genug damit aus um zu sagen ob der Strom die Innenseite des Tanks so unter Spannung setzt das es geht.

Falls es noch keiner ausprobiert hat und mir keine Tipps von einem Praxis test geben kann werde ich das mal probieren und euch berichten.

Hoffe das es klappt weil das ne super Sache wäre.. die Tanks sind ja im guten Zustand echt teuer geworden.
Deswegen sollte jeder Tank so gut geschützt werden wie es geht.
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Versuch macht kluch ... mach mal.

Ich bin da auch eher Richards Meinung dass es funktioniert.

@Joterich: Mit Deinem Faradayschen Käfig hast Du bedingt Recht. Nämlich dann, wenn Du das ganze Werkstück untertauchst und die Elektrode außen hast. Ist die Elektrode aber innerhalb des Werkstücks und nur dort die Elektrolytflüssigkeit, dann hast Du sehr wohl einen Potentialunterschied und der Strom kann fließen.

Wartet Maddins Versuch ab ... ich bin gespannt.

Gruß Uwe
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Ich denke das müsste schon funktionieren, der Faradaysche Käfig bewirkt was andreas.

Generell empfehle ich aber bei Tanks, diese beim Profi entrosten/sanieren/löten und von innen beschichten zu lassen. Ist nicht billig aber ich hab das scbon an 5 Tanks machen lassen, am ersten hält es schon seit 16 Jahren. Hab das bei Dommermuth in Mülheim-Kärlich machen lassen.
Gruss,
Georg

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(Uli Peil im XJ-Forum)
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Das ist ein problem dabei den strom gleichmäßig zu allen stellen fließen zu lassen...da die dicke der schicht von der stromstärke beeinflußt wird...also ist es wichtig den tank blitzblank hin zu bekommem...aber daß es geht zeigt ja wohl die tatsache daß es fachbetriebe gibt die diesen service angeboten haben
Hab mal ein bißchen geguckt,zumindest früher hat galvanik kreile in frankfurt das gemacht,unter anderen hat Heiner Jakob das als gute wenn auch nicht billig lösung empfohlen...hatte es mir mal für einen R5 tank überlegt aber konnte mich dann doch nicht mit dem nickellook außen anfreunden
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