Uwes TZ-Motor

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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Döllinger
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Uwes TZ-Motor

Beitrag von Döllinger »

Moin,

habe gerade eben die Lager gebohrt. Das Schlimmste, was mir je unter's Bohrfutter gekommen ist! Gestern 2 sündhaft teure VHM-Bohrer stumpf gemacht... Heute morgen Neue gekauft, mit denen ist's dann gegangen.
Bohrzeit ca. 25min pro Loch für 2,25mm Tiefe. Bohren kann man das garnicht mehr nennen, eher schleifen. Manchmal hakt sich die Schneide kurz ein und nimmt mal 1/10tel ab, dann wieder nur Metallflakes.
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Die 2mm Pasststifte machen einen soliden Eindruck. Noch ein wenig abgeschliffen, sodass sie gut sitzen. Jetzt noch alles reinigen und von etwaigen Spänen befreien. Würde das nächste Mal aber 2x4mm Stifte nehmen, das reicht.
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Hoffe, dass die Welle im Rennbetrieb die Saison hält, da sie wohl eine umgebaute RD-Welle ist und mit ihr das 30er Mittelteil gemein hat, was bei hohen Drehzahlen brechen kann.
Muss ich halt ein Wenig fetter abdüsen. ;)
Gruß,

Bernd
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

deswegen hatte ich ja gefragt, ob du tolles Werkzeug hast :-)


Viele Grüße!
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Wir hatten das Thema mit dem Pin schon einmal. Und wenn ich mich recht erinnere war damals von einem Steinbohrer die Rede mit dem das ganz gut funktionieren soll.
Guckst Du http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=1201#1201
Über Erfolg oder Misserfolg kann ich leider nichts sagen.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Das Bohren der Pin-Löcher in den Lagerschale ist eine übele Sache,
das Material hat wohl eine Härte knapp unter der von Diamanten. :wink:
Meine Lager hatte ich dem Christian mitgegeben, aber ich weiß nicht
genau ob er sie gebohrt oder funkenerodiert hat.
Aber so viel ich weiß macht er das nicht mehr. :?

VG BBH
RD350LC - leider verkauft,
MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

So,

habe den Block nach den Bohren sauber gemacht und mit Uhu Endfest 300 aufgeklebt. Oben und unten. Anschließend mit 80°C in den Ofen damit der richtig fest wird.
Mag den Uhu lieber als JB. Uhu ist zäher, nicht so hart wie der meiner Meinung nach sehr spröde JB.
Danach schön geschmirgelt und feinverschliffen.
Die Haftfläche ist recht groß, bin der Meinung, dass das hebt; wird sich aber beweisen müssen.

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Im rechten Block typische Spuren eines gesprungenen Pleuels.

Danach Schaltkulisse eingebaut. Die Schaltwalze ist auf jeden Fall verschieden zur RD. Dort wo bei der RD Vollmaterial steht, ist hier der Guss ein Anderer: Welle hohl und ohne Gewinde. Siehe Pfeil unten.
Bild
Also nix mit RD = TZ-Kulisse. Tauschbar aber auf jeden Fall.
Zudem ist das Teure TZ-Getriebe feiner gestuft um die Anschlussdrehzahl zu halten.
Der Uwe kann zur Historie/Serie der Einzelteile sicher mehr schreiben als ich.
Hier noch ein Bild vom Schaltmechanismus.
Schaltwelle von massig Rost befreit. Man sieht schön, wie weit die Hauptwelle für die Trockenkupplung hervorsteht.
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So, noch schnell den Drehzahlmesserantrieb verbauen, dann Feierabend für heute.

Gruß,

Bernd

PS. Hier noch ein Bild der Gummilager samt Bohrung.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

So, erstmal Pause. Beim Zusammenbau sind Unstimmigkeiten an der Kurbelwelle aufgetreten, die ich zwar schon geahnt hatte, aber erst jetzt zutage getreten sind. Die Welle ist den Ansprüchen eines Rennmotors nicht gewachsen und muss gegen ein Teil ersetzt werden, dass den Anforderungen genügt.
Hier die teilmontierte Primärseite. Auf der Welle der Außenradialdichtring für den Außenkorb. Weiter innen die Verzahnung im Primärrad für die Kupplung.
Bild

Nichtsdestotrotz habe ich mal weitergearbeitet:

-Kolben an der Kolbenbolzenbohrung angefeilt damit man die Einführhilfe abknipsen kann. An einem der alten Clips hat sich schon eine Katastrophe angebahnt...
Bild
-Kolbenringe( hier Gussringe wg. der originalem Hartchrombuchsen) angefast.
-Wapu fertig gemacht.

Ein Blick in die Kessel: Der "alte" 4-Kanal-Zylinder.
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Auch am Primärtrieb (250er Spezifikation) gab es Probleme: Das eingepresste Zahnrad für den Drehzahlmesserantrieb war ca. 1mm aus dem großen Primärrad ausgewandert und das obwohl der Presssitz wirklich gewaltig ist. Bleibt nur zu hoffen, dass er jetzt bleibt, wo er hingehört.
Der Vorbesitzer hat das scheinbar nicht geschnallt und einfach eine fremde Distanzscheibe untergelegt...

Hier die Kupplungsteile in der richtigen Reihenfolge, in Kurven von rechts nach links.
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Ansonsten sind die Gehäusehälften wieder getrennt.
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Unstimmigkeiten der kurbelwelle...?
Kolbenbolzenbohrung...einführhilfe...was soll das sein ?
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Richard,

Die Welle läuft nicht genau rund, dann ist das Labyrinth aufgeschichtet, was eine Art Wippe ergibt. Zudem ist die Welle keine TZ-Welle, was auch nicht für sie spricht. Dann sind die Pleuel beschichtet. Da kann sich sonst was drunter verbergen. Die Pleuel sind zudem die alte bruchanfällige Version. Alles in Allem zu viele Unstimmigkeiten um sie einzubauen.
Aber da ich nicht der Eigentümer bin, kann ich sowas nicht alleine entscheiden.

Die Kolbenbolzenbohrung ist im Kolben und nimmt den Bolzen auf!?!
Die Einführhilfe ist der "Haken" am Kolbenbolzenclip. Weiß nicht, wie man den sonst bezeichnen sollte. Oder war das nicht die Frage?
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi,
die Welle die wir(ich) zum Einbau vorgesehen hatten wäre eine tickende Zeitbombe. Eine obendrauf reicht, gell Thorsten. :twisted: :roll:
Jetzt muss doch eine ordentlich gemachte rein.
Da hat der Bernd schon recht, er stand der Eigenbauwelle schon die ganze Zeit skeptisch gegenüber. Da ist kein Platz für Experimente.
Kostet jetzt halt neben nicht gerade wenig Geld auch ein paar Wochen Zeit.
Gruß Uwe
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

stresa hat geschrieben:Hi,
die Welle die wir(ich) zum Einbau vorgesehen hatten wäre eine tickende Zeitbombe. Eine obendrauf reicht, gell Thorsten. :twisted: :roll:
Gruß Uwe
Wen soll ich denn noch mitnehmen? :?
If it isn`t smokin it`s broken!

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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi Bernd
Ich war an dem wort einführhilfe hängengeblieben
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,
-Kolben an der Kolbenbolzenbohrung angefeilt damit man die Einführhilfe abknipsen kann. An einem der alten Clips hat sich schon eine Katastrophe angebahnt...
Kannst du das nochmal genauer erklären?
Du meinst doch diesen "Sprengring", also den runden Clips mit der "Nase" nach innen, wo man den mit der Zange packen kann.

Was hat der angestellt? Wo wollte der hin / wie sah die angebahnte Katastrophe aus?

Viele Grüße!
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

die Clips haben normalerweise diesen Haken, evtl. sogar beidseitig.
Bei hoher Beanspruchung wandern der Kolbenbolzen gegen diese Haken und arbeitet sich ein. Irgendwann ist der Haken so dünn, dass er abbricht.
Dass tut dann der Lauffläche nicht so gut.
Der eine Haken war am alten Kolben schon ca. 40% durchgearbeitet.
Also feilt man eine runde Nut in die Kolbenbolzenbohrung, setzt den Clips mit Haken ein und petzt den Haken dann ab. Mit einem sehr kleinen scharfen Seitenschneider geht das gut, durch eben diese Nut.
Danach mit einer Feile das Ende entgraten.
Abschließend schiebt man die offene Stelle ins Material und kann irgendwann mit einem Schraubenzieher den Clip aushebeln.

Gruß,

Bernd
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Benway
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Beitrag von Benway »

Danke!

Das Problem hatte ich bislang bei "Straßenmotoren" noch nicht gesehen, spannend, was man auf der Rennstrecke alle kaputt bekommt :-)

Viele Grüße!
mdPeter
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Beitrag von mdPeter »

Benway hat geschrieben:Danke!

Das Problem hatte ich bislang bei "Straßenmotoren" noch nicht gesehen, spannend, was man auf der Rennstrecke alle kaputt bekommt :-)

Viele Grüße!
Das Problem kenne ich bei meinen Straßenmotoren auch schon seit Jahren und deswegen werden meine Kolben und Clips auch behandelt. Die Schleifspuren des Bolzens am Clip waren bei mir nie zu übersehen.
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