Madenschrauben.

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Döllinger
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Madenschrauben.

Beitrag von Döllinger »

Hi,

letztens ist ja die Sprache auf die Lagerpins und deren Abstützung mittels Madenschrauben gekommen.

Hier mal ein Paar Bilder von Uwes (Stresa) Motor.
Pins haben sich teilw. ein wenig vorangefressen im Block.
Habe 4 Löcher mit M4er Gewinde gebohrt/geschnitten und M4x5mm Madenschrauben eingesetzt.
Herausstehendes Material abgeschliffen, bis die Schaube einen Hauch vom Lager entfern ist.
Hier wird sich so schnell nichts mehr durchrarbeiten.
Materialkosten nur ein Paar Euro , Zeitaufwand :roll: ...

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Hier noch ein Bild vom Lagersitz: Man sieht, dass sich, obwohl das Lager scheinbar gearbeitet hat, der Presssitz zumindest im kalten Zustand wohl noch vorhanden ist. Lichtspalt zw. Lager und Block, Lager mit ein Wenig Handkraft eingeschoben.

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Gruß,

Bernd

[sub]edited by Kilroy, habe die Bilderlinks korrigiert[/sub]
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Puh,

der Lagersitz auf der Kupplungsseite hat aber auch schon arg gelitten. Da wird wohl auch mal ein Lager gebrochen sein,ich kenne diese Spuren.
Ob sich die Arbeit da noch gelohnt hat?
Ich würde den Lagersitz auf jeden Fall mal professionell retten lassen per Einlage :wink: .


Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Holger,

danke für deinen Einwand!
Kann sein, dass da mal ein Lager gebrochen ist. Habe diese Spuren aber auch schon an Blöcken gesehen, die noch nie auf waren und das Lager ganz war.
Solche Marken hatte ich, mal mehr, mal weniger bisher bei fast jedem Block. Haupsächlich im Unteren Teil. Hat meiner Mutmaßung nach was mit den Schlägen der oszillierenden Teile zu tun...
Ist aber schon ein Block mit stärkeren Marken.
Wie diese Spuren tatsächlich zustandekommen würde mich wirklich mal interessieren.

Ich halte diese Marken aber für nicht weiters schlimm, solange der Pressitz vorhanden ist und alles geräuschfrei läuft. Werde das mit Uhu Endfest 300 auftragen und verschleifen.
Wenn man lustig ist, kann man ja 1/100mm Fühlerlehrenband unterlegen überall.
Gruß,

Bernd

PS. Einlagen? Wer macht sowas? Und für wieviel? Hatte mal vor Jahren bei MB angefragt, da hieß es, er mache das nicht für die luftgekühlten Blöcke.
Zuletzt geändert von Döllinger am Sa 18. Jan 2014, 17:26, insgesamt 2-mal geändert.
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stresa
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Beitrag von stresa »

Für einen TZ Motorblock sieht das nicht tragisch aus. Ich habe da schon wesentlich schlimmere gesehen die einwandfrei liefen. Ich vertraue da dem Bernd voll und ganz.
Geht die Mühle hopps muss halt irgendwann ein anderes Gehäuse her. Nur wachsen die TZ Blöcke leider nicht auf den Bäumen. Aber ein Luftgekühltes RD Gehäuse lässt sich auf TZ recht einfach umbauen. Einfach natürlich für Leute die den dazu nötigen Maschinenpark haben. Der Bernd Cohnen macht das.
Gruß Uwe
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Komisch...wenn er grundsätzlich solche schäden flickt warum dann nicht die alten auch
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stresa
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Beitrag von stresa »

Äh Richard,
was meinst du damit? Kann gerade nicht so folgen.
Gruß Uwe
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Richard wundert sich über Marco. Warum der nur die neueren Gehäuse flickt.
Aber ich vermute mal, die Schalen, die er in die älteren Gehäuse einlegen müsste, werden ein anderes Maß haben. Da müsste er eine neue Serie auflegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der jedesmal die Schalen einzeln anfertigt.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Naja Uwe,

natürlich wachsen die TZ Motorblöcke nicht mehr nach und auch ich würde dann nehmen müssen was da ist. Ist auch logisch das diese Blöcke viel mitmachen müssen :wink: . Aber auf der Kupplungsseite der Lagersitz hat ja nicht nur die typischen Rattermacken, da fehlt ja regelrecht das Material. Kann ich ganz unten am Bildrand so erkennen.


Ich hatte gedacht,da Du viele Leute kennst, das da wohl einer bei ist der sowas auch nach der MB Methode reparieren kann. Sollte doch ein TZ Fachmann reparieren können.

Gruß Holli
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi Holli,
ich weis vom Bernd Cohnen das er von der Reperaturmethode mit den Einsätzen nichts hält. Frag mich nichts technisch genaueres, hat aber wohl mit dem unterschiedlichen Ausdehnungsverhalten der Einsätze und dem Gehäuse zu tun.
Ich dachte auch immer das die alten Luftgekühlten Gehäuse(DS7/R5 und die ganz frühen Rundtankmodelle) mit den Serienmäßigen Stahleinlagen die besseren wären. Er ist da anderer Meinung. Die nimmt er z.B. für den Umbau von RD auf TZ Gehäuse nicht gerne.
Ein Umbau von einem RD Gehäuse ist vermutlich auch nicht teurer als die Einlagen anzufertigen und zu montieren.
Ich meine im Kopf zu haben das der Umbau eines Gehäuses um die 200 Euro + Mwst kostet.
Optimal ist das Gehäuse sicher nicht. Ich bin aber recht zuversichtlich das aus dem Schaden nichts weiteres entsteht. die Zeit wirds zeigen.
Wir haben halt über das Vorleben des Motors bzw. des Motorrads überhaupt keinen Anhaltspunkt.
Der Rest vom Motor, vor allem das sündteure Getriebe, Zylinder, Trockenkupplung und deren Deckel sind sehr gut in Schuß. Sieht man von der Kurbelwelle ab, die war nämlich von einer Luftgekühlten RD. :evil:
Aber das war bei dem Preis für was ich die Kiste ergattert habe auch egal.
Da war eh schon genug Dussel dabei.
Gruß Uwe
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

habe mich mal schlau gemacht:

Die Rattermarken entstehen durch Unwuchten oder nicht genau gerichtete Kurbelwellen/Primärtriebe. Die Kräfte treiben den Lageraußenring auf den Lagersitz.
Hierbei bekommt das Gehäuse das typische Pitting/Marken. Mit sich drehenden oder gar gebrochenen Lagern hat das nichts zu tun.

Die Marken kommen hauptsächlich auf den unteren Teil des Lagersitzes, weil die Kurbelwelle nach links dreht und sich auf dem Primärtrieb abläuft.
Folglich stützt sich das Lager auf dem unteren Gehäuseteil ab, wo die Kräfte dann ihr Werk versehen können.
Material aus/abgebrochen ist da nicht. Sowas kann man auf Bildern wirklich schlecht erkennen. Ich würde eher sagen aufgerieben.
Ich werde das aufkleben und dann wird man sehen, wenn man den Motor wieder mal auf hat. Weg kann das Lager ja nicht. :lol:
Gruß,

Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Das eigentliche Problem ist das verwendete ,weiche Alu des Gehäuses. Musste damals wohl billig sein. Die Rattermacken sind völlig normal Bernd. Anhand dieser Macken nehme ich optisch sofort eine Wertung vor, z.B. auf ebay Bildern.

Der Lagersitz wird nachträglich durch die harten Stöße,die die Welle beim z.B. Lastwechsel ans Lager weiter gibt, verdichtet. Der Lagersitz passt dann irgenwann nicht mehr,wird oval. Kommt noch ein stark unwuchtiges Polrad dazu, unsaubere und harte Schaltvorgänge oder ein prügelnder Fahrer (z.B. Rennbetrieb) geht die Sache noch früher kaputt.
Ist halt so.
So ein Lagersitz macht um die 50.000-80.000Km mit (wenn gut läuft), dann ist es aus. Ich habe einige Ypse Gehäuse da, man erkennt schnell schon oft rein optisch, welches noch gut ist. Bei gut muss man das Lager schon fest reindrücken und es hält alleine. Andere fallen in den Sitz und fallen auch wieder raus :? .

An den Cohnen hatte ich auch gedacht Uwe, ich kenne den nur vom sehen her (und seinen Sohn), aber er macht ja mittlerweile vieles selbst. Durch seinen Job wirds auch bestimmt etwas einfacher.

Ich würde den Motor wieder schön aufbauen wollen, vor allem wenn du sagst, das die anderen Teile noch im prima Zustand sind.
Daher würde ich auch das untere Gehäuse reparieren lassen.
Aber das musst natürlich wissen :wink: .


Gruß Holli


PS: Mal ein Top Gehäuse mit sehr guten Lagersitzen für die KW-Lager
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Holger,

klar kann man anhand von Bildern eine grobe Aussage treffen: Wenig Macken sind klar tendenziell besser als Viele.

Ich glaube aber nichtmal, dass das Aluminium so weich ist, ist relativ kurzspanend, was eher dagegen spricht. Aber da will ich mich nicht drüber auslassen, kann man ohne die Werkstoffnr. nicht nachvollziehen.

Zudem ist hier ein ein Verdichten des Aluminiums ausgeschlossen, da es sich um einem Stahlsitz handelt. Steht weiter oben. Das scheidet hier aus.
Klar ist aber auch, dass man aus einem alten Gehäuse kein Neues machen kann. Eine professionelle Reparatur ist aufwändig und teuer.
Bei einem Motor, den man ein Paar Jahre nur fahren will mag das ja auch sinnvoll sein.
Den TZ-Motor muss man aber eh spätestens nach ein jeder Saison aufmachen. Falls man dann was sieht, kann man sich immer noch überlegen, was man tun kann.
Wenn der Aufwand keine Rolle spielen würde, ließe ich das Material auflasern, aufspritzen und hinterher fluchtend abdrehen. Aber bei bisher billigem Ersatz...
Aber schöner, sachlicher Meinungsaustausch bisher.

Gruß,

Bernd

PS. Hier mal mein Reserve-TZ Gehäuse: Lagersitze noch sehr gut, Pin schon eine Kleinigkeit gewandert. Lagersitze aus Aluminium, das hat also nicht unbedingt was zu heißen mit den Einlagen. Das werde ich vor dem Einbau aufschichten lassen, dass alles so bleibt wie`s ist.

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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Ja sorry das war wohl zu tippfaul....ich wunderte mich darüber daß MB die alten gehäuse nicht flickt....sorry für OT...aber die neugier zwingt mich...was wird an nem ollen ac gehäuse geändert wenns als tz ersatz dienen soll ?

Gruß Richard
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Lagerfläche mit JB beschmieren hilft nix, das verschwindet, wird mit UHU auch so sein denk ich.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi Richard,
das AC Gehäuse wird an den vorderen Motoraufhängepunkten aufgefräst und mit der Gummilagerung der TZ Gehäuse versehen. Dann werden noch an der Mittellagerung des Gehäuses die Nuten für die Halbmonde eingefräst, die Halbmonde sind praktisch links und rechts neben dem Labyrinth. Das sind wohl die einzig essentiellen Unterschiede. Dann wird natürlich noch der Bereich der Überströmer am oberen Gehäuseteil an die TZ Zylinder angeglichen.
Holger, klar wäre ein anderes Gehäuse besser.
Ist hier mehr ein Zeitproblem. Der Bernd Cohnen macht die TZ Dinge ja nur nebenher. Er läßt immer einige Gehäuse zusammenkommen und dann alle auf einmal zu bearbeiten damit sich die Aufrüstzeit für die Bearbeitungsmaschine in Grenzen hält. Da kann er natürlich keine genauen Termine setzen. Und dann ist es auch noch abhängig wie sein normaler Betrieb ausgelastet ist und für solche Dinge auch noch Zeit ist. Im Moment ist er noch zusätzlich mit dem Aufbau seiner eigenen Maschinen beschäftigt.
Gruß Uwe
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