Hi,
am allerbesten funktioniert das Löten von Nippeln & Zugseele wie folgt:
Eintauchen des zu lötenden Nippels und ca. 1cm von dem Ende der Seele
(also das Stückchen das in den Nippel soll) in Lötwasser, etwas einwirken
lassen...so ca 2-3 Minuten.
Dann die Seele in den Nippel schieben und am anderen Ende 1-2mm
herausstehen lassen. Dann den Nippel von aussen mit dem Lötbrenner erhitzen
und dann am langen Teil der Seele, knapp 1-2mm über dem Nippel das
Lötzinn einbringen. Durch die "Kapillarspalte" zwischen der Seele und dem
Nippel und durch die Kappillarwirkung des Seelendralls "saugt" dann die Seele
das Lötzinn auf/an und verbindet sich homogen mit der Innenfläche des Nippels.
Weswegen macht man das so ? Weil "Kilroy" absolut recht hat:
Kilroy hat geschrieben:Beim "richtigen" Löten macht man es übrigens so, dass man das zu
lötende Material erwärmt und das Lötzinn an das Material führt. Erwärmt man das
Lötzinn, dann ist das mehr ein Heißkleben, falls es denn überhaupt hält. Gruß Uwe
Dann das gelötete LANGSAM erkalten lassen, also nicht abschrecken in Wasser
oder so ! Nach dem Erkalten dann den überstehenden Teil der Seele vorsichtig
abfeilen und das kleine "Löt-Kunstwerk" (:)) reinigen = Säurerückstande "wegmachen".
Bischen Fett dran, gut isses.
Nachwort zum Lötzinn:
Hier gehen die Meinungen stark auseinander. Jedes Lötzinn ist von der Legierung natürlich
verschieden. Eine explizite Nennung eines Produktes spare ich mir. Es sei nur soviel
gesagt: Nimm ein Lötzinn OHNE im Zinndraht innenliegendes Flussmittel (also so Elektronikkram)
Denn wenn Du es mit der richtigen Temperatur und Lötwasser machst wirst Du feststellen das
dass dann gar nicht notwendig ist, da das Lot dann "auch so" einwandfrei fliesst beim löten.
Warum das alles ?
Im Inneren des Nippels ist auch der höchste Kraftschluss nötig (klar, sonst würde
ja die Seele herausgezogen werden beim ersten Betätigen des Zuges).
Der Kraftschluss wird jedoch nur dann optimal erreicht und hoppla, jetzt kommts:
Wenn die Seele (also das inner des sg. "Bowdenzuges) UND die Bohrung des
Nippels (als auf der Innenseite = im "Loch" drin) absolut fettfrei ist !.
Und wie erreicht man das ? Mit Lötwasser ! Und was ist Lötwasser ?
Es gibt verschiedene "Lötwässser" - für verschiedene Werkstoffe.
Das von mir verwendete ist ein handelsübliches vom Klempnerbedarf.
Es besteht aus Salzsäure mit etwas an Zinkpartikeln, dein Nachbar der
Klempner füllt sicher was ab in die Bierpulle. Wenn nicht klick hier
http://goo.gl/1ueSbZ und mach 3 Euro locker.
Was "macht" n das komische Lötwasser?
Einfach gesagt beseitigt es Oberflächenoxidation und rauht dadurch
quasi die Oberflächen von Seele und Nippel mikroskopisch fein auf.
Parallel dazu entfettet es natürlich auch die Oberflächen beider zu
verbindenden Teile.
Diese Vorgehensweise gilt für alle Standardzüge ausser wie sispeed
schrieb sofern Seelen aus VA sind.
Habe schon Dutzende Züge gelötet, mir hats noch nie einen gelöteteten
rausgerissen. Alles was Lötfett, Paste angeht, keine Ahnung. Halte ich
nix davon - und Honig ? Hm, den mach ich aufs Brot.
PS:
!!! EINDRINGLICHE WARNUNG !!!
Bei irgendwelchen Zweirädern die noch seilzugbetätigte Bremsen haben
(Motorräder, Mofas, Mokicks, Roller oder Fahrräder) solltet Ihr besser
fertig konfektionierte Bowdenzüge kaufen ! (Kost´ja fast nix)
Bei falsch gelötetet Bowdenzügen besteht generell
LEBENSGEFAHR .
Und solltet Ihr "löten", weil Ihr "sparen" wollt: Seid euch dessen bewusst
das es riskant ist (so ihr es nicht perfekt gemacht habt) und ihr dann wenns
brenzlig wird mit eurer Bremse in die "leere" drückt und es euch im
schlimmsten Fall abschlenzt. Selbiges gilt meiner Meinung nach auch
für Kupplungszüge.. ist nämlich ziemlich scheisse wenn man den
Kraftschluss vom Motor an das Antriebsrad nicht unterbrechen kann
wenns eng wird. Ihr wisst Bescheid.
CU
PS: @ Mod: Das is doch mal wieder was für die FAQ-Themen.