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Hallo miteinander, in einem anderen Threat habe ich schon geschrieben, das ich eine 500erter restauriere. Folgende Frage: Bei meiner ersten war alles im Original Zustand und ich hatte keine Probleme. Bei dieser ist der Antidive abgeklemmt und ich kann mir keinen Reim darauf machen, welche Vorteile das bringen soll. Beim Umsetzen des Bikes ist mir nur aufgefallen, das die Gabel noch tiefer eintaucht als normal, also ziemlich weich ist.
Es kann natürlich auch an dem Öl liegen. Bin mal gespannt, was Eure Meinung hier so hervorbringt.
PS: Spiele mit dem Gedanken, mir Verschlussbleche aus VA mit Dichtungen zu fertigen, um alles zu verschließen. Der Optik wegen.
Grüße an alle und es wird jetzt hoffentlich wärmer.
Ro land
Wenn ein Viertakter vor dir das Gas wegnimmt, ist es so, wie wenn du mit deiner RD eine Vollbremsung machst.
Hallo Roland,
das Antidive wird gerne abgeklemmt, obwohl es tatsächlich das Eintauchen der Gabel etwas lindert. Da aber der Gegendruck vom Bremssystem in die Gabel geschickt wird, gibt es gerne einen schwammigen Bremsdruckpunkt, es geht dafür Bremsleistung drauf, die Verzögerung verschlechtert sich.
Ich habe bei beiden 500er das Antidive original belassen bzw. sogar restauriert, aber Wilbers Federn und gutes Oel in der Gabel verbasteln lassen. Dazu schwarz plastifizierte Stahlflexbremsleitungen genommen (alles andere sieht scheisse aus) und das fühlt sich sehr gut an. Sehr satter und klarer Bremsdruckpunkt, und nicht mehr so ein weicher vorderwagen. Aber wir schreiben hier über 20 Jahre alte Technik. So richtig der Hammer wird das nie. Wenn Du bei Vollgas nach einer Zielgerade den Anker schmeisst, schlägt sie trotzdem durch. Aber für die Straße ist das schon ganz OK. Ich bin mittlerweile einige tausen km in den Schweizer Bergen rumgeheizt. Das passt.
Vielen Dank für Deine Antwort. Meine Frage ist aber noch nicht geklärt: Kann ich die Bohrungen mit einem Blech verschließen, oder habe ich dann ein Luftpolster in der Gabel? Aus der Explosionszeichnung im Werkstatthandbuch werde ich nicht so recht schlau.
Reicht ein VA Blech mit Papierdichtung und Hylomar oder muß ich meine Kontakte spielen lassen und ein Gehäuse mit O-Ringen anfertigen lassen?
Grüsse
Roland
Wenn ein Viertakter vor dir das Gas wegnimmt, ist es so, wie wenn du mit deiner RD eine Vollbremsung machst.
Geht noch viel einfacher. Einfach den Bremsschlauch ab und schon ist das System "ausser Betrieb". Das entstehende Loch hat ein Gewinde M10x1.25 wenn ich micht nicht irre (ist jedenfalls ein auch am Rest des Mopeds verbautes Feingewinde).
Anti Dive - Schlauch raus, Schraube passend absägen und mit Kupferscheibe unter dem Kopf rein - fertig.
Ach ja: 4 cm weniger Luftkammer muß es dann ein, weil Gabel sonst zu weich ist (schlägt sonst beim Bremsen durch, also so wie Tell seine Hure in Poznan vor zwei Jahren ...)
Ach und nur weil es eventuell Schwachköpfe gibt die das vergessen könnten: Der kurze Schlauch zwischen Sattel und Anti-Dive muß natürlich ganz weg und anschließend mußt Du die Bremse entlüften.
Wenn Du das vergisst, sag deinen Hinterbliebenen vor der Probefahrt bitte sie sollen den Schrott bei Ebay reinsetzen, damit wir alle was davon haben.
PS: Die Edelversion hab' ich auch schon mal gesehen. Da hatte jemand sich das Anti-Dive als Druckstufen-Einstellung umgebaut. Ist halt sehr aufwendig, weil muß das Gehäuse passend gefräst werden und Du mußt eine Einstellschraube (mgl. mit stufiger Arretierung) verwenden.
MK hat geschrieben:
Ach und nur weil es eventuell Schwachköpfe gibt die das vergessen könnten: Der kurze Schlauch zwischen Sattel und Anti-Dive muß natürlich ganz weg und anschließend mußt Du die Bremse entlüften.
Wenn Du das vergisst, sag deinen Hinterbliebenen vor der Probefahrt bitte sie sollen den Schrott bei Ebay reinsetzen, damit wir alle was davon haben.
Tja, das hilft mir nicht wirklich weiter: Das Anti Dive ist abgeklemmt und ich möchte die Dinger halt nicht spazieren fahren. Deshalb hier noch einmal konkret die Fragen:
a) Wie prüfe ich die Dinger auf Funktion?
b) Reicht ein Verschlußblech aus VA mit Papierdichtung und Hylomar?
c) oder muß ich meine Beziehungen spielen lassen und ein kleines Gehäuse mit O-Ringen anfertigen lassen?
d) Habe ich dann ein Luftpolster in der Gabel nach dem verschließen?
Werde aus der Explosionszeichnung im Handbuch nicht ganz schlau.
PS: Das mit ebay kannst du vergessen. Als KFZ-Meister werde ich wohl wissen, was ich tun muß, um mich nicht zu zerlegen.
Schönen Sonntag.
Roland
Wenn ein Viertakter vor dir das Gas wegnimmt, ist es so, wie wenn du mit deiner RD eine Vollbremsung machst.
Kenne die 500er (leider noch) nicht aber kenne das Antidrive von der Yamaha XJ900 und Kawa 750 Turbo. Ich halte dieses System für mit den gröbsten Unfug den man je gebaut hat. Wozu soll die Gabel beim Bremsen bockig und stuckerig gemacht werden, indem man über ein Ventil an den Gabelholmen die Dämpfung zuknallt wenn gebremt wird? Also imho auf jeden Fall stillegen und die Gabel lieber mit anderen Federn und evtl. etwas mehr Ölfüllung auf Vordermann bringen. Die einfache Lösung ist wie von MK beschrieben, den kurzen Schlauch der vom Bremssattel an das Antidrive-Ventil geht weglassen, den Anschluss am Ventil mit einem Stopfen zumachen.
Wer zusätzlich ein paar Gramm Gewicht sparen will, kann das Ding von der Gabel abschrauben und die Öffnung an der Gabel mit einer Platte verschliessen. Die Platte muss aber Bohrungen/Kanäle haben, durch die das Gabelöl fliessen kann, sonst ist die Gabel störrisch als ob das Antidrive dauernd betätigt wäre.