Leistungsverlust - Original Zylinderkopfdichtung 31K

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wiba
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Beitrag von wiba »

Man kann den Traganteil an den Stahlscheiben geringfügig erhöhen oder sich Beläge einbauen mit mehr Reibfläche,
eine extra Reibscheibe als nächstes aber wenn es dann immer noch rutscht kommt man an den stärkeren Federn nicht mehr vorbei.
Kupplungsrutschen macht sich bei kurzen Übersetzungen nicht so krass bemerkbar und deshalb kann das mit weichen Federn schon hinkommen.
Lange Übersetzung und ordentlich Leistung an der Kette dann rutscht es auch ordentlich durch.
Letzte Möglichkeit bei PS Monstern sind harte Federn und zum Ausgleich
eine hydraulische Betätigung wie der MK eine hat oder aktuell hatte :cry:

Meine Kupplung ist mit den neuen DN-Puffen auch an ihre Grenze angelangt. Wenn das Öl kalt ist dann rutscht es ordentlich durch.
Wird erst besser mit warmen Öl und Reibmaterial. Das Motul Transoil ist ein Muss bei der Befüllung.
Gruss Wiba
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Belege mit mehr Reibfläche ist mir klar. Aber wie erhöht man denn den Traganteil der Stahlscheiben?

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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wiba
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Beitrag von wiba »

Die Stahlscheiben werden gestanzt und dadurch bildet sich an der Schneidstempel Eintrittsseite ein kleiner Radius und an der Austrittseite, ein kleiner Grat.
Insgesamt wird die Reibscheibe also etwas Bogenförmig
verworfen. Abschleifen von beiden Seiten würde die effektive Reibfäche
erhöhen. Der Brummi hatte es auch schon mal irgendwo beschrieben.
Schau dir gebrauchte Stahlscheiben an da kannste genau sehen wieviel
Fläche ungenutzt bleibt.
Gruss Wiba
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ja stimmt. Man kann den kleinen Radius auch fühlen bzw. den Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite.
Nur sollte doch bei nicht getunten Motoren das ganz normale Standardmaterial ausreichen. Entweder sind dann die Reibscheiben/Stahlscheiben am Ende, die Federn zu ausgelutscht oder es wird nicht das richtige Öl benutzt.
Die richtige Reihenfolge wäre also die Scheiben und Federn zu prüfen, ggf. zu ersetzen und dann das richtige Öl einzufüllen.
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Die Leistung an der Heftigkeit des Kupplungsrutschens zu messen, halte ich für etwas gewagt. Ich denke dass da die Tagesform des Motors (d.h. das Wetter), der Kupplung und des Fahrers zu stark hineinspielt. Verstärkte Federn habe ich bisher an TR1 und XJ650T eingebaut, wenn man den Zug und den Hebel gut schmiert bleibt die Betätigungskraft gut erträglich. Alternativ: Ohne Kupplung schalten oder üben. ;-) (Ist sie zu stark, bist du zu schwach... *eg*)

Gruss,
Georg
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Eine wetterbedingte Tagesform des Motors, das habe ich auch noch nicht gehört :wink: .
Eine Kupplung sollte das aber packen Georg, egal wie die Verhältnisse sind.
Letztlich wird das Rutschen der Kupplung eine Kombi aus
-altem/ungeeigneten Getriebeöls (bzw. Baumarkt-Autoplörre)
-erschlafften Kupplungsfedern
-abgenutzten Reib- sowie Stahlscheiben
-harten Kupplungs-Gummis (soweit noch vorhanden) und
-falscher Einstellung
sein.

Und sowas ist eigentlich schnell behoben.

Gruß Holli
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Holliheitzer hat geschrieben:Eine wetterbedingte Tagesform des Motors, das habe ich auch noch nicht gehört.
Hehe. ;-) Dass Motoren bei kühlem Wetter zumindest gefühlt besser laufen ist aber doch nicht grundsätzlich abzustreiten, oder? (Oder wieso werden für den Winter mitunter andere Kerzen und Bedüsungen empfohlen als für den Sommer?) Ebenso dass die Kupplung bei kaltem dickem Öl evtl. eher rutscht.
Eine Kupplung sollte das aber packen Georg, egal wie die Verhältnisse sind.
Klar sollte sie das. Wenn sie aber geradeso an der Grenze ist hängt es imho von zu vielen Faktoren ab, ob sie gerade mal durchflutscht oder nicht. Da kann man imho nicht sagen: Der Motor treckt nicht mehr mit der neuen Dichtung, weil die Kupplung nicht mehr rutscht...
Letztlich wird das Rutschen der Kupplung eine Kombi aus
[die üblichen Verdächtigen]
Und sowas ist eigentlich schnell behoben.
Eh klar. Federn wechseln geht wahrscheinlich schneller als die Diskussion hier gedauert hat. ;-)

Gruss,
Georg
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Habe auch Lucas Federn drin. Aber großartig schwerer geht dadurch die Kupplung nicht. Zumindest nicht so schwer, dass mir irgendwann die Hand weh tut.

Und noch was: In der Beschreibung des EBC Kupplungskits steht folgendes:
Aluminiumscheiben verschleissen schneller und lassen die Kupplung durchrutschen
Das kann ich so nicht bestätigen! Zu dem Verschleiß kann ich noch nichts sagen, fahre erst 1200 km damit, aber seit dem ich meine Aluscheiben drin habe rutscht meine Kupplung nicht mehr!
wiba hat geschrieben:Man kann den Traganteil an den Stahlscheiben geringfügig erhöhen oder sich Beläge einbauen mit mehr Reibfläche,
Ich möchte bezweifeln, dass mehr Reibfläche allein Kupplungsrutschen eindämmt. Das ist nicht das Gleiche als der Einbau von zusätzlichen Reibscheiben!!!
Das Problem bei den gestanzten Reibscheiben ist, wie schon richtig beschrieben, dass sie nie planparallel sind! Eben durch den "Stanzeinzug"! Dadurch wirkt die Stahlscheibe wie eine Feder, welche ihre Kraft den Kupplungsfedern entgegensetzt. Dadurch verlierst du Anpressdruck, was Kupplungsrutschen zur Folge hat. Außerdem hält sich so auch immer etwas Öl in den Zwischenräumen, was wiederrum Kupplungsrutschen zur Folge hat.

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Hallo Nils,

tu dir einen Gefallen und nimm keine Zubehör-Stahlscheiben. :?
Bei den Reibscheiben ist das nicht so kritisch, da kann man eher
mal Nachbauten nehmen. Die alten Stahlscheiben würde ich auch
erst mal vermessen wie dick sie noch sind und um wieviel sie eventuell
verzogen sind.
Auch ich habe die von Holli erwähnten Lucas-Federn drin und die
Betätigung der Kupplung ist problemlos, ohne riesigen Kraftaufwand,
möglich. :wink:

Bzg. der Zylinderkopfdichtung kann ich nur von mir behaupten:

"Ich habe viel zu lange gezögert sie auf Viton-Ringe umzubauen." :roll:


VG BBH
RD350LC - leider verkauft,
MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich wollte doch damit nur sagen, dass man schon einen Unterschied zwischen ausgelutschten Federn und neuen Federn merkt. Verstärkte Federn sind nur bei getunten Motoren sinnvoll um den Kraftschluss bei dem höheren Drehmoment zu verbessern.
  • Stahlscheiben messen (Fühlerlehre 5/100 mm). Ausschuss ersetzen.
  • Reiblamellen messen (< Verschleissmaß). Ausschuss ersetzen.
  • Federn kontrollieren ( < Verschleissmaß). Ausschuss ersetzen.
Das würde ich machen.
Mit einem Gruß aus dem Westen
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MK
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Beitrag von MK »

Brummi hat geschrieben: Ich möchte bezweifeln, dass mehr Reibfläche allein Kupplungsrutschen eindämmt. Das ist nicht das Gleiche als der Einbau von zusätzlichen Reibscheiben!!!
Da schließe ich mich an.

Die übertragbare Kraft hängt ab von der Anpresskraft, der Anzahl der Reibflächen, dem effektiven Reibradius (Mitte zw. Außen und Innendurchmesser) und dem Reibwert.

Mehr Fläche alleine bringt gar nichts. Was da passiert ist dass bei gleicher Anpresskraft die Flächenpressung geringer wird.
Lässt man z.B. den Außendurchmesser gleich und verringert den Innendurchmesser, dann hat man ja größere Fläche. Dumm nur, dass der Reibradius dann kleiner wird und bei sonst gleichen Eckdaten das übertragbare Moment damit sinkt.

Ausnahme: Gleichzeitig "weichere" Reibscheiben mit größerem Reibwert.

Was Scheiben mit mehr Fläche bringen ist, dass sie dann mehr Wärmebelastung vertragen, weil dann der Wärmestrom pro Fläche kleiner wird, wenn das Ganze unter Last läuft.
Diese Wärmelast führt übrigens gerne zu Verzug und damit auch zu schlecht trennender Kupplung ...
Ciao
Martin
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MK
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Beitrag von MK »

wiba hat geschrieben:und zum Ausgleich
eine hydraulische Betätigung wie der MK eine hat oder aktuell hatte :cry:
... wieder hat.
Der Schlauch war abgebrochen und die Schelle. Gibt es beides als E-Teil, d.h. Reparatur statt 205 Eur für eine neue :-)
Ciao
Martin
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