RD 250 LC Zündzeitpunktverstellung

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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Da vermutest Du schon richtig: Polrad dürfte der Verdächtige #1 sein. Wenn Du Spuren von einem Klauenabzieher findest, dann hast Du wohl den Übeltäter gefunden.
Ich hatte auch einige Vibrationen, Ursache: mein gebrauchtes, angeblich gutes
Polrad wurde auch durch einen sog. "Fachmann" mittels eines Klauenabziehers
demontiert, das Ergebnis war ein eingelaufenes Kurbel-Wellenende mit
5/10mm-Schlag und ein defektes Hauptlager auf der Polradseite.
Glücklicherweise wurde es noch rechtzeitig festgestellt, ohne dass ein noch
größerer Schaden eingetreten wäre. :?

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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Was macht mann denn nun mit solchen Polrädern? Man kann sie ja nicht alle wegschmeißen, die gibt es doch nicht mehr neu, oder?

Richten und wuchten geht nicht? Die Nabe muß natürlich wieder winklig und koaxial zum Umfang sein... leicht gesagt. Kann das überhaupt jemand?

- Matthias
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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Hallo Matthias,

ne, ne, kein Richten, kein Wuchten, das Zeug ist Kernschrott und
gehört zum "Alteisen-Schrottler". :!:
Findige Köpfe verticken es im Ebay (...ist noch sehr gut erhalten )
oder versuchen es vielleicht hier unter "biete Teile". :evil: :evil:

VG BBH


P.S. Die beste Verwertung findet ein solches Polrad übrigens als
Büroklammernhalter auf dem Schreibtisch. :D
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MK
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Beitrag von MK »

Kannst Du mir zuschicken - der Christian Jahnke braucht das für die YZ421 um die Ignitech anzufrickeln. Das wird dann entkernt und bearbeitet, so dass "defekt" egal ist ...
Ciao
Martin
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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Hallo Martin, wenn du es wirklich haben möchtest, mail mir doch
deine Adresse, dann schicke ich es dir per Hermes.

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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

auf den sehr ausführlichen Beitrag von Markus muß und will ich noch antworten - wo doch auch eine Anerkennung drinsteckte, die mir sehr gefallen hat. Danke schön. :)
Boxer Markus hat geschrieben:Das mit der Anfahrschwäche ist eigentlich im gegensatz zur 4L1 kein Thema. Sie hat genügend Drehmoment und ohne schleifende Kupplung ( wie beim Kleinkraftrad) anzufahren.
Ja klar, verglichen mit der 250er 4L1 ist die 350er eine ganz andere Welt. Aber heutzutage, wo schon ein Polo bald 100PS hat, muß man an der Ampel auch was zeigen wenn man vorne weg sein will...
Anfahrschwäche resultiert meist aus zu wenig Sprit im Leerlaufsystem. Stelle sicher, dass die Luftbohrungen zur LLD auch wirklich frei sind.
Ich habe die Vergaser ja bereits zerlegt, auch den Düsenstock ausgebaut und gereinigt - das sah schon alles sehr gut aus. Der Alex (=Vorbesitzer) hat da schon ganz gute Arbeit abgeliefert, da kann man nicht meckern.

So bis 4.500 U/min läuft die RD ja auch im Grunde einwandfrei - betrachtet man mal nur diesen Drehzahlbereich, dann würde ich nie auch nur einen Schraubenzieher in die Hand nehmen um da was zu verändern.

Insofern denke ich ist das Leerlaufsystem weitgehend außen vor. Die CO-Schraube hat jedenfalls nur einen ganz kleinen Einfluß auf das bemängelte Verhalten...
Lege die kommplett zerlegten Vergaser in anfangs heißes BIO-Diesel eine Nacht lang ein. ( am besten so 40°C und draussen machen, stinkt sehr )
Das löst die meisten Beläge im inneren des Vergasers.
Danach mit anständig Druckluft und Pistole durchpusten. (auf allen Bohrungen Flöte spielen)
Die LLD am besten neu kaufen, da auch diese Beläge haben kann.
www.mikuni-topham.de
Sonst mit ins Diesel einlegen und mit einer Nylon-Borste durchperlen.
Na, ob ich mir das mit dem Bio-Diesel antue... :roll:

Bohrungen und Kanäle, die ich nicht anschauen kann, sind natürlich gerne Gegenstand wilder Spekulation. Klar, sicher ausschließen kann ich nicht, daß da noch Beläge drinstecken. Aber es wäre ein krasser Widerspruch zum sonstigen Zustand der Vergaser.

Neue LLD sind drin. Ich habe den Vergasern jeweils einen neuen Reparatursatz gegönnt - bevor ich da immer wieder an die Vergaser 'ran muß lieber gleich die Generalüberholung.

Das Loch: Hier liegt meist eine Überfettung vor, das hast du aber schon durch das Umhängen der Nadel selbst bemerkt.
Die Düsenstöcke und Nadeln sind nach langez Zeit einfach verschlissen, diese solltest du
gegen neue Teile von www.mikuni-topham.de austauschen.
Zudem sinkt der Verbrauch auf ca 5,5-7 Liter.
Ja, das ist auch bei mir so der Verbrauchsbereich - hat mich übrigens angenehm überrascht. Ich hätte erwartet, daß die Zweitakter schlimmere Säufer sind. Ich hatte in meiner Jugendzeit mal ein paar Wochen eine 125er AS3, die hat locker 7,5 Liter genommen...

Ansonsten: Düsen, Nadeln, Dichtungen und Schwimmerventil sind alle neu, Düsenstöcke meines Wissens nicht mehr lieferbar - weißt Du mehr? Aber sicher, dieser Ringquerschnitt, den Düsenstock und -nadel bilden, ist das Problem.

Nach gut 500km Landstraße am langen Wochenende vor dem 1. Mai habe ich alle Veränderungen wieder rückgängig gemacht. Die Düsennadel hängt wieder in der dritten, mittleren Kerbe und die CO-Schraube ist wieder 1,5 Umdrehungen offen. Auf der Landstraße fühlte sich der Motor immer einen Tick mager an und das Loch war trotzdem nicht ganz weg - wenn der Motor warm ist.

In dem Zustand, wenn man den Choke gerade abschalten kann, da läuft der noch 'kühle' Motor perfekt! Kein Loch, sauberer Durchzug von Unten bis fast an den roten Bereich. Wenn der Motor dann langsam warm wird ist es vorbei mit der Herrlichkeit. :(

Spricht schon für 'zu fett'.

Zufällig habe ich dann noch herausgefunden, daß bei voll geöffneten Vergaserschiebern auch bei warmem Motor kein Loch mehr existiert. Die Leistungskurve, die YAMAHA mal für die 4L0-01 veröffentlicht hat, ist also doch nicht ganz gelogen.

Das bedeutet doch, daß die Düsennadel im Bereich von etwa 50-60% Schieberöffnung (geschätzt) bereits etwas zu dünn ist, also eine etwas andere Form gebraucht würde. In allen anderen Bereichen ist das Gemisch ja in Ordnung, deswegen ist das generelle Tieferhängen der Nadel, also Abmagern, weniger gut.

Wie seht Ihr das? Mache ich einen Denkfehler oder haltet Ihr das für im Prinzip richtig?

Wenn es an Ansaug/Auspuff liegen würde, dann dürfte die Gasschieberstellung eigentlich keine Rolle spielen...

Das oft vergessene Teil an der Überfettung ist das Luftfilter.
Dieses wird oft zu stark mit zu dickem Öl eingeölt, mache den mal in Benzin sauber, drücke ihn schön aus so daß er trocken ist und öle ihn nur mit einigen Tropfen Gabelöl ein.
Das ganze etwas kneten das es sich verteilt und wieder einbauen.
Dabei schaust due dir das Lufteinlassgummi an, ob das noch die Form hat wie es sein sollte.
Ja, habe ich letzte Woche gemacht. Mein erstes 'Motorrad' war eine Honda Dax ST50G, und die hatte auch so ein eingöltes Schaumstoffteil als Luftfilter... mir gefällt diese Lösung eigentlich immer noch ganz gut. Ich hatte auch den Luftfilter im Verdacht, aber sooo schlimm sah auch der nicht aus. Nun gut, jetzt ist er wieder frisch. Einzig die Dichtung des Luftfilterkastendeckels war fragwürdig - aber der große Umschlag von Horst Meise liegt schon auf meinem Schreibtisch... :)
Schaue das der Chocke dicht ist, du kannst dir das Dichtgummi anschauen und im eingabauten Zustand mal versuchen durchzupusten.
Geht hier was durch ohne das der Chocke gedrückt ist, hast du auch eine kleine Daueranfettung.
Das wäre eine Möglichkeit! Muß ich am Wochenende mal machen. Durchpusten durch den Stutzen des Verbindungsschlauchs meinst Du bestimmt, oder?
Der Schwimmerstand muß 100% stimmen, meist haben sich an den Zungen schon 20 Experten ausgetobt. Ist der zu hoch, läuft die Kiste niemals anständig.
Ja, das habe ich bei der Vergaser-Generalüberholung natürlich schon gemacht. Klemmt auch nirgendwo... es gibt ja schon so einige Artikel hier im Forum zum Thema "Schwimmerstand".

für die kurze Zeit hast du dich soch sehr gut in das Thema eingearbeitet !!
Danke! Siehe oben: Wer lesen kann ist klar im Vorteil :) und Ihr habt in diesem Forum ja in langer Jahre Arbeit (na ja, was man so Arbeit nennt... :wink: ) ein ganz beträchtliches Wissen angehäuft. Ohne dieses Forum hätte ich mir wohl keine RD gekauft. Und das nicht nur, weil meine RD auch aus/über dieses Forum kam.

So - mann, ist ja ein halber Roman geworden... :? Soll nicht wieder vorkommen :wink:

Danke für's Lesen - Matthias
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StVOnix
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Registriert: Mi 21. Mär 2007, 21:50
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Beitrag von StVOnix »

Zu dem Gummi vom Choke fällt mir noch ein, dass man den rauspopeln und andersrum reindrücken kann. Dann hat man wieder eine frische Dichtfläche.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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