4L0 springt nicht mehr an

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funkraste
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4L0 springt nicht mehr an

Beitrag von funkraste »

Hi Fans der alten RD`s, möcht mich hiermit erstmal kurz vorstellen: Bin Bj. 61, fahre seit ca. 1986 manchmal ein HH.. Kennzeichen, an der 350er 4LO und komme Euch gleich mit soviel Fragen, weil ich damit echt nicht mehr weiter weiß, komme gleich zur Sache u. hoffe Ihr könnt mir dazu Tips geben.:
IHR Motor (4L0 Bj.81, 49PS) starb vor ca. 6 Jahren bei sehr warmen Außentemperaturen um 30° im Stadtverkehr langsam ab und steht seitdem, weil er mit keinem Mucks mehr anspringen will, brach. Es sei denn man gibt oben in die Zylinder je ca. einen Fingerhutvoll Sprit/Ölgemisch ein: Dann "rääängen" beide Pötte spontan kurz auf u. hören sich ansonsten auch gesund an, außer daß sie dann nach 2-3 Sekunden dann auch gleich wieder ausgehen.
Am Gasgriff drehen bewirkt dabei 0,0 nix.
Tankdeckelentlüftung= OK. Luftfilter u. Kanäle= NEU bzw. gereinigt.
Transparente Benzinschläuche= OK <<>>Sprit läuft blasenfrei durch. <<>> Schwimmerkammern laufen voll.
Original Haupt/Nebendüsen= frei. Vergaser sind Ultraschallgereinigt u. nach Handbuch eingestellt. Gasschieber u. sonstige Vergaserteile weisen
nirgens Verschleiß auf. Schwimmernadeln sind NEU (ALLERDINGS NICHT DEREN SITZ!), welcher aber in beiden Gasern noch absolut dichtend
aussieht u. gleichmäßig stramm sitzt. Alle 8 Memranzungen liegen nachwievor gleichmäßig, stramm an. Die schniegelneuen BR8ES- Kerzen
britzeln, gesund. Kompression scheint gefühlt völlig OK. (Hab leider kein Messgerät dazu). Zylinderauslässe, Auspuffrohre+ Schalldämper sind
ausreichend frei. Die absolut NEUE Batterie wurde korrekt aufgeladen, weist 12,6 V auf, die Elektrik funzt ansonsten tadellos.
Der Motor wurde vor ca. 30.000 Km bis aufs Getriebe präventiv komplett neu instandgesetzt, lief ansonsten immer zuverlässig, rund. Allerdings laut
Kerzenbild zunehmend zu fett, da ich die Ölpumpe schon einige tausende Km zuvor wegen ihres Alters abgeklemmt hatte u. stattdessen 1:50
Vollsynthese Öl in den Tank gab. Dieses Mischungsverhältnis addierte sich wohl im Laufe jedes Tankvorgangs, weil ich auf Nr. Sicher gehen wollte, deswegen im Zweifelsfall immer etwas mehr Öl dazu gab, als es wohl notwendig gewesen wäre. Dies machte sich zum Schluß auch im
Luftfilterkasten bemerkbar, woraus ich (*schäm*) schließlich neulich ganze Öl- Pfützen herausschöpfte/wischte.
Jetzt meine 4 Fragen:
1. Wie wahrscheinlich ist es, das der Brennraum im Zylinderkopf zusehr verrußt ist? Ich habe beim ankicken schon etwas Starthife-Spay ringsherum an die Zylinderkopf- Dichtung und in den Luftfilter gesprüht (ACHTUNG: BITTE NIEMALS NACHMACHEN! EXPLOSIONS/BRANDGEFAHR!!), um wenigstens mal die Fehlerquelle zu lokalisieren, aber auch damit scheint alles OK zu sein!

2. Kann es an der Fußdichtung liegen? Oder kann tatsächlich ein Kolben/Kolbenring gebrochen sein, obwohl die Kompression doch gefühlt OK zu sein scheint?

3. Kann sich die Grundplatte der Magnetzündung so verstellen, das der Motor LANGSAM abstirbt?

4. Kann es an sonstigen Zündungs- Teilen, wie z.B. Zündspule, Kerzenstecker usw. liegen, wenn der Motor LANGSAM abstirbt?

Also ich bin mit meinem Latein echt am Ende, denn meine letzte Option wäre es nun, den Motor auszubauen u. zu zerlegen.

Achso: Beim/ nach dem Ankicken werden die Kerzen nichtmal nass und es riecht dann auch deswegen nichtmal wie gewohnt zusätzlich mehr nach
Sprit! Stattdessen riecht es irgendwie "angebrannt", wenn ich IHR oben in die Zylinder eine "Spritze" gebe u. SIE deswegen kurz anspringt.
Das riecht doch verdächtig nach Vergaserproblemen, was !? Und eben DAS geht mir nicht in den Kopp, da ich 2 (!!), teilw.. sogar 3 (!!)
Vergaserpaare zur Verfügung hatte/habe u. mittlerweile sämtliche Konstellationen damit etliche Male ausprobierte, selbstverständlich OHNE die zusammengehörigen Vergaserpaare voneinander zu trennen. GANZ zuerst waren (ich glaub) 220er Hauptdüsen in den Originalvergasern (4L001) drin, womit sie auch IMMER toll lief. Auch später, mit den "SEBRING"- Auspuffrohren, welche ich mal dranbaute, weil sich die Original Auspuffrohre immer wieder am Zylinder lose klapperten u. obwohl diese Sebrings einige Pferdestärken kos(te)ten. Dafür saßen diese SEBRING- Rohre mit ihren Federn zum Auslass immer, sehr zuverlässig.
Schneller als Km/h 160 wollte diese RD allerdings nie, hurten. Macht(e) ja auch nix. Dafür lief sie gesund und hatte einen Spurt drauf, wie Gott in Frankreich, wann immer es mal "drauf ankam"! SIE war/ist ja auch eh nie etwas für Dauergas- Autobahnen; ihr Geheimnis liegt in der unvergleichlich- sexy- genialen Beschleunigung, mit- und ohne computergesteuerten Auslasswalzen, mal abgesehen von überflüssigen, nicht originalen Tuning-Teilen.
Wer wüßte, wodran es liegen könnte? Danke für Tips.
Ich wünsch Euch eine stets wohltemperierte Zweitaktfahne, im Rückspiegel.
L.G. u. Dank, Funkraste

P.S.: Diese RD hatte mich bisher nur EINMAL wirklich im Stich gelassen: Sie ging auf der Landstraße akkrupt aus, als hätte man den Killschalter
betätigt. Sie startete dann aber nach ca. 10 Min. Stillstand wieder usw..! Fazit: Es lag am Zündgeber, der kleinen (leider) eingeschweißten Spule,
unten in der Lichtmaschine.
Hier noch etwas für die Sinne: Boxen +Screen aufreissen, lohnt!!
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Herzlich Willkommen, Funky
Wenn's (wahrscheinlich) nicht an den Vergasern liegt und sie mit Sprit im Brennraum läuft, wird der Fehler wohl dazwischen liegen. Der Motor kann vermutlich nicht ansaugen. Da kämen die Ansaugstutzen, die von dir erwähnte Fußdichtung, oder (das wahrscheinlichste) die Kurbelwellensimmeringe in Frage.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich bin ratlos und würde mal den ersten Gang reinmachen und mit richtig Schwung anschieben. Das Ding MUSS angehen. Verbindungsrohr haste auch drauf (Membrangehäuse) ?
Ansonsten mal echt wie Rene schon sagt die Membrangehäuse auf Risse absuchen.
Wenn die Vergaser voll mit Benzin sind und kein Unterdruck erzeugt wird,dann läuft auch nichts.

Am Besten hoch auf einen Berg und mit Anlauf runter,Kupplung kommen lassen.....


Gruß Holli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Sehr kurios. Meine 4L0 ist immer angesprungen. Doch dann kam der Tag als die Kompression nicht mehr ausreichte. Versuch mal Hollis Tip oder miss einmal die Kompression. Ich hab mein Messgerät für kleines Geld bei Tante Luise geholt.

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Bei Benzin ins Kerzenloch läuft die doch.....wegen Kompression....das Prob muss woanders liegen. Kein Unterdruck ist da um aus den Vergasern das Gemisch zu ziehen...denke ich.

Gruß Holli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Dann ist die Lösung von StVOnix doch sehr wahrscheinlich, oder?
Membran vielleicht kaputt oder schließt nicht richtig?

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Moin
Ich glaube kaum das beide Membranen gleichzeitig kaputt gehen.
Wenn 1 kaputt geht, muss sie auf dem anderem Zylinder laufen.
Zündung ist da, Sprit in den Versagern auch, was bleibt denn was beide Zylinder gleichzeitig schädigt?
Ich sehe erstmal nur das Verbindungsrohr zwischen den Ansaugstutzen und die Labyrinthdichtung auf der Kurbelwelle.
Wenn das jetzt mein Motor wäre würde ich folgendes versuchen.
Beide Kolben auch gleiche Höhe stellen.
Einen Staubsauger am linkem Versageransaugflansch befestigen, einschalten, und den anderen Ansaugflansch mit Zigarettenrauch attackieren ob dort angesaugt wird.
Das das Verbindungsrohr solange dicht muss dürfte klar sein.
Gruss Frank
4L0 Bj. 80 Läuft
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Kommando zurück.
Wenn der Motor bei einem Fingerhut Benzin direkt injiziert läuft, kann es eigentlich nicht die Labyrinthdichtung sein.
In diesem Fall würde die Vorkompression nur nach links und rechts wechseln, aber nichts ansaugen.
Oder würde der Motor doch laufen weil er ja nichts ansaugen, sondern nur verdichten muss?
Ich würde das testen.
Versuch macht klug.
Gruss Frank
4L0 Bj. 80 Läuft
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Da fällt einem ja wirklich kaum noch was zu ein! Bild
Was ich mal versuchen, testen würde:
1: Luftfilterdeckel ab und Starthilfe in die Vergaser. Läuft sie dann?
2: Wenn ja, das gleiche mit Benzin versuchen.
3: Kerzenstecker mal abmachen und Funkenüberschlag am Zündkabel prüfen.
4: Polrad fest?
5: Zündung mal abgeblitzt?
6: Neue Iridium Kerzen (Stecker)
7: Kerzen raus und schieben. Vollgas. Dabei mal Finger über Kerzengewinde halten. (Dabei Zündung aus)Wird der Finger feucht? Riecht nach Benzin? Kommt überhaupt Benzin bis zum Brennraum?

Ist vielleicht nicht alles unbedingt logisch aber Versuch macht kluch! :wink:

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
thias
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Zündkabel?

Beitrag von thias »

Vlt. habe ich es überlesen, aber wie alt sind die Zündkabel?
Wg. schlechten Anspringens hatte ich schließlich die ZÜndspule mit neuen Zündkabeln versehen mit Verbindungsstücken von HG (ähnlich wie für Antennenkabel), so dicht wie möglich (ca. 2-3 cm) an Ausgang Zündspule Kabel abgekniffen, Verbindung montiert und neue gleich lange Kabel mit neuen Kerzensteckern verwendet.
Alternativ kann man die Kabelausgänge an der Zündspule ausdremeln (fräsen), vorsichtig, damit der Dorn in der Spule nicht ruiniert wird. Dann neue Kabel direkt dort aufstecken und neu vergießen (Heißkleber).
Viel Erfolg!
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

@Funkraste
Hast du jetzt schon weiter gesucht und irgendwas gefunden?
In welcher Gegend wohnst du eigentlich?

Gruss Frank
4L0 Bj. 80 Läuft
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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Spontan habe ich an die Gaser gedacht, da du schreibst
dass da 220er Düsen drin sind, die auf jeden Fall nicht
in die 49 Ps Gaser gehören. HD 160 sind hier die richtige
Wahl, dann läuft auch der Sebring - Auspuff optimal.
(ist bei der 4L0 um Klassen besser als der Original-Puff)
Es könnten auch irgendwelche Innereien in den Gasern
verstopft sein. Check auch mal die Membranen und die
Ansaugstutzen, also dieser Wurm muss doch zu finden sein... :shock:

VG BBH
RD350LC - leider verkauft,
MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
funkraste
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Registriert: Mi 13. Apr 2011, 19:09

Beitrag von funkraste »

Besten Dank, an Alle, für die tolle Aufnahme hier, sowie für die vielen spontanen Tips.
Sowie ich (damit) an meiner 81er 4L0 Fortschritte erziele, werde ich es diesem RD Forum hier natürlich so rasant wie möglich mitteilen. :wink:
Gruß, Uwe
funkraste
Beiträge: 33
Registriert: Mi 13. Apr 2011, 19:09

Problem gefunden!?!

Beitrag von funkraste »

Hi nochmal @ll, also DAS ist mir fast schon wieder peinlich: Eine E-Sicherung hatte wohl keinen richtigen Kontakt. D.h.: immer wenn die 4L0 kurz ansprang, unterbrach diese völlig intakte kleine Sicherung, in ihrem durch die Jahre angerosteten Sitz + durch die Vibration einen Stromkreis u. somit auch die Zündung! :oops:
Zusätzlich waren die Vergaser (Schande über mein Haupt) wohl DOCH nicht genügend geflutet. Ein Fingerhut voll Sprit- DIESMAL in die oberen beiden Löcher der schwarzen Ansaugstutzen schuf Abhilfe, nachdem ich das Verbindungsrohr dort vor dem Ankicken selbstverständlich gleich wieder draufsteckte.
Zudem habe ich die Benzinschläuche- vom RGV- Hahn kommend, noch etwas gestutzt u. somit besser verlegt, damit der Sprit abfallender/blasenfreier durchrutscht.
Wenigstens springt sie jetzt an u. bleibt auch an, allerdings unter bannig viel Standgas. Schätze aber, das ist jetzt bloß noch äußere Einstellungssache, an den Vergasern?!
Kann bitte trotzdem- falls es nicht hauptsächlich daran lag, jemand kurz erklären, wofür die letzte untere E-Sicherung zuständig ist? Bitte für Elektro- Laien verständlich. Danke, Uwe
(wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten).
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